[Diskussion] Karstadt/Quelle

@The Mad Hatter

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Und was eine Fusion von Kaufhof und Karstadt angeht - natürlich würde nie jemand auf die Idee kommen, daß gestern die Prognosen bis zum Metro-Vorstand durchgesickert sind und sich so das merkwürdige Verhalten erklären lässt die Fusions-Erklärung nach 30 Min. wieder zurück zu ziehen.
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Ja, das hat Herr Eckhard Cordes - Metro-Vorstand ganz clever (eingeschädelt) gemacht. Man verschafft sich auf diese Art und Weiße einen kostenlosen Werbeauftritt mit Metro. Metro wird hier nichts unternehmen – und wenn, dann wird man sich die Sahnehäubchen u.a. (KaDeWe) unter den Nagel reißen wollen.

Wenn wir unsere regionalen Tageszeitungen lesen, stellen wir fortwährend fest, dass jeder Tag ein Tag der Entscheidung ist und sein soll. Was wird uns da bloß erzählt?

Ich befürchte wirklich, dass man diesen Spukkreis (Karstadt, Quelle, Kaufhof, Arcandor, Opel, Schaeffler, Conti und die Kleinen …) – wer rettet wen – und vor alllem wie viel bekomme ich hier und von da und irgendwor?

Die angeblichen Investoren.
All diese so angeblich hoch gepriesenen Interessenten sind in Wirklichkeit gar kein. Jetzt wird die KfW-Förderbank wieder in´s Gespräch gebracht. Es wird auf Biegen und Brechen (auf Gedeih und Verderb) versucht, das Trauerspiel bis über die Wahlen im September hinauszuziehen.

Anschließend wird es dann wohl richtig scheppern.

Und eines sei an dieser Stelle noch geschrieben. Herr Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg ist gar nicht so schlecht, wie man ihn in der Presse zerlegen möchte. Er ist derzeit der Einzige, welcher Tacheles spricht. Dafür wird man ihn über kurz oder lang aus dem Amt jagen.

PRO - Herr Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg. Er hat das Zeug zum Bundespräsidenten!
 
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Tja, RIP Karstadt. Das Middelhof sich angeblich an den Mieten mit satt gefressen hat, geisterte ja schon länger durch's Netz, aber die Medien hielten sich noch vornehm zurück. Bin mal gespannt ob das jetzt Kreise zieht oder ob man diese Nachricht eher am Rande behandelt. [...]

Zu wünschen wäre es, dass man diese Nasen einmal zur Verantwortung zieht. Nun müssen wir alle konstatieren, dass dies bis heute noch nicht geschehen ist. Das Beispiel Zumwinkel ist ein Indiz dafür, dass aller Voraussicht nach, auch bereits davon gelaufene bei Arcandor nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Ich Glaube erst daran, wenn der Erste eingelocht ist. Dazu bedarf es einer Anzeige seitens der Staatsanwaltschaft – wegen Veruntreuung – Bestechung – Betrug etc. Dass alles zu beweisen erscheint aufgrund der Komplexität so gut wie unmöglich. Und sollte es doch anderes kommen, so bedeutet das noch lange nicht, dass ein Urteil rechtskräftig wird, weil diese Herren genug Geld haben in Revision zu gehen. Dies alles ist für unsere Justiz viel zu aufwendig. Das Geld reicht nicht, da unsere Regierung für die Justiz kein Geld ausgibt. Da genügt es gerade einmal, noch die H4-Empfänger zu verfolgen und zu verurteilen. Denn die haben sowieso kein Geld um sich ordentlich verteidigen zu können.

Daher vermute ich, dass nichts passieren wird. Ich denke eher, dass man durch solche Nachrichten den Bürger beruhigen möchte, in dem Glauben, dass noch etwas passieren könnte.

Hier werden seitens des Spiegels Beruhigungstabletten verteilt, welche ich nicht schlucken werde.
 
Arcandor: Haupteigentümer-Chuzpe

So, nun ist es amtlich. Der Handels- und Touristikkonzern Arcandor geht in die Insolvenz. In meinen Augen der richtige Weg.

Es ist nämlich schon ein starkes Stück, dass sich nicht einmal mehr die Eigentümer (Madeleine Schickedanz und das Bankhaus Sal. Oppenheim) für ihren eigenen Betrieb interessieren. Lieber lässt man herzliche Grüße aus dem Urlaub verlauten. Man wolle, dass das Unternehmen weiter besteht wie bisher.

Da wollte man doch tatsächlich Geld vom Staat, ohne selber nur den kleinsten Finger zu rühren. Welch eine Chuzpe. Hier haben sich die Eigentümer von ihrer frechsten Seite gezeigt - Fassungslos.

Der im GG stehende Artikel 14 Abs. 2 hat für die Eigentümer anscheinend keinen Bestand mehr.
 
Herr Eick kassiert für einen 5-Jahresvertrag 15 Millionen Euro. Gearbeitet hat er aber nur 1/2-Jahr. Aber selbstverständlich müssen die Angestellten noch mehr Lohnverzicht hinnehmen. Warum werden solche Verträge in Zeiten der WWK noch geschlossen? Würden die Manager in Deutschland sonst nicht mehr arbeiten wollen? In diesen Zeiten sind solche Verträge schlicht und ergreifend nicht mehr zu verstehen. Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass in den USA diese Praxis gang und gäbe ist. Dennoch - verstehen kann ich das nicht mehr.
 
>> Herr Eick kassiert für einen 5-Jahresvertrag 15 Millionen Euro

Gut, dass du es ansprichst - letzte Woche gesehen, ich hätte dem einen ins Fressbrett
geben können. Den AN geht der Arsch auf Grundeis und der bekommt die Kohle
in den Arsch geschoben für Missmanagement!? Hallo?
Ich werd demnächst auch hingehen und mich auf 5 Jahre verkaufen - und wenns
denen scheisse geht, stört es mich nicht (mehr).
 
Herr Eick gab in einer Talk Sendung unumwunden zu, dass er genau das mitnehmen wird, was ihm vertraglich zusteht. Das ist zwar legitim, aber nicht mehr vermittelbar. Leider finde ich den Link nicht mehr, auch nicht via Suchmaschinen.

Dafür kann man hier Arcandor-Pleite besiegelt – der 15-Millionen-Mann tritt ab noch etwas nachlesen.

Ich glaube, dass sich unsere Gesellschaft weiterhin spalten wird. Die Mitte wird es nicht mehr geben - und somit wird es nur noch Arm und Reich geben - nicht gleich - aber in absehbarer Zeit, werden immer mehr Menschen durch unser soziales Netz fallen.
 
Die Frage ist doch eigentlich primär: wer schließt denn solche Verträge mit dem Management ab?

Gehören ja immer zwei dazu. Und wenn der andere Vertragspartner doof genug ist, so eine Vertragsklausel zu akzeptieren, dann muss man sich anschließend auch nicht darüber wundern, dass der andere Vertragspartner genau das mitnimmt, was ihm vertraglich zugesichert wird.

Bei derartigen Positionen werden sicherlich detaillierte Vertragsverhandlungen geführt und die Vertragsentwürfe werden auch von beiden Seiten (juristisch) geprüft.

Was für Luschen stellt die Firma Arcandor denn als Verhandlungsführer für solche Vertragsverhandlungen?
 
also ich hätte an seiner stelle auch das geld genommen. Der Fehler ''zumindestens im Vertrag'' liegt ja nicht bei ihm. Deshalb finde ich gut , dass der Staat diesmal keine exorbitanten Finanzspritzen gibt.
 
also ich hätte an seiner stelle auch das geld genommen. Der Fehler ''zumindestens im Vertrag'' liegt ja nicht bei ihm. Deshalb finde ich gut , dass der Staat diesmal keine exorbitanten Finanzspritzen gibt.

Ich hätte das Geld nicht angenommen, wenn ich schon soviel wie Herr Eick davon hätte. Da darf doch einmal an die Moral appelliert werden - oder? Herr Eick hat Geld wie Heu. Das hätte dieser Herr nicht nötig gehabt. Dieser Manager hatte lediglich das bestätigt, was sich die Bürger schon lange denken. Die unersättliche Geldgier, auch wenn er 1/3 gespendet haben soll. Für mich sind dass nach wie vor inakzeptable Zustände - spalten die Gesellschaft - immer mehr, möglicherweise noch schneller als uns das alle lieb und recht sein kann.
 
Ich hätte das Geld nicht angenommen, wenn ich schon soviel wie Herr Eick davon hätte. Da darf doch einmal an die Moral appelliert werden - oder? Herr Eick hat Geld wie Heu. Das hätte dieser Herr nicht nötig gehabt. Dieser Manager hatte lediglich das bestätigt, was sich die Bürger schon lange denken. Die unersättliche Geldgier, auch wenn er 1/3 gespendet haben soll. Für mich sind dass nach wie vor inakzeptable Zustände - spalten die Gesellschaft - immer mehr, möglicherweise noch schneller als uns das alle lieb und recht sein kann.

Also ich hätts schön blöd gefunden wenn ers nicht angenommen hätte^^.
 
tagesschau.de: Banken segnen Warenhaus-Fusion ab vom 06. September 2018

Ach ja, ich mag Karstadt und Kaufhof. Wenn meine Frau und ich eine Städtetour machen, wissen wir, wo wir auf Toilette gehen.

Das ist für uns mittlerweile die Hauptfunktion dieser beiden Warenhäuser. Wobei, stimmt nicht ganz. Letztes Jahr hab ich im Kaufhof Hanau ein Paar Handschuhe gekauft. Hatte meine alten verlegt. Haben 14,95 gekostet. Hatte durch eine Werbeaktion einen 10-Euro-Gutschein von denen.
 
tagesschau.de: Karstadt und Kaufhof fusionieren vom 11. September 2018

Das Kartellamt will noch prüfen. Wobei ich das in diesem Fall für einen Witz halte. Was wollen die denn für Auflagen machen? Dass der neue Konzern Häuser zum Verkauf stellt, um eine marktbeherrschende Stellung in den sterbenden Innenstädten zu verhindern? Damit hätten sie dann eine Rechtfertigung für das, was sie ohnehin planen, nämlich Häuser schließen.

Mir stellt sich eher die Frage, welche Aussichten das Konzept Kaufhaus in den nächsten Jahren hat? Insbesondere, wenn die letzten Reste der alten Kundschaft, die sich nicht mit amazon und Co. anfreunden konnten, biologisch aus der Zielgruppe ausscheidet.
 
Da die Menschheit, insbesondere der deutsche Anteil immer fetter wird, sehe ich für Kaufhäuser eine große Zukunft voraus.
Denn die Wahrnehmungsverzerrung der eigenen Körperausmaße lässt sich nur bedingt durch schicke Strech-Kleidung aus dem Versandhandel kompensieren.
Irgendwann kommt die Einsicht, das die Modeindustrie einfach mal wieder die Kleidergrößen heimlich geändert hat und dann muss man zur Anprobe ins Kaufhaus, weil der Weg zwei mal zur Post schlicht nicht förderlich ist, wenn man weibliche Rundungen und männliche Stärken pflegen will. :)

Das sich zwei große Kaufhäuser in der Form auch direkt gegenüber stehen und profitieren können, hat sich mir noch nie erschlossen.
War schon irgendwie abzusehen.
 
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Mir stellt sich eher die Frage, welche Aussichten das Konzept Kaufhaus in den nächsten Jahren hat? ...

ALDI plant diesbezüglich clever, wie vor einiger Zeit zu lesen war. ALDI will über den jetzigen Filialen Hochhäuser bauen. Die Wohnungen darin sollen zu erschwinglichen Preisen vermietet werden. Die Mieter brauchen dann kein Auto mehr zur Erledigung der Einkäufe oder durch Schnee und Regen traben. Einfach in den Fahrstuhl steigen, EG -ALDI-Taste drücken und 10 Sekunden später kann der Kaufrausch beginnen. Und das so oft am Tag wie man Kauflust verspürt :D

https://www.welt.de/finanzen/immobilien/article173047336/Aldi-baut-Wohnungen-Der-Discounter-wird-jetzt-zum-Vermieter.html
 
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ot:
Es gibt ja diese Groschenromane mit den Themen Heimat, Liebe, Adel und Ärzte. Wieso nicht auch die Kategorie "Aldi-Romantik"? Also realistische Liebe.

Michelle hatte Rücken. Als sie gerade ihre Einkäufe über den Aldi-Parkplatz schleppt, riss ihr die Tüte. Vor Ärger und Schmerzen fluchend, macht sie sich daran ihre Einkäufe einzusammeln. Da trat Jürgen in ihr Leben und hob die Gefrierbeutel für 49 Cent auf und reichte sie ihr. Jürgen war Ende 40, vollschlank und trug Cordhosen. Als sich ihre Blicke trafen, wussten sie, dass sie in Zukunft gemeinsam RTL aktuell schauen würden.
 
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