Es war einmal an einem 28.07.2010 - um die Mittagszeit ...
Wir haben Ferien - ich Urlaub ... und meine Frau ist in Kur - daher - ich mit meinem Sohn und seinem Cousin allein zu Hause.
Was macht man an einem verregneten Tag - klar, man geht in ein Museum oder so. Die Kids haben sich also die Gigasaurieraustellung in Frankfurt ausgesucht - prima.
Also wollten wir zum Bahnhof und mit der S-Bahn nach Frankfurt - weil es aber angefangen hat zu Schütten wie aus Eimern beschloss ich kurzerhand am Bahnhof vorbei zu fahren und mit dem Auto "in die Stadt" zu fahren - am besten bis vor die Tür (ich muss erwähnen, dass ich ein ziemlich auffälliges, großes Auto nordamerikanischer Herkunft fahre).
So weit so gut. Wenn man wie ich mal in Frankfurt gewohnt hat kennt man sich ja ein wenig aus - und siehe da, nach nur 10 Minuten um die Blöcke fahren hatte ich fast direkt vor dem Zelt einen halbwegs legalen Parkplatz (und die Seitenstraße eine Fahrspur weniger - egal, denke ich, die Jungs werden langsam ungemütlich).
Also rein in die Show - und nachdem wir uns alles ausführlichst angesehen haben wieder raus - Mittagessenziel - McDx.
Cool tritt "der Alte" vor´s Auto, drückt den Knopf der Fernbedienung - nix. Rundgang um´s Auto unter ständiger Wiederholung des Aufschließvorgangs - nix - und es fängt wieder mächtig an zu regnen (einen Regenschirm braucht ein echter Mann nicht ...).
Des vollen Risikos bewusst (das Auto ist mit einer ziemlich heftigen Hornet Alarmanlage ausgerüstet) schließe ich an der Fahrerseite auf, damit die Jungs nicht im Regen stehen müssen ... und es passiert das unvermeidliche - die Alarmanlage geht los.
OK, kein Problem, denke ich - hab´ mir ja im Januar extra die Bedienungsanleitung durchgelesen (eher mal überflogen) - wie war das jetzt mit dem deaktivieren ... erst Zündschlüssel, dann den Knopf ... in welche Position muss der Zündschlüssel noch gleich ... da war doch noch ein Schloss, zu dem ich auch den Schlüssel dabei habe, neben der Batterie ...
Mittlerweile baute sich ein Schar von Schaulustigen um mich herum auf und half mit guten Ratschlägen wie "Isch hol´ e Zang - do kännste die Dräht dorschkneiffe." und "Rob´ des Teil eufach ´rraus" meiner Laune wirklich auf die Sprünge.
Super auch, dass mir mein Schlüsselbund, als ich das mit dem Schloss neben der Batterie ausprobieren möchte, aus der regennassen Hand rutscht ist und auf´m Rahmen direkt über der Achse liegen bleibt - so muss ich bis zur Schulter durch naßdreckiges Schlauchgewirr greifen und das Teil wieder hochfischen.
Nach unendlichen 10 Minuten hatten meine Zündschloss-Knopfdrücken-Eingaben wenigsten zur Folge, dass ich den Motor starten konnte (tosender Applaus des Mobs) und alles soweit funktionierte - nur die Alarmanlage brüllte immer noch unbeirrt in meine nun schon fast tauben Ohren. Noch einmal das Knöpfchen gedrückt ... Ruhe ... sagenhaft.
Nun löste sich die Menge langsam auf und ich konnte mit 2 traumatisierten, jetzt schwerhörigen Kindern endlich aufbrechen ...
Glücklicherweise sind die freundlichen Helfer in Blau-Silber nicht auch noch aufgetaucht - das hätte meiner Stimmung sicher den Rest gegeben und ich hätte die Karre gleich in die Presse schieben lassen ...
"Das erinnerte mich an "Es hat ja keiner behauptet, das Leben sein einfach!"
Und heute kann ich ´drüber schmunzeln - vor allem weil die Kinder wohl doch nicht so traumatisiert sind (... mit dem Hören klappt´s aber immer noch nicht so gut ...) und die Alarmanlage wieder richtig funktioniert.