Wie nur das Geld zusammenhalten?

in der Schweiz wird neuerdings über ein Bonus-Malus-System von Krankenkassen gesprochen.

Im Klartext bedeutet das.. wie häufiger jemand krank ist, um so mehr bezahlt er (ähnlich einer KFZ-Versicherung).

Ich finde, dass aber eine ziemlich dumme Geschichte, weil ja bestimmt niemand freiwillig krank wird. Die ganze Krankenkassengeschichte wird sowieso mal böse Enden.
 
@Hobbes: Konkret bedeutet das den Ruf nach Steuererhöhungen - denn der Staat sind wir.

@nanx: Wie Du sagst, absurd. Sozialversicherung nach Risikoprinzip, dann kann man es auch gleich ganz sein lassen. Jeder bezahlt seine Rechnungen einfach selber, und wer nicht kann, muss leider verrecken.
 
Die Krankenkasse sollte wesentlich mehr vom Staat subventioniert werden, denn ohne gesunde, arbeitsfähige Menschen fließt auch kein Geld in die Staatskassen.
Ich glaube den Anteil tatsächlich kranker Menschen kann man bei so einer Rechnung vernachlässigen. Sollte es aber möglich sein, Hypochonder und ganz besonders Blaumacher aus diesem Kreis zu entfernen, könnte sehr viel Geld eingespart werden. Wenn ich sehe, mit welchem Kleinscheiss Leute heute zum Arzt rennen und einen gelben Schein wollen, wird mir echt übel. Die Praxisgebühr hat da schon einiges korrigiert, aber es gibt immer noch genug Leute, die gerne die 10€ in ein langes Wochenende investieren.

Erschreckend dabei ist nur, dass wieder die Armen und finanziell Schwachen drunter leiden ....
 
Ich will nicht generell pauschalisieren, aber es gibt auf allen Seiten schwarze Schafe!
Da wäre der "Patient", der etwas Urlaub braucht, der Arzt, dessen neues Häuschen auf Mallorca noch finanziert werden muss, ja und all die anderen die dieses System der Solidarität absurdum führen.

So wie bisher kann es nicht weiter gehen und meiner Meinung muss es komplett umgekrempelt werden!!

  1. Alles Kapital, welches von einer Person erwirtschaftet wir, muss zur Beitragsbemessung heran gezogen werden.
  2. Jeder Bürger muss in "eine" Krankenkasse einzahlen!
    Es ist Wurscht, ob Beamter, Abgeordneter, Selbstständiger, oder was auch immer!
  3. Diese eine Kasse ist nur für die Grundversorgung zuständig!
    Weiter Versicherungsleistungen kann ja jeder wie er mag zu kaufen,
    und bei wem auch immer, jeder wie er mag!
  4. Patienten müssen in Vorkasse bei planbaren Behandlungen gehen!
  5. Ärzte müssen für planbare Behandlungen Angebote machen!
    Quasi wie ne Speisekarte, damit der Patient vergleichen kann,
    und damit er weiß, was auf ihn zu kommt!
  6. Gilt für Krankenhäusern und Kliniken genau so!
  7. Ist mein Vorschlag nicht der Weisheit letzter Schluss!
 
Alles Kapital, welches von einer Person erwirtschaftet wir, muss zur Beitragsbemessung heran gezogen werden.
Das ist in meinen Augen sehr problematisch. Mit einer Abstufung der Beiträge nach Einkommen mit einer gewissen Obergrenze, wäre das aber sicherlich möglich und auch sinnvoll. Wobei ich Sodbrennen bekomme, wenn ich daran denke, dass ich mit meiner Arbeit vielleicht jemanden finanziere, der keinen Bock hat zu arbeiten ...

Patienten müssen in Vorkasse bei planbaren Behandlungen gehen!
Auch das sehe ich kritisch! Was ist eine planbare Behandlung? Und warum sollte ein Versicherter in Vorkasse gehen, wenn die Behandlung planbar ist? gerade dann wäre es doch vielleicht das bessere Modell, wenn die Kassen mir den Ärzten Pauschalen aushandeln und dann die Leistung im Voraus zahlen. Der Malocher von nebenan wird kaum die Möglichkeit haben, z.B. eine Zahnbehandlung von mehreren Tausend Euronen mal eben vor zu finanzieren ...
 
Eine Bypassoperation ist in vielen Fällen planbar und die Kosten könnte kaum jemand schultern. Vorkasse begünstigt Reiche und treibt Normale in die Armut...
 
Vorkasse ist bei den heutigen Kosten im Gesundheitssystem absolut utopisch.

Eine einfache, komplikationslose Bliddarmoperation kostete 2007 im DRG-System zwischen rund 2.100 bis 2240 Euro (Belegkrankenhäuser mal ausgenommen, die haben oftmals kaum durchschaubare Kostenstrukturen und sollten imho ohnehin abgeschafft werden).

Und das ist heutzutage eine absolut simple Standardoperation, die auch im kleinsten Krankenhaus problemlos zu erledigen ist.

Schon diese Beträge dürften viele kaum gegen Vorkasse aufbringen können, welcher Hartz4-Empfänger kann denn über 2.000 Euro locker machen? Komplexere Operationen (wie der von Quhno genannte Bypass oder auch ein Mehrfach-Stent am Herzen) dürften schnell ein vielfaches Kosten.

Transplantationschirurgie oder onkologische Therapien wären bei Vorkasse durch kaum einen Pflichversicherten finanzierbar, wir reden dann bereits von Kosten im sechsstelligen Bereich.
 
Irgendwann stürzt dieses System in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Zu wenige Arbeitnehmer, die tatkräftig einzahlen können bzw. viele, die privat versichert sind. Bald ist es soweit und wir haben amerikanische Verhältnisse. Wer nicht zahlen kann, der soll zusehen, was mit ihm geschieht. :(
 
Hängt euch doch nicht an der Vorkasse auf!
Streicht sie.
Nur, es muss geschaut werden, dass der Patient etwas von den Kosten seiner Behandlung mitbekommt
und,
er muss die Möglichkeit haben diese Preise vergleichen zu können.

Und nun mal eine Frage an Duftie:
Warum bekommst du Sodbrennen bei diesem Gedanken?
Ist es denn im Augenblick anders?
Und was glaubst du, wie viele es wohl sind die keinen "Bock" haben?
Der Umkerschluß ist doch, jeder kümmert sich um seinen eigenen Scheiß!
Ganz ehrlich es ist mir Scheißegal, ob es nun ein oder zwei Millionen Schnorrer sind,
die haben wir IMMER, egal wie wir es auch drehen oder wenden!
Und verrate mir noch eins, warum sollte denn nicht Kapital, welches Kapital generiert zum Wohle aller heran gezogen werden?


PS:
Meine Überlegungen sind natürlich nicht perfekt!
 
Und nun mal eine Frage an Duftie:
Das ist aber nicht nur eine Frage! ;)
Ist es denn im Augenblick anders?
Für mich ja, da ich z.Zt. keine Krankenversicherung besitze (ja, ich weiß, ich brauche keine Vorträge zu diesem Thema!:rolleyes:) ;)

Und verrate mir noch eins, warum sollte denn nicht Kapital, welches Kapital generiert zum Wohle aller heran gezogen werden?
Warum soll ich grenzenlos mit meinem Verdienten Geld andere Menschen finanzieren? Du bewegst Dich in Richtung Sozialismus...
 
Warum soll ich grenzenlos mit meinem Verdienten Geld andere Menschen finanzieren? Du bewegst Dich in Richtung Sozialismus...
Ich glaube er meinte eher das Kapital, welches aufgrund von Spekulationen usw. selbst vermehrt und eigentlich keinen echten Mehrwert schafft, da es aus dem Selbstzweck der Kapitalvermehrung gehortet wird.

Eine Milliarde €uronen Privatvermögen wächst bei Anlagen prozentual deutlich schneller als 10.000 €uronen, wenn der Finanzverwalter kein absoluter Idiot ist. Echter Mehrwert wird dabei nicht produziert. Leider sind bei solchen Größenordnungen die Möglichkeiten von Abschreibungen usw. um ein vielfaches besser und somit ergibt sich eine Ungerechtigkeit. Früher gab es einmal einen Spruch wie "Eigentum verpflichtet", welcher aussagte, dass jemand, der etwas hat, eine Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft hat - denn sie war es letztendlich, die es ihm ermöglicht hat, so viel aufzuhäufen.

Bevor jetzt ein falscher Eindruck entsteht: Ich habe nichts dagegen, wenn jemand reich ist und gönne es jedem. Ich habe etwas dagegen, wenn jemand reich und unsozial ist, das finde ich asozial...
 
Ich glaube er meinte eher das Kapital, welches aufgrund von Spekulationen usw. selbst vermehrt und eigentlich keinen echten Mehrwert schafft, da es aus dem Selbstzweck der Kapitalvermehrung gehortet wird.
Warum sollte ich, wenn ich Millionen auf dem Konto hätte, überhaupt daran denken, mich hier in Deutschland bei einer KV zu versichern? Da suche ich mir lieber einen schönen Hauptwohnsitz im Ausland und unterstütze dort die Bevölkerung ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sollte ich, wenn ich Millionen auf dem Konto hätte, überhaupt daran denken, mich hier in Deutschland bei einer KV zu versichern?
Vielleicht sollte das gesamte System dahingehend abgewandelt werden, dass für jede in Deutschland verdiente oder nach Deutschland importierte €urone auch die Steuer in Deutschland bezahlt werden muss, die Krankenversicherung abgeschafft und die Krankenversorgung komplett aus Steuermitteln finanziert wird... :devil
Da suche ich mir lieber einen schönen Hauptwohnsitz im Ausland und unterstütze dort die Bevölkerung ...
Nichts dagegen einzuwenden wenn Du dann wirklich Menschen mit "Deinem" Geld unterstützen würdest, was ich stark zu bezweifeln wage. Ich vermute eher, dass Du, wie der überwiegende Teil der anderen Steuerflüchtlinge auch, lediglich das Geld in ein Steuerparadies schaffen würdest und die Allgemeinheit absolut nichts davon hätte - genau die Allgemeinheit, durch deren Arbeit (Ausbeutung) Du das Geld verdient hättest, oder habe ich Dich da falsch verstanden?
 
Nichts dagegen einzuwenden wenn Du dann wirklich Menschen mit "Deinem" Geld unterstützen würdest, was ich stark zu bezweifeln wage. Ich vermute eher, dass Du, wie der überwiegende Teil der anderen Steuerflüchtlinge auch, lediglich das Geld in ein Steuerparadies schaffen würdest und die Allgemeinheit absolut nichts davon hätte - genau die Allgemeinheit, durch deren Arbeit (Ausbeutung) Du das Geld verdient hättest, oder habe ich Dich da falsch verstanden?
Du gehst also davon aus, dass jeder Arbeitgeber auch gleich ein Ausbeuter ist?! Bist Du selbständig? Du unterschätzt scheinbar meine Einstellung zu Arbeitnehmern. Bisher dürfte es keinen geben, der sich über meine grundsätzliche Einstellung und meine Bereitschaft zu freiwilligen Leistungen beschweren dürfte (und das, obwohl ich nicht auf Rosen gebettet bin). Natürlich gibt es eine Masse an negativen Beispielen, aber die werden sich auch von entsprechenden Gesetzen nicht ausbremsen lassen ...

Ohne jetzt die Beispiele pervers hoher Manager-Vergütungen aufzugreifen, gehe ich davon aus, dass ein Unternehmer in der Regel mehr arbeitet, mehr Risiko und mehr Verantwortung trägt. Dafür sollte er auch grenzenlos entlohnt werden, zumindest wenn er seinen Angestellten vernünftige Gehälter zahlt. Und wenn er eines Tages in der glücklichen Lage ist, sein Leben zu geniessen, weil das sauer verdiente Geld für ihn arbeitet, sehe ich auch nicht ein, ihn dafür zu bestrafen... .

Meine bisherigen Arbeitgeber wussten übrigens, dass sie sich auf mich verlassen können und ich hatte nie ein wirkliches Problem mit der Höhe meines Gehaltes und eventuellen Zusatzleistungen. Das mag daran liegen, dass ich nie für irgendwelche Konzerne gearbeitet habe, sondern fast nur für inhabergeführte mittelständische Unternehmen gearbeitet habe. Ich habe es nie erlebt, dass ich mir den Arsch aufgerissen habe und das nicht honoriert wurde (meine Zeit bei der Bundeswehr klammer ich da mal aus ... ;))
 
Du gehst also davon aus, dass jeder Arbeitgeber auch gleich ein Ausbeuter ist?!
Ich gehe davon aus, dass Arbeit = Kraft * Weg ist und Leistung = Arbeit / Zeit. Des weiteren gehe ich davon aus, dass Arbeitsleistung, die in er Produktion stattfindet orthogonal zur Dienstleistung und und beide orthogonal zur Leistung eines Arbeitgebers stehen. Die Gesamtlänge des sich daraus ergebenden kombinierten Leistungsvektors ist nicht äquivalent zu der Summe der Längen der Einzelvektoren.

Die Situation ist also wesentlich komplexer, als Du sie mich darstellen lassen möchtest, denn ansonsten hättest Du Dich nicht so zusammenhanglos auf meine Außerung gestürzt ;)

OK, das ist aber dennoch kein Problem:
Per Definition ist jeder Arbeitgeber ein Ausbeuter, da er mir etwas gibt, was er selbst nicht besitzt und dafür Geld kassiert, welches ich erwirtschaftet habe.
Du unterschätzt scheinbar meine Einstellung zu Arbeitnehmern.
Nein, ich maße mir schlicht und ergreifend darüber kein Urteil an, da ich Dich nicht kenne, ich antworte lediglich auf provokante Äußerungen, die du hier machst.

Wenn Du die hypothetische Frage stellst, warum Du überhaupt KV bezahlen solltest und warum Du nicht direkt in's Ausland gehen solltest, ist es mein gutes Recht, Dir hypothetisch fragend die schlechte Absicht zu unterstellen, dass Du damit eine Steuer- und Sozialabgabenflucht zum Zwecke der persönlichen Bereicherung begehen willst. ;)
Ohne jetzt die Beispiele pervers hoher Manager-Vergütungen aufzugreifen, gehe ich davon aus, dass ein Unternehmer in der Regel mehr arbeitet, mehr Risiko und mehr Verantwortung trägt.
Zur Mehrarbeit:
Selbst wenn der "Arbeitgeber" - oder besser: der Unternehmer - 24 h am Tag seine Firma verwaltet, erschafft er damit exakt 0 Mehrwert, denn Mehrwert kann ausschließlich durch Arbeit erschaffen werden. Er verteilt lediglich die Arbeit, die er findet und lässt sich dafür entlohnen. Drei seiner Arbeiter würden allerdings insgesamt 24h am Tag arbeiten. Das "Mehrarbeit" Argument ist also relativ witzlos.

Zum Risiko:
Mehr Risiko als wer? Persönliches Risko oder Betriebsrisiko? Ab welcher Betriebsgröße entfällt das persönliche Risiko für den Unternehmer?

Die Einzigen, die noch wirklich ein persönliches Risoko tragen, sind Unternehmer, die eine ganz normale GbR führen, meistens also Kleinunternehmer.
Wenn die GmbH mit der üblichen Mindesteinlage Konkurs geht, ist das eingesetzte Kapital weg und wenn keine schuldhafte Veruntreuung von Firmenkapital nachgewiesen wird, bleibt das Privatvermögen der Gesellschafter unangetastet. Was der Unternehmer rechtzeitig an Gewinn heraus gezogen hat, bleibt also dennoch bei ihm. Über größere Firmenformen wie z.B. eine AG wollen wir gar nicht reden, 60Mio €uro Abfindung für eine Person, die eine Firma beinahe in den Ruin getrieben hat, sprechen da für sich selbst.

Ich habe nichts dagegen, dass der Arbeitgeber sich für seine Tätigkeit entlohnen lässt, ich habe nur etwas dagegen, wenn er dabei vergisst, wem er es letztendlich zu verdanken hat, wenn seine Entlohnung großzügig ausfällt.

Ich habe allerdings extrem etwas dagegen, wenn der Arbeitgeber mehr Kapital aus der Firma abzieht, als ihm nach dem Netto-Gewinn zustehen würde, sprich:

Steigen die Gewinne, darf er gerne mehr verdienen, meinentwegen auch Milliarden pro Jahr, sinken sie, darf er weniger verdienen. Des weiteren darf er sich nur aus dem Netto Gewinnen abzüglich vernünftiger Rücklagen bedienen. Das nennt sich unternehmerisches Risiko und ist die einzige vernünftige Begründung dafür, dass er überhaupt mehr verdienen darf, als seine Arbeiter.

Alles andere ist Ausbeutung.

PS: Mein persönlicher Hassbegriff: Shareholder Value, wie der Begriff heutzutage benutzt wird.
PPS: Die Solidargemeinschaft der Bundesrepublik Deutschland hilft auch pleite gegangenen Arbeitgebern. Sie erhalten die selben H4 Leistungen wie ein Arbeitnehmer und werden auf Staatskosten genau so krankenversichert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben