FIFA will "6+5"-Regelung

chmul

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Mit großer Mehrheit (155 Verbände waren dafür) hat die FIFA beschlossen, dass ab 2013 bei den Ligamannschaften in der Anfangsformation mehr einheimische als ausländische Spieler stehen müssen.

Es geht der FIFA dabei auch darum den nationalen Charakter der Vereine zu bewahren. Die EU droht indes mit Strafen, weil dadurch Arbeitnehmer aufgrund ihrer Nationalität diskriminiert würden.

Die Argumentation verstehe ich nicht. Die Frauen werden doch auch diskriminiert, weil es einem Herren-Bundesliga-Club nicht erlaubt ist, Frauen auflaufen zu lassen. Ich denke, dass es diesbezüglich schon einige Ausnahmeregelungen gibt. Weshalb nun die Ausländerbegrenzung für einen Verein da ein Problem darstellen soll, erschließt sich mir nicht. Sportvereine haben im Vergleich zu "normalen" Wirtschaftsunternehmen einfach einen Sonderstatus (finde ich).

Quelle: Netzzeitung
 
Sportvereine haben im Vergleich zu "normalen" Wirtschaftsunternehmen einfach einen Sonderstatus (finde ich).

Sportvereine (zumindest diejenigen, die in der Bundeslige vertreten sind), SIND Wirtschaftsunternehmen. Im Hobbybereich sieht es anders aus, aber wo richtig Geld verdient (oder in den Sand gesetzt) wird, gibt es keinen Unterschied zu anderen Wirtschaftszweigen ...
 
Warum? Vergleiche doch mal die Millionenkicker mit Managern. Gute Manager sind mindestens genauso selten wie wirklich gute Kicker. Beide werden mehr oder weniger im freien Markt gehandelt. Die Vereine investieren ihr Geld in Spieler um die Erfolgschancen zu erhöhen und damit den Wert des Vereins zu steigern. Ein Unternehmen investiert in die Manager ... usw.
 
Das wäre für die Nationalmannschaft natürlich super. Alle Vereine würden wieder viel mehr Wert auf die Entwicklung ihres eigenen Nachwuchses legen müssen.
 
Da wird per brute force versucht durchzudrücken, was in den letzten
Jahrzehnten versaut und vernachlässigt wurde.

:wand
 
Ein Verein, der in der deutschen Bundesliga spielt, aber nur ausländische Profis auf den Rasen schickt, ist mit einem Industriebetrieb, der nur mit ausländischen Kräften arbeitet nicht zu vergleichen, finde ich.

Aber grundsätzlich hast Du natürlich Recht, Duftie. Und ich schätze so sieht es eben auch die EU.
 
ist mit einem Industriebetrieb, der nur mit ausländischen Kräften arbeitet nicht zu vergleichen, finde ich.
Gibt es solche Betriebe? Ich denke in den meisten Betrieben sind es deutsche Bürger ausländischer Herkunft ...

Aber natürlich muss man bei solchen Regelungen differenzieren. Innerhalb der EU darf es keine Einschränkungen bei der Arbeitsplatzwahl geben, andererseits würden durch solche Einschränkungen in der Tat die Chancen für den eigenen Nachwuchs steigen. Es gibt eben nicht nur schwarz und weiß ...
 
Arbeitsplatzwahl hin oder her -
solange Vereine zweit- (in den meisten Fällen sogar drittklassige) "Legionäre" dem eigenen Nachwuchs vorziehen,
kann sich die FIFA mit solchen Aktionen brausen gehen,
das wird mit Sicherheit rechtlich nicht halten, meine ich...
 
Ich finde die Regel nicht schlecht. So sind zum Beispiel im Kader von Energie Cottbus (Saison 07/08, insgesamt 32 Spieler) 22 Ausländer. Cottbus könnte also theoretisch ohne auch nur einen deutschen Spieler auflaufen und selbst der Trainer ist Ausländer. Mit einer deutschen Bundesligamannschaft hat das ja irgendwie nicht mehr viel zu tun.
 
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