Arcandor kann die Mieten für seine Kaufhäuser nicht mehr bezahlen.
Wir erleben hier erstmals, wie die Taktik
Sell & Lease Back kräftig in die Hose geht. Das Geld vom Verkauf der Immobilien ist weg (vermutlich bei den Hauptaktionären) und die Mieten kann man nicht mehr aufbringen.
Ähnliches spielt sich im Moment bei vielen Kommunen ab, egal ob Schulgebäude oder Nahverkehrsbetriebe verkauft und wieder gemietet wurden, da steht auch noch eine Bombe kurz vor dem Platzen.
Von Opel wird ebenfalls gemunkelt, das ein Großteil der Immobilien und Fertigungsstraßen (im Prinzip alles aus dem Anlagevermögen, das einen gewissen Wert darstellt) auch den Banken gehört und von Opel nur zurückgeleast wurde.
nightwishman schrieb:
Die EU-Kommission wird das Ganze nicht mehr mitmachen und mittragen wollen.
Prinzipiell finanziert Deutschland die gesamte EU, ohne unsere Mitgliedsbeiträge können die ihren Laden dicht machen. Sollte man der EU-Kommission vielleicht mal klarmachen und die Mitgliedszahlungen eventuell mal etwas "verzögern".
Klappt bei den USA und der UN doch auch ganz gut.
Grundsätzlich ist in Deutschland immer noch genug Geld vorhanden, aber eben nicht mehr für alles. Wir haben in den letzten paar Jahrzehnten ja so einiges bezahlt:
• die EU wird zu einem großen Teil durch uns finanziert
• die Wiedervereinigung war auch nicht ganz billig (auch wenn da viel Geld verbrannt worden ist und noch wird)
• die Einführung des Euro hat fast alles drastisch verteuert (und stellt eine weitere Subventionierung der ärmeren EU-Mitglieder mit vormals nahezu wertlosen Währungen dar)
• unsere jeweiligen Regierungen wollen "große Politik" spielen und treiben uns in milliardenteuere militärische Abenteuer in Ländern, in denen wir nichts zu suchen haben
Nicht viele Länder auf dieser Welt hätten dies alles finanziell überhaupt stemmen können, nun kommt noch wie Weltwirtschaftskrise (mit ihren vielen Subkrisen Immobilien-, Finanz- und Kreditkartenkrise, usw.) dazu.
Es wird Zeit, das unsere Regierung nicht immer nur darüber nachdenkt, wie sie aus dem Steuerzahler noch mehr herauspressen kann, sondern auch mal über Sparmaßnahmen nachdenkt.
Und nicht nur, wie man im
Inland Geld einsparen kann, sondern auch darüber, ob man nicht unsere EU-Mitgliedsbeiträge mal um ein paar Milliarden senken kann, ob die Auslandseinsätze der Bundeswehr wirklich notwendig sind (einen weiteren Ausbau würde ich ohnehin für indiskutabel erachten), usw.
Ich bin mir aber sicher, dass kurz nach der Bundestagswahl
• Opel sterben und
• man diverse Steuern erhöhen wird
(vorzugsweise die Mehrwertsteuer, irgendwelche Hinterbänkler faseln ja bereits von 25%, damit wir uns hinterher noch darüber freuen, wenn es dann doch "nur" 22% werden).
Dabei ist das einzige probate Mittel, das schnell greifen würde, eine drastische Erhöhung der Inlandsnachfrage durch Steigerung der Kaufkraft im Inland bei den unteren und mittleren Einkommensgruppen.
Das ließe sich leicht durch zwei Faktoren erzielen:
1. Kündigung des Konkordatsabkommens, wodurch der Staat keine Kirchensteuer mehr von den Entgelten einbehält und an die Kirchen abführt. Ich bin sicher, nur ein Bruchteil der "Gläubigen" würde den Kirchen diesen Obolus weiterhin freiwillig zahlen, der weitaus größte Teil dieses Geldes flöße direkt in den Konsum.
2. Ersatzlose Streichung des Solidaritätszuschlages. Der wird inzwischen ohnehin zum großen Teil zweckfremd verwendet, außerdem war ich lange genug solidarisch.
Den Privathaushalten weitere Kaufkraft zu entziehen ist kontraproduktiv, aber es wird so kommen.