Der Kader:
Auch im zweiten Bundesliga-Jahr will der KSC mit nur 21 Profis antreten.
Angesichts der Verletzungsanfälligkeit von Spielern wie Carnell, Procello und
Kennedy ein riskantes Unterfangen, welches letztlich aber wirtschaftlichen Zwängen
geschuldet ist.
Der im Winter noch befürchtete Ausverkauf hat nicht stattgefunden, was sicher auch
den allgemein schlechten Leistungen der Rückrunde zu "verdanken" ist.
Dennoch geht mit Eggimann ein wichtiger Führungsspieler und mit Hajnal der Mann,
der an rund der Hälfte aller KSC-Tore in der abgelaufenen Saison beteiligt war.
Für Eggimann kommt Tim Sebastian von Hansa Rostock - ein adäquater Ersatz für Hajnal ist
momentan noch nicht in Sicht. Im Gespräch sind unter anderem Markus Feulner von Mainz 05,
Davide Chiumiento vom FC Luzern und Antonio da Silva vom VFB Stuttgart. Letzterer
soll sich mit dem KSC sogar einig sein, die Karlsruher sind jedoch nicht in der Lage,
die geforderte Ablöse von 1,5 Millionen Euro zu bezahlen.
Auch über eine mögliche Rückkehr von Giovanni Federico wird spekuliert, dies erscheint
aber unwahrscheinlich.
sportliche Situation:
Die Aufstiegseuphorie und die Begeisterung über die spektakuläre Vorrunde 07/08
sind verflogen, mit der Rückrunde hielt die sportliche Tristesse Einzug, und so
gibt es für den KSC erneut nur ein Ziel: Irgendwie drinbleiben.
Und das wird schwer genug werden.
Die drei Aufsteiger Mönchengladbach, Hoffenheim und Köln sind eigentlich keine
Abstiegskandidaten und haben allesamt erheblich bessere finanzielle Möglichkeiten.
Für Spielmacher Hajnal ist aktuell noch kein Ersatz gefunden, einige Leistungsträger
befanden sich zuletzt in tiefen Formkrisen, allen voran Torwart Markus Miller.
Es muss schnell gelingen, den Hebel wieder umzulegen und wieder zu alten Tugenden
wie Kampf, Einsatzbereitschaft und Mannschaftsgeist zurückzufinden.
wirtschaftliche Situation:
Auch wenn die Wechsel von Eggimann und Hajnal rund 2,5 Millionen Transfererlöse in
die Kasse gespült haben - die wirtschaftliche Situation des KSC bleibt schwierig.
Mit Geld kann jedenfalls kein Spieler zum KSC geholt werden.
Einerseits sind dies noch die Lasten der Vergangenheit, andererseits muss man hier
auch der Vereinsführung und dem Management einen Vorwurf machen.
Obwohl der KSC seit zwei Jahren wieder sportlich erfolgreich ist und der Verbleib
in der Bundesliga schon frühzeitig gesichert war, ist es nicht gelungen, neue
Sponsoren und Partner für den KSC zu gewinnen. Das ist ein echtes Armutszeugnis.
So erfolgreich im sportlichen Bereich gearbeitet wurde, so dilletantisch ging und
geht es im wirtschaftlichen/infrastrukturellen Bereich zu.
Der Etat für die kommende Bundesliga-Saison wird bei knapp 17 Millionen Euro liegen
und damit immer noch der vermutlich kleinste der Liga sein.
Problemfall Stadion:
Eine unglaubliche Provinzposse spielt sich seit Jahren um den geplanten Umbau
des über 50 Jahre alten Wildparkstadions ab. Im Herbst 2007 schien der Durchbruch
geschafft, als der Gemeinderat den Umbau beschloss. Doch seither ist es nicht
gelungen, einen Mietvertrag zwischen Stadt und Verein auszuhandeln, und beide
Parteien beschuldigen sich gegenseitig, mit immer neuen Forderungen eine Einigung
zu verhindern. Dieses peinliche und blamable Possenspiel wird noch lange andauern,
der geplante Baubeginn im Sommer 2009 ist völlig unrealistisch
Saisonziel des Karlsruher SC:
Klassenerhalt
persönliche Prognose:
Fünf Euro ins Phrasenschwein: Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist immer schwieriger.
Dass dies auch beim KSC so ist, hat sich die Mannschaft zum großen Teil selbst
zuzuschreiben. Mit den desolaten und lustlosen Auftritten zum Ende der Saison 07/08
wurde viel Kredit verspielt, und diese Hypothek wird die Mannschaft mit in die
neue Saison nehmen. Ich mag gar nicht daran denken, was passieren kann, wenn der
Saisonstart in die Hose geht.
Man tippt seine eigene Mannschaft nicht als Absteiger, aber der KSC ist in jedem
Fall ein heißer Kandidat. Am Ende wird es hoffentlich für Platz 14 reichen.
Daten der Saisonvorbereitung:
Trainingsauftakt:
Sonntag, 22. Juni 2008, 09.30 Uhr
Trainingslager:
Montag, 14. Juli 2007 bis 21. Juli 2008 in Tonbach/Baiersbronn
Vorbereitungsspiele:
Sa, 28.06.08, 16.00 Uhr: TuS Metzingen, Otto-Dipper-Stadion
Mi, 02.07.08, 18.30 Uhr: VfB Bühl, Hägenichstadion
Sa, 05.07.08, 16.00 Uhr: Offenburger FV, Aubergstadion
Mi, 09.07.08, 18.00 Uhr: SV 1896 Schluchtern, Leingarten-Schl.
Sa, 12.07.08, 17.00 Uhr: SV Büchenbronn, "Im Schlägle"
Mi, 16.07.08, 18.00 Uhr: SV 08 Kuppenheim, Wörtelstadion
Sa, 20.07.08, 17.00 Uhr: KSC – VfR Aalen, Baiersbronn
Sa, 26.07.08, 17.00 Uhr: Racing Strassbourg, Haguenau/Elsass
Di, 29.07.08, 19.00 Uhr: KSC – SC Freiburg, Offenburg
Sa, 02.08.08, 15.30 Uhr: KSC – FC Sochaux, Lauterbourg
erste Pflichtspiele:
10.08.08: DFB-Pokal, 1. Hauptrunde (wird noch ausgelost)
15.-17.08.08: Erster Bundesliga-Spieltag
KSC-Familientag im Karlsruher Wildpark:
So, 03.08.2008 (10.00 - 18.00 Uhr)