Diskussion Death Metal Sänger darf kein Lehrer werden

Ungezogene

raufsüchtige Seniorin
Hallo Sofa,

mich würde mal interessieren, was Leute so über den folgenden Sachverhalt denken, die rein gar nichts mit Metal zu tun haben.

Zu viel Gewalt & Porno - Death-Metal-Sänger darf nicht mehr unterrichten - Kultur - Berliner Morgenpost

Einleitung:
Thomas Gurrath war Referendar im Schuldienst des Landes Baden-Württemberg. Weil er mit seiner Death-Metal-Band Debauchery über Gewalt singt und pornografische Videos dreht, darf er nicht mehr unterrichten. Dabei ist Gurrath im Privatleben ein friedlicher Zeitgenosse. Er isst nicht mal Tiere.

Der Text ist lang und an vielen Stellen stehen interessante Sachen...

Was denkt ihr?
 
Zwiespältige Sache. Nachvollziehen kann ich beide Seiten. Letztlich bin ich aber doch der Meinung, dass gerade solche Leute im Lehrerzimmer fehlen:

Die sich eben nicht nur der Illusion einer "Friede, Freude, Eierkuchen" Realität auf dem Schulhof hingeben, sondern sich auch der dunklen Seite ihrer selbst bewusst sind. Und Schülern eben auch zeigen können, wie man mit seinen Aggressionen umgehen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
So bleibt die Schulwelt wenigstens von einem dieser 'Ich weiß nicht was ich machen soll, dann werd ich einfach Lehrer'-Gestalten verschont.
Wenn sowas so jemand meine Kinder unterrichten sollte, würde ich auf die Barrikaden gehen. V.a. auch noch in Ethik, was ja viel mit Meinungsbildung etc. gemein hat. Warum wird der nicht gleich Pfarrer?
 
Pfarrer hat ja nichts mit Meinungsbildung sondern mit Bekehrung zu tun ;)
Das wollte er ja nun gerade nicht machen...
 
Gewaltdarstellung in der Kunst? OMG! Das muss ja ein genau so schlimmer wie z.B. dieser Hieronymus Bosch sein ...

Er hat halt nur den Fehler gemacht, an seine Videos nicht dranzupappen: Liebe Kinder, wenn ihr das nachmacht, dann landet ihr in der Hölle!
 
Ich kann die Entscheidung durchaus nachvollziehen.

Ich halte Death-Metal für eine gotteslästerliche Sache und Vertreter diese Schmuddelmusik haben in der Öffentlichkeit nichts verloren! :D ;)

Aber mal im Ernst: Letztendlich kann jeder Lehrer in seinem Privatleben tun und lassen was er will, problematisch wird es eben dann, wenn er es in der Öffentlichkeit tut. In diesem Fall trifft eine für bürgerliche Sichtweisen sehr extreme Kunstrichtung auf einen Beruf, der sehr eng mit dem Wohl und der Zukunft der Kinder verknüpft ist. Würde er als Bildhauer irgendwelche blutbesudelten Objekte schaffen, wäre es vermutlich kein Problem. So aber schafft er für Jugendliche leicht konsumierbare Kunst (Gewalt?), die sich auch nicht vor den Schülern verbergen lässt.

Ich würde es schon befremdlich finden, wenn meine Tochter entsprechendes Videomaterial ihres Lehrers ergooglen würde. Allerdings würde ich es noch viel schlimmer finden, wenn der Lehrer in den Sommerferien am Ballermann volltrunken am Strand entlang torkelt und irgendeinem Unterschichten-Sender Interviews gibt. Für mich sollten Lehrer auch heute noch Vorbilder sein und dass schliesst für mich Extreme irgendwelcher Richtungen aus ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Da der Mensch, egal was für gute Vorsätze er hat, immer ein Ganzes bleibt, ginge eben auch der Gewaltrapper mit in die Schulklasse. Es mag einige Stündchen gutgehen, den Freizeitsofti vom Gewaltsänger zu trennen, aber auf Dauer? Jahre? Jahrzehnte? Also DAS kann mir keiner weißmachen, daß die persönliche Meinung, b.z.w. Einstellung nicht in die vermittelten Unterrichststoffe einfließt. Und sollte mir jemand in fester Überzeugung wiedersprechen, dann, da bin ICH felsenfest davon überzeugt, glaubt er auch daran, daß die Welt eine Scheibe und das Wasser den Berg hochfliest.

Es wurde schon Leuten der Eintritt in das Lehramt verweigert, nur weil sie an Ostermärschen - ohne Gewaltvorkommnisse! - teilgenommen haben. Was also sollte der Arsch als Lehrer? :bekloppt
 
Hmmmm. Ich hab mir das Video eben angesehen. Ist schon heftig. Debauchery traut sich da echt was.

@Topic

Ich finde es affig daß die Gesellschaft in so vielen unterschiedlichen Situationen so wenig Toleranz zeigt und daß Menschen dermaßen von sich überzeugt sein können Dinge nur aus ihrer Sicht zu sehen und andere gar nicht zulassen.

Gesunde Menschen können "Killerspiele" spielen, Splattervids anschauen, in Pornos mitmachen, in Schützenvereinen sein, Boxer sein und von mir aus auch Referendar oder Schulleiter; das macht sie aber im Real Life nicht zu Monstern. Wie der Typ schon geschrieben hat, vieles hat eben mit RL nichts zu tun.

Eben DAS verstehen viele nicht und wie man in der ganzen Diksussion um Killerspiele sieht sind auch weniger sture alte Menschen in der Lage es zu verstehen oder zu akzeptieren, obwohl es der Wahrheit entspricht. Sie sind eben zu engstirnig und dermaßen von sich überzeugt daß es schon an Ignoranz und Dummheit grenzt.

Ich möchte ehrlich gesagt nicht wissen was diese Schulleiter usw. machen wenn sie ganz alleine sind, wie wir in letzter Zeit täglich in den Nachrichten sehen ist ja selbst die ach so heilige Kirche in sexuelle Machenschaften verwickelt...

Ich höre jetzt auf da dieses Thema für mich derrmaßen ausgekaut ist und es nur eine Meinung dazu geben sollte, da es nur eine richtige Meinung gibt, diese aber von vielen Leuten niemals akzeptiert werden wird.
 
Ich möchte ehrlich gesagt nicht wissen was diese Schulleiter usw. machen wenn sie ganz alleine sind
Das ist ein für mich sehr entscheidender Punkt. Du weißt es nicht und wirst es vielleicht auch nie erfahren. Er lebt seine Laster hinter verschlossenen Türen aus und lebt es den Kindern nicht vor. Vielleicht sammelt er Kronkorken, vielleicht hat er auch ein SM-Studio im Keller. Die Kinder/Jugendlichen werden es nicht erfahren ... ;)
 
Das ist ein für mich sehr entscheidender Punkt. Du weißt es nicht und wirst es vielleicht auch nie erfahren. Er lebt seine Laster hinter verschlossenen Türen aus und lebt es den Kindern nicht vor. Vielleicht sammelt er Kronkorken, vielleicht hat er auch ein SM-Studio im Keller. Die Kinder/Jugendlichen werden es nicht erfahren ... ;)

Aber genau darum geht es doch: Ehrlichkeit! Die Kirche belügt uns, die Medien belügen uns, die Politiker belügen uns, ein wenig Ehrlichkeit ist wichtig.

Stell Dir vor der Schulleiter hat zu Hause, wie du schreibt, ein SM Studio. Er macht 5 Jahre seinen Job, die ganzen Kinder respektieren ihn weil er ach-so-ein-nobler-Mesch ist. Tja, irgendwie kommen seine Geheimen vorlieben raus (sowas passiert immer^^, siehe diverse Politiker, Kirche und und und) und er steht mit herabgelassenen Hosen da... DieKinder erfahren daß ihre Respektsperson nichts anderes als ein Lügner ist und wenden sich an den verschmähten aber ehrlichen Referendar ;)

Okay, da lernen die Kinder eine der wichtigsten Regeln unserer Gesellschaft -> vertraue keinem!
 
Okay, da lernen die Kinder eine der wichtigsten Regeln unserer Gesellschaft -> vertraue keinem!
Wenn er sich hinstellt und behauptet, nichts mit SM am Hut zu haben, wäre es sicherlich eine Lüge. wenn er aber seine Neigungen einfach nur heimlich auslebt, hat das nichts mit Vertrauensbruch zu tun oder mir Unehrlichkeit.
 
Wenn er sich hinstellt und behauptet, nichts mit SM am Hut zu haben, wäre es sicherlich eine Lüge. wenn er aber seine Neigungen einfach nur heimlich auslebt, hat das nichts mit Vertrauensbruch zu tun oder mir Unehrlichkeit.

Ach bitte, versuch doch nicht zu wiedersprechen nur aus Prinzip. WENN die Leute in der Schule bei dem jetzige Referedaristen (??) so eine Show abziehen, dann hätte so etwas selber hinter verschlossener Tür zun tun UND TROTZDEM seinen Job weiterzumachen sehr wohl etwas mit Unehrlichkeit, Vertrauensbruch und noch viel mehr zu tun!
 
Ach bitte, versuch doch nicht zu wiedersprechen nur aus Prinzip.
Gehts noch?

Wir leben in einer recht freien Gesellschaft, in der man mehr oder weniger nach eigenem Gusto leben kann. Was ich in meinen eigenen vier Wänden treibe interessiert niemanden, solange ich niemanden damit belästige (oder gegen Gesetze verstoße). Das hat nichts mit Verlogenheit zu tun, sondern mit Privatsphäre. Wenn ich mein "Treiben" aber in die Öffentlichkeit bringe, geht es über die Privatsphäre hinaus und ich muss mich nicht wundern, wenn ggf. mein Arbeitgeber (je nach Beruf) die Befähigung für eine bestimmte Aufgabe hinterfragt.

In diesem Fall produziert der komische Onkel Videos und Musik, die schlimmstenfalls Kinder traumatisieren kann (ich gestehe, das ist definitiv nicht meine Musikrichtung ;):D)
Für mich absolut grenzwertig für einen Lehrer.
 
Ich höre so etwas auch nicht, aber was er in seiner Freizeit macht geht die Kinder nichts an. Beruf und Freizeit sollte man trennen können, was er ja anscheinend sehr gut kann wenn.

Unsere Diskussion ging aber eher um die "Privatssphäre" derer, die ihn fertig machen wollen weil er anders ist, und Dein Kommentar darüber daß n was sie in ihrer Privatssphäre treiben niemanden was angeht. Wenn sie ihn verurteilen was er in seiner Freizeit macht ist es auch interessant was sie in ihrer Privatssphäre machen.

Ansonsten geht es auch niemanden was an daß er radikale Musik macht.

Gerade jemand der vorgibt überhaupt kein Dreck am stecken zu haben ist erst Recht suspekt!
 
Eines, ein klitzekeines Detail, kommt bei Euch zweien etwas zu kurz. Der Gute macht seine Sauereien öffentlich, vor aller Augen, zu jedermann's gefälligen Bedienung. Das ist der Knackpunkt

Springt der Heringsbändiger vom Schrank auf seine Groupies, ist das privat und hat niemanden zu stören. Dreht er davon einen Lehrfilm: wie springe ich vom Schrank ohne die Nudel zu verbiegen, mit Anleitung und stellt den Film in's Internet, ist das öffentlich. Ebenso die Liedertexte. Die sind schnell in der Klasse rund, die Pänz heutzutage haben das schnell spitz.

Einer quatscht ihn garantiert an. Und dann? Lügen ich war das nicht? Lang und breit die Texte und Filme auseinanderbröseln als Lehrmaterial?

Na, ich möchte meine Pänz nicht unbedingt in der Klasse von dem Mann haben.
 
Nunja, ich will langsam auch mal meine 10 Cent dazugeben. Wie ich erwartet habe, gehen die Meinungen da ja auseinander.

In 95% der Fälle haben Death oder Black Metal Jünger nichts mit irgendwelchen verachtenden Gesinnungen zu tun und sind ziemlich normal, manchmal sogar echt spießig :ROFLMAO: Diese ganze Anmalerei, das Propagieren von gewaltverherrlichenden, satanistischen, morbiden, anstößigen oder sonstigen ekelhaft anmutenden Texten wird genauso wie in der Werbeindustrie gehandhabt: Beispielsweise steht auf einem Duschgel auch drauf, dass die Anwendung des selben quasi einem Orgasmus gleich kommt. Dieser Text interessiert niemanden und es stört auch niemanden, dass das Werbeversprechen nicht eingehalten wird. Prominentes Beispiel: Tom Araya von Slayer: Ein hocherzchristkatholischer Mann schreit satanische Parolen in die Welt heraus. Warum? Um zum Nachdenken anzuregen. In den meisten Fällen denkt niemand drüber nach, weil es auch niemand ernst nimmt, aber Herrn Araya ist dies wichtig, weil ihm sein Glaube wichtig ist! Leider Gottes muss man auch die Spinner erwähnen, die diesen Schwachsinn leider ernst nehmen, namentlich beispielsweise Dissection, Mayhem und andere, insbesondere nordische Kirchenverbrenner (was ja damals auch leider geschehen ist und wir Metaller uns eigentlich für diese Idioten mitschämen!).

Meine Erfahrung: In unserem Freundeskreis hier in Aachen befinden sich Leute wie beispielsweise Dipl. Ing., Dipl Inf., Dr. rer. nat., Dr. med. (übrigens in diesem konkreten Fall tatsächlich Kinderärztin), Dipl. Biol., Dr. Ing., Krankenschwestern- und Pfleger, Kindergärtner etc. pp.... die Liste ist beliebig erweiterbar. Man spielt privat in einer Heavy Metal, Black Metal, Grind Core oder irgendeiner anderen Band und niemanden stört es.

Ich finde es persönlich ja auch albern, aber dieses Gehabe und dieses Gelabere von menschenverachtenden Sachen ist nicht mal einen Cent wert. Ich frage mich auch immer, warum das wohl so sein muss. Die Musikindustrie schert sich nicht drum, der Fan zu allermeist auch nicht. Warum schert sich der Musiker drum, wenn es eh nicht seiner Gesinnung entspricht? Wichtig ist im Prinzip nur die Musik (auch wenn mancher das nicht nachvollziehen kann), das Gemeinschaftsgefühl, und andere Sachen,..... Sowie ich hier in einer sehr kleinen Feldstudie erkennen konnte: Metaller haben meist einen ausgeprägt feinfühligen Verstand und erkennen meist die Missstände des gesellschaftlichen Umgangstones. Jeder für sich bastelt an seiner eigenen kleinen heilen Welt. Manche basteln an der Welt auch im Größeren. Ob als Ehrenamtler oder Parteimitglied oder als was auch immer. Ob das "Metaller sein" jetzt nun etwas mit Abgrenzung zu tun hat, kann ich nicht sagen und würde behaupten, dass diese Art der Interpretation auch ein bischen zu weit führt.

Ein Metaljünger, der Anthropologie studiert hat, wollte sich dem Thema Metal mal aus dieser Richtung nähern: In seiner Doku "Metal - A Headbangers Journey" (Wiki/Amazon) erzählt er diese oben erwähnten und andere Sachen. Ich kann diese nur empfehlen, und sagen, dass sie selbst für Nichtmetaller gleichermaßen interessant sein wird!

Fazit von mir: Lange nicht jeder, der solchen Bullshit erzählt, ist gleich ein Unmensch. Ob er dazu geeignet ist, Lehrer zu werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich kenne diesen Mann nicht persönlich und ich habe genauso viel oder wenig zu seiner Eignung zu sagen, wie bei jedem anderen unbekannten Referendar mit anderen Hobbies.

Übrigens gibts weitere Links dazu:
http://www.metal-hammer.de/Debauchery_Image_Gymnasium_Metal.html
http://diepresse.com/text/home/bildung/schule/563531
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich höre jetzt auf da dieses Thema für mich dermaßen ausgekaut ist und es nur eine Meinung dazu geben sollte, da es nur eine richtige Meinung gibt, diese aber von vielen Leuten niemals akzeptiert werden wird.
… und das selbstveständlich Deine Meinung ist. ;)
So sehe ich das bei diversen Diskussionen auch meistens! :smokin

Man kann das aber auch ein wenig anders sehen:

jemand will unbedingt einen Beruf ausüben, von dem er ganz sicher weiß, dass da gewisse konservative Ansichten und Spielregeln gelten. Wenn ich Investmentberater bei einer Bank sein will, kommt Rocker- oder Gothicoutfit eben nicht so besonders gut an.

Will ich Lehrer werden, sind eben öffentliche Auftritte in der Death Metal-Szene und gewaltverherrlichende Videoclips auch nicht unbedingt die passende Visitenkarte.

Das weiß man als durchschnittlich intelligenter Mensch aber vorher und muss entweder seinen Berufswunsch wechseln oder sich an die Konventionen anpassen.

Das muss einem nicht gefallen, aber es ist nun mal so.

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass es Dinge auf dieser Welt gibt, die mich mehr stören als die Tatsache, dass es Außenseiter gibt, die Berufswunsch und persönliches Auftreten nicht unter einen Hut zu bringen in der Lage sind.

Oder um es noch kürzer und prägnanter zu formulieren:

Ist mir egal!
 
Moinmoin, ich habe da mal ein paar Fragen....

Ich habe nur die Informationen aus dem Artikel. Wenn das, was dort steht, wahr ist, sehe ich das auch so, dass er für den Schuldienst nicht geeignet ist.

:)
Warum?

Wenn sowas so jemand meine Kinder unterrichten sollte, würde ich auf die Barrikaden gehen. V.a. auch noch in Ethik, was ja viel mit Meinungsbildung etc. gemein hat. Warum wird der nicht gleich Pfarrer?

Sollte das Fach Ethik nicht eher Schulen, wie man divergierende Meinungen mit gesundem Menschenverstand erörtert, hinterfragt und diskutiert, eher als eine Meinung vorzugeben? Spricht es in diesem Fall nicht eher für den Lehrer / Referendar, wenn er grundsätzlich erst mal mehrere Meinungen zulässt und dann in weiteren Verlauf (wozu dieser Referendar offensichtlich keine Möglichkeit mehr hate) die Methodik lehrt, ethische Probleme und Fragestellungen zu lösen? Sollte er wirklich erstmal eine Blümchenwelt zu einem Thema kreieren und eine (Lehr-)Meinung vertreten, über die sich die Fachwelt (die die Lehrmeinung maßgeblich ausrichtet) nicht einig ist? Ist es nicht sinnvoller, Kids zum selbstständigen Denken zu erziehen, als ihnen vorgekaute Meinungen zum nachbeten und aufsagen zu präsentieren? Gerade im Fach Ethik?

Und generell: Wenn die Rolle des Debauchery-Fronters und Künstlers verwerflich und nicht mit dem Lehramt vereinbar ist, wie handhabt man dann Lehrer, die in einer (ebenso öffentlichen) Theatervorführung Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd, Mephisto, Lady Macbeth spielen, Wagneropern dirigieren, oder in der Klasse "Das Parfum" lesen lassen? Wie sonst soll man Kids auf die (reale) Welt vorbereiten, wenn man sie nicht damit konfrontieren kann? Wie soll man Toleranz und Akzeptanz lehren, wenn nicht durch vorleben? Ist eine halbjährige Besprechung von Tristan und Isolde hilfreicher als den Bezug zu ethischen Fragen und Mehrschichtigkeiten einer Persönlichkeit in einem direkt greifbarem Umfeld, das sich selbst zu erklären vermag?

Fragen über fragen...

Besten Grusz,

Tante Edith hat dazu noch etwas zu sagen:

jemand will unbedingt einen Beruf ausüben, von dem er ganz sicher weiß, dass da gewisse konservative Ansichten und Spielregeln gelten. Wenn ich Investmentberater bei einer Bank sein will, kommt Rocker- oder Gothicoutfit eben nicht so besonders gut an.

Will ich Lehrer werden, sind eben öffentliche Auftritte in der Death Metal-Szene und gewaltverherrlichende Videoclips auch nicht unbedingt die passende Visitenkarte.

Das weiß man als durchschnittlich intelligenter Mensch aber vorher und muss entweder seinen Berufswunsch wechseln oder sich an die Konventionen anpassen.

Das muss einem nicht gefallen, aber es ist nun mal so.

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass es Dinge auf dieser Welt gibt, die mich mehr stören als die Tatsache, des es Außenseiter gibt, die Berufswunsch und persönliches Auftreten nicht unter einen Hut zu bringen in der Lage sind.

Irgendwie habe ich den Absatz, in dem erklärt wurde, daß er die Stunde (kunst)blutüberströmt mit naktem Oberkörper und zwei Stripperinnen als Begleitung hielt, überlesen.

Auch der Investmentbanker darf in seiner Freizeit Konzerten der Wohlstandskinder oder Motörhead fröhnen oder in einer Onkelz-Coverband auf die Bühne gehen. Wo ist das Problem?
 
jemand will unbedingt einen Beruf ausüben, von dem er ganz sicher weiß, dass da gewisse konservative Ansichten und Spielregeln gelten.

Das ist ja genau das Thema. Ich frage mich ja schon länger, warum die Fassade so wichtig ist? Nun, ich zähle mich nur teilweise zum konservativen Lager, denn ich persönlich würde mich durch den Umgangston, durch Menschlichkeit und Fachwissen wohl eher beeindruckt fühlen, als von einem Anzugträger.... :smokin
 
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