Politik Zwei mal mit dem selben Kopf gegen die gleiche Wand...

Bio-logisch

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So oder ähnlich hatte der Ex-Chef der SPD Kurt Beck das Vorhaben von Ypsilanti beschrieben - und Recht behalten.

Am Ende waren es nicht nur eine abweichende Stimme, sondern gleich 4 Abgeordnete der hessischen SPD verweigerten die Gefolgschaft.
Die geplante Machtübernahme mit einer von den "Linken" tolerierten rot/grünen Koalition ist damit zum zweiten mal gescheitert.

Mit einer solchen Konstellation hätte Ypsilanti gegen Ihr eigenes Wahlversprechen verstoßen, nicht mit der Linkspartei zusammen zu arbeiten.

Stellt sich die Frage, gerechte Strafe für machtgeiles Verhalten oder hinterrücks gemeuchelte fast - Regentin?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde zu ersterem tendieren und freue mich, dass es ein paar integere und ehrliche Menschen in der SPD-Fraktion gibt (y)
 
Seien wir doch mal ehrlich - ich kann Frau Ypsilanti schon verstehen. Nach dem hin und her direkt nach der Wahl hatte sie doch nur noch die eine Chance auf einen der "grossen" Posten der Politik. Sie hat sich selbst ins politische Abseits gestellt und greift nach dem letzten Strohhalm der ihr noch bleibt.
 
Stellt sich die Frage, gerechte Strafe für machtgeiles Verhalten oder hinterrücks gemeuchelte fast - Regentin?

Konsequentes Verhalten seitens Dagmar Metzger und sehr fragwürdiges Vorgehen seitens der drei anderen Rebellen, insbesondere Walter.

Metzger hat ihren Standpunkt frühzeitig erklärt und dafür unfairerweise Klassenkeile einstecken müssen. Was die anderen drei Rebellen dort abgezogen haben hingegen stinkt drei Meilen gegen den Wind. Erst die Probeabstimmung, den Koalitionsvertrag und den Parteitag abwarten und dann plötzlich das eigene Gewissen entdecken. Sorry, aber das ist mal wirklich maßlos schlechter Stil, der auch durchaus dunkle Verdachtsmomente aufkommen lassen kann.

Einziger Pluspunkt für die beiden Damen. Sie haben sich nicht als Heckenschütze betätigt. Für Walter gilt diese Ausnahme nicht. Bei einem Dolchstoß hätten schließlich alle sofort in seine Richtung geblickt.

Bleibt nur zu hoffen das "wir" alle etwas daraus lernen.

Lehrstunde für das Volk:

Grundsätzlich den Politikern Wortbruch unterstellen und sich dann darüber aufregen wenn's tatsächlich dazu kommt ist irgendwie "unclever". Jeder der sich etwas mit der aktuellen Politik beschäftigt hätte bei der Stimmabgabe einkalkulieren müssen, daß es im Zweifelsfall zu Rot-Rot-Grün kommen kann.

Lehrstunde für die Politiker:

So wie's für die Bürger keinen Rechtsanspruch darauf gibt, daß ihr Leben sich nie ändert und alles sicher und bequem bleibt, haben auch unsere Politiker keinen Anspruch darauf, daß die Parteienlandschaft statisch weiterexistiert. Das "Augen zu, sie werden schon wieder verschwinden" hat weder bei den Grünen funktioniert, noch wird's bei den Linken funktionieren. Das Volk hat gewählt und die Politiker haben damit umzugehen.
 
Metzger hat ihren Standpunkt frühzeitig erklärt und dafür unfairerweise Klassenkeile einstecken müssen. Was die anderen drei Rebellen dort abgezogen haben hingegen stinkt drei Meilen gegen den Wind. Erst die Probeabstimmung, den Koalitionsvertrag und den Parteitag abwarten und dann plötzlich das eigene Gewissen entdecken. Sorry, aber das ist mal wirklich maßlos schlechter Stil, der auch durchaus dunkle Verdachtsmomente aufkommen lassen kann.
Erinnert mich irgendwie an Frau Simonis ... Freunde kann man sich aussuchen, Genossen nicht!
 
Erinnert mich irgendwie an Frau Simonis ... Freunde kann man sich aussuchen, Genossen nicht!

Das gilt für so ziemlich jede Partei. Özdemir wurde letztens ja auch von den Grünen öffentlich auf einem Parteitag hingerichtet und Stoibärs Erschießung durch Beckstein und Huber war ebenfalls ein mediales Drama.

Wobei die Genossen da anscheinend wirklich ein Händchen für haben. Seit ich denken kann werden Personalfragen bei denen stets im TV entschieden.
 
Dass ausgerechnet die Erfinder des Wortbruchs und des Ganovenehrenwortes der Ypsilanti Wortbruch vorwerfen, hat schon was Symbolisches. :D
 
Die SPD hätte sich dieses Debakel ersparen können!

Sie hätten gleich nach der Wahl, als man sah, dass es keine regierungsfähige
Mehrheit gab, gleich auf "Neuwahlen" hin arbeiten sollen/müssen.
Das wäre von Anfang an die sauberste Lösung gewesen!

Nun ist Ypsilanti, in der "rechten" SPD, politisch tot!
Und die "Partei"-verräter werden auch gelyncht!
Das Erbe Schröders ist halt nicht einfach.
Zumal die Totengräber der SPD ja das Zepter in der Hand haben.
 
Sie hätten gleich nach der Wahl, als man sah, dass es keine regierungsfähige
Mehrheit gab, gleich auf "Neuwahlen" hin arbeiten sollen/müssen.
Das wäre von Anfang an die sauberste Lösung gewesen!

Wenn Du immer so lange wählen lässt, bis eine von Dir gewünschte Zusammensetzung zustande kommt, kann man auch kaum von Demokratie sprechen.

Letztlich hätten sich imho FDP und Grüne flexibler zeigen müssen - also den Weg entweder für Jamaika oder Ampel freimachen müssen.
Eventuell hätten sie auch vorher in "kleiner Runde" verhandeln können, um gemeinsam eine besser Position zu haben:
Außer beim Flughafenausbau waren die Positionen gar nicht so weit auseinander...
 
Sorry Bio.
Es geht mir nicht darum solange zu wählen bis das Ergebnis passt,
sondern darum, dass es ein "richtiges" Ergebnis gibt!
Was bei der letzten Wahl raus kam, war weder Fisch noch Fleisch!
Es war "Scheiße"! Es war zum Scheitern verurteilt!

Es mag sein, dass es einige Überschneidungen zwischen CDU,FDP & Grünen gibt/gab.
Doch der Ausbau des Flughafens, waren nicht unter einen Hut zu bringen!
Der Flughafen ist/war der Angelpunkt!

Du sagt "Sie" hätten flexibler sein müssen, ich dagegen sage, ja kompromissbereit muss man sein,
aber verbiegen, verbiegen darf man sich nicht!

Wie damals sage ich, die SPD hätte sich diese Demontage ersparen können!
Und was sagte diese Frau damals?
"Niemals mit den Linken!"
Mit aller Gewalt hat Sie sich verbogen, es war zuviel, sie ist gebrochen!
Sie ist politisch tot, auch wenn im Augenblick die komplette SPD so tut,
als stünde sie hinter ihr!
Es geht der Partei jetzt nur darum ihren "Zweiflern" Macht zu demonstrieren
und die vier "Verräter" zu hängen.
Als abschreckendes Beispiel versteht sich.
 
Sorry Bio.
Es geht mir nicht darum solange zu wählen bis das Ergebnis passt,
sondern darum, dass es ein "richtiges" Ergebnis gibt!
Was bei der letzten Wahl raus kam, war weder Fisch noch Fleisch!
Es war "Scheiße"! Es war zum Scheitern verurteilt!

Es war der Wählerwille. Wir haben nun mal ein Verhältniswahlrecht, das solche Ergebnisse zulässt. Zumal wir da mit einem Fünf-Parteien-System noch echte "Luxus"-Probleme haben, wenn man sich zB Italien oder Israel anschaut.

Wie damals sage ich, die SPD hätte sich diese Demontage ersparen können!
Und was sagte diese Frau damals?
"Niemals mit den Linken!"
Mit aller Gewalt hat Sie sich verbogen, es war zuviel, sie ist gebrochen!
Sie ist politisch tot, auch wenn im Augenblick die komplette SPD so tut,
als stünde sie hinter ihr!
Es geht der Partei jetzt nur darum ihren "Zweiflern" Macht zu demonstrieren
und die vier "Verräter" zu hängen.
Als abschreckendes Beispiel versteht sich.

Die Sache wird eh noch lustig. Bei Neuwahlen in Hessen wird die SPD abstürzen. Die freiwerdende Beute werden sich CDU und Linke teilen. Und auch im Bund werden sich viele SPD-Wähler fragen, ob sie ihr Kreuz nicht gleich lieber bei den Dunkelroten machen. Münte hat seine Feuerprobe als Parteivorsitzender total versaut. Er mag zwar jetzt nicht mehr die unbequeme Frage nach linken Bündnissen am Hals haben, aber das was bei uns im schönen Hessenland passiert ist, wird die Linke stärken und der SPD innerparteilich noch lange in den Knochen stecken.

Ist schon lustig. Die Hessen-Linke war/ist als Chaostruppe verschriehen. Wer aber die wirkliche Chaostruppe ist, dürfte sich heute wohl endgültig gezeigt haben.
 
Sehe ich ähnlich:
Wir haben 5 Parteien in Deutschland, meistens 2 Große und 3 kleinere - eine kleine und eine große dürfte aber fast nie reichen, um noch mehr als 50% zu bekommen - damit haben wir einfach das Problem, dass nur noch große Koalition oder ein 3er Bündnis gehen.

Da die Linke (zumindest im Bund) für Planspiele ausscheidet, haben FDP und Grüne eigentlich nur noch zwei Alternativen: Zusammen in die Opposition oder zusammen in die Regierung - mit gefangen, mit gehangen...

Was die Abweichler anbelangt: Besser spät als nie: Eine Regierung mit einer Stimme Vorsprung, das ist gefährlich - siehe Simonis. Aber immerhin haben sich hier die Leute getraut, vorher zu sagen, was Sache ist. Und wer weiß, wer noch die Faust in der Tasche gemacht hat, als die öffentlichen Abstimmungen in der Fraktion war und doch lieber nicht mit den Linken zusammen arbeiten wollte...

Letzten Endes haben die 4 der SPD einen Dienst erwiesen. Denn noch mal wird sich im Westen niemand mehr auf so ein Abenteuer einlassen.
 
Letzten Endes haben die 4 der SPD einen Dienst erwiesen. Denn noch mal wird sich im Westen niemand mehr auf so ein Abenteuer einlassen.

Nimm's mir nicht übel, aber welche Alternativen hat den die SPD? Große Koalition geht nur wenn man der größere Partner ist, ansonsten wird man auf Dauer aufgerieben.

Ich bin weiß Gott kein großer Fan unserer aktuellen Politlandschaft, aber solang die SPD dauernd und ohne Unterlass so eine Scheiße baut und sich kaum nachvollziehbaren Selbstbeschränkungen auferlegt, funktioniert meiner Ansicht nach unser System nicht so wie's sollte. Nichts gegen Rot/Gelb, Ampel oder Jamaika, aber die grundlegende Systematik ist nun mal "linkes Lager" gegen "rechtes Lager". Und genau das ist derzeit für die meisten Bundesländer ohne Not außer Kraft gesetzt.
 
Wenn die SPD mit Gewalt nicht regieren will, hat es nicht besser verdient, als dass ihr die Mitglieder und die Wähler weglaufen.

Als SPD Wähler will man garantiert nicht, dass eine Koalition mit der CDU eingegangen wird, man will die klare Aussage: Weg mit den Rechten, fast egal wie.

Was ist eigentlich gegen die Linke/PDS, oder wie auch immer sie sich nennt, einzuwenden? Ist es eine demokratische Partei, oder nicht?
Früher hieß es ja auch einmal von allen "etablierten" Parteien, dass man auf keinen Fall mit den Grünen regieren wolle - nun gibt's sogar schon Schwarz-Grüne Koalitionen...

Egal was den 4 Leuten bei der Abstimmung gerade durch's Hirn geschossen ist: So werden sie nie wieder aus der Opposition heraus kommen, da kann man dann ja gleich die CDU wählen.

Nur wer regiert kann verändern - und Koch grinst sich einen.
 
Was ist eigentlich gegen die Linke/PDS, oder wie auch immer sie sich nennt, einzuwenden? Ist es eine demokratische Partei, oder nicht?
Ersetze "ultralinks" gegen "ultrarechts", dann hast Du Deine Antwort.

Ich kenne eine Menge SPD-nahe Leute in meinem Umfeld, die wollen auch, dass ein Wechsel stattfindet, aber keinesfalls um den Preis, von einer Gruppe Ultralinker vor sich hergetrieben zu werden. Machtwechsel "fast egal wie" finde ich arg bedenklich.
 
Anstatt den Weg voranzugehen, blickt man bei der SPD wieder zurück: Die "Abweichler" (ich mochte dieses Wort noch nie, egal bei welcher Abstimmung) werden beschimpft und angeblich wird sogar ein Parteiausschluss erwägt (Quelle: FFH heute morgen).

Welche Möglichkeiten hat die SPD aber nun aus ihrem tief in Hessen (laut FFH würden sie bei heutigen Neuwahlen einstellig bleiben)?
Ich glaube nicht, dass sie es so schnell schaffen. Aber ein guter Ansatz wäre jetzt die "Abweichler" zu "Helden der Partei" zu erklären (ob sie das nun verdient haben oder nicht lasse ich dahingestellt), Frau Ypsilanti als "Abweichlerin" zu erklären und vor die Tür zu setzen - mit dem Hinweis darauf, dass man sich bei der SPD ja eigentlich an das eigene Wort (in diesem Fall "wir niemals mit der Linken") hält.
Das wäre zwar auch nicht die feine Art, würde aber bestimmt einige der Stammwähler ein wenig besänftigen und von einer langfristigen Abkehr abhalten.

FFH Voting
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ein guter Ansatz wäre jetzt die "Abweichler" zu "Helden der Partei" zu erklären (ob sie das nun verdient haben oder nicht lasse ich dahingestellt), Frau Ypsilanti als "Abweichlerin" zu erklären und vor die Tür zu setzen - mit dem Hinweis darauf, dass man sich bei der SPD ja eigentlich an das eigene Wort (in diesem Fall "wir niemals mit der Linken") hält.

Dummerweise hat Walter selbst sein Wort gebrochen. Er hat bis kurz vor knapp immer wieder die Wahl Ypsis bestätigt und dann plötzlich nicht mehr.

Was die Linken angeht. Ultralinks sind sie weiß Gott nicht. Im Westen mag's zwar noch einige geben, die noch nicht mitbekommen haben, daß der Kommunismus/Sozialismus den Krieg verloren hat, aber die Ost-Linke war von Anfang an so schlau da "erfahrene Leute" aus dem Osten mit rein zu setzen. Die Linke ist mittlerweile dort angekommen, wo auch die restlichen vier Parteien sind. Kann man gut finden oder schlecht, ändern tut's aber nichts daran.
 
Wäre mir Deutschland nicht zu schade für sowas, wünschte ich mir eine Regierung unter der Führung der Linken. Sie würde entweder das Land zu Grunde richten oder schneller eigene Parolen über den Haufen werfen, als es die Grünen getan haben.

Ich habe meine Zweifel, dass es bei den Linken genug Realos gibt. Meiner Überzeugung nach wissen die beiden Köpfe (Gysi und Lafontaine) sehr wohl, was geht und was sich nur gut anhört. Aber das dürfen sie nicht sagen. Zumindest nicht vor einer Wahl. Wäre interessant zu hören, wie deren Ankündigungen aussähen, wenn die Gefahr bestünde, die Linke käme in einer Bundesregierung zum Zuge.

Wie genau der Stimmungsumschwung bei den "Abweichlern" zustande gekommen ist, weiß ich nicht, ich habe die Berichterstattung dazu nicht verfolgt. Egoistische Gründe kann ich mir aber nicht vorstellen. Es ist zwar bedauerlich, dass man in einer demokratischen Partei ernste Konsequenzen befürchten muss, wenn man sich in einer solchen Situation frei entscheidet, aber wohl normal (also nicht nur auf die SPD beschränkt). Von daher werden die vier kaum davon profitieren, dass es wieder nichts wurde. Aber das ist natürlich Spekulation.

Bevor aber nicht belegt ist, dass die Vier nicht nach bestem Gewissen entschieden haben, gehe ich davon aus, dass sich vielleicht doch daran erinnert haben, was sie ihrem Wahlkreis versprochen haben.

Klar, die Vier haben die Pläne der Bundes-SPD zunichte gemacht, die auch auf eine Verschiebung der Verhältnisse im Bundesrat gehofft hatten. Aber was soll man als Rauswurfsbegründung schreiben: "Haben sich in inakzeptabler Weise an die Wahlversprechen der Partei gehalten!" oder was?
 
Klar, die Vier haben die Pläne der Bundes-SPD zunichte gemacht, die auch auf eine Verschiebung der Verhältnisse im Bundesrat gehofft hatten. Aber was soll man als Rauswurfsbegründung schreiben: "Haben sich in inakzeptabler Weise an die Wahlversprechen der Partei gehalten!" oder was?

Das Thema "Rauswurf" ist derzeit eh so eine typische SPD-Seuche. So was erzeugt nur wieder Märtyrer. Schlauer wäre es da schon die Heimatverbände der entsprechenden so zu drillen, daß diese sie eiskalt ablaufen lassen. Ein MdL der in seinem Wahlkreis von der eigenen Partei nicht mehr zu den üblichen Veranstaltungen eingeladen wird, der keine offiziellen Infos mehr aus den Gremien bekommt und für den schon offen ein Nachfolger gesucht wird, wird schon von selbst irgendwann einknicken und gehen.

Grundsätzlich kann ich's schon verstehen. Man mag's zwar eigentlich kaum glauben, aber gerade in der SPD wird Solidarität enorm hochgehalten. Ist halt noch ein Überbleibsel aus den alten Zeiten. Für einen SPD-Veteranen war der Ypsi-Aufstand blanker Verrat und das dort Leute nach Rausschmiss rufen kann ich schon nachvollziehen. Trotzdem sollte man spätestens nach der Clement-Affäre von solchen Aktionen absehen.
 
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