Diskussion Was ist denn da im Osten los?

Dieser Landstrich, auf den du die Heimat der Leute dort [...] war schon die Heimat ihrer Ahnen und soll die Heimat ihrer Kinder und Enkelkinder sein und bleiben.
Was bitte nachzuweisen wäre! Bei der Verkleinerung von Deutschland (1. Weltkrieg) und auch insbesondere der Flucht vor den Russen (2. Weltkrieg), kam es zu sehr deutlichen territorialen Wohnverschiebungen.

Wenn mir ein Sepplhuber aus Oberbayern erzählt, das seine Familie da schon seit mehreren hundert Jahren ansässig ist, neige ich dazu ihm das zu glauben.
Wenn mir jedoch ein Jabłoński aus Sachsen das Gleiche erzählt, dann hege ich doch arge Zweifel.

Du hast wahrscheinlich noch nie ein Heimatgefühl besessen, aber ein Recht dazu, es diesen Leuten auch abzusprechen, solltest du nicht daraus ableiten.
Ich musste leider Gottes (bzw. des bayrischen Lehrplanes) mich wesentlich mehr als mir lieb ist mit dem Thema Heimat und Heimatgefühl auseinandersetzen.
Aber da du Aufgrund meiner Meinung ja so genau einschätzen kannst, woher meine Meinung kommt, kannst du ja vielleicht mit eigenen Worten klar definieren, was denn bitteschön Heimat ist. Oder was das Gefühl für Heimat sein sollte, sein muss oder eben ist.
 
Und noch was, auch wenn du dich für schlauer hältst als den Rest hier im Forum, Begriffe wie Meme mußt du nicht zu Wiki verlinken. Richard Dawkins zu kennen, gehört zum Allgemeinwissen.
Ich drücke es mal etwas salopp aus: Sehr geil! Auf der einen Seite wirfst Du Schpaik vor, er würde sich als schlauer als der Rest halten, im nächste Satz machst Du nichts anderes. Ich denke ich habe ein sehr gutes Allgemeinwissen, aber Richard Dawkins sagte mir jetzt auf Anhieb nichts. Bin ich in Deinen Augen jetzt also ungebildet oder gar dumm? ;)


Was die Definition von Heimat angeht, bin ich grundsätzlich für unterschiedliche Ansätze offen. Für mich ist die Heimat ein Ort, an dem ich mich zuhause fühle und an den ich immer gerne zurück komme. Auch wenn ich in meinem Leben eigentlich die meisten Zeit quer durch Europa und die Welt getingelt bin und sogar für ein paar Jahre einen Zweitwohnsitz in einer anderen Stadt hatte, ist meine Heimat der Ort, an dem ich groß geworden bin und in dem ich auch noch heute lebe, egal wie sehr mich das Fernweh treibt. Ich schließe es aber auch nicht aus, mir irgendwann eine neue oder zweite Heimat zu schaffen, weil sich meine jetzige Heimat stark verändert oder ich die Chance habe, irgendwo anders neu anzufangen.

Und das ist vielleicht letztlich der Punkt, der ein Problem für viele Menschen darstellt. Es verändert sich was. In welcher Form auch immer. Es wird neu gebaut, die Straßenführung ändert sich und plötzlich steht man vor Menschen auf der Straße, die anders aussehen, eine fremde Sprache sprechen und sich vielleicht auch noch anders benehmen. Die Heimat verändert sich und die Menschen sind nicht in der Lage das zu Verarbeiten. Aber die Heimat verändert sich eigentlich fast immer und überall. Die Frage ist, in welchem Umfang und in welcher Geschwindigkeit. Wenn man sich abgehängt fühlt, liegt das in der Regel von drei Faktoren ab: Der eigenen Einstellung, der Geschwindigkeit der Veränderung und dem Umfang der Veränderung. Im Osten komme alle drei Faktoren zusammen, die Veränderungen der letzten 30 Jahre sind ein ordentliches Paket, dass getragen werden will. Allerdings darf das in meinen Augen keine Entschuldigung für Rassismus und Gewalt sein.
 
Also bitte, mach es doch nicht noch schlimmer! ;):ROFLMAO::D

Bitte! Wir sind eh schon so wenige. Nicht, dass es hier böses Blut gibt.
Menschen im Osten? Oder hier im Board? ;)

Ich habe mich nur köstlich amüsiert, dass Du den Beitrag von Schpaik einerseits als Besserwisserei titulierst, auf der anderen Seite aber etwas als Allgemeinwissen abtust, was keines ist (und damit letztendlich alle, die diesen Richard Dawkins nicht kennen, letztendlich als unwissend darstellst). Ich sehe das ganz entspannt und fand es tatsächlich eher lustig als beleidigend, sonst hätte ich da sicherlich einen anderen Smilie platziert ...
 
... Allerdings darf das in meinen Augen keine Entschuldigung für Rassismus und Gewalt sein.

Da stimme ich dir völlig zu. Es sind aber nicht überwiegend diese Veränderungen nach der Wiedervereinigung, die sich in teils wütenden Demos ausdrückt, sondern das Ohnmachtsgefühl, daß sie, weit überwiegend religionslos, nicht den Zuzug von Menschen mit mittelalterlich anmutendem Kulturgebaren, geprägt von einer fanatisch zelebrierten Religion, verhindern können. Sie wollen damit nicht konfrontiert werden, nicht in Sachsen und nicht in Deutschland. Aber wieder fühlen sie sich der "Willkür" der Staatsmacht hilflos ausgesetzt. In der DDR mußten sie "Deutsch-Sowjetische-Freundschaft" heucheln. Jetzt sollen sie Willkommenskultur und Toleranzbereitschaft heucheln. Sie wollen nicht mehr heucheln.
Zu Richard Dawkins. Wer auch nur ein bißchen über Evolutionsbiologie oder Religionskritik gelesen hat, stößt mit Sicherheit auf Dawkins. Seine Meme-Theorie ist übrigens stark umstritten.

Mit dem ersten Teil deiner Heimatbeschreibung bin ich einverstanden. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung (25 Jahre Heimat, 43 Jahre 2. Heimat), daß das gleiche, emotional tiefe Heimatgefühl in einer 2. Heimat nicht wieder aufkommen wird, auch wenn es dir dort gut oder sogar besser geht und du dich rundum wohlfühlst. Der Volksmund sagt: Vergiß nie deine Heimat, wo deine Wiege stand, du findest in der Fremde kein zweites Heimatland. Klingt altmodisch, aber da ist was dran.
 
Es sind aber nicht überwiegend diese Veränderungen nach der Wiedervereinigung, die sich in teils wütenden Demos ausdrückt, sondern das Ohnmachtsgefühl, daß sie, weit überwiegend religionslos, nicht den Zuzug von Menschen mit mittelalterlich anmutendem Kulturgebaren, geprägt von einer fanatisch zelebrierten Religion, verhindern können. Sie wollen damit nicht konfrontiert werden, nicht in Sachsen und nicht in Deutschland.
Ich denke die Mischung macht es. Ohne die Veränderungen durch die Wiedervereinigung würde es vermutlich etwas anders aussehen (zumindest wäre das eine Erklärung, die nicht einen ganzen Landstrich zu Arschlöchern machen würde). Und mit Verlaub
Zuzug von Menschen mit mittelalterlich anmutendem Kulturgebaren, geprägt von einer fanatisch zelebrierten Religion
, man kann sich alles einreden. Nach der 1989 ging es vielen Menschen im Westen nichts anders. Trabis, Broiler, FKK und Menschen mit einer komischen Sprache waren plötzlich überall. Ach nee, doch nicht, waren nur ein paar ...

Ist ja auch nicht so, dass Sachsen (wo am lautesten krakeelt wird) die meisten Asylanten aufgenommen hat. Sachsen hat 2017 etwa 5,06% der Asylbewerber aufgenommen, Hamburg (als Stadtstaat) immerhin 2,56%. Das Fälschen von Statistiken liegt mir nicht so, deswegen mal grob vom Leder gezogen: 2017 gab es in Deutschland rund 600000 Asylanträge, davon entfallen rund 30000 auf Sachsen. Bei einer Bevölkerung von 4,05 Millionen Einwohnern sind das also weniger als 1% Asylbewerber. Das ist natürlich eine kulturelle Bedrohung ohne gleichen...

Fanatische Religionsausübung finde ich übrigens grundsätzlich schwierig, egal ob Islam, Christentum oder Judentum. Das hat aber in erster Linie nichts mit Flüchtlingen zu tun und ist nichts anderes als eine vorgeschobene Rechtfertigung für Fremdenhass. Ich wohne keine 200m von einer Flüchtlingsunterkunft entfernt. Hier gab es keine Auffälligkeiten mit den Flüchtlingen. Ich kenne auch einige Moslems (mehr oder weniger gläubig) und kann auch da keinerlei mittelalterlichen Verhaltensweisen erkennen. Hingegen empfinde ich Aufzüge durch die Stadt, bei denen Stimmung gegen Flüchtlinge gemacht wird, als sehr mittelalterlich (oder sollte ich eher sagen, dass ich das als eher so 1935 empfinde?)

ot:

Zu Richard Dawkins. Wer auch nur ein bißchen über Evolutionsbiologie oder Religionskritik gelesen hat, stößt mit Sicherheit auf Dawkins.
Habe ich nicht, muss ich aber auch nicht. Oder möchtest Du jetzt noch einmal unterstreichen, dass jeder der ihn nicht kennt, dumm ist? Über Religionskritik muss ich übrigens nichts lesen. Entweder habe ich selber genug Argumente, um Religionen für mich auszuschließen oder ich lasse es bleiben. Mir ist es völlig Wurst welchen Gott andere Menschen anbeten, solange mich niemand zu bekehren versucht oder seine Religion als Grund dafür nimmt, Menschen zu verletzen oder zu töten. Religionen sind für mich persönlich völlig überholt und in entwickelten Ländern völlig unnötig. Ohne Religionen würde es auf diesem Planeten vermutlich weniger kriegerische Auseinandersetzungen geben. Wenn jemand beschließt an einen Gott, eine Göttin oder ein Spaghetti-Monster zu glauben, soll er das bitte tun. Wenn er meint dafür eine Kirche zu brauchen, soll er in eine Kirche gehen. Aber letztlich braucht man für einen gesunden Glauben keine Institution oder Massenbewegung. Und vor allem darf man in meinen Augen für das was man glaubt niemals jemand anderen verletzen oder töten!
 
So hat eben jeder (s)eine Meinung, manchmal stimmen Meinungen überein, manchmal ähneln sie sich und manchmal sind sie grundverschieden.
 
Sie haben über das TV-Programm gestritten. Mir ist dein Rumgeeiere einfach zu blöd. Sorry.
Desperado schrieb:
Eigentlich ging es gar nicht um Vergewaltigung. Die hat Carhith ins Spiel gebracht ;)

Wer eiert hier rum?

Klar gefällt dir der Artikel in der NZZ, wiederholt er doch das Märchen von der Grenzöffnung, verharmlost die Vorfälle in Chemnitz ("..zumal «Demonstranten» des linksextremen und des rechtsextremen Spektrums auch aus anderen Bundesländern anreisten, um in der sächsischen Stadt ihre Kämpfe auszutragen.") und vergleicht die Bundesregierung mit der SED-Diktatur. Von wegen mangelnder Meinungsfreiheit blabla, ständiges rumgheule von rechts, sich selbst als Opfer dastellen können sie wirklich am besten. (Ich spreche dich da mal nicht direkt an, sonst kommt wieder das abstreiten rechts zu sein, obwohl fast alle deine politischen Beiträge was anderes sagen).

Der vorgeblich intelektuelle Schmonz erscheint zum Glück nicht in einer angesehen deutschen Zeitung, da wär sich wohl auch die F.A.Z. für zu Schade. Muss wohl am hier herschenden linksliberalen Establishment liegen. :D
Warum die NZZ das bringt? Das Blatt ist halt ziemlich weit nach rechts abgerutscht dank Blocher und dem "neuen" Chefredakteur Eric Gujer.
Quelle
 
Ich habe mich nur köstlich amüsiert, dass Du den Beitrag von Schpaik einerseits als Besserwisserei titulierst, auf der anderen Seite aber etwas als Allgemeinwissen abtust, was keines ist (und damit letztendlich alle, die diesen Richard Dawkins nicht kennen, letztendlich als unwissend darstellst). Ich sehe das ganz entspannt und fand es tatsächlich eher lustig als beleidigend, sonst hätte ich da sicherlich einen anderen Smilie platziert ...

Wüsste zwar nicht, wo ich auf Schpaiks Beitrag geantwortet habe, aber gut.

Ehrlich gesagt, sind mir hier gerade eh zu "negative Schwingungen". Da ich momentan im Real Life genug Ärger habe, möchte ich das nicht potentzieren. Werde mich mal aus den politischen Threads raushalten, bis sich die allgemeine Sachlage wieder etwas beruhigt hat.
 
ot:
Das richtet sich ja auch an Desperado, auch wenn dein Quote und Dufties Frage dazu drüber stand.
Ich hab mich jetzt aus Zeitmangel auch lange zurückgehalten was zu schreiben, aber doch meist mitgelesen und deine und Desperados Beiträge und teils polemisches ping pong über die Kanzlerin etc. mit immer wieder mehr oder weniger subtil xenophobem Inhalt verursachen eben auch "negative Schwingungen" in mir, die sich jetzt auch mal wieder ihren Audruck suchen.
Aber im Ernst so funktioniert das nicht, kontroverse Themen einbringen, darüber lange mit ähnlich gesinnten hin und her posten und wenn es dann kontra gibt: "seid doch mal lieb".
Aber gönn dir eine "politische Auszeit" und alles Gute zur Beruhigung des Ärgers im RL!
 
ot:
Ne Amon, mir geht es hier um den Tonfall. Der schwenkt hier nämlich gerade ins persönliche ab. Und die Diskussionskultur kann ich überall haben. Will ich aber nicht.
 
Ich wollte mich ja eigentlich nicht einmischen.

Aber ist es ein Wunder, dass gerade im Osten solche Diskussionen entbrennen?

Da geht es wohl auch um sozialverträgliche Zahlungen.

Mal ein Beispiel hier aus dem Westen. (für mich gibt es eigentlich kein Westen/Osten mehr)
Da zahle ich über 40 Jahre in die Rentenkasse ein und muss feststellen, so mancher Asylbewerber bekommet mehr Zuwendungen, als ich durch Frühverrentung bekomme.

Zumal ich immer noch der Meinung bin, wer wirklich durch Kriegshandlungen flüchten muss, sei herzlich willkommen.
Aber warum hat man immer mehr das Gefühl, es handelt sich um Wirtschaftsflüchtlinge?
Die bekommen hier mehr Sozialhilfe, als sie in ihrem Land jemals verdienen könnten.
Einmal überlegen, was an Wirtschaftskraft verloren geht, was ins Ausland tranferiert wird.

Afghanistan, Kämpfe immer noch rund um Idlib. Traurig. Warum gehen die Flüchtlinge dort nicht in das restliche Land?

Auch geht mir die Diskussion auf den Geist, welche Religion man ausübt. Ganz egal, ob Jude, Moslem oder sonst etwas.
Da geht mir mehr um den/die Menschen.
Bin auch davon überzeugt, wer gegen Juden etc demonstriert hat nicht mal eine eigene Religion oder nur die des Hasses.
Die von denen wahrscheinlich nicht mal vernünftig begründet werden kann.

Und NEIN, ich bin garantiert nicht rechtsorientiert.
 
@Amon
Mir ist bewußt, daß alles, was nicht deiner Meinung bzw. der links-grünen Meinung entspricht, für dich Rechts ist. Eine Mitte gibt es nicht, nur Links und Rechts. Vor der Realität werden zugunsten der Ideologie Augen und Ohren fest verschlossen.
Was ist denn deine Meinung dazu?
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_84534632/ravensburg-oberbuergermeister-stoppt-messerangreifer-drei-verletzte.html
Erkläre es mal aus deiner links-grünen toleranten Sichtweise. Wieder mal nur eine Ausnahme? Vielleicht verstehe ich es ja.
Solange so etwas in fast regelmäßigen Abständen passiert, wird man bei den Leuten im Osten keine Ruhe rein bringen, es spielt dabei für sie keine Rolle, wo so etwas in Deutschland passiert.
 
Desperado schrieb:
Mit dem ersten Teil deiner Heimatbeschreibung bin ich einverstanden. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung (25 Jahre Heimat, 43 Jahre 2. Heimat), daß das gleiche, emotional tiefe Heimatgefühl in einer 2. Heimat nicht wieder aufkommen wird, auch wenn es dir dort gut oder sogar besser geht und du dich rundum wohlfühlst. Der Volksmund sagt: Vergiß nie deine Heimat, wo deine Wiege stand, du findest in der Fremde kein zweites Heimatland. Klingt altmodisch, aber da ist was dran.
Das mag sein.
Und ich gebe durchaus auch zu, dass ich eventuell in einigen Punkten von der Norm abweiche. Auch was das Gefühl "Heimat" angeht. Vielleicht kannst du es nachvollziehen wenn ich dir eine kleine Übersicht gebe.

Mein Nachname taucht laut Stammbaum das erste Mal im heutigen Thüringen auf (1402). Irgendwas mit Pferden. Gibt auch ein Ort in Deutschland, der nach meinem Familiennamen benannt ist. Irgendeiner meiner Vorfahren hat wohl nem hohen Tier (Baron? König? Kaiser?) ne Gefallen getan.
Aus meiner näheren Familiengeschichte weiß ich, das 75% meiner Großeltern im damaligen Deutsch-Südwest-Afrika geboren worden sind. Aufgrund der Niederlage im 1. Weltkrieg mussten die dort ihre 'Heimat' verlassen. Auf dieser Ausweisungsfahrt haben sich zwei Familien so gut verstanden, das dort abgemacht wurde, das die eine Tochter den anderen Sohn mal heiraten wird.

Mein Vater ist in Breslau geboren. Das liegt heute in Polen. Das war kurz vor dem 2. Weltkrieg. Dieser stammt aus der Verbindung dieser Ausweisungsfahrt. Die ersten Jahre hat er da auch verbracht, bist die Russen kamen. Mein anderer Großvater (auch aus Afrika) hatte sich in Berlin niedergelassen und dort seine Frau/seine Frauen gefunden.

Nach dem zweiten Weltkrieg war die eine Hälfte meiner Großeltern dann in Lüneburg, die andere Hälfte in Berlin.
Meine Eltern haben sich kennengelernt, weil eine Tochter aus Berlin so eine Art Praktikum als Kinderpflegerin in Lüneburg machte.
Es gab wohl einen ziemlich großen Krach, das die zwei überhaupt miteinander ausgingen, aber die Einzelheiten erspare ich dir. Als sie dann soweit waren auch zusammen leben zu wollen, zogen sie zunächst nach Hamburg und etwas später dann nach Berlin.

Die fünf Kinder aus dieser Beziehung sind alle in Berlin geboren. Ich bin das mittlere Kind. Also 1975 hatte ich zwei ältere und zwei jüngere Geschwister. Ich selbst bin 1972 geboren.
Kurz nach der Geburt von meinem damals jüngsten Bruder sind wir nach Niederbayern umgezogen. Ich selbst habe Berlin also nur so in etwa die ersten drei Jahre meines Lebens mitbekommen.
Die ersten eineinhalb Jahre haben wir in einem Dorf Namens Aldersbach gewohnt. Danach sind wir nach Leberfing (an der Nordgrenze des Landkreises Rottal-Inn) auf einen Einödhof umgezogen. Dort habe ich den Großteil meiner Kindheit verbracht. Immerhin fast 10 Jahre.
Als ich eingeschult wurde (Grundschule Roßbach), konnte ich meine Mitschüler nicht verstehen, weil die alle Dialekt sprachen. Meine beiden älteren Geschwister (neun und zehn Jahre älter als ich) waren beide auf dem Gymnasium. Konnten mir also bei Problemen mit älteren Schülern nicht beistehen. Und ich habe das durchaus zu spüren bekommen, das ich ein Ausländer bin. Also für die Bayern.
ot:

Ganz klar war das mit mir selbst auch nicht ganz einfach. Ich habe ja nun diese Chromosomen-Anomalie. Wusste halt nur keiner. Zudem war diese Grundschule klar mit Lehrern unterbesetzt. Das war ne Klasse mit 38 Schülern. Es gab keine (dringend benötigte) Aufteilung, weil kein Lehrer dafür da war. Und 'Fräulein Schmidbauer' war eigentlich schon im Rentenalter, stark Depressiv und Alkoholikerin.


Eines der Grundsatzprobleme war aber auch, das in dieser Schule weitestgehend zwei Kindergartengruppen, die sich vorher nicht kannten, zusammengelegt worden sind. Innerhalb dieser Gruppen war klar, wie die Rangordnung ist. Ich selbst (man hatte meiner Mutter abgeraten mich in Münchsdorf 'jetzt' noch dazu zu bringen. "Sind doch nur noch ein paar Monate bis zur Einschulung. Das würde nur Unruhe in die Gruppe bringen!" (Feiges Pack! - Die haben diese 'Unruhe' einfach auf die Schule abgewälzt.)

Als diese beiden Gruppen zusammengelegt worden sind, gab es unweigerlich Rangkämpfe. Die Obersten aus den zwei Gruppen bekamen sich in die Haare, die Mittleren, die Unteren.
Mich konnte keiner Einschätzen. Niemand wusste wo ich innerhalb der Hackordnung stehe. Jeder hat sich sozusagen mal an mir ausprobiert.

Besser wurde es mit den Jahren. Die noch relativ entspanntesten Erinnerung an diese Schule habe ich aus der 4. Klasse. Da gehörte ich an dieser Schule zu den Ältesten. Die drei Jahrgänge unter uns machten uns/mir kaum Ärger.

Dann kam der Wechsel auf die (damalige) Haupt- und Realschule Arnstorf. Insgesamt sieben Klassen in Schuljahr fünf. Alle Klassen mit rund 35 Schülern besetzt. Der Krieg begann von vorne. Und alles Bayern und ich eben nicht.


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Ich habe dort von 1975 bis 1989 gelebt. Größere Einzelheiten erspare ich dir/euch.
Mir ist durchaus bewusst das dort viele viele wirklich nette und auch fitte Menschen leben. Wenn ich mich jedoch auch heute noch im Spiegel sehe, dann sehe ich fünf Narben im Gesicht, die ich von dort erhalten habe. Mal abgesehen von den Brandverletzungen auf meinem Rücken, den Narben auf meinen Beinen und ich habe diverse Verformungen in meinem Mundbereich, weil eben die Haut auch dort aufplatzt, wenn man auf die Fresse kriegt. Mal völlig davon abgesehen, was die mir rein Mental angetan haben.

Wenn ich die Chance hätte - auch heute noch - ich würde ne fette Bombe auf diesen ganzen verdammten Landstrich werfen um sie komplett ausradieren.

1989 bin ich eigentlich durch nen Zufall vor dem Familienrichter gelandet und wurde dann meiner Mutter übergeben. (ganz kurz: Ehe meiner Eltern war inzwischen aufgelöst und meine Mutter wohnte damals in Hamburg.)
Meinen 18. Geburtstag habe ich dann in Hamburg gehabt.

Zusammenfassung: Berliner! Aufgewachsen im (gefühlt) fremdenfeindlichsten Landstrich vom Dienst und nun in Hamburg seit fast 30 Jahren.
In dieser Stadt gibt es Straßenzüge, da musst du damit rechnen, das du Zoll zahlen musst, wenn du die Straße überqueren willst.
Hamburg hat sieben Bezirke und 109 Stadtviertel. Ist grob etwa halb so groß wie Berlin. In einigen Teilen kommst du mit deutsch oder englisch nicht weiter. Die verstehen das nicht.

Meine Geschwister (insgesamt acht) verteilen sich auf Bremen, Simbach, Osnabrück, Augsburg, Wien, Hittfeld, noch einmal Bremen und einen Bruder in Hamburg.

Niemand aus meiner Familie wohnt noch in Berlin.

Bitte was ist Heimat?

Wie soll ich Heimat definieren?
 
Es tut mir leid, Schpaik, daß du ein Heimatgefühl nie kennen lernen konntest. Aber das gibt dir nicht das Recht, das Heimatgefühl anderer Menschen mit den Worten "nichts als ein Landstrich", als unsinnige Wahrnehmung zu diffamieren.
 
ot:
Danke! Deine Akzeptanz zu meiner Lebensgeschichte (in der ganz ganz groben Fassung) ehrt dich, wie ich finde.


Desperado schrieb:
Aber das gibt dir nicht das Recht, das Heimatgefühl anderer Menschen mit den Worten "nichts als ein Landstrich", als unsinnige Wahrnehmung zu diffamieren.

Doch! In jeder Hinsicht und zu jeder Zeit. Selbst du hast darunter dein Danke damals gesetzt.
https://www.supernature-forum.de/bo...gsspruch-fuer-diese-woche-67.html#post1134221

Ich gönne - und eigentlich wünsche ich - jedem Menschen so etwas wie ein Heimatgefühl. Aber diesen Menschen sollte auch bewusst sein, das sie eben nur das Recht haben, sich so zu fühlen. Mehr nicht. Es ist nur ein Glaube. Es gibt kein Recht auf Heimatgefühl. Nicht mal auf Heimat. Es beruht auf Glaube und ist damit Religion, sozusagen.

Irgendjemand innerhalb der Menschheitsgeschichte hat dann mal aufgebracht, das wir die Krone der Schöpfung seien. Das ist Quatsch!

Wir befinden uns nach wie vor in einem Evolutionsprozess.

Dieser kleine Drecksball, der um eine sehr mickrige Sonne rotiert....das macht er seit 4,5 Milliarden Jahren. Dies wird er wohl - noch etwa vier Milliarden Jahren machen, bevor die Sonne sich dann auflöst.
Vor etwa einer Milliarde Jahren war die höchste Lebensform in etwa ein Regenwurm.

Nach Schätzungen waren die Dinosaurier rund 300 Millionen Jahre die beherrschende Spezies auf diesem Planeten.
Vor etwa 65 Millionen Jahren - durch den vermutlichen Einschlag - starben diese aus. Übrig blieb die Urform eines Säugetiers. (in etwa der Größe einer Hauskatze)

Die Säugetiervielfalt hat sich also im Zeitraum von 65 Millionen Jahren entwickelt. Dazu gehören wir Menschen genauso wie Giraffen oder auch Beutelratten in Australien.

Nach Schätzungen der Physiker wird sich die Sonne in etwa vier Milliarden Jahren auflösen.
Wir sind also auf etwa der Hälfte der Zeit, die uns zur Verfügung steht.

Der Mensch - also wir jetzt - ist daher einfach nur ein Zwischenprodukt.
Interessant ist eigentlich nur, ob wir uns selbst vernichten.
Falls ja, wird es das Land nicht interessieren. Einfach weil das Land, die Erde, dieser Planet nicht den Menschen gehört. Zu keiner Zeit, noch nie gewesen. Wir sind kleine wuselnde Wesen auf der Kruste von einem Dreckklumpen, der um eine Sonne kreist.
Unser Ereignishorizont ist arg begrenzt.
Innerhalb meines Lebens gab es Aussagen zu der Entstehung des Menschen von 800, 1200, 2000, 14.000, 30,000, 42.000 Jahren.. etc. Ötzi war ein schicker Hinweis... inzwischen haben sie Vorfahren der Menschheit entdeckt, die wohl schon acht Millionen Jahre alt sein sollen.

Acht Millionen Jahre ist ein Fliegenschiss zu einer Milliarde Jahren. Vier wird es wohl noch geben, bevor hier das Licht hell wird und dann für immer ausgeht.

Nur was zur Hölle ist der Sinn des Lebens, habe ich mich Jahrzehntelang gefragt. Wieso sind wir?
Da konnte mir dann ein Professor Dr. Dr. Dr. was weiß ich wie der hieß in Biologie an der Uni Hamburg weiterhelfen.
Er hat es mir ganz grob erklärt und ich übernehme keinerlei Garantie, dass das nun der genaue Wortlaut von ihm war!

"Es gibt drei Arten von aktiven Grundformen. Viren, Baktierien und Zellen. Aus Zellen bestehen wir. Mit Bakterien sind wir durchaus auch eine Symbiose eingegangen, mit Viren nicht. Der Feind ist sozusagen ein Virus oder eben die Viren."

Diese kleinen Scheißbiester gibt es anscheinend schon so lange, wie es die Zellen gibt. Die Zellen haben sich so nach und nach zu komplexeren Gebilden zusammen geschlossen im Zuge der Verteidigung und etwas sehr schickes entwickelt. Uns! Dies hatte jedoch auch so seinen Grund und seine Grundlage. Die Vielfalt.

Wer sich erinnern kann... es gibt immer wieder Probleme mit angepassten Viren. Bei Geflügel, bei Schweinen, auch beim Menschen. Auch deswegen wird bei solchen Fällen immer soviel Panik geschoben.

Die Lösung ist einfach! - Maximale Vielfalt.
Wir haben in den letzten Jahrhunderten genügend Beispiele von 'Herrscher Familien' die nur unter einander geheiratet haben und immer kränklicher wurden.
Bekannt ist auch, das es bei vielen Kindern Fehlbildungen oder ein schwaches Immunsystem gibt, wenn da Vater mit Tochter, Bruder mit Schwester oder ähnliches miteinander ein oder mehrere Kinder gezeugt haben.

Wie Joe Quirk es in seinem Buch sehr schön beschrieben hat, werden die Menschen in einigen hundert/tausend Jahren wohl so ziemlich alle halb braun sein. Wer sich auf rassische Reinheit berufen möchte, wird aussterben. Es gibt langfristig gesehen keine Alternativen.

Der Trick der mehrzelligen Wesen ist, den genetischen Code immer wieder zu verändern und neu zu verschlüsseln. Wer sich ausruht wird von den Viren überrollt und vernichtet.

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Ich hoffe, das ich mich genügend verständlich ausgedrückt habe. Also so für alle, die so mitlesen. (ich sehe auch in meiner Nachbarschaft, das ich mich eher mit den Menschen verstehen kann, die keine Kinder haben. Denen ist sehr viel eher klar, was ich Aussage. - Menschen mit Kindern lehnen meine Überlegungen eher ab. Diese haben jedoch andere Verantwortungen. Das ist mir klar.)

Nehmen wir jetzt meine 'profanen' Erkenntnisse, meinen 'Hintergrund' und wer mag, meine Chromosomen-Anomalie zusammen. Aber das ist so grob gesehen die Erklärung/Begründung die ich für das Leben habe.

Ich versuche die Gesamtheit zu begreifen.


Warum erwähne ich das in dieser Form so explizit?

Weil mir hier immer irgendwelchen politischen Richtungen in den letzten 10 Jahren vorgeworfen werden. Links, Grün, Blau, Orange oder was weiß nicht alles. Teils in Kombination.

Sorry, aber ich kann nix dafür, das diese oder jene Partei oder vielleicht auch nur Vereinigung, oder die Mischvarianten die bekannter sind als ich ist, mal meine Ansicht oder Meinung vertritt. Das kann ich mir nicht aussuchen.

Bin ich ein 'Gutmensch'? - Ja!
Der Begriff selbst ist inzwischen recht negativ behaftet, aber ja, ich fühle eben Aufgrund meiner eigenen Vergangenheit mit vielen Menschen mit, die sich in Deutschland nicht verständigen können, gemobbt werden, ausgegrenzt werden, etc. pp.

Bin ich grün?
.....grmbl... äh... ungern. Da müsste ich eigentlich bei jedem einzelnen Nachfragen, wie das gemeint ist.
Zurzeit verkörpern die 'Grünen' so gut wie nix, was ich vorbehaltlos unterschreiben würde.

Bin ich links?
Als grober Oberbegriff: Ja! - Aber auch hier würde ich bei dieser Partei 'Linke' nichts vorbehaltlos unterschreiben.

Würde die CSU morgen auf das Programm von maximaler genetischer Vielfalt umschwenken, dann wäre ich CSU-Wähler.

Meine Erkenntnis steht. Genauso wie meine Erfahrung. Genauso wie meine Einstellung.
ot:
Ich bin für ALLE neuen Erkenntnisse offen, ich hoffe an allen Ecken und Fronten auf neue Ansichten, Entdeckungen, Meinungen, etc. Ich bin nicht unfehlbar. Das ist mir durchaus bewusst!


Dies in den Kontext zu setzen, das ich irgendeiner Partei oder deren Einstellung zugehörig bin, verletzt mich. Bitte lass das!
Diese Vergleiche sind schlicht Unwahr!
 
Zuletzt bearbeitet:
Du willst ernsthaft Religionsmärchen damit vergleichen? :ROFLMAO: Der Mensch hat kein Recht auf Heimat?
Ich werde dir wie immer nicht in Romanlänge antworten. Da du ja betreffs Evolutionsbiologie so fit bist, genügen dir sicher ein paar Stichwort zwecks Erläuterung, weshalb Heimat, Heimatgefühl und -verteidigungsbereitschaft aus evolutionärer Sicht wichtig sind:
Egoistisches Gen - Verwandtschaftsselektion - reziproker Altruismus zwischen Nicht-Verwandten - sicherer Lebensraum

Hast ja nachts immer viel Zeit :D
 
Du Antwortest seit einiger Zeit eigentlich gar nicht mehr. Du wirfst nur noch vor. Aber gut, ist halt so. Wenn du nicht offen sein kannst, dann lass es.
 
So hat eben jeder (s)eine Meinung, manchmal stimmen Meinungen überein, manchmal ähneln sie sich und manchmal sind sie grundverschieden.
Und was ist mit Fakten? Ich denke wir bewegen uns in einem Zeitalter, in dem Fakten und Fakes so weit verbreitet sind, wie noch nie. Filterblasen und Propaganda sind heute das größte Problem bei der Auswertung von Nachrichten. Letztendlich lassen wir uns alle von allen Seiten beeinflussen, weil wir kaum in der Lage sind, wirklich objektiv zu sehen, was um uns herum passiert, geschweige denn, was hunderte Kilometer entfernt passiert. Zahlen sind da (wenn auch mit Vorsicht zu genießen) sicherlich eines der einfachsten Mittel, sich ein einigermaßen objektives Bild zu verschaffen. Ich halte da offizielle Zahlen für wesentlich verlässlicher als die Zahlen, mit denen die AfD und Konsorten versuchen Stimmung zu machen. Das die nicht rechnen können, wurde ja nun schon mehrfach offensichtlich.

Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen zum Umgang mit Flüchtlingen (ich meine ich erwähnte hier schon irgendwo, dass ich zu 50% Flüchtlingskind bin). Der Umgang mit den Flüchtlingen aus Ostpreussen etc. war nach dem Krieg nicht sonderlich nett und ich erinnere mich die letzten Jahre immer wieder an die Erlebnisse, die mir Verwandte geschildert haben. Vielleicht ist das ein Grund, warum ich mitunter etwas harsch reagiere, wenn jemand, der eine Revolution wollte, weil es keine Bananen gab und das Klopapier rationiert war (ja, das ist arg überspitzt, ich weiß), jetzt auf Menschen stürzt, die vor einem Krieg flüchten oder vor einem Leben, dass ihnen NULL Perspektive und NULL Sicherheit geboten hätte. Ich habe Verständnis für jeden Menschen, der die beschwerliche Reise über tausende Kilometer, durch Kriegsgebiete, Ausbeutung und Lebensgefahr auf sich nimmt, um sich und seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Das ringt mir mehr Respekt ab, als jemand, der in Ungarn über einen niedergetrampelten Zaun geflüchtet ist oder in Prag über den Zaun zur Botschaft geklettert ist (was ich durchaus auch respektiere).

Ich bin durchaus für eine strengere Asylpolitik, aber dazu gehört es nicht, Menschen zu jagen, zu beleidigen oder gar zu verletzen, weil sie eine andere Hautfarbe haben und/oder einer anderen Kultur/Religion angehören, denn Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Ich bin für eine offene Diskussion in realistischem Rahmen, wie wir den Herausforderungen der Massenmigration entgegen treten sollen und können. Aber diese Diskussionen müssen in einem ordentlichen Rahmen in den Parlamenten stattfinden und nicht vom Plebs auf der Strasse mit Hass und Gewalt befeuert werden.

Erkläre es mal aus deiner links-grünen toleranten Sichtweise. Wieder mal nur eine Ausnahme? Vielleicht verstehe ich es ja.
Da habe ich keine Hoffnung. ;):ROFLMAO:

Zunächst kann ich es nicht, weil mir dazu Hintergrundwissen zu diesem Fall fehlt. Ich maße mir nicht an, über die persönliche Situation eines Menschen zu urteilen und was ihn zu so einem Schwachsinn treibt. Allerdings könnte man, da Du ja von "Ausnahme" sprichst, was ja schon eine gewisse Denkrichtung vorgibt, einfach mal die Gesamtzahl der Flüchtlinge/Asylbewerber in Deutschland gegen die Zahl der Straftaten rechnen und würde dann sehen, dass nur ein kleiner Teil von ihnen in solche Vorfälle verwickelt ist. Die Anzahl der TATVERDÄCHTIGEN (also ohne klaren Hinweis, ob der Tatverdächtige auch wirklich der Täter war) Nichtdeutschen ist laut Kriminalstatistik proportional höher als die Anzahl der Deutschen (insgesamt sind die Deutschen bei Körperverletzung und Tötungsdelikten aber in Führung). Allerdings werden da sicherlich auch nicht nur Flüchtlinge und Asylbewerber geführt, sondern alle nicht aus Deutschland stammenden Straftäter (Banden aus dem Ostblock mal so als Stichwort). Die Statistik ist diesbezüglich also nur bedingt aussagekräftig. Wenn man dann noch die Situation der Asylbewerber mit die die Betrachtung einfließen lässt und dazu den Focus auf Deutsche legt, die in ähnlicher Situation sind (was sicherlich nicht so viele sind), dann sind die Zahlen sicherlich vergleichbar. Ich sehe da also keinerlei nachgewiesene Tendenz zu einer höheren Rate an Gewaltverbrechen von Flüchtlingen/Asylbewerbern. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass bei verbesserten Perspektiven der Anteil der Asylbewerber/Flüchtlinge in der Statistik weit unter dem der Deutschen liegen würde (proportional).

Wer will, kann in Deutschland schon seit langer Zeit einen Wandel im Umgang mit Gewalt erkennen. Während in meiner Jugend eine Schlägerei noch aufhörte wenn einer auf dem Boden lag und fertig war, wird heute weitergemacht bis der andere völlig am Ende ist. Häufig werden statt der Fäuste heute lieber Waffen eingesetzt. Ein Wandel, der schon in eine Zeit zurückgeht, in der wir noch mit geringer Zuwanderung zu tun hatten.

Kriminalstatistik 2017 - Band 3 Tatverdächtige

Also könnte ich versuchen es Dir zu erklären, aber Du wirst es nicht verstehen wollen ...
 
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