Nach Juul müsste man dann sagen: "ich hab jetzt keine Zeit/Lust mir deine Arbeit/Kunstwerk (was auch immer) anzuschauen, geh in dein Zimmer" - fühlt das Kind sich dann besser? Es bekommt eigentlich die doppelte Dosis Enttäuschung, denn die Eltern interessieren sich nicht für seine Arbeit und die Arbeit ist nichtmal auf den ersten kurzen Seitenblick gut.
Wer sich normalerweise für seine Kinder interessiert, wird an das "toll gemacht, jetzt lass mich mal in Ruhe" sicher noch ein "ich schau's mir später an" dran hängen. Und die, wo zuviel Loberei an der Tagesordnung ist, werden alles stehen und liegen lassen und ihr Kind für die noch so bescheuertste Sache über den grünen Klee loben. Allerdings wird dieses Lob beim Kind auch keine Glückshormone mehr ausschütten, weil es sicher schon von anderer Seite erfahren hat, dass das was Mama da so goldig findet für andere der größte Mist ist.
Zum Thema Aufräumen:
Meine Mutter hat mir immer prophezeit, dass meine eigene Wohnung der größte Sauhaufen sein wird und ich im Dreck ersticken werde.
Als es dann soweit war, hab ich tatsächlich die erste Zeit genossen, meine Klamotten erst dann wegzuräumen, wenn
mir danach war etc. - Es hat aber nicht lange gedauert, da hab ich gemerkt, dass eine aufgeräumte Wohnung sich irgendwie leichter bewohnen lässt.
Und heute wäre es undenkbar, wenn 4 Leute alles irgendwo liegen lassen würden, dann würde man wohl gar nichts mehr finden. Deshalb muss man als Mama schon ein bissle mehr auf Ordnung achten als bei einem 1-Personen-Haushalt. Und wenn die Wollmäuse aus dem
KinderJugendzimmer ins Wohnzimmer quellen, dann gibts halt die Anordnung zum Aufräumen und Saubermachen dessen.
Wäre es da nicht besser gewesen, dir hätte rechtzeitig jemand den Tipp gegeben, mit deiner Tochter
zu reden und zu klären, wer wofür bezahlt und wofür das Geld der Oma gedacht ist?