Erste Deutsche Zeitungsportale kostenpflichtig

QuHno

Außer Betrieb
Die beiden Tageszeitungen Abendblatt.de und Morgenpost.de haben ihr kostenfreies Angebot im Internet teilweise eingestellt. In Zukunft erhalten nur Abonnenten einen kostenlosen Zugang zu den vollständigen Artikeln, alle anderen Benutzer müssen ein Online Abo erwerben, wenn nicht kurz nach einem mit einem Klick auf eine mit einem Euro Beitrag gekennzeichnete Artikelüberschrift Schluss sein soll.

In den Kommentaren auf diese Meldungen geht es teilweise hoch her, aber mal im Ernst: Eine Redaktion lebt nicht nur von Luft und Liebe und auch wenn ich es schade finde, dass ich dort nicht mehr einfach einmal vorbei schauen kann, kann ich diesen Schritt verstehen ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist doch nur eine versteckte Preiserhöhung! :devil
Ich kaufe mir schon seid Jahren eine bestimmte Zeitung im Ort nicht mehr, nachdem diese die Preise für die Tagesausgabe um 17,4 % und die Wochenendausgabe um 13,6 % erhöht hatten. Daher schaue ich auch nicht mehr auf die Online-Ausgabe dieser Tageszeitung.
Die Verlage haben genügend andere Mittel, um einige Kosten wieder "reinzuholen".
Wenn ich dann noch bedenke, dass viele Artikel nicht mal online gestellt werden.
Also ich werde solch ein "Angebot" mit Sicherheit nicht annehmen.
 
Grundsätzlich kann ich den Schritt nachvollziehen und verstehen.

Ein grosser Nachteil wird die Flutung der Suchmaschinen mit den kostenpflichtigen Aritkeln sein. Hat man bisher Berichte zu einem bestimmten Thema gesucht (z. B. wenn man etwas im Radio gehört hat und mehr Infos sucht), liessen sich bisher immer schnell komplette Artikel dazu finden. Wenn mehr Zeitungen auf kostenpflichtige Angebote umsteigen, hat man Glück auf Seite 5 vielleicht einen kompletten Bericht zu finden.
 
Leider wird in den Redaktionen zunehmend der Mensch durch Technik ersetzt. Datenbanken ersetzen Redaktionen, Content wird einmal erzeugt und multimedial kontinuierlich genau so deutschlandweit wiederverwendet, Qualität weicht zunehmend der Kosteneinsparung, Outsourcing an "Billigdienstleister" im In- und Ausland nimmt zu ....

und plötzlich appellieren Medienkonzerne an ihre Nutzer, das für "DIE REDAKTION" doch auch Geld bezahlt werden muss??? Willkommen im Turbokapitalismus der Medienkonzerne!

Ob das Experiment - ab jetzt nur für bares - funktioniert, bleibt offen.
Ich empfinde es als viel zu hart 95 Euro im Jahr für den bisher kostenlosen Online-Service zu zahlen

... bookmarks ade :)
 
Ich habe grundsätzlich kein Problem damit, für erhaltene Leistung auch zu bezahlen. Allerdings habe ich mein Abendblatt-Abo schon vor Jahren gekündigt, weil ich keine Lust mehr hatte, die Unmengen an Altpapier zu entsorgen, die in keinem Verhältnis zu dem standen, was ich an Artikeln wirklich interessant fand.

Jetzt habe ich zwar kein Altpapier mehr, bekomme aber eine Pauschale vorgesetzt, die nicht meinem Nutzungsverhalten entspricht. iTunes hat es schon richtig vorgemacht, in dem nicht nur komplette Alben verkauft wurden, sondern auch einzelne Titel. So kann man sich aussuchen, was einen wirklich interessiert und bezahlt nicht den anderen Müll mit.

Ein weiterer Punkt, der bei vielen Online-Lesern sauer aufgestossen ist, war die pauschale Diffamierung durch den AFAIk stellv. Chefredakteur als Schmarotzer. Abgesehen davon, dass sowas die Stimmung nicht gerade hebt, erweckt es ein wenig den Eindruck, als wären alle Online Leser schuld daran, dass das Abendblatt mit seinem Online-Angebot bisher kein Geld verdienen konnte (was ich mir fast nicht vorstellen kann, da die Redaktion vermutlich die gleiche war, wie für die Printausgabe und mit Werbung sicherlich Geld verdient wird). Es stand dem HA doch von Beginn an frei, ein Zahlsystem einzuführen. Ist es meine Schuld, wenn der Wirt 0€ auf die Karte schreibt?
 
Zu der Befürchtung von Timelord passt, dass Google seine Richtlinien gegenüber kostenpflichtigen Angeboten gelockert hat. Bisher war es Bedingung, dass der "erste Klick" innerhalb einer Seite zu kostenlosem und frei zugänglichem Content führen musste - sonst wurde eine Seite erst gar nicht in den Google Index aufgenommen.
Diese Regel ist ersatzlos entfallen.

Google wiederum könnte sich gegen entsprechendes Entgelt bei den Verlagen die Rechte erkaufen, eigentlich kostenpflichtige Inhalte doch zu indizieren und sie seinen Nutzern wiederum kostenlos anzubieten.
Die Generation Geiz ist geil wird sich freuen und ihre Lesegewohnheiten nur allzu gerne profilieren lassen.

Bevor wir aber wieder ins Reich der Verschwörungstheorien eintauchen:
Die Zeiten, in denen im Internet alles kostenlos sein musste, neigen sich ihrem Ende entgegen. Adblock und seine asozialen Brüder werden dafür sorgen, dass es etwas schneller geht.
 
Google wiederum könnte sich gegen entsprechendes Entgelt bei den Verlagen die Rechte erkaufen, eigentlich kostenpflichtige Inhalte doch zu indizieren und sie seinen Nutzern wiederum kostenlos anzubieten.
Ich wollt's eigentlich nicht schreiben - aber dazu passt folgendes recht gut: Wenn man die URL aus der Überschrift eines kostenpflichtigen Beitrags in einer der beiden Zeitschriften kopiert, inklusive http:// bei Google einfügt und auf den ersten Link klickt ... Ta -Dah!
Die Generation Geiz ist geil wird sich freuen und ihre Lesegewohnheiten nur allzu gerne profilieren lassen.
Meine Meinung zu Google ist bekannt ;)
 
Sowas bescheuertes!
Niemand wird gezwungen etwas ins I-Net zustellen!
Sollen Sie es halt lassen.
Kommt halt davon, wenn man unbedingt aus allem Kapital schlagen will.
Das Internet sollte eben ein Umschlagplatz für Infos und News sein,
und zwar kostenlos!
Ich zahl schon für den Zugang und auch GEMA, das reicht.
 
Für Werbungsdurchsetzten Artikelschrott zahlen ?

Erst verschlafen die Printmedien den Zug in das Internetzeitalter,
Jetzt ein weiterer "Sargnagel", in der Hoffnung,weiterhin dem Abonenten "Kohle" aus dem Kreuz zu leiern.
Auch dies dürfte für weitere Zeitungen nur ein Schuss ins Knie werden. Genauer der Gang auf den Friedhof.

Wer echten Qualitäts-Journalismus liefert liefert, braucht sich weniger Sorgen zu machen als Die "Blätter", die über die Fabe des BH´s von Star XY liefern.
Oder welcher Star (Austauschbare Gesichtslarve) gerade wieder eine "manège à trois" , oder wer mal wieder wo "gebohnert" hat ...
In den 90ern sind einige Gute Redakteure "gegangen worden", weil man meinte auch mit der "B-Liga" & Praktikanten ein "Blatt" ungestraft Abonnenten/Spontanlesern Themen anzudienen.
Die damals Fähige Redakteure gefeuert haben, sind die, die jetzt Lautstark Kostenpflichtige Inhalte einfordern, weil der Werbemarkt deutlich schrumpft.

Diesen Blättern wünsche ich lieber morgen als Übermorgen den Gang in die Zwangsvollstreckung. :feier
Ressourcenschonung Sinnvoll!! :D


Sind wir doch Ehrlich. Man ärgert sich immer mehr über die z.T. Völlig Sinnfreie Grütze und Schund, den man manchmal vor die Nase gesetzt bekommt (und zwar über jeden Cent einzeln!). Auf dem Niveau von Pet-Food Werbetexter!

Somit ist die Krise "Hausgemacht" .
Dummheit war vorher schon genügend Vorhanden (Jeder kennt bestimmt entsprechende Artikel).
Nun kommt die Dreistigkeit dazu. Und da denke ich, das viele "Leser" bewußt auf "Kostenpflichtige Inhalte" der betreffenden Redaktionen verzichten werden. ^^

An Werbung durchsetzte Artikel hat man sich ja schon gewöhnt.
Aber jetzt für Werbung auch noch Drauf zuzahlen, werden viele nicht Mitmachen.
Mögen sie an Ihrer Dreisten Gier ersticken !

tty.




PS: Für die "Geschäftstüchtigen" unter uns, empfehle ich die Domains : "News for free.de/com", "News Gratis.de/com" und "Aktuell Umsonst.de/com" sich bei der DENIC reservieren zu lassen . Vielleicht klappt es ja mit der Selbständigkeit ? :D

PPS: Es ist doch eigentlich jedem klar, das man die Gene einer Eintagsfliege hat, wenn man das tut (bzw. schreibt), was "Alle" machen. Die Verantwortlichen Meinungsmacher, werden sich in Zukunft noch umgucken, was da noch auf sie zu kommt ... Das wird kein Spaß!
 
Zuletzt bearbeitet:
Deutschlands Presse macht nichts anderes als die Presse in anderen Ländern. In den USA z.B. ist es schon seit langem Gang und Gäbe dass diverse Zeitungen für vollständige Beiträge gezahlt werden muss - dennoch haben die Blätter ihre online Abonnenten, siehe z.B. das Wall Street Journal. Wenn man es einmal ganz genau nimmt, sind Abendblatt und Morgenpost hier in Deutschland auch nicht die ersten Presse Erzeugnisse, die ihren Inhalt kostenpflichtig anbieten, man muss nur versuchen auf einen Beitrag, der in gedruckten Ausgabe der c't enthalten war zuzugreifen und schon wird man des öfteren feststellen, dass dieser nicht kostenlos ist bzw. teilweise gar nicht im im Netz zur Verfügung gestellt wird.

Ich sehe letztendlich darin kein Problem, wer's nicht mag muss die Zeitungen ja nicht lesen, es gibt ja noch Billiarden andere Webseiten.
 
Ich finde es ist eine ganz logische Entwicklung.

Als das internet noch "neuer" war, tasteten sich die Zeitungsverlage daran und eröffneten ihre Protale; die Besucherzahlen waren ja sehr gering bis (fast) nicht existent. In den letzten Jahren, könnte man sagen, sind die Besucherzahlen exponentiell gestiegen, wie ich jedes Jahr anhand der IVW Zahlen sehe (ich arbeite "zufällig" in nem Verlag und es ist mein Job mit sochen Zahlen zu arbeiten)

Jetzt ist das Angebot bekannt und es gibt genug Leute die es auch wahrnehmen werden.

Im Endeffekt hat(te) man bis jetzt die Möglichkeit an Journalismus für den man am Kiosk Geld zahlt umsonst zu kommen, daß das kein Dauerzustand bleiben würde ist doch klar.
 
Ich hätte ebenso kein Problem, tagesaktuelle Nachrichten bezahlen zu müssen - solange nach zwei oder drei Tagen dann der Zugriff kostenlos wird. Damit könnte ich leben, ich les eh immer nur Zeitung wenn sie rumliegt. Die Redakteure sollen schon bezahlt werden, sofern sie Zusatzarbeit leisten müssen um online zu erscheinen, ansonsten würd ich eher Server/Wartungskosten decken, und die Aktualität zugunsten der Printversion runterschrauben wenns kostenlos bleiben soll.

LG
 
Eine größere Zeitung im Rhein-Neckar Gebiet bietet auch ein Online - Portal an.

Um die Inhalte zu lesen benötigt man ein Abonnement (bekommt also eine Papier-Zeitung) und muß zusätzlich noch 1,- Euro pro Monat zahlen. Ein nur online Abo gibt es afaik nicht.

Und neulich beschwerte sich ein Redakteur im (gedruckten!) Forum, daß die Nachfrage nach den Bezahl - Online - Angeboten mickerig sei...
 
Der Gedankengang einiger Kapitalisten ist einfach falsch und krank!
Bin ich eben ein "pätideologisch verirrten Web-Kommunisten".
Dann sind solche Leute eben "Hirnamputierter asozialer gefühlskalter Abschaum".
Aber genug der Beleidigungen.
Das I-net war nie für das Reibachmachen konzipiert,
es ist und war ein Netz der Daten und Informationen.
Seit dem die Aasgeier, Sorry, seit dem Gewinnorientierte Menschen
das Internet entdeckt haben, wollen sie es unter allen Umständen
Ihren "Gesetzen" und Vorstellungen unterwerfen.
 
<ironie>:devil Ich bin dafür, dass aller Inhalt, der von Leuten erstellt wird, die davon leben und damit ihr Geld verdienen, aus dem Internet verschwindet.

Ebenso aller Inhalt, wo die Leute die Server und das Übertragungsvolumen nicht aus eigener Tasche bezahlen (können), sondern sich (deswegen) von Werbung finanzieren lassen. :devil</ironie>

PS: bezahlen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe grundsätzlich kein Problem damit, für etwas zu bezahlen (wenn ich es haben will).

Die kostenpflichtigen Online-Angebote der meisten Redaktionen scheitern allerdings eben schon daran, dass ich sie nicht unbedingt haben will. ;)

Ich war (vor vielen Jahren) mal Stern-Abonnent und habe das Abo irgendwann gekündigt, weil es imho mit der journalistischen Qualität rapide bergab ging und immer mehr Werbung in der Zeitschrift war.

Kürzlich hatte ich das erste Mal seit einigen Jahren mal wieder einen Stern in der Hand (beim Frisör) und durfte feststellen, dass die Situation sich seit der Kündigung meines Abonnements nicht verbessert hat. Im Gegenteil: die Zeitschrift ist teurer als früher, die Artikel sind noch mehr in Richtung Lifestyle und Promi-News abgedriftet (für beides habe ich absolut keinerlei Verwendung) und gefühlte 50% des Inhaltes waren Werbung.

Für so etwas gebe ich kein Geld aus, weder für ein Totholz- noch für ein Onlinemedium.

Es wird auch weiterhin genug kostenfreien Inhalt im Netz geben, für Nachrichten und News reichen mir eigentlich die Online-Portale der Öffentlich-Rechtlichen (deren Angebot ich mit meiner GEZ-Gebühr ohnehin bereits bezahlt habe).

Die c't habe ich abonniert, also habe ich da sowieso Zugriff auf alle Artikel.

Und falls mich tatsächlich irgendein Artikel irgendeiner Zeitschrift so brennend heiß interessiert, das ich ihn unbedingt lesen will, dann zahle ich eben dafür. Aber auch das nur, wenn sich die Redaktionen unkomplizierte und komfortable Bezahlsysteme einfallen lassen, bei denen nicht mit dem Bezahlvorgang unzählige meiner Daten erhoben werden und bei denen mich das Bezahlen eines Artikels mehr Zeit kostet als das Lesen.

Wenn ich mir die Preisvorstellungen einiger Redaktionen so ansehe, dann ist es unterm Strich fast genauso teuer, sich das vollständige Printmedium zu kaufen anstelle einen einzigen Artikel online käuflich zu erwerben.

Und die Anonymität eines Zeitungskaufes am Kiosk wird kein Online-Bezahlsystem bieten können (und auch gar nicht wollen, denn mit den erhobenen Daten lässt sich ja zusätzliches Geld verdienen).
 
@QuHno
Unkosten Abdeckung und "Erlöse" erwirtschaften sind schon ein großer Unterschied.

Und mit Werbung komme ich zurecht, ich schaue sie mir zumeist nicht an.
Genau wie beim TV, da gehe ich halt auf's Klo oder hole mir schnell was
aus'em Kühlschrank.

Dieses Board ist zwar Martins Baby, und ich würde ihn auch freiwillig bei einem
Spendenaufruf, wie in der Vergangenheit, unterstützen,
käme er aber auf die Idee mit dem Board Kohle scheffeln zu wollen,
wäre ich schon etwas angepisst

und weg.

Ich bin weiterhin der Meinung, dass Geschäftsmodelle nicht ohne weiteres
von der einen in die andere Realität übertragbar ist.
Deshalb gibt es doch so massive Bemühungen, Stichwort ACTA,
die virtuelle Welt der realen Welt anzupassen!
Doch das wird so nicht klappen!
Denn ein niedergeschriebenes Wort, eine Zeile Code, Bit und Bytes,
etwas nicht greifbares ist halt etwas ganz anderes, als ein Auto, Haus, Apfel etc.
Mit ACTA versucht man das aber zu vermischen und will uns weismachen,
das es eben diesen Unterschied nicht gibt.

Herzlichst
Euer

"pätideologisch verirrter Web-Kommunist"
 
Hier wird nur kaschiert, dass die Werbeeinnahmen weggebrochen sind. Nun versucht man es beim Leser wieder rauszuholen. Wenn bei dem Morgenpost.de-Angebot so viele Rechtschreibfehler wie in der Berliner MP sind verlange ich noch dafür Geld das ich meine Augen beschädige :D
 
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