Du gehst also davon aus, dass jeder Arbeitgeber auch gleich ein Ausbeuter ist?!
Ich gehe davon aus, dass Arbeit = Kraft * Weg ist und Leistung = Arbeit / Zeit. Des weiteren gehe ich davon aus, dass Arbeitsleistung, die in er Produktion stattfindet orthogonal zur Dienstleistung und und beide orthogonal zur Leistung eines Arbeitgebers stehen. Die Gesamtlänge des sich daraus ergebenden kombinierten Leistungsvektors ist nicht äquivalent zu der Summe der Längen der Einzelvektoren.
Die Situation ist also wesentlich komplexer, als Du sie mich darstellen lassen möchtest, denn ansonsten hättest Du Dich nicht so zusammenhanglos auf meine Außerung gestürzt
OK, das ist aber dennoch kein Problem:
Per Definition ist jeder Arbeitgeber ein Ausbeuter, da er mir etwas gibt, was er selbst nicht besitzt und dafür Geld kassiert, welches ich erwirtschaftet habe.
Du unterschätzt scheinbar meine Einstellung zu Arbeitnehmern.
Nein, ich maße mir schlicht und ergreifend darüber kein Urteil an, da ich Dich nicht kenne, ich antworte lediglich auf provokante Äußerungen, die du hier machst.
Wenn Du die hypothetische Frage stellst, warum Du überhaupt KV bezahlen solltest und warum Du nicht direkt in's Ausland gehen solltest, ist es mein gutes Recht, Dir hypothetisch fragend die schlechte Absicht zu unterstellen, dass Du damit eine Steuer- und Sozialabgabenflucht zum Zwecke der persönlichen Bereicherung begehen willst.
Ohne jetzt die Beispiele pervers hoher Manager-Vergütungen aufzugreifen, gehe ich davon aus, dass ein Unternehmer in der Regel mehr arbeitet, mehr Risiko und mehr Verantwortung trägt.
Zur Mehrarbeit:
Selbst wenn der "Arbeitgeber" - oder besser: der Unternehmer - 24 h am Tag seine Firma verwaltet, erschafft er damit exakt 0 Mehrwert, denn Mehrwert kann ausschließlich durch Arbeit erschaffen werden. Er verteilt lediglich die Arbeit, die er findet und lässt sich dafür entlohnen. Drei seiner Arbeiter würden allerdings insgesamt 24h am Tag arbeiten. Das "Mehrarbeit" Argument ist also relativ witzlos.
Zum Risiko:
Mehr Risiko als wer? Persönliches Risko oder Betriebsrisiko? Ab welcher Betriebsgröße entfällt das persönliche Risiko für den Unternehmer?
Die Einzigen, die noch wirklich ein persönliches Risoko tragen, sind Unternehmer, die eine ganz normale GbR führen, meistens also Kleinunternehmer.
Wenn die GmbH mit der üblichen Mindesteinlage Konkurs geht, ist das eingesetzte Kapital weg und wenn keine schuldhafte Veruntreuung von Firmenkapital nachgewiesen wird, bleibt das Privatvermögen der Gesellschafter unangetastet. Was der Unternehmer rechtzeitig an Gewinn heraus gezogen hat, bleibt also dennoch bei ihm. Über größere Firmenformen wie z.B. eine AG wollen wir gar nicht reden, 60Mio €uro Abfindung für eine Person, die eine Firma beinahe in den Ruin getrieben hat, sprechen da für sich selbst.
Ich habe nichts dagegen, dass der Arbeitgeber sich für seine Tätigkeit entlohnen lässt, ich habe nur etwas dagegen, wenn er dabei vergisst, wem er es letztendlich zu verdanken hat, wenn seine Entlohnung großzügig ausfällt.
Ich habe allerdings extrem etwas dagegen, wenn der Arbeitgeber mehr Kapital aus der Firma abzieht, als ihm nach dem Netto-Gewinn zustehen würde, sprich:
Steigen die Gewinne, darf er gerne mehr verdienen, meinentwegen auch Milliarden pro Jahr, sinken sie, darf er weniger verdienen. Des weiteren darf er sich nur aus dem Netto Gewinnen abzüglich vernünftiger Rücklagen bedienen. Das nennt sich unternehmerisches Risiko und ist die
einzige vernünftige Begründung dafür, dass er überhaupt mehr verdienen
darf, als seine Arbeiter.
Alles andere
ist Ausbeutung.
PS: Mein persönlicher Hassbegriff: Shareholder Value, wie der Begriff heutzutage benutzt wird.
PPS: Die Solidargemeinschaft der Bundesrepublik Deutschland hilft auch pleite gegangenen Arbeitgebern. Sie erhalten die selben H4 Leistungen wie ein Arbeitnehmer und werden auf Staatskosten genau so krankenversichert.