Diskussion Unser Hund will nicht mehr

Gamma-Ray

Moderator
Teammitglied
Wir haben einen Pudel und der ist gerade 13 Jahre alt geworden. Er kränkelt schon seit längerem, aber nun ist ein Punkt erreicht,
wo es nach unserem Gefühl mit ihm zu Ende geht.

Ich habe schon länger Mühe ihm die täglichen Medikamente "schmackhaft" zu machen, aber jetzt nimmt er sie gar nicht mehr an.

Er hat Wasser in der Lunge, weil sein Herz nicht mehr richtig funktioniert.
Den dadurch bedingten Husten habe ich in den Griff bekommen dank der Medikamente.
Aber dann bekam er Magen-Darm-Probleme. Der Tierarzt hat ihm zwar Spritzen als Gegenmittel verabreicht, doch irgendwie hat er
jetzt noch mehr bzw. wieder andere Probleme.
Er bekommt schon seit einigen Monaten alle mögliche Tabletten gegen Schmerzen, für die Schilddrüse und das Herz und dann
auch noch gegen Wasser in der Lunge.

Heute ging eigentlich gar nichts mehr und ich habe ihn 3 Mal in den Garten gelassen für das kleine Geschäft.
Aber er frisst nichts mehr und hatte schon vor Tagen damit angefangen, aber ich konnte ihm noch Hähnchenfilet kochen.
Wenn er das nicht mehr frisst, dann geht es ihm wohl richtig dreckig.

Der Hund signalisiert uns doch damit, dass er nicht mehr will. Wir möchten ihn weder leiden lassen noch vorschnell urteilen,
aber so meine ich, dass es keinen Zweck mehr hat, mit dem armen Kerl.

Ein Tierarzt würde in so einem Fall vermutlich auch nicht dagegen stimmen, wenn wir ihn jetzt erlösen wollen.
Das ist ja keine einfache Entscheidung...
 
Ich habe deinen Beitrag einer guten Freundin, ihres Zeichens Tierpflegerin gezeigt.
Sie gibt als Versuch Leberwurst vor,... ansonsten zum Tierarzt und einschläfern lassen. Den Hund nicht leiden lassen.
 
Ja bei der Menge der Tabletten ist Leberwurst eher kontraproduktiv. Ich habe Käse am Stück zu Kügelchen zusammengedrückt
und das hat er eigentlich immer gegessen, bis auf wenige Male, wo er es geschafft hat die Pille heraus zu popeln.
Auch mit Frischkäse ging es zeitweise.
Aber wenn eine Tierpflegerin das auch so sieht, dann ist es wohl das beste für den Hund. Wir werden das auch akzeptieren.
 
Vieles von dem, was Du beschreibst, trifft auch auf unsere Molli zu. Sie wird im nächsten Monat 16 Jahre alt.
Ähnliche Gefühle sind auch bei uns vorhanden, aber irgendwie sträubt sich alles, unseren Hund so aus unserem Leben zu verabschieden.
Sie ist ja immer noch relativ munter, abgesehen von dem unnatürlich vielen Schlafphasen.
Wenn ich ihr Käse unter das Fressen mische, ist das Schüsselchen wesentlich schneller leer.
 
Ja diese Phase ist jetzt längst vorbei, es ist nichts mehr mit munter. Jetzt gerade hat er sich
auch von seinem Wassernapf abgewendet, den ich frisch gefüllt habe.
Also will er auch nichts mehr trinken.
 
Irgendwann steht jedem Hundebesitzer dieser Tag bevor. Wir möchten am liebsten gar nicht daran denken, aber wir hoffen, dass wir es schaffen, nicht egoistisch zu sein, wenn es soweit ist. Wenn ich es mir nur versuche vorzustellen, dann zerreißt es mir schon das Herz, um wieviel mag es wohl schlimmer sein, wenn die Situation tatsächlich eintritt.
Ich mag da aus der Ferne nun keinen Ratschlag geben, auch wenn das für mich schon sehr danach klingt, als habe euer Hund keinen Lebensmut mehr.
 
Vor dieser schmerzhaften Entscheidung stehe ich auch gerade. Labrador Sammy wird im Mai 15 Jahre, muß 3x am Tag Entwässerungstabletten nehmen und 2x Tabletten zur Herzstärkung. Anfangs bekam er auch noch alle 2 Tage zwei Spritzen zur Entwässerung. Das mit dem Wasser haben wir in den Griff bekommen. Jetzt aber hat er auch noch einen mittlerweile tennisballgroßen Tumor am Hinterbein bekommen , der aber nicht schmerzhaft zu sein scheint. Essen will er auch nur noch wenige Sachen, z.B. Hüttenkäse mit Eigelb. Im Garten läuft er meist 10m, verrichtet sein Geschäft und legt sich dann hin. Nervig ist, daß er nicht mehr ohne mich in der Stube liegen will, obwohl meine Frau und die anderen Hunde bei ihm sind. Egal wohin ich gehe und wie lange ich weg bin, er jammert bis ich wieder in der Stube bin. Sein Körper ist alt, aber sein Blick immer noch hellwach.
Am liebsten wäre es mir, wenn mir der TA die Entscheidung über den richtigen Zeitpunkt für das Einschläfern abnehmen würde, also wenn er sagt, jetzt ist es Zeit für Sammy zu gehen.
 
Das ist immer hart, ich habe es von Kindesbeinen an mitbekommen (meine Eltern hatten eigentlich immer einen Hund oder eine Katze, manchmal auch beides zugleich) und irgendwann kommt leider der Zeitpunkt, an dem man sich verabschieden muss.

Und egal, wie oft man es schon mitgemacht hat, es wird nie leichter.

Ich muss da immer an meine leibliche Mutter denken, die nach langem und heftigen Leiden verstarb als ich 12 Jahre alt war.
Wir hatten damals einen Landhaardackel und in ihren letzten Wochen hat meine Mutter öfter mal gesagt sie würde ihren Hund nie so leiden lassen wie man es ihr zumutet (sie stand die letzten paar Wochen ihres Lebens stark unter Morphium, sonst hätte sie das einem 12-jährigen sicherlich nicht so gesagt).

Aber in Erinnerung an meine Mutter würde ich weder einen Menschen noch ein Haustier so leiden lassen.
 
Das dumme ist, so ein Tier kann sich nicht äußern wie ein Mensch.
Die TA tun sich immer damit schwer und warten immer darauf, dass die Halter die Entscheidung treffen.
Nun, wenn wie gesagt man das Tier lange kennt und dann sieht, wie es leidet, dann ist es besser.
Tiere verbergen ihre Schwächen instinktiv, weil in der Natur gelten härtere Gesetze.
Da muß man also sehr genau hinschauen.
 
Ich habe keinen richtigen Worte dafür. Die Erfahrung auch hier im Forum zeigt dies auch mitunter deutlich.

Ich habe einige Haustiere im Laufe meines Lebens verloren. Du hast mein aufrichtiges Beileid.

:tröst
 
Lieber Roland,

mir tut es auch unglaublich leid!
Es ist so furchtbar wenn ein geliebtes Tier so langsam älter und älter wird bis es irgendwann kein weiter mehr gibt.

Ich schicke euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit! Ihr trefft sicher die richtige Entscheidung.

Alles Gute und fühl Dich gedrückt 😭😭
 
Unser Gustav ist erlöst. Eine Tierärztin, die ein paar Häuser weiter wohnt, ist um 15.00 Uhr gekommen und hat ihn erlöst. Damit musste ich ihn nicht zur Tierarztpraxis bringen und er ist in seinem gewohnten Umfeld von uns gegangen. 2021-03-03_05-02-55.jpg
Er musste nicht groß leiden und nun ruhe er in Frieden.
 
Tut mir sehr leid für euch, aber es war wohl die vernünftige Entscheidung.
Wie bei jedem Trauerfall wird aus dem Schmerz irgendwann eine Erinnerung werden, die ein Lächeln auf's Gesicht zaubert. Die Zeit wird sich darum kümmern. Manchmal braucht sie ein bisschen länger, aber dafür arbeitet sie sehr zuverlässig.
 
Mein herzlichstes Beileid!
Ihr habt ihm sicher sehr geholfen mit dieser äußerst schweren Entscheidung.

Mir hat es damals geholfen ganz viele Bilder von unserer Hündin anzusehen und so richtig in mich rein zu heulen.


Bleibt stark! Es geht wieder aufwärts.

Viele Grüße 😔
 
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