Ich glaube, das kreativ tätige Menschen (egal, ob sie das beruflich machen oder als semipfrossionelle Hobbyisten oder nur als gelegentliches Hobby) mit dem Resultat ihres Schaffens fast nie vollständig zufrieden sind.
Macht man das beruflich ist es natürlich auch wichtig, dass der Kunde (Konsument, Auftraggeber) mit dem Resultat zufrieden ist, denn sonst wird man wohl von seinem Beruf nicht leben können.
Aber davon unabhängig wird man vermutlich fast immer der Meinung sein, man hätte das jeweilige Werk doch noch ein bißchen besser machen können (egal, wie gut es auch sein mag, es wird dem Erschaffer selbst nie als perfekt erscheinen).
Und zu einem Teil wird man die Schuld an der scheinbar mangelnden Perfektion vielleicht auch bei den Werkzeugen suchen. Ob das mangelhaft erscheinende Werkzeug nun ein Musikinstrument, ein Pinsel, ein Kameraobjektiv oder eine Grafikkarte ist, dürfte eigentlich sekundär sein.
Und Menschen, die kreativ tätig sein wollen, aber einfach nicht gut darin sind (nicht, weil ihnen die handwerklichen Fähigkeiten fehlen, die kann man lernen, sondern weil sie in Wirklichkeit einfach keine eigenen Ideen haben), überkompensieren das gerne durch hohe Investitionen in ihr Werkzeug. In der Hoffnung, das Masse die fehlende Klasse ersetzen wird.
Was natürlich absolut nichts hilft, ein guter Schriftsteller wird seine Werke auch mit Bleistift und Papier verfassen können, mir würde auch dann nichts einfallen, wenn ich vor dem modernsten Textverarbeitungssystem der Welt sitze und dabei von sanften Tönen aus einem Super-Duper-Soundsystem im sechsstelligen Preisbereich berieselt werde.
Denn Kunst kommt von Können und nicht von Wollen, denn sonst hieße es ja Wunst.