[Diskussion] "Generation Suff"?

Ungezogene

raufsüchtige Seniorin
"Generation Suff"?

Gerade eben mache ich das Radio an, und höre eine Nachricht, die höchst wahrscheinlich durch alle Frequenzen und Programme fliegt: Ein 16 jähriger Schüler habe sich mit Tequila letztendlich zu Tode gesoffen, nachdem er wochenlang im Koma lag. Nun bezeichnete man im Radioprogramm die jugendliche Generation als "Generation Suff"......

Nachzulesen übrigens auf allen namhaften Nachrichten-Seiten.... u.a. hier:
Alkoholopfer: Wie sich Lukas W., 16, zu Tode soff - stern.de

Jetzt aber mal ehrlich: Ohne diesen bedauernswerten Fall und den durchaus schädlichen Alkoholkonsum beschönigen zu wollen: Aber hat sich das Jungvolk am Alkohol nicht schon immer etwas freizügiger bedient? Wer hat denn in der Jugend nicht schon öfter sternhagelvoll in der Ecke gelegen und gesoffen, bis er/sie nicht mehr wusste, wie er/sie hiess? Haben die Medien sowas nur nicht verbreitet? Oder ist es tatsächlich nun viel schlimmer als "daaamaaaaals"......?

Warum werden schon wieder Debatten um härtete Gesetze geführt? Ich meine, wo darf unsere Eigenverantwortung bleiben?

Was denkt ihr?
 
Zitat Ungezogene
Oder ist es tatsächlich nun viel schlimmer als "daaamaaaaals"......?

Ich glaube nicht, das es schlimmer geworden ist. Die Jugend heute ist nicht anders, als vor 30-40 Jahren. Die Modalitäten haben sich geändert. Es gibt, glaube ich, nicht viele, die behaupten können, noch keinen "Absturz" gehabt zu haben.

Das Problem liegt doch auch an den "Gastronomen", da werden sogar "harte" Getränke für einen Euro angeboten!!! Den Jugendschutz gab es auch vor vielen Jahren schon, umgangen wird dieser heute genauso, wie "daaamaaaaals"!
Die Medienwelt ist schneller geworden und es wird aufgegriffen was das Zeug hält. Hauptsache, die Nachricht kommt an und anschließend stimmt die Kohle.

"Früher" habe ich schon mal einen Artikel über einen Drogentoten gefunden, eine Nachbarstadt galt damals als "Hochburg", finde ich kaum noch. Hat sich etwas geändert? Ich glaube nicht. Gibt es Berichte über Tote, die sich vor die Bahn geworfen haben, nein. Dies wird erst geschehen, wenn ein "Journalist" sieht, Hier ist "Kohle" zu machen.

Ich hoffe (Maria), ich habe Dir nicht am Thema vorbei geredet.
 
@Ungezogene:
Du meinst bestimmt den Beitrag auf 1Live, oder??

Um auf Deine Frage zu reagieren... ich bin auch der Meinung, dass Gesetze dort nichts bewirken..
Natürlich wird es wieder mal Statistiken geben, die 'beweisen', was die neue Regelung gebracht hat ( ich halte es da mit dem Spruch: 'Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast.')

Aber ich habe den Eindruck, der Staat oder besser die Politik meinen, sich in jede noch so dunkle Eck des Privatlebens sich einmischen zu müssen und dann mit einem - typisch deutschen - Regelwerk die beste Marschrichtung vorzugeben.

Ich bin der Meinung, dass der Mensch in seinen verschiedenen Rollen (als Eltern, als Kind, als Familienmitglied) seine Verantwortung selber erkennen sollte und danach handeln sollte..
Natürlich gibt es da den ein oder anderen Ausfall.. aber .. DAS IST DAS LEBEN !!

Just my 5 cents.
stkottmann
 
oxfort schrieb:
Ich hoffe (Maria), ich habe Dir nicht am Thema vorbei geredet.

Nein, so war es durchaus gemeint. Es giibt ja nicht nur eine Facette des Themas....

ot:
stkottmann schrieb:
@Ungezogene:
Du meinst bestimmt den Beitrag auf 1Live, oder??
Nein, L1VE höre ich nur äusserst selten..... aber wie gesagt, es kam sicherlich auf JEDER Frequenz.....

stkottmann schrieb:
Natürlich gibt es da den ein oder anderen Ausfall.. aber .. DAS IST DAS LEBEN !!

Ganz genau das.....

Ich persönlich denke, dass diese rigosose "Beschneiderei per Gesetz" die falsche Richtung ist. Mündige Bürger erzeugt man nur mittels Aufklärung. Was passiert wohl, wenn man dem Bürger zuviele Freiheiten nimmt und sie zwingend an normkonforme Verhaltensweisen bindet...? Ich glaube, es gibt genügend Fiktions-Romane über das Thema. Wenn das soziale Umfeld der Jugendlichen seine Zwecke erfüllt und durchaus aufklärend und bildend wirkt, können auch 16jährige durchaus mitdenken, wenn sie sich mal entspannt wegbeamen um eine Ausszeit vom Alltag zu haben. Ich werde hier den Alkoholgenuss nicht befürworten, aber auch nicht grundsätzlich ablehnen. Ich würde mein Kind auch nicht gerne 4,8 Promille haben lassen. Aber ändert an der Wahrscheinlichkeit der 4,8 Promille wirklich ein wiedermal "härteres" Gesetz etwas dran?
 
Neulich habe ich erst gehört, dass immer weniger Jugendliche zu den Zigaretten greifen. Das ist ja auch gut. Hoffentlich ist der vermehrte Alkoholkonsum kein Ausgleich.

Ich habe meine Tochter über die Risiken aufgeklärt. Und wenn sie am Wochenende feiern geht, weiß ich ganz genau wie sie heim kommt. Absolut nüchtern und Drogenfrei, was die letzte Polizeikontrolle bestätigte. Warum? Sie fährt mit dem Auto. :)

Auch wenn sie ohne Auto unterwegs war, konnte ich noch nicht feststellen, dass sie sternhagelvoll nach Hause getorkelt kam.
 
Ich denke schon, dass sich die Zeiten und damit das Verhalten der Jugendlichen geändert haben. Die Zunahme der Gewaltbereitschaft, das sinkende Bildungsniveau, subjektive Perspektivlosigkeit, soziale Brennpunkte usw. usw. Es würde mich also nicht wundern, wenn heute die Jugendlichen früher mit dem Alkohol anfangen und wesentlich häufiger betrunken sind.

Das Phänomen gibt es schon immer, die Ausprägung hat sich geändert.
 
Auch ich denke, daß sich die Zeiten etwas geändert haben. Natürlich haben sich auch früher die Jugendlichen mal ordentlich einen in den Hals gekippt. Das wird früher nicht anders gewesen sein als heute.

Das Problem ist aber nicht, daß sich die jungen Kerls und Gören mal einen hinter die Binde kippen, sondern daß sie das regelmäßig tun. Ab und an mal ein Absturz am Wochenende - kein Problem, mach ich ja auch. Aber wenn die 13jährigen Dienstag Nachmittag mit nem Kasten Bier und ner Bulle Korn auf der Parbank rumlungern - so wie jeden Tag - ist völlig indiskutabel und neu (denk ich). Und genau das ist meiner Meinung nach das Problem. Allerdings helfen da keine schärferen Gesetze. Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden: vernünftige und konsequente Bildungspolitik, Schaffung von Zukunftsperspektiven für Jugendliche und Beseitigung von sozialen Missständen...und vieles mehr.
 
Ok, ihr habt natürlich auch Recht. Aber mir ist so, als hätte sich in unserer Gesellschaft jegliche Art von Verhaltensextremen ausgeprägt..... sowohl die von chmul und sirmes beschriebenen, als auch das genaue Gegenteil. Manche werden da Ober- und Unterschicht zu sagen, aber ich denke nicht, dass sowas so einfach einzukategorisieren ist. Bei der Intelligenz hat man die disruptive Entwicklung der nächsten Jahre ja schonmal vorsichtig gemutmaßt. Vielleicht wird sich das mit anderen Merkmalen ähnlich verhalten?!?
 
Klar, ich vermute die Gefahr in diesen Jugendalkoholismus abzugleiten schätze ich in der "Unterschicht" größer ein, glaube aber nicht, dass das Problem nur auf diesen Gesellschaftsteil beschränkt ist. Auch Kinder aus relativ wohlhabenden Familien, können sich vernachlässigt und perspektivlos fühlen oder in die "falschen Kreise" geraten.
 
Tequila ? "Ääärgs"

Hi Boardies ;)
Tequila ist aber auch ein Schädelspaltergesöff, voll harte Nummer, ich schwör :kotz2
Aber sich gleich den Stiel aus der Birne ziehen, hätte nicht sein müssen ;)

. . . . da sag ich nur : Heut´ schieß ich mich weg ! Prost (nehme immer Jever)

"Äääh", . . . kommt jetzt vielleicht nicht so gut, aber mein "Über-ich" sagt mir
der Knecht hat sich viel - "Erspart" *


Greetz


* PS: ich warte nur noch auf den Big Bäng, Weltwirtschaftskrise & III Weltkrieg
 
Ich beobacht die Entwicklung mit großer Sorge.

Komasaufen nennt sich das heutzutage.
Da wird gesoffen bis zur Besinnungslosigkeit, das erste Todesopfer war nur eine Frage der Zeit.

Hinzu kommen noch die sogenannten Flatrate-Party's.
Einmal beahlen (so 12-15 €) und saufen was reingeht.
Hier frage ich mich, was sich die Veranstalter dabei blos denken, zum Teil wird demjenigen einen Preis überreicht, der den höchsten Promillewert vorzuweisen hat - Ja gehts noch?
Aber es ist, wie es immer ist, wenn sie ein Geschäft wittern, bleibt so etwas wie Verantwortungsbewusstsein auf der Strecke.:(

Wir waren zu unserer Zeit natürlich auch keine Engel und haben auch gesoffen, aber nicht in diesem Umfang, schließlich hingen wir an unserem Leben;)
 
Moin..

also vor 15/16 Jahren waren meine Kumpels und ich nicht grossartig anders unterwegs, ich sehe also keinen Unterschied. Auch wir betrieben Komasaufen, auch wir haben "all you can drink" Veranstaltungen besucht, und sind mit halben (oder ganzen) Alkoholvergiftungen in im Wohnzimmer stehende Weihnachtsbäume gerauscht. Dazu wurde meist noch gekifft, wer Freundin hatte war auch in dieser Hinsicht gut beschäftigt.. was also ist heute anders? Ich kann auf Anhieb mindestens drei Namen nennen, deren Leben sehr sehr scharf an der Kante stand, und nur einem rechtzeitig anwesenden Notarzt samt RTW zu verdanken haben. Ein weiterer Jahre später nicht ganz, der war so dumm und fuhr an einem Abend noch mit dem Wagen.

Nee, ich sehe keinen signifikanten Unterschied. Na gut, wir waren teils Gymnasiasten, teils Hauptschüler, aber wohl noch weit über dem PISA Ergebnis. Das ist aber auch schon das einzige.

LG
 
Zitat oxfort
Das Problem liegt doch auch an den "Gastronomen", da werden sogar "harte" Getränke für einen Euro angeboten!!!

Zitat Astrominus
Hinzu kommen noch die sogenannten Flatrate-Party's.
Einmal beahlen (so 12-15 €) und saufen was reingeht.

@Astrominus
Da hast Du recht, wo leben wir eigentlich!? Jeder kann abzocken, wo es nur geht. Der Jugendschutz geht wohl den falschen Weg.

Weiter: Vor über 20 Jahren hatt
en ein paar Mädels nichts anderes zu tun, als Flaschen aus Papierkörben zu holen und in der Fußgängerzone zu zerschlagen.
Zur Rede gestellt von mir, bekam ich zur Antwort: "Uns war langweilig"
Ich: "Was ist mit dem Jugendzentrum." Mädels: "Da werden wir nicht akzeptiert." Die Scherben haben die Mädel wieder aufsammeln müssen. Haben diese auch gemacht, zwar unter "murren".

Ich habe früher Ferienfreizeiten ehrenamtlich begleitet. Folglich habe ich bei den bekannten Sozialarbeitern angerufen und diesen Fall geschildert.
Antwort: "Fühlst Du Dich belästigt?" Bitte!? (Ich wohnte in dieser Fußgängerzone)
Keine 4 Wochen später gab es sogenannte "Streetworker", waren auch eine Zeit "präsent". Und heute?

Heute würde ich mich wohl nur in extremen Fällen "einmischen"! Habe doch schon gesehen, wie Schüler mit dem Lehrpersonal umgehen!!!


WAS IST DER WEG!
 
Hier in der Nähe gibt es eine Holzfachschule (Tischler, Zimmerleute und verwandte Berufe),
Lehrlinge aus Nord-, Süd- und Ost-Tirol kommen einmal im Jahr für 8 Wochen zur theoretischen Ausbildung.
Gegenüber befindet sich eine meiner zwei Stammkneipen, wo sich (nicht alle, aber doch der größere Teil der Schüler)
von etwa 18h bis 20:30h aufhalten.

Was da abläuft, hat mit "Trinken" nichts mehr zu tun, das ist Komasaufen pur,
mindestens zweimal die Woche pro Mann und Nase.
Mich wundert nur, daß die Schulleitung da nicht härter durchgreift, schließlich ist das ein Schüler-Internat.

Die Burschen (und einige Mädchen, die sich aber zurückhalten) haben einfach zu viel Geld:
Der Sohn eines meiner Freunde hat eine Maurerlehre mit Auszeichnung abgeschlossen
und verdient jetzt als junger Geselle um keinen Cent mehr denn als Lehrling,
aber immer noch so an die 1300 Euro netto.
 
Ich denke früher war es vielleicht etwas weniger schlimm und zusätzlich fanden entsprechend Besäufnisse nicht in aller Öffentlichkeit statt. Man hat sich irgendwo auf einer Party die Kante gegeben und wer ausgefallen ist, wurde irgendwie nach Hause gebracht oder "wiederbelebt", so daß es im Anschluss keinen oder zumindest nicht ganz so heftigen Ärger mit den Eltern gab. Heute ist es scheinbar scheissegal ob es Ärger gibt (oder es gibt einfach keinen Ärger mehr, weil die heutigen Eltern gerne an Ihre Jugend zurückdenken und das Verhalten der Kinder an den eigenen Verfehlungen und den Reaktionen ihrer Eltern messen.

Früher haben wir Klingelstreiche gemacht und gesehen, dass wir verschwinden. Heute Klingeln die Blagen an der Tür, stellen sich in sicherer Entfernung hin und verhöhnen den Opa/die Oma, die eh nicht hinterher kommt...

Alles ist wie immer, nur ein bisschen schlimmer!
 
Original geschrieben von threepwood

Nee, ich sehe keinen signifikanten Unterschied​

Nö, Menschen wie du sehen nie einen Unterschied. Daran kann man aber sehen,
dass zwar auch die Veranstalter nur die $$$ sehen, aber es immer Menschen gab,
die einfach nicht wissen, wann Schulz ist. Schade, dass du damals nicht mal kurz
vor der Klippe standest und die Wahl hattest - das würde unserem System in 30
Jahren ersparen, die Spätfolgen von diesem Scheiss zu bezahlen.

Auch zu meiner Generation gab es Kumpels, die nicht so recht wussten, wann
Schicht war - dafür hatten die aber Freunde, die aufgepasst haben. So war
nur der Brummschädel eine bittere Folge. Ich konnte aber auch andere erleben,
die es durchgezogen haben, keine Ahnung, wo die heute liegen.

Wer meint, er müsste "Todeserfahrungen" sammeln - dann bitte keine halben
Sachen, das ist nur weggeschmissenes Geld.

PS schade, dass sich die Kiddies heutzutage nur so beweisen können, wird Zeit
für Alternativen
 
Ich rede vom Unterschied zwischen damals und heute. Es gibt keinen, wlkikiv würd ich mal sagen. Ansonsten setzen, sechs.

Wir wussten wo unsere Grenzen waren, aber in jeder Gesellschaft/Clique/Runde gibts es welche, die es eben nicht wussten. Was das aber mit mir persönlich zu tun haben soll, erschliesst sich mir nicht.

"Menschen wie ich" - vielen Dank dafür, nur gut dass ich mir den Schuh nicht anziehe. Welche Spätfolgen bitte? Ich bin 30, gesund, Nichtraucher und Nichttrinker. Klingelt was? Achja, mein Sohn ist auch gesund und bester Laune-ich such noch immer nach Spätfolgen.

Ob du es schade findest, dass ich nicht kurz vorm Tod stand sehe ich als persönlichen Angriff und somit endet für mich dieses Posting hier besser.

Grüsse
 
Hi,

ich denke es hat sich im Gegensatz zu früher viel verändert.
Auch das mit dem Trinken. Wir wußten schon wo unsere Grenzen waren.
Wenn ich mich auf Discoabende umgesehen hatte, habe ich wohl den ein oder anderen voll gesehen aber es keine "Alkleichen" irgendwo in der Ecke.
Aber sind wir mal ehrlich, heutzutage muß man ja schon Angst haben sein Kind auf die Straße zu lassen. (Mißbrauch, Entführung, Mord) hört man ja auch immer öfters.
Außerdem ist es heute leider so das Jugendliche oder Jungerwachsene immer zweimal überlegen müssen was sie tun. Denn für die Streiche die wir noch machen konnten, wo nur ein DUDU kam, steht man heute vor dem Stafgericht.
Es ist halt alles irgendwie anders und nicht alles im besten Sinne.

SchwesterEster
 
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