Information Nieder mit dem Friedhof, Freiheit für den Toten

RollerChris

R.I.P.
Belgien will das Auflösen von Leichen in Lauge als Bestattungsform zulassen

Eine etwas makabere Idee kommt jetzt aus Belgien. Wie die Zeitschrift "De Morgen" berichtete, wollen die Behörden in Flandern wahrscheinlich zulassen, dass Verstorbene in Zukunft auch in Kalilauge aufgelöst werden können.
Dabei werden bei der sogenannten Hydrolyse die Toten unter Druck, sowie auch bei großer Hitze in der Lauge aufgelöst. Was danach als "feste Rückstände" übrig bleibt, kann bestattet werden.

Durch eine Kanalisation sollen dann wahrscheinlich die flüssigen Reste abgeleitet werden. Das Verfahren wird gerade von der EU-Kommission geprüft. Als Grund gab der Bestatter-Verband an, dass Energie gespart wird und weniger CO2 als bei eine Feuerbestattung entsteht.

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Wer bei dieser Meldung nichts böses denkt....
jedenfalls ist, wenn es dann wirklich so kommt, das loswerden einer Leiche kein Problem mehr. So nach dem Motto:
Im Klo runter spülen erledigt der Fall
Brrrrrr neeeeee lieber nicht daran denken
 
"..nieder mit den Friedhöfen" iss aber nich'. Zumindest nicht in Deutschland. Hier herrscht Bestattungspflicht. Egal ob Kiste, Urne oder jetzt vielleicht Kanister. Schließlich wollen die Friedhöfe die kleinen Grundstücke für mindestens 25 Jahre verpachtet wissen, womit deutsche Gräber im Verhältnis Fläche/Kosten die teuersten, unbebauten Grundstücke der Welt sind.

Tipp: Verstorbene in die Schweiz "exportieren", dort verbrennen lassen und die Urne per DHL zurückholen. Dann kann der/die/das Verblichene auf den Kaminsims, in den eigenen Garten oder als Streugut verwendet werden. Die Schweiz kennt die Bestattungspflicht nicht und hat auch keine Exportbeschränkungen bzgl. befüllter Urnen.
 
Wir werden es nicht ändern können, die Methoden und Techniken werden sich ändern
sowie auch die Gesetzte, und die Vorschriften (alles nur eine frage der zeit)

Aber die Überreste in die Kanalisation einleiten, das muss ja wirklich nicht sein..
Allerdings gehe ich davon aus, das die EU-Kommission dafür kein grünes Licht gibt,
zumal es ja wirklich Alternativen gibt.

Persönlich würde ich die Promession ? Wikipedia vorziehen..:angel
Schockgefrierren dann trocknen und pulverisieren
scheint eine gute Alternative zur Feuerbestattung zu seien.

DasErste.de - W wie Wissen - Tiefgekühlt zur letzten Ruhe (01.11.2009)
 
Mit Kanalist runter spülen meine ich auch nichts legales. Es ist dann nur einfacher sich eines Mordopfer zu entledigen wie vorher. Sofern die Methode auch angewendet werden kann von Irgendwelchen Mördern
 
ot:
Mord ist StGB, die Überreste eines Mordopfers wiederum Verordnung. In Deutschland besteht eine "Leichnamsauffindunganzeigeverordnung". Jeder Mörder ist somit verpflichtet, die Existenz des Leichnams, sowie den Fundort zu melden. Letzteres dürfte mit der neuen Methode der Auflösung nicht mehr ganz Verordnungskonform möglich sein: "Herr Wachtmeister.. zischen Köln Kalk und Nippes fliest eine Leiche!"
 
Mit der üblichen Erdbestattung bekommen inzwischen einige Gemeinden mit sehr großen Friedhöfen tatsächlich Probleme mit dem Grundwasser (eine recht unappetitliche Vorstellung).

Die Leichen in Lauge aufzulösen wird das Problem aber nicht grundsätzlich lösen, die (ökologisch nicht unproblematische) Lauge muss ja auch irgendwo hin.

Imho ist verbrennen nach wie vor die "sauberste" Lösung. Die Asche ließe sich sogar noch hydraulisch pressen, was die Urnen noch kleiner macht. Anschließend eine Gedenkwand aus Beton mit Nischen darin, in denen diese kleine Urne platziert wird. Davor kommt eine Messingtafel mit einer Inschrift und fertig. Sogenannte Urnenwände oder Urnenstelen sind in einigen Großstädten inzwischen durchaus üblich.

Ich persönlich habe da keinerlei Präferenzen, was mit meinem Körper nach meinem Tod geschieht ist mir weitestgehend egal. Ich bin Organspender, nach meinem Ableben kann man mich "ausschlachten" und den Rest möglichst ökonomisch und ökologisch entsorgen.
 
Mir ist jede Änderung recht, welche den Hinterbliebenen die lästige Pflicht abnimmt, sich nach dem Tode eines Familienangehörigen mehr um ihn kümmern zu müssen, als sie es zu Lebzeiten jemals getan haben.
Ich hätte die Aufmerksamkeit meiner Familie gerne jetzt - das tote Fleisch können sie nachher meinetwegen auf den Komposthaufen werfen.
 
Mit der Lauge finde ich problematisch.

Aber was Bestattungsformen anbelangt, Seebestattung ist auch interessant und mit keinerlei Folgekosten behaftet.

Verbrennen, Versenken, eine Seekarte für die Angehörigen.
 
... das tote Fleisch können sie nachher meinetwegen auf den Komposthaufen werfen.

Was für eine Ressourcenverschwendung :eek: Jetzt, da die BSE-Gefahr schon soooo lange her und fast vergessen ist und die EU-Kommission u.a. das Verbot der Fütterung von Schweinen, Hühnern usw. mit Tiermehlen wieder lockern will <Klick zur Meldung>, könnte die EU_Kommission vielleicht auch gleich über eine Verfütterung von Menschenmehl nachdenken. Das könnte, im Gegensatz zur Auflösung in Lauge oder Kompostierung, für die Hinterbliebenen nicht nur Kosten sparen, sondern sogar noch ein paar Euro in der Haushaltskasse klingeln lassen :D :weg
 
Oje, eines der schönsten Streitthemen der Menschheit - wohin mit dem Abfall bzw. den lieben Verstorbenen bzw. den Reliquien. Meine Meinung steht da fest, nach dem Tode ist man Kompost, und ich persönlich würde jederzeit etwaige Gesetze begrüssen, die den Tod und die Entsorgung endlich mal Kosten/Nutzen-Verhältnismässig verbilligen.

Im Übrigen sehe ich da gar keine Probleme mit den Laugen, sauber neutralisiert und geklärt kann das doch tatsächlich problemlos in die Natur entlassen werden. Ich bin davon überzeugt, in Tonnen gerechnet verwesen pro Tag mehr Tiere in freier Wildbahn und somit ungeklärt und ungereinigt in unsere Grundwässer, als Menschen in Särgen verbuddelt werden. Ehre den Toten hin oder her, der Körper selbst ist ein Abfallprodukt, und sollte auch nicht wesentlich mehr kosten.

LG
 
Bei dem ganzen Zeuch was weltweit verfeuert wird, sehe ich Leichenverbrennungen noch als geringstes Übel an - zudem steht dann außer Frage, daß man nicht scheintot im Grab liegt:

Notruf.jpg


Ich für meinen Teil mache mich nach dem Tode erst zu Asche und ab in den Wald...
 
Kompost ist nicht gut, zu viel Fleisch, das zieht Ratten an. Außerdem stinkt das nach einiger Zeit garantiert bis zum Himmel.

Auch Amalgamfüllungen, Künstiliche Hüften oder Herzschrittmacher sind problematisch - der Kompost wäre Sondermüll.
 
Aber was Bestattungsformen anbelangt, Seebestattung ist auch interessant und mit keinerlei Folgekosten behaftet.

Verbrennen, Versenken, eine Seekarte für die Angehörigen.

Ist aber nicht gerade preiswert ... (nur mal anmerken will) ... und da wird auch schon ein enormer Druck ausgeübt auf die trauernden (oder auch nicht trauernden) Angehörigen.

Wald finde ich persönlich auch eine feine Sache.

:)
 
... und da wird auch schon ein enormer Druck ausgeübt auf die trauernden (oder auch nicht trauernden) Angehörigen.

Wald finde ich persönlich auch eine feine Sache.

:)
Na, da wir keine Kinder haben und beide dem Wasser verbunden sind sollte das kein Problem sein. Es ist ja auch mein letzter Wunsch (auch wenn ich den bereits vor über 25 Jahren festgelegt habe) und der sollte doch für die "Hinterbliebenen" akzeptabel sein?
Wir akzeptieren jedenfalls den Wunsch des Schwiegervater, der seine sterblichen Reste der Uni-Klinik Ulm verschrieben hat (zur Ausbildung von Studenten).
Zum Thema Wald hatte ich mich hiermit schon mal beschäftigt.
 
@Mohima - Du schriebst vorher GEGEN den Willen von ...

MIR geht es wie Supi. Es ist mir völlig schnurz, was DANN irgendwann mit mir passiert. Aber das ist MEINE Sicht der Dinge. Den letzten Willen zu achten ist schon so etwas ... und ich glaube, daß da auch sehr viel Geschäft mit gemacht wird. Deshalb da mein Nachsatz.

Die Kunigunde will z.B. auch deshalb ins Wasser, weil ich nicht auf den Friedhof will! Und ungepflegte Gräber sind ja sowas von - geht gar nicht!

Sooooo kann man sich an jedem Bächlein oder Flüsschen oder Wasser überhaupt an den lieben Menschen erinnern. Denn: VERGESSEN ist ja auch nicht angesagt.
 
Aus meinen eigenen Erfahrungen der letzten Jahre kann ich nur sagen, dass mir die Angebote der Seebestattung sehr entgegen kamen. Der Preis liegt letztlich unter dem einer "normalen" Bestattung und ist auch günstiger als eine Urnenbeisetzung. Zumindest nach dem, was ich so ergoogelt habe.

Solche Spässchen, wie z.B. Grabstein und Grabmiete (je nach Gemeinde ab 20 oder 25 Jahre), so wie Pflege etc. entfallen, und das ist ein nicht zu verachtender Kostenpunkt. Allenfalls eine anonyme Urnenbestattung kommt da preismäßig mit.

Und mal ehrlich, ist die Seeluft nicht auch viel gesünder? ;)
 
Die chinesischen und russischen Frachter bieten Seebestattungen zum Schnäppchenpreis an.
 
... vor allem, wenn man in der Lage war, sich vorher noch selber als blinder Passagier auf den Seelenverkäufern einzuschleichen ... :smokin
 
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