Diskussion Tabuthema Inzest

chmul

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Heute musste der Europäische Menschenrechtsgerichtshof über die Klage eines 35-jährigen Deutschen entscheiden, der gegen seine Verurteilung zu einer Haftstrafe geklagt hatte. Er hatte über mehrere Jahre ein Liebesbeziehung zu seiner Schwester, aus der vier Kinder hervorgegangen sind.

Solcherlei Beziehungen sind auch in den meisten anderen Ländern verboten oder zumindest missbilligt. In Deutschland gibt es dazu aber auch eine gesetzliche Grundlage, die sich mit dem "Beischlaf unter Verwandten" beschäftigt. Und eben dort ist eine sexuelle Beziehung zwischen Geschwistern unter Strafe gestellt. Im Fernsehen habe ich dazu kurze Aussagen zweier Anwälte gehört: Der eine stellte in Frage, wie eine Liebesbeziehung zwischen zwei erwachsenen Menschen überhaupt illegal sein könne. Der andere verwies auf soziale Strukturen in der Gesellschaft und den Familien, die gefährdet würden, wenn es diesbezüglich keine klaren Verbote gäbe.

Der Großteil von uns, vor allem jene, die selbst Geschwister haben, lehnen solche Beziehungen vermutlich zunächst einmal ab. Zu komisch der Gedanke, mit seiner eigenen Schwester oder seinem eigenen Bruder ins Bett zu steigen. Aber so einfach kann man sich das nicht machen. Ok, wir als normale Menschen können das schon, Richter dürfen das nicht. Und wenn man sich mal ein paar Gedanken darüber macht und sich bemüht eine objektive Sicht der Dinge zu erlangen, dann fällt es schon schwerer einfach so schwarz oder weiß zu sagen.

Mein Kenntnisstand ist, dass aus Inzestkinder überdurchschnittlich häufig mit Behinderungen auf die Welt kommen. Im beschriebenen Fall sind tatsächlich auch zwei der vier Kinder behindert. Uns betrachtet man die Situation aus evolutionärer Sicht, dann hätte sich die Menschheit auch nicht so entwickelt, wenn es keine Durchmmischung des Genpools gäbe. So gesehen ist für mich zumindest ein Fortpflanzungsverbot in solchen Beziehungen nachvollziehbar.

Eine grundsätzliche Ablehung einer solchen Beziehung ist aus meiner Sicht aber inakzeptabel. Und wenn ich sie zulasse aber die Fortpflanzung verbieten will, wie bekomme ich das hin? Zwangskastration als Voraussetzung? Wohl kaum!

Das Gericht hat die Urteile aus Deutschland übrigens bestätigt. Ich finde das ist so ein Fall, bei dem man sich beim ersten Hören/Lesen sofort eine Meinung bildet, die man dann aber zumindest überdenken muss, wenn man sich intensiver mit dem Thema beschäftigt.

Eine Quelle

 
Ich bin der Meinung, das unter aktuellen Gesichtspunkten der Inzest sowieso neu überdacht werden muss.
Sicher muss man davon ausgehen, das dabei in erster Linie die evtl. entstehenden Nachkommen die Leidtragenden sind, da es erwiesen ist das diese hochgradig Behinderungsgefährdet sind. Aus diesem Grund sollte eine Fortpflanzung Gesetzlich unterbunden / verboten werden.

Der Beziehung und dem Beischlaf sollte aber nichts im Wege stehen. Ich für meinen Teil finde homosexuelle Beziehungen vollkommen abartig und gegen jede Natur. Aber ich kann und werde das tolerieren. Wenn man gesellschaftlich so weit ist, das man diese Art von Beziehungen toleriert, dann kann und darf einer Beziehung zwischen Geschwistern nichts im Wege stehen. Wenn Toleranz, dann schon für alle und nicht nur für Gruppen, die durch Prominenz eine Lobby haben.

Auch einem Kinderwunsch kann man einem Geschwisterpaar nachkommen. In homosexuellen Beziehungen geht das ja schließlich auch. Es muss nicht der natürliche Weg sein, wie es bei homosexuellen Beziehungen auch gar nicht gehen kann.
 
Wenn es nur um die Behinderungsgefährdung der Nachkommen geht, dann müsste jegliche Beziehung eines Menschen mit genetisch bedingter Behinderung ebenfalls unter Strafe gestellt werden.
Aber wenn man das fordern würde, dann ist das sofort ein Eingriff in die Menschenrechte....
 
Zuletzt bearbeitet:
Im aktuellen Fall muss man noch ergänzen, dass die Geschwister nicht zusammen aufgewachsen sind, sondern sich erst spät kennen gelernt haben.

Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker und vertrete daher die These, dass aufrichtig empfundene, gegenseitige Liebe niemals falsch sein kann, egal wer da wen liebt. Und das schließt ja dann wohl Alles ein und Nichts aus.

Und so habe ich dann auch automatisch zum Thema Inzest eine Meinung, obwohl ich mich eigentlich damit überfordert fühle.
 
In meiner näheren Verwandtschaft ist ebenfalls kein weibliches Wesen, dass mich (selbst wenn ich entsprechende Neigungen hätte - was definitiv nicht der Fall ist) auch nur ansatzweise in Versuchung führen könnte.

Selbst der Versuch des Schöntrinkens wäre zum Scheitern verurteilt, weil ich so viel Alkohol wie dazu erforderlich wäre gar nicht vertrage. :irrblick
 
Nach über 20 Jahren Medizin und noch mehr Jahren "Lebenserfahrung" sehe ich es (weitgehend) pragmatisch.
Die Natur regelt das schon, warum also eingreifen?
Es wird schon seinen Sinn haben, warum gleichgeschlechtliche Beziehungen auf natürlichen Weg keine Nachkommen haben können und warum aus Geschwisterbeziehungen überdurchschnittlich viele "behinderte" Nachkommen entstehen.
Wer so etwas trotzdem möchte, bitte, dann aber mit allen (natürlichen) Konsequenzen.

Letztlich sind wir auch nur Säugetiere, die glauben, etwas Besseres zu sein, nur weil wir in der Lage sind, der Natur ins Handwerk zu pfuschen. Sich etwas passend zu machen bedeutet noch lange nicht, dass es dann auch passt.
Auf Dauer wird sich so etwas nicht durchsetzen.
 
Um an Sokobahn´s Beitrag anzuknüpfen:

Finde ich Homosexualität gut? Ehrlich gesagt, ich unterscheide da ein wenig zwischen Mann und Frau, zwei Frauen regen meine Phantasie an. Zwei Männer, geht bei mir gar nicht. Aber ich habe auch damit kein Problem, solange ich bei deren Sex nicht anwesend sein muß.

Im Gegensatz zum Inzest kommt es bei Homosexuellen Paaren jedoch nicht zu selbst gezeugten Nachkommen.
Und das ist für mich der große Unterschied. Eine Beziehung die Kinder zeugt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit behindert sein werden kann ich nicht gutheißen (jetzt schreibt bitte nicht so´n Quatsch wie "dann bist Du auch gegen eine "normale" Beziehungen bei denen durch Gendefekt die gleiche Wahrscheinlichkeit auftritt etc. das bin ich nicht!). Sprich, eine Beziehung zwischen Geschwistern ist tatsächlich wider der Natur!

Wo die Natur Grenzen zieht, muß es weiterhin für uns Grenzen geben, sonst sind wir bald bei Mutter (Vater) und Kind Sex oder ähnlichem.
 
Finde ich Homosexualität gut? Ehrlich gesagt, ich unterscheide da ein wenig zwischen Mann und Frau, zwei Frauen regen meine Phantasie an. Zwei Männer, geht bei mir gar nicht. Aber ich habe auch damit kein Problem, solange ich bei deren Sex nicht anwesend sein muß.
Ich hoffe, ich zerstöre jetzt Dein Weltbild nicht, aber lesbische Liebe besteht nicht immer aus zwei 90-60-90 Models, die sich 24 Stunden am Tag gegenseitig die Muschi lecken :p. Und wenn ich mir Hella von Sinnen beim Sex mit ihrer Partnerin vorstelle, dann beflügelt das eben nicht meine Phantasie...iiiih....
Ich finde es ziemlich herablassend, zwischen männlicher und weiblicher Homosexualität Unterschiede zu machen.
Und die einzige Person, bei deren Sex ich unbedingten Wert auf meine gleichzeitige Anwesenheit lege, ist meine Frau ;).
 
Ich hoffe, ich zerstöre jetzt Dein Weltbild nicht, aber lesbische Liebe besteht nicht immer aus zwei 90-60-90 Models, die sich 24 Stunden am Tag gegenseitig die Muschi lecken :p. Und wenn ich mir Hella von Sinnen beim Sex mit ihrer Partnerin vorstelle, dann beflügelt das eben nicht meine Phantasie...iiiih....
Ich finde es ziemlich herablassend, zwischen männlicher und weiblicher Homosexualität Unterschiede zu machen.
Und die einzige Person, bei deren Sex ich unbedingten Wert auf meine gleichzeitige Anwesenheit lege, ist meine Frau ;).

Wieso soll es herablassend sein? Solang man beiden Spielarten der Homosexualität ihren Spielraum einräumt ist es doch ok. Das man keine Gay-Pornos mag, aber bei einem Lesben-Filmchen gerne mal einhändig surft empfinde ich nicht als herablassend, sondern als Geschmackssache. Das die Darstellerinnen nicht gerade der lesbischen Alltagsrealität entspringen, sondern eher arme Studentinnen sind, die sich so ihr Studium verdienen ist ne andere Geschichte. Aber Pornos sind ja auch keine Alltagsdokus, sondern verkaufen Träume.

Und was dieses "wider der Natur" angeht - die Natur ist kein denkendes Wesen mit moralischen Vorstellungen. Und wenn sie es wäre, würde sie eine möglichst große Bandbreite an sexuellen Einstellungen begrüssen, da die Evolution nun mal davon lebt, das möglichst viel ausprobiert wird, damit möglichst viele Variationen entstehen, von denen sich dann die durchsetzen die mit den aktuellen Lebensbedingungen am besten klar kommen. Zumal man sich fragen muss, woher den diese ganzen unterschiedlichen sexuellen Vorlieben kommen. Sind sie nur kulturell bedingt? Ich würde sagen nein. Inzest, Homosexualität und Transsexualität gibt es auch im Tierreich alle Nase lang. Und selbst wenn eine sexuelle Vorliebe kulturellen Ursprungs ist - die Basis für unsere Kultur bleibt die Natur. Sie ermöglicht und begrenzt sie. Also taugt die Natur nicht als moralische Richtschnur.

Somit bleibt die Frage, was wir wollen. Ich persönlich will größtmögliche Freiheit für den Einzelnen, ohne das er/sie damit auf unzumutbare Weise anderen schadet. Wenn entscheidungsfähige Menschen beschließen miteinander Sex zu haben, richtet das keinen unzumutbaren Schaden an. Wenn diese beiden Menschen Nachwuchs wollen, ist das nur natürlich und auch kein unzumutbarer Schaden für andere. Das dieser Nachwuchs eventuell erhöhte Chancen auf einen einschränkenden Gendefekt hat, ist das vielleicht nicht gerade optimal, aber im Umkehrschluß würde das bedeuten, daß alle die Nachwuchs wollten, sich erst mal testen lassen müssen, wie hoch ihre Chance auf "erbkranken Nachkommen" ist. Und dann müsste gesetzlich festgelegt werden, welche Erbkrankheit zumutbar ist und welche nicht. Und wie hoch die Chance bei unzumutbaren Erbkrankheiten höchstens sein darf, damit man einen Erlaubnisschein bekommt. Schließlich gilt gleiches Recht für alle.

Momentan liegt eine Ungleichbehandlung vor. Eine Gleichbehandlung nach aktuellen Maßstäben wäre ein unzumutbarer Eingriff in die persönlichen Freiheitsrechte jedes Einzelnen. Somit wäre für mich eine Gleichbehandlung nach neuen Maßstäben anzustreben. Daher wäre ich für eine Legalisierung von Inzest als solches. Missbrauch (der in der Familie ja leider auch zu genüge vorkommt) ist schließlich durch andere Paragraphen sanktioniert.

Außerdem - wie häufig kommt es denn wirklich vor, das sich Familienmitglieder so lieben und dann auch noch Nachwuchs zeugen? Das sind meines Wissens nach Einzelfälle (außer vielleicht in gewissen Bergregionen wie Bayern, Österreich oder der Schweiz ;) ). Bedrohen diese Einzelfälle wirklich so sehr unser Moralempfinden? Wenn ja, dann kann es um die Stabilität unserer Gesellschaft nicht sonderlich gut bestellt sein.
 
... Ich finde es ziemlich herablassend, zwischen männlicher und weiblicher Homosexualität Unterschiede zu machen.
Und die einzige Person, bei deren Sex ich unbedingten Wert auf meine gleichzeitige Anwesenheit lege, ist meine Frau ;).

Das ich in meiner Sexualität Präferenzen habe, mußt Du mir einfach verzeihen. Auch, das meine Meinung nicht immer mit meinen Taten anheim geht ;)

Ach ja, ein gutes Beispiel für einen herablassenden Kommentar habe ich auch noch gefunden: :p

Und wenn ich mir Hella von Sinnen beim Sex mit ihrer Partnerin vorstelle, dann beflügelt das eben nicht meine Phantasie...iiiih....
 
Naja, wenn ich richtig informiert bin, so werden die Gene gemischt, wenn ein Kind gezeugt wird und das Problem der Geschwisterliebe ist, dass jeweils die Haelfe der Erbanlagen gleich ist und es zu keiner richtigen Vermischung kommt. Die Folge ist ein moeglicherweise behindertes Kind.
Lassen wir doch mal die Frage aus, ob es sich bei den Eltern um Geschwister handelt oder nicht.
Ist es denn verboten, dass aeltere Frauen noch Kinder bekommen und ebenfalls eine hoehere Gefahr von Missbildungen bei Kindern besteht?
Haben geistig behinderte Menschen ein Recht auf eigene Kinder?

Es gab in Deutschland eine Zeit, da wurde zumindest die Letzte Frage verneint und die Menschen Zwangssterilisiert.
Es war sogar eine Beziehung zu ganzen Voelkern verboten.
Wenn man dies mit einem demokratischen Verstaendnis betrachtet, so muesste Geschwisterliebe und deren Konsequenzen eigendlich rechtlich ohne Strafe sein.
Einschraenkung: Sofern beide wissen was Sie tun und alt genug sind.- Doch dies gilt fuer jede Beziehung.

Gehen wir mal in der Geschichte etwas zurueck. (oder nicht mal so weit)
Ich kenne kleine Ortschaften, da sind fast nur 2 Familiennamen vertreten. Da war es ueblich, untereinander zu heiraten und eine Generation spaeter wollte man den Acker wieder zurueck und dies mittels Heirat. Boesen Komentaren zu Folge haben die dort alle die gleichen Ohren und Nasen- noch schlimmer ist der Ausdruck "Bei den Inzuechtlern"
Der Adel heiratete grundsaetzlich untereinander woher der Austdruck stammt; "Dann kommt mal wieder frisches Blut in die Familie" Behinderungen bis hin zum Wahnsinn, war damals in diesen Kreisen normal. Es sollte ja der Stand erhalten bleiben. Vermutlich heiratet der Adel daher heute so gerne Buergerlich. Man will gesunde Kinder.

Doch zum Thema zurueck. Ich finde es zwar unnatuerlich wenn Geschwister eine Beziehung haben, dies trifft aber auch auf Schwule oder Lespen zu. Letztere haben aber meine gestellschaftliche Akzeptanz.
 
Naja, wenn ich richtig informiert bin, so werden die Gene gemischt, wenn ein Kind gezeugt wird und das Problem der Geschwisterliebe ist, dass jeweils die Haelfte der Erbanlagen gleich ist und es zu keiner richtigen Vermischung kommt. Die Folge ist ein moeglicherweise behindertes Kind.
Gleich vorneweg: ich bin weder Arzt noch Genetiker, aber was ich noch so aus der Vererbungslehre in Erinnerung habe:

es gibt eine Menge vererbbarer Krankheiten (nicht alle), die sich über rezessive Erbgänge auf die Nachkommen vererben. Ein rezessives Gen ist sozusagen passiv, so lange es nur von einem der beiden Elternteile weitergegeben wird. Es wird in den Nachkommen erst aktiv, wenn beide Elternteil den gleichen rezessiven genetischen Defekt aufweisen und ihn somit "doppelt" an ihre Kinder weiter geben.

Und die Wahrscheinlichkeit, das beide Elternteile das gleiche rezessive Gen aufweisen ist bei Mitgliedern der gleichen Familie natürlich sehr viel höher als bei zwei wildfremden Menschen.
Ich kenne kleine Ortschaften, da sind fast nur 2 Familiennamen vertreten. Da war es ueblich, untereinander zu heiraten und eine Generation spaeter wollte man den Acker wieder zurueck und dies mittels Heirat. Boesen Komentaren zu Folge haben die dort alle die gleichen Ohren und Nasen- noch schlimmer ist der Ausdruck "Bei den Inzuechtlern"
Solche Käffer kenne ich aus dem Odenwald oder dem nahegelegenen Ried auch. Die Gründe waren oftmals genau die gleichen (Grund und Boden zusammen halten). Es hatte aber auch schon seinen Grund, warum es in der Vergangenheit auch im kleinsten Kuhdorf mindestens einen Dorfdepp gab! ;)
 
Don't call it Sokobahn ._.

Man sollte eines nicht außer Acht lassen. Wenn man die Fortpflanzung unter Geschwistern befürwortet, sollte man aber auch dazu bereit sein, den evtl. behinderten Nachkommen zu erklären warum sie wieder besseren Wissens gezeugt wurden. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, das es wissenschaftliche Erkenntnisse dazu gibt.
 
Es gibt vermutlich auch Erkenntnisse darüber, dass Nachkommen bestimmter "normaler" Partner ein höheres Risiko tragen, behindert zu sein. Hier würde aber vermutlich niemand darauf kommen, dass ein Zeugungsverbot sinnwoll wäre. Und das würde eben bedeuten, dass man es hier zulässt (oder hinnimmt), weil es "normal" ist und dort untersagt/ablehnt, weil es "abnormal" ist.

Ich bin bei diesem Thema ähnlicher Auffassung wie SoKo, bin mir aber aus o.g. Gründen bewusst, dass das eine fragwürdige Position ist.
 
Bei bestimmten "normalen" Personen ist es aber nicht klar, das dieses Risiko besteht. Das ließe sich nur durch Untersuchungen feststellen. Hingegen bei Geschwistern ist das Risiko von vorn herein gegeben, weil durch die Wissenschaft bewiesen. Das meine ich mit bewusstem Risiko. Da ist dann halt die Frage, wer nimmt die Bürde auf sich und erklärt dem behinderten Kind warum es anders ist wie die Anderen und das man damit rechnen konnte.
 
Neulich kam ein Bericht über eine kleinwüchsige Frau, die einen "normal gewachsenen" Mann hatte.
Bei Kleinwüchsigen besteht ein erhöhtes Risiko, dass auch Kinder mit diesem Defekt zur Welt kommen.
Das Paar hatte zwei Kinder, ein "normales" und eben ein kleinwüchsiges.
Das ist jetzt vielleicht nicht direkt vergleichbar - macht aber für mich klar, dass es unglaublich schwierig ist, eine grenze zu ziehen.
Es gibt Paare, bei denen es mit dem Kinderwunsch nicht hin haut, und wo im Rahmen der Untersuchungen dann klar wird, dass ein Kind eventuell behindert sein könnte - dennoch riskieren diese Paare dann eine Schwangerschaft z.B. per künstlicher Befruchtung.
Auch da müsste man eigentlich einschreiten.

Und letztlich eignet es sich so oder so nicht als Argument, warum sich Brüderlein und Schwesterlein nicht anders lieb haben dürfen, als unsere Moralstandards das vorsehen.
 
Wobei dann natürlich noch die ethische Diskussion folgen müsste, wer entscheiden darf, ob das Leben eines behinderten Menschen für ihn selbst lebenswert ist oder nicht.
 
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