Bargeld - ein Relikt aus alten Tagen

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Heute morgen beim Bäcker habe ich mich wieder maßlos geärgert. Gestern erst hatte ich mein Portemonnaie von allem überflüssigen Kleingeld-Ballast befreit, um es bequem einstecken zu können - und was geschah nun?
"Das macht 5 Euro und 15 Cent" - ich bezahlte mit einem Zehner und bekam wieder reichlich Münzen zurück. Die Verkäuferin war sauer, weil sie nun weniger Kleingeld in der Kasse hatte, und ich ärgerte mich, dass mein Portemonnaie schon wieder angeschwollen war, obwohl ich jetzt weniger Geld hatte als vorher.

Also wenn es nach mir geht, ist die Zeit für die Abschaffung des Bargeldes reif.
Bessere Alternativen gibt es ja reichlich. EC-Karten, Geldkarten auf Guthaben-Basis, Kreditkarten, und Dank NFC können wir vielleicht bald auch mit dem Handy bezahlen.
Ich nutze bargeldloses Zahlen, wann immer ich kann. Bedenken hinsichtlich der Sicherheit oder des Datenschutzes habe ich keine.
Überhaupt, jedes alternative Zahlungsmittel ist sicherer als Bargeld, denn nichts kann man leichter verlieren und nichts ist leichter zu stehlen als die bare Münze.
Je mehr Menschen an der Tankstelle oder im Supermarkt unbar zahlen, desto geringer werden die Geldbestände, und umso unattraktiver wird es, diese Läden auszurauben.
In vielen Tankstellen kann man sich heute schon mit der EC-Karte Bargeld auszahlen lassen, um die Bestände zu reduzieren - die Unternehmen haben es also schon kapiert, jetzt müssen nur noch die Verbraucher mitziehen.

Am Besten ginge das natürlich mit sanftem Zwang. Wer mit Bargeld bezahlt und somit dem Zahlungsempfänger zusätzliches Risiko und zusätzlichen Aufwand zumutet, der sollte bereit sein, dafür eine angemessene Servicegebühr in Kauf zu nehmen.

Außerdem sollte man in den Supermärkten eine extra Kasse einrichten, an der sich alle Kunden anstellen müssen, die gerne in bar und passend bezahlen möchten, in dem sie stundenlang Münzen aus der Börse zusammensuchen - dann stehlen sich diese Rückständigen wenigstens nur gegenseitig die Zeit.

Das Bargeld als Tauschmittel hat für mich ausgedient - sobald ich ganz darauf verzichten kann, werde ich es tun!

Und was seid Ihr? Moderne Kartenspieler oder Bargeld-ERUNVs?
Ich bin gespannt :)


ot:
eigentlich überflüssig zu erwähnen, aber ich tue es trotzdem:
Ich hab natürlich da oben ein bisschen übertrieben.
 
Schreib, wenn die Bits von deinem Konto zu einem anderen transferiert wurden, weil Du nicht mitbekommen hattest, dass das Kassenterminal im Supermarkt manipuliert war! :ätsch

Es gab sogar schon mindestens einen Fall, bei dem die Datenübermittlung an die Diebe direkt schon ab Werk eingebaut war, weil die dort eine Person eingeschleust hatten.

Ich glaube ernsthaft, dass seit Einführung der bargeldlosen Bezahlung deutlich mehr geklaut wird als vorher, weil das Risiko erwischt zu werden deutlich kleiner ist - denn meistens sitzen die Diebe ganz woanders, oftmals nicht mal im selben Land.

BTW: Wenn jemandem in bargeldlosen Zahlungsverkehr etwas geklaut wurde und er von seiner Bank dafür entschädigt wird, dann geht das auch auf meine Kosten ...
 
Bargeldloses Zahlen ist natürlich super komfortabel, aber ich zahle trotzdem liebe bar. Warum? Bargeld gebe ich nicht so schnell aus. Wenn aus dem Fünfziger erst zwei zwanziger und dann irgendwann ein Fünfer wird weiß ich, jetzt wirds knapp! Die EC-Karte ist jedoch immer mal schnell gezückt und der Schrecken kommt erst beim nächsten Geld-Abheben oder Blick auf den Kontoauszug.
Ich behalte durch das Bargeld einfach besser den Überblick. Wenn es aber an größer Ausgaben geht, dann bezahle ich auch Bargeldlos. Mehr als 100€ schleppe ich ungern mit mir herum.

Und noch was: Gestern war ich einkaufen, in einem kleinen Laden. Das Kartenlese-Gerät war kaputt. Zum Glück ist dann noch immer Bargeldloses Bezahlen möglich!
 
Ein Freund von mir arbeitet bei einer Bank-Servicehotline und ist für Skimming-Fälle zuständig. Zudem habe ich schon erlebt, dass Polizisten den Automaten-Bereich einer von mir oft besuchten Bank-Filiale zerpflückt haben, weil dort Skimming-Hardware gefunden wurde. Was ich also darüber schon alles aus zweiter und beinahe erster Hand erleben durfte spricht Bände.

Solange die Hardware zum bargeldlosen Bezahlen nicht 100% sicher vor Geld-Klau ist bezahle ich weiterhin fleißig mit Bargeld. Mein Bargeld wurde mir noch nie geklaut, auch nicht beinahe. Aber wäre ich nur 5 Minuten früher an der o.g. Bank angekommen wäre mein Geld weg gewesen, und das hätte ich erst Tage später frühestens bemerkt.

Ich muss aber sagen, dass mich teilweise Bargeld schon nervt. Ich habe hier eine Box mit 1-Cent-Münzen. Grob geschätzt einige Euro zusammen. Ich habe aber weder Lust sie zu rollen und zur Bank zu bringen noch mit ihnen zu bezahlen, denn das nervt dann nicht nur mein Gegenüber sondern auch mich.
 
Das Kleingeldargument ist auch ein Thema, wo es mich immer wieder ärgert mit den "dicken Taschen" voll.

Wenn demnächst das "berührungslose Bezahlen" kommt, dürfte unter der Voraussetzung, dass es sicher ist,
der Bann weiter gebrochen werden.

Die Behauptung, dass man den Überblick verliert mit den Karten kann ich nicht nachvollziehen, da ich mit
meinem Homebanking die Zahlungen besser und auch aktuell sehr gut zuordnen kann, was am Ende des Geldes,
wenn dann noch so viel Monat übrig ist, nicht grundsätzlich behauptet werden kann.
 
Dem Nutzer ist es Schnurz, ob er berührungslos beklaut wird oder ob er aktiv etwas eingeben muss, um beklaut zu werden :D

Und "sicher" ist keins der elektronischen Zahlungsmedien, ist es ein mal geknackt (und das ist immer nur eine Frage der Zeit) kann der Dieb nahezu gefahrlos nicht nur eine Person sondern gleich alle beklauen. Berührungslos ist sogar noch besser: Da ist sich der "Kunde" nicht mal bewusst, dass er überhaupt "bezahlt" hat.
 
es gibt Dinge, die zahle ich gerne bargeldlos - den täglichen Kleinkram allerdings NICHT!

Es ist auch immer eine Herausforderung wielange so ein Schein ausreicht im Portemonnaie.

Kleingeld (Kupfergeld alles und einige 10/20 Centstücke) sammle ich gerne und verschenk es dann an die Neffen. Die dann herausgefordert werden dieses gerecht aufzuteilen.

:)
 
Na im Moment wird man eher noch bestraft, wenn man bargeldlos bezahlt.
So sehr ich die Länder auch beglückwünsche, die beim Euro nicht mitgemacht haben, aber letztens war es schon nervig erst Dänische, dann Schwedische Kronen zusätzlich zum Euro-Kleingeld zu haben und gestern bestand auch noch Gefahr, Schweizer Franken zu bekommen. Wenn man dann aber im Ausland per Karte zahlt, kommen zu den Fake-Kursen auch noch Umrechnungsgebühren hinzu!

Also bevor die Verbraucher irgendwie umgewöhnt werden müssen, sollten die Banken erstmal die Vor- und Nachteile überdenken.

BTW: an der Kasse Zeit stehlen: momentan dauert die Zahlung per Karte in der Regel länger, als die Bezahlung mit Bargeld, wie oft bin ich schon blöd angekuckt worden, nur weil ich die Karte bemühen musste (die wussten sicher nicht, dass ich eigentlich ne neue Brille brauche und deswegen das Kleingeld so sch..... erkenne). :ROFLMAO:
 
Ich zahl persönlich sowohl mit Karte als auch mit Bargeld, aber mit der Karte eigentlich nur dann, wenn ich kein Bargeld mehr hab.

Bei uns im Betrieb haben wir z.b. keinen Bankomatterminal weil es sich auf Grund der Betriebskosten einfach nicht rechnet.
Wir haben aber zum Glück für Kunden die mit Bankomat zahlen wollen eine Bank gleich über die Straße mit einem Bankomat-Automaten, d.h. ist das für uns ohnehin nicht relevant.

BTW: Ich zahle ABSICHTLICH nur mit Papiergeld oder 2-Euro-Münzen, da ich jeden abend das ganze Kleingeld in eine zur Spardose umfunktionierte 1/2-Liter-Eisteeflasche einfülle.
So hab ich - jedes Mal wenn ich mit der Flasche zur Bank gehe und es auf mein Konto einzahle (und gleich wieder abhebe, eine direkte Auszahlung in Bar würde 5 Euro Spesen kosten...) - ein nettes Polster von mindestens 50 Euro was sich so im Ein- bis Zweimonatstakt ansammelt.
 
Meine Karte bleibt daheim ich zahl in bar, immer und überall.

Wie viele Leute verlieren, bei einem gemütlichen Samstagseinkauf mit der Familie, den Überblick.
Mal eben hier die Karte gezogen, dann mal dort, nachher kommt die Überaschung.

Wenn ich zum Einkaufen 400€ in der Tasche habe und die sind ausgegeben, gibt es halt kein Eis mehr auf dem Heimweg.

Die Karte verführt nur zum Geld ausgeben.
 
(die wussten sicher nicht, dass ich eigentlich ne neue Brille brauche und deswegen das Kleingeld so sch..... erkenne). :ROFLMAO:
Das ist eigentlich ein sehr gutes Argument gegen die Karte, denn ein Blinder hat kein Problem, mit Bargeld zu zahlen, da jede Münze ihre charakteristische Rändelung hat und auf jedem Schein fühlbare Nupsis zu finden sind - es gibt jedoch so gut wie keine Terminals, die eine taktile oder eine Sprachausgabe bieten, letzteres würde ich persönlich sowieso nicht gut finden. ("Sie haben die Geheimzahl 1234 eingegeben - ist diese Eingabe korrekt?" :ROFLMAO:) Sollte man also nichts oder nicht gut genug sehen, müsste jemand Anderer die Eingabe oder zumindest die Kontrolle über die eingegebenen Beträge übernehmen ...
 
Zum Thema Karte:
Ich musste dieses Jahr bereits 4-mal meine Karte wegen Defekt tauschen - 3-mal davon musste ich bezahlen.
Einmal wurde ich Opfer von Skimming. Ein anderes mal wurde meine Karte (wahrscheinlich nach ausspionieren)
gestohlen und fleissig benützt. Desweiteren hatte ich trotz aller Vorsichtsmassnahmen mal nen gehackten
Comp - gsd verwende ich i-Tan (mobile Tan), was mich in diesem Fall vor weiteren Schaden bewahrt hat.

Natürlich besteht immer die Gefahr mal nen Knüppel über den Kopf gezogen zu bekommen, wobei ich dieses Risiko
eher als gering ansehe und durch kleine Bargeldbestände in meinen Taschen noch weiter mindere.

Zum Thema Kleingeld:
Mein 6-jähriger Sohn kann seit fast 2 Jahren fast fehlerfrei bis 100 zählen - schliesslich will
er ja wissen wieviel er da jetzt in sein Sparschwein steckt:ROFLMAO:

Und davor hab ich alles in ein Gläschen gesteckt und wenns voll war ab zur Bank, in den Münzzähler schmeissen
und auf mein Konto einzahlen (kostet nix:)).

Solange bargeldloses Bezahlen nicht mindestens durch biometrische Merkmale gesichert wird und die Hardware
weiterhin so fehleranfällig ist (ob beabsichtigt oder nicht), bleibe ich weiterhin dem guten alten Papier und Metall treu.

Liebe Grüße
Mario:)
 
Den Ansatz der EC-Karte finde ich nicht gut (Kreditkarten kann ich sowieso nicht ab). Besser fand ich die Geldkarte (weil sie eben fast wie Bargeld), die bei den Geschäften aber leider nicht angekommen ist. Außer in der Apotheke konnte ich sie hier im Rhein-Main-Gebiet für nichts nutzen.


Und was seid Ihr? Moderne Kartenspieler oder Bargeld-ERUNVs?
So halte ich es auch:
Ich behalte durch das Bargeld einfach besser den Überblick. Wenn es aber an größer Ausgaben geht, dann bezahle ich auch Bargeldlos. Mehr als 100€ schleppe ich ungern mit mir herum.
Größere Ausgaben kann man planen, die Summe von kleineren Mengen lässt sich schlecht mit dem Restbestand auf dem Konto abgleichen.
Ich bin immer wieder erschrocken, wieviel Geld ich am Ende vom Monat aus dem Geldbeutel ausgegeben habe - meist liegen die Einzelbeträge bei weniger als 5 Euro (hier mal ein Brötchen, da ein Eis, manchmal eine Zeitung, ...). Mein häufigster Ausspruch beim "Ausmisten" der Geldbörse: "Huch, schon wieder fast leer".


es gibt Dinge, die zahle ich gerne bargeldlos - den täglichen Kleinkram allerdings NICHT!
Wir haben hier einige Geschäfte, die nehmen bei Kartenzahlung von Beträgen kleiner als 10 Euro sogar Zusatzgebühren.


So hab ich - jedes Mal wenn ich mit der Flasche zur Bank gehe und es auf mein Konto einzahle (und gleich wieder abhebe, eine direkte Auszahlung in Bar würde 5 Euro Spesen kosten...) - ein nettes Polster von mindestens 50 Euro was sich so im Ein- bis Zweimonatstakt ansammelt.
Da hast du aber Glück - bei uns gibt es keine Schalter mehr (nur noch "Finanzberater", die nicht für das "normale" Banking zuständig sind), daher muss alles Kleingeld (egal ob gerollt oder nicht) an die Zentrale geschickt werden. Gebühren: 10% vom Wert, mindestens aber 7,50. :(
 
Solange bargeldloses Bezahlen nicht mindestens durch biometrische Merkmale gesichert wird und die Hardware
weiterhin so fehleranfällig ist (ob beabsichtigt oder nicht), bleibe ich weiterhin dem guten alten Papier und Metall treu.
Das Problem mit der Biometrie ist, dass die Fingerabdruck und auch die Handabdruckscanner nicht unaustricksbar sind. Sprich, man kann Fingerabdrücke und auch Handabdrücke (da aber schwerer) relativ einfach kopieren. Das kopieren ist dabei teilweise wortwörtlich zu nehmen, da manche Scanner sogar n einfaches Stück Kopierpapier akzeptieren.

AFAIK ist nach derzeitigem Stand der Technik ein Irisscan fälschungssicher, aber AFAIR haben Studien ergeben dass der großteil der Bevölkerung bedenken hat einen Irisscan zu machen wegen einer möglichen nachhaltigen Beeinträchtigung des Auges - ich sag nicht dass es so ist, nur dass das geglaubt wird.
Zumal es nicht gerade angenehm ist wenn dir zum Scannen ein Lichtstrahl ins Auge leuchtet...
 
Wie viele Leute verlieren, bei einem gemütlichen Samstagseinkauf mit der Familie, den Überblick.
Mal eben hier die Karte gezogen, dann mal dort, nachher kommt die Überaschung.

Wenn ich zum Einkaufen 400€ in der Tasche habe und die sind ausgegeben, gibt es halt kein Eis mehr auf dem Heimweg.

Die Karte verführt nur zum Geld ausgeben.

Also irgendwie ist da ein Widerspruch! :rolleyes:

Letztendlich muss doch jeder seine Ausgaben planen und kontrollieren, ob mit oder ohne Karte und wenn ich
was geplant habe oder eine unabwendbare Ausgabe ansteht, dann ist doch das Zahlungsmittel egal.

Ich behaupte das Gegenteil! Wenn jemand 400 Euro einsteckt, dann ist die Gefahr größer es auszugeben, als mit EC! :)
 
Was ich damit sagen wollte ist, das die Gefahr mehr auszugeben mit Karte höher liegt.
Geld, welches ich nicht dabei habe, kann ich nicht ausgeben.
 
Es ist ja letztendlich eine persönliche Organisationsangelegenheit und falls jemand zufällig nicht mit Geld umgehen
kann, dann ist es eh Wurscht. :)
 
Vielen Dank für Eure Meinungen bis hierhin, weitere sind natürlich willkommen (y)

Sind ein paar interessante Aspekte dabei, die ich so nicht bedacht hatte.
Dass man mit der Karte mehr Geld ausgibt - das kann ich für mich sogar bestätigen.
Es tut weniger weh, als wenn man die Scheine aus der Geldbörse zählen muss. Aber das ist vielleicht auch von Typ zu Typ unterschiedlich.

Auf "unbarem" Weg ist mir bisher noch nie etwas verloren gegangen oder gestohlen worden, sonst würde ich darüber womöglich anders denken. Um Bargeld wurde ich allerdings schon erleichtert. Weil ich damals schon ein Karten-Freak war, war es glücklicherweise auch kein so hoher Betrag.
 
Ich bevorzuge auch das bargeldlose bezahlen. Ich finde es einfach nervig, wenn ich vor dem Einkauf erst noch zum Geldautomaten muss um Bargeld zu holen, welches ich dann im Geschäft ohnehin wieder abgebe. Dann kann ich auch gleich dort mit der EC-Karte bezahlen. Etwas Bargeld habe ich aber immer dabei, allein schon für die kleinen Einkäufe zwischendurch. Alles unter 10 Euro zahle ich in der Regel bar.

Blöd ist es nur, wenn die EC-Karte streikt. Mir ist das zwei mal passiert, einmal im Supermarkt, und ein mal an der Tankstelle. Die Karte konnte einfach nicht gelesen werden. Gut das ich gerade soviel Bargeld in der Tasche hatte, dass ich auch bar bezahlen konnte. Ich habe mir dann eine neue Karte bestellt, und seit dem ist dies nicht mehr vorgekommen. Trotzdem hatte ich noch längere Zeit immer etwas mehr Bargeld dabei. :ROFLMAO:
 
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