Nunja, ich will langsam auch mal meine 10 Cent dazugeben. Wie ich erwartet habe, gehen die Meinungen da ja auseinander.
In 95% der Fälle haben Death oder Black Metal Jünger nichts mit irgendwelchen verachtenden Gesinnungen zu tun und sind ziemlich normal, manchmal sogar echt spießig
Diese ganze Anmalerei, das Propagieren von gewaltverherrlichenden, satanistischen, morbiden, anstößigen oder sonstigen ekelhaft anmutenden Texten wird genauso wie in der Werbeindustrie gehandhabt: Beispielsweise steht auf einem Duschgel auch drauf, dass die Anwendung des selben quasi einem Orgasmus gleich kommt. Dieser Text interessiert niemanden und es stört auch niemanden, dass das Werbeversprechen nicht eingehalten wird. Prominentes Beispiel: Tom Araya von Slayer: Ein hocherzchristkatholischer Mann schreit satanische Parolen in die Welt heraus. Warum? Um zum Nachdenken anzuregen. In den meisten Fällen denkt niemand drüber nach, weil es auch niemand ernst nimmt, aber Herrn Araya ist dies wichtig, weil ihm sein Glaube wichtig ist! Leider Gottes muss man auch die Spinner erwähnen, die diesen Schwachsinn leider ernst nehmen, namentlich beispielsweise Dissection, Mayhem und andere, insbesondere nordische Kirchenverbrenner (was ja damals auch leider geschehen ist und wir Metaller uns eigentlich für diese Idioten mitschämen!).
Meine Erfahrung: In unserem Freundeskreis hier in Aachen befinden sich Leute wie beispielsweise Dipl. Ing., Dipl Inf., Dr. rer. nat., Dr. med. (übrigens in diesem konkreten Fall tatsächlich Kinderärztin), Dipl. Biol., Dr. Ing., Krankenschwestern- und Pfleger, Kindergärtner etc. pp.... die Liste ist beliebig erweiterbar. Man spielt privat in einer Heavy Metal, Black Metal, Grind Core oder irgendeiner anderen Band und niemanden stört es.
Ich finde es persönlich ja auch albern, aber dieses Gehabe und dieses Gelabere von menschenverachtenden Sachen ist nicht mal einen Cent wert. Ich frage mich auch immer, warum das wohl so sein muss. Die Musikindustrie schert sich nicht drum, der Fan zu allermeist auch nicht. Warum schert sich der Musiker drum, wenn es eh nicht seiner Gesinnung entspricht? Wichtig ist im Prinzip nur die Musik (auch wenn mancher das nicht nachvollziehen kann), das Gemeinschaftsgefühl, und andere Sachen,..... Sowie ich hier in einer sehr kleinen Feldstudie erkennen konnte: Metaller haben meist einen ausgeprägt feinfühligen Verstand und erkennen meist die Missstände des gesellschaftlichen Umgangstones. Jeder für sich bastelt an seiner eigenen kleinen heilen Welt. Manche basteln an der Welt auch im Größeren. Ob als Ehrenamtler oder Parteimitglied oder als was auch immer. Ob das "Metaller sein" jetzt nun etwas mit Abgrenzung zu tun hat, kann ich nicht sagen und würde behaupten, dass diese Art der Interpretation auch ein bischen zu weit führt.
Ein Metaljünger, der Anthropologie studiert hat, wollte sich dem Thema Metal mal aus dieser Richtung nähern: In seiner Doku "Metal - A Headbangers Journey" (
Wiki/
Amazon) erzählt er diese oben erwähnten und andere Sachen. Ich kann diese nur empfehlen, und sagen, dass sie selbst für Nichtmetaller gleichermaßen interessant sein wird!
Fazit von mir: Lange nicht jeder, der solchen Bullshit erzählt, ist gleich ein Unmensch. Ob er dazu geeignet ist, Lehrer zu werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich kenne diesen Mann nicht persönlich und ich habe genauso viel oder wenig zu seiner Eignung zu sagen, wie bei jedem anderen unbekannten Referendar mit anderen Hobbies.
Übrigens gibts weitere Links dazu:
http://www.metal-hammer.de/Debauchery_Image_Gymnasium_Metal.html
http://diepresse.com/text/home/bildung/schule/563531