Dass die militärische Operation von der Türkei ausgeht und zwar nicht zum Zwecke der Selbstverteidigung, sondern um einzelne Terroristen abzuhalten, spielt für den Bündnisfall keine Rolle.
Das wird eine ewige Diskussion nach sich ziehen.
Die Türkei definiert die YPG als Terrororganisation. Für die USA waren diese jedoch Verbündete gegen ISIS.
Beide (Türkei und USA) sind in der NATO.
Erdogan nimmt jetzt sozusagen den Verbündeten-Status raus, weil die Amis weg sind und definiert neu. - Das gab es durchaus schon öfter in diversen Kriegen.
Er definiert jedoch alleine. (Auch das gab es schon öfter.)
Zudem versucht er die EU zu erpressen.
Jetzt noch in die Erinnerung rufen (zumindest war das 2016 der Fall), das die Türkei über das größte stehende Heer verfügt weltweit.
......
Und jetzt komme ich langsam drauf...
In dem Gebiet - weitestgehend Kurden und dann eben die YPG - gibt es sehr ergiebige Ölquellen. Die Kurden werden schon seit dem ersten Weltkrieg verarscht.
Angrenzende Länder sind Syrien und Irak. Beides sehr instabile Länder. Weder in Syrien noch im Irak ist von einer stabilen Regierung zu sprechen.
Das was Erdogan gerade macht, ist schlicht ein Eroberungsfeldzug im Sinne einer Landgewinnung. Erdogan ist am Anfang seiner politischen Karriere ziemlich gut mit den Kurden ausgekommen. (Auch mit Frauenrechten und Freiheiten und Umweltschutz etc.)
Deswegen auch die Gespräche mit Russland über etwaige Waffensysteme. Die wollen ja bezahlt werden. Auch Russland macht nix unter Putin umsonst.
Wobei mir noch nicht ganz klar ist, warum Trump da seine Soldaten abzieht.
Die USA-Politik nach Korea lief immer darauf hinaus, das es im mittleren Osten ständig zu Konflikten kommt. Haben sie ja auch bis heute sehr erfolgreich geschafft.
Einfallen würde mir hier an erster Stelle, das Trump auf die nächste Wahl hofft. Aber ich denke, das ist zu klein gedacht. Anderseits ist Trump ein Honk. Der würde Alles und Jedes für seine Einstellung opfern.
Meine jetzige Prognose:
Wir werden uns in Europa und besonders in der NATO totquatschen, solange Erdogan nur auf die Kurden einschlägt. Die sind in der Politik für niemanden wichtig.
Wir als Deutschland können eigentlich fast gar nix unternehmen, wenn sich irgendwo auf dieser Welt ein Staat Landgewinne genehmigt. Wir sind zwar in der NATO, aber ein wirkliches Mitspracherecht haben wir nicht. (Zumindest deute ich das so. Immerhin lagern bei uns mindestens 20 Atombomben aus den USA, die wir nicht abschaffen können, da sie sich auf USA-Hoheitsgebiet
in Deutschland befinden. - In all den Jahren haben wir es nicht hinbekommen, die Amis aus unserem Land zu vertreiben.
Botschaften aus meiner Sicht okay, aber Ramstein-Airbais gibt es noch und noch diverse weitere militärische Einrichtungen der USA in Deutschland.)
Und wenn ich jetzt alles zusammenzähle, was ich in den letzten knapp 35 Jahren gelernt habe über Geopolitik:
Die Kurden werden solange verheizt, bis es zu Ressourcen-Politischen Überschneidungen kommt. In dem Gebiet steckt die NATO, Russland, der Iran, und wahrscheinlich auch irgendwie China mit drin. (Wie weit Saudi-Arabien ist, weiß ich nicht. Mit einer der Länder, mit denen ich mich nur sehr grob befasst habe. - Vermutlich sind diese jedoch auch stark im Geschäft.)
Die Frage ist nur: Wer traut sich was.
Etwas was mich persönlich sehr belastet: Hier zählen nur Wählerstimmen und keine Menschen.
Jeder Staat kann nur mit Menschen reagieren, die aus ihrem eigenen Staat gewählt worden sind. Die Menschen, die dort getötet werden, habe keine Stimme in den Staaten, die nichts tun oder von denen sie vernichtet werden.
So sehr ich auch will, ich kann in keiner Form menschlich sein zu den Opfern und den Sterbenden eines Krieges, in dem ich nicht selbst bin.