Polizeigewalt

Ob von vorne oder von hinten - ich stelle mir gerade vor, das wären keine Polizisten, sondern 3-4 Leute gewesen, die völlig legal eine Schusswaffe besitzen, und die hätten den ebenso zu Klump geschossen.
Den Richter möchte ich sehen, der da auf Notwehr entscheidet.
 
Weswegen eigentlich wurde er getreten? Bloß weil er im Weg lag? Und so eskaliert sowas.
 
Alter Schwede. Der erste fällt noch über den Kerl, das ist nicht so eindeutig, aber der zweite... ein dickes Schmerzensgeld, ein Verfahren wegen Körperverletzung, und sofort rausschmeissen. Sowas darf sich Polizist nennen in Deutschland? Das geht ja gar nicht.

*abreg*
 
Wie willst Du denn solcher Kerle habhaft werden? Das Vermummungsverbot gilt nur einseitig, diese Kriminellen sind nicht zu identifizieren. Und das ist auch gar nicht gewollt, denn dann hätte man keine andere Wahl, als sie zu bestrafen.
Der einzige Rüffel, den der Berufsschläger zu befürchten hat, ist der, dass er dem Typen die Kamera nicht abgenommen hat.

Der Innenminister von Baden-Württemberg, Heribert Rech, wurde mal darauf angesprochen, warum denn Polizisten zum Beispiel bei Fußballspielen und anderen Großveranstaltungen kein Erkennungsmerkmal haben, anhand dessen man sie identifizieren kann.
Seine Antwort war: Jeder Beamte trägt seine Dienstnummer gut sichtbar auf der Uniform.
Stimmt natürlich nicht, kein einziger Polizist tut das.
Aber das Thema war damit erledigt.
 
Darum reg' ich mich ja so auf. Eine eindeutige Identifizierung der Beamten ist seit langem überfällig. Eine Nummernschild-artige Kombination, so dass man sich das gut merken kann, von mir aus bei jedem Einsatz neu gewürfelt. Es muss nachgehalten werden wer wann welche Nummer hatte, wenn das nicht getan wird fliegt der Verantwortliche hochkant raus. Zack. Aber dann müsste man ja auf beiden Seite verantwortung übernehmen, und das scheint ja nicht erwünscht zu sein.
 
Es ist ja auch nicht mit ernsthaftem Widerstand der Bevölkerung oder den Medien zu rechnen.
Wenn ein paar linke Demonstranten oder Fußballfans niedergeknüppelt werden, kann man doch grundsätzlich davon ausgehen, dass sie immer ein bisschen selber schuld sind, gelle?

Man braucht also nur genügend Zwischenfälle zu provozieren, und schon erhält man breite Zustimmung in der Bevölkerung , dass wegen der zunehmenden Gewalt schärfere Sicherheitsgesetze nötig sind.
Es ist alles so durchschaubar, und trotzdem sieht es niemand.

Gegengewalt läuft Gefahr, zu Gewalt zu werden, wo die Brutalität der Polizei das Gesetz des Handelns bestimmt, wo ohnmächtige Wut überlegene Rationalität ablöst, wo der paramilitärische Einsatz der Polizei mit paramilitärischen Mitteln beantwortet wird.
Ulrike Meinhof im April 1968

Dieser Staat züchtet systematisch Terrorismus, und ich fürchte, nicht aus Dummheit.
 
Eine Studie von Amnesty International hat die Missstände zum Thema Polizeigewalt beleuchtet.
Systematische rechtswidrige Polizeigewalt gebe es in Deutschland nicht, lautet das Ergebnis.

Aber da, wo es passiert, ziehen sich fragwürdige Verfahrenseinstellungen, verschwundene Beweismittel und abgesprochene Falschaussagen wie ein roter Faden durch die schlampigen Ermittlungen.

Amnesty-Studie zu Polizeigewalt: Schläger in Uniform - taz.de

Polizeigewalt: Das große Schweigen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Panorama
 
Dieser Thread bringt einem echt zum nachdenken.............................:(
Hab gerade kein Plan wie man das Problem lösen kann.
Auf der einen Seite ungerechtfertigte Gewlat von Polizisten, auf der anderen geht der Respekt vor der Polizei immer mehr verloren.
Sieht für mich wie eine Spirale aus. Wie kommen wir da raus?
 
Natürlich geht der Respekt verloren. Zum einen wirken (Bundes)Polizisten immer häufiger als "Durchsetzungsexikutive" von politischen Entscheidungen, die in der Bevölkerung auf Ablehnung stoßen, zum anderen fühlen sich die Bürger von der Polizei in alltäglichen Dingen im Stich gelassen. In der Regel geht heute auch der "Normalbürger" den Beamten lieber aus dem Weg, prüfen sogar als Fußgänger, ob sie angeschnallt sind. Manche stellen sofort das Telefonieren ein.

Bürgernähe hat die Polizei vielleicht noch auf dem Land, wo sich alle kennen und irgendwie per du sind. In den Städten ist aus dem Schutzmann ein Hüter von Verordnungen geworden, deren Existenz den meisten Bürgern nicht mal bekannt sind. Im Stadtpark grillen, Biertrinken und Rauchen und Kippe wegwerfen = 63 Euro wegen Ordnungswidrigkeiten Nr. 34293, 85 und 41. Zum Meloneschneiden beim Piknik ein Messer mit einer Klingenlänge über 10cm mitgeführt? Beschlagnahme und Anzeige. Das Fahrrad falsch abgestellt? Ordnungsgeld. Länger als drei Minuten beim Juwelier ins Schaufenster gesehen? Feststellung der Personalien.

Und dann noch das hier:

Amnesty International: So brutal sind deutsche Polizisten - Panorama | STERN.DE

Welchen Respekt erwartet die Polizei denn?
 
Derlei Beobachtungen habe ich noch nicht gemacht.
Unser Kaff ist mit 40.000 Einwohnern allerdings quasi auch noch ein Dorf, vielleicht liegt es daran. Dass die "normale" Polizei strenger und kleinlicher geworden wäre, ist mir jedenfalls nicht aufgefallen.

Ich unterscheide auch strikt zwischen der "normalen" Polizei und den Kampftruppen, die z.B. beim Fußball oder auf Demonstrationen zum Einsatz kommen.
Wenn man zufällig mal deren Gesichter sieht, dann fällt auf, dass es sich meist um junge Männer um die 20 handelt - von denen darf man in kritischen Situationen nicht allzu viel Besonnenheit erwarten.
Die lernen in der Ausbildung, sich zu prügeln - und genau das tun sie dann halt auch, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Befremdlich ist allerdings, dass diese paramilitärischen Einheiten immer öfter anzutreffen sind. Seit Jahr und Tag wird in unserer Innenstadt um einen Brunnen herum gefeiert, wenn Europa- oder Weltmeisterschaft ist. Da hab ich noch nie Polizei gesehen - außer in diesem Jahr, da ist ein voll ausgerüstetes Platoon in Stellung gegangen.

Als ich an denen vorbei lief, konnte ich aufschnappen, wie einer zu seinem Kollegen sagte, während er in die feiernde Menge schaute: "Da könntsch jetzt grad..."
Den Rest habe ich nicht gehört, vermutlich ging der Satz mit "...die Uniform ausziehen und mitfeiern" zu Ende. Jedenfalls will ich das glauben.
 
Natürlich geht der Respekt verloren. Zum einen wirken (Bundes)Polizisten immer häufiger als "Durchsetzungsexikutive" von politischen Entscheidungen, die in der Bevölkerung auf Ablehnung stoßen, zum anderen fühlen sich die Bürger von der Polizei in alltäglichen Dingen im Stich gelassen.

Das kann ich bestätigen. Für unsere 25.000-Seelen-Ministadt (Dorf darf ich nach einer Diskussion mit jemandem, in dessen Dorf keine 5.000 Menschlein wohnen, nicht mehr sagen) sind drei Polizisten zuständig - und die müssen noch die umliegenden beiden Gemeinden mitbetreuen, weil die Polizeistationen dort aufgelöst wurden.
Wenn man bei uns Polizisten sieht, sind es entweder die schon genannten "Kampftruppen" zu den Volksfesten, oder aber die Landespolizei bei Verkehrskontrollen im Berufsverkehr. Wobei ich über beides mehr oder minder froh bin - für unser Weinfest hatten sich mal einige Rechtsradikale zum Aufmischen angekündigt, daher war die (durchaus friedliche) Anwesenheit der Einsatztruppe leider notwendig. Bei den Verkehrskontrollen werden bei uns regelmässig dutzende Fahrer/innen mit Alk, oder sogar Drogen, aus dem Verkehr gezogen. Von den kleineren Verstössen möchte ich gar nicht anfangen.
Ich finde es allerdings sehr bedauerlich, dass man die Polizei lediglich dann sieht, wenn solche Massnahmen notwendig sind. Von "Freund und Helfer" kann man hier schon lange nicht mehr sprechen (ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen man auch mal einen Polizisten nach dem Weg fragen konnte, das geht heute nicht mehr).

Ähnlich ist es hier mit dem Ordnungsamt. Wir hatten drei Politessen, die für vernünftiges Parken gesorgt hatten und ab und an Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt haben. Seit wir drei fest installierte Blitzer in der Stadt haben kann jeder parken wie er will - die Politessen sind ausschliesslich mit der Auswertung der Blitzer beschäftigt. Das Ergebnis sind verärgerte Bürger, bei denen regelmässig vor den Einfahrten geparkt wird (von den kleinlasterhaften Überraschungen mitten in engen Kurven möchte ich jetzt gar nicht anfangen).
 
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