Supi's Linux-Tagebuch: SuSE 8.0 im Newbie-Dauertest
Fast ein Jahr ist es her, dass ich mir dachte: "Jetzt versuchst Du es auch mal mit Linux." Damals kaufte ich mir SuSE 7.1 - auch mit den Nachfolgeversionen 7.2 und 7.3 probierte ich ein wenig herum, aber immer wieder liess ich mich von einzelnen Problemen entmutigen oder war einfach zu bequem, mich intensiver damit auseinanderzusetzen. Daher bin ich Heute eigentlich nicht viel weiter als vor Jahresfrist.
Aber jetzt soll es soweit sein, ich will es endlich wissen: Ist Linux inzwischen wirklich "alltagstauglich"? Ich weiss, es gibt viele, die diese Frage entschieden mit Ja beantworten und mindestens genau so viele, die der entgegengesetzten Meinung sind.
Ich habe mich entschieden, es selbst herauszufinden und meine Erfahrungen hier niederzuschreiben, denn ich denke mir, es gibt sicher Einige, welche es "in den Fingern juckt", oder die einfach nur neugierig sind.
Zum Einsatz kommt das brandneue SuSE 8.0 - an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die SuSE AG, die mir kostenlos ein vollständiges Professional-Paket zur Verfügung gestellt hat, obwohl sie noch nicht wissen können, wie mein Fazit ausfallen wird.
Das Testsystem:
Motherboard MSI K7T266A Pro2-RU mit Athlon 1600XP und 512 MB DDR-RAM
(OnBoard RAID-Controller Promise FastTrak Lite)
Grafikkarte ASUS V7700 Geforce 2 GTS
Soundkarte Terratec DMX xFire 1024
Netzwerkkarte 3com 905bx (kein Netzwerk, nur für DSL)
4 Festplatten
2 x 40 GB als RAID0 am primären RAID-Controller
1 x 80 GB am sekundären RAID-Controller
1 x 60 GB als Primary Master am normalen IDE-Controller
Dazu noch DVD, CDROM und Brenner (Plextor 2410)
Drucker: Epson Stylus C80 (USB)
Scanner: Epson Perfection 1250 (USB)
Monitor: Medion MD1998J
Tastatur über PS/2, optische schnurlos-Maus an USB
Die 60GB-Platte soll Linux beherbergen, dafür habe ich schon vor der Installation 3 Partionen vorbereitet: 15 MB für /boot, 512 MB als swap und eine 20 GB-Partition für /root - vielleicht etwas zu grosszügig, aber was solls .
Ich habe extra diese Platte gewählt. Es ist zwar die langsamste von allen, aber unter 7.3 wurde mein RAID-Controller nicht erkannt, darum bin ich vorsichtig und schaufele alle Daten, auf die ich unter Linux unbedingt zugreifen möchte, auf diese Platte.
Erste Überraschung: Bei SuSE 8.0 gibts keine Bootdisketten mehr dazu, sie fielen wohl dem Rotstift zum Opfer. Da ich glücklicherweise über ein bootfähiges CD-Rom verfüge, hält mich das aber nicht weiter auf, ich entscheide mich sogar für die Installation von DVD - wofür hat man es denn.
Los gehts!!!
Zu Anfang der Installation entscheide ich mich für den 800*600-Grafikmodus (1024*768 wurde vorgeschlagen, aber damit bin ich unter 7.2 mal auf die Nase gefallen, darum bin ich vorsichtig).
Es erscheint das Menü für die Spracheinstellungen, ich will klicken - und Pustekuchen, die Maus tut erstmal nicht, aber ich hab ja noch die Tastatur; das macht es zwar wesentlich umständlicher, aber es geht schon irgendwie.
Dann komme ich zu dem Punkt, wo mir die Installationsroutine einen Setup-Vorschlag unterbreitet. Und ich kann es kaum glauben: Es gibt nicht das Geringste daran auszusetzen. Während die vorherigen Versionen beispielsweise immer unbedingt meine Windows-Partition verkleinern wollten (trotz vorbereiteter Partitionen wie oben beschrieben), werden jetzt die eigens angelegten Partitionen sofort eingebunden. Auch an der Installationsart "Standard-System mit Office" gibt es nichts auszusetzen. Die Option "alle Pakete installieren" hat man entfernt, aber eigentlich zurecht.
Ich könnte an dieser Stelle noch ins Detail gehen und einzelne Programme aus dem Menü hinzufügen oder entfernen, aber da meine Maus nicht geht, verzichte ich darauf. Das erledige ich dann später.
Während der eigentlichen Installation lasse ich meinen Rechner dann in Ruhe werkeln. Nach der Installation startet die Hardware-Erkennung, und ich bin zum zweiten Mal baff: Sämtliche Hardware bis auf Monitor und Scanner wurde korrekt erkannt und funktioniert sofort anstandslos (jetzt geht auch meine Maus - juhu).
Sogar mein Gamecontroller (Logitech Wingman Rumble Pad, angeschlossen über USB) wurde ungefragt erkannt und eingerichtet.
Der Scanner ist noch recht neu, ausserdem ist er an einen der USB 2.0 - Ports auf meinem Board angeschlossen, wird wohl ein lösbares Treiberproblem sein, darauf komme ich dann später zurück.
Den Monitor wähle ich von Hand aus - Medion ist zwar in der Liste der Hersteller vertreten, mein Modell aber nicht, obwohl schon über ein Jahr auf dem Markt. Ist aber nicht mehr als ein Schönheitsfehler, ich gebe die khz- und mhz-Werte aus dem Moni-Handbuch von Hand ein und damit ist das Problem gelöst.
Tatsächlich hat die gesamte Installationsprozedur weniger als 45 Minuten gedauert - und wäre ich nicht so skeptisch gewesen und hätte nicht alles dreimal überprüft, so wäre ich wohl mit weniger als einer halben Stunde ausgekommen. Dieses Werbeversprechen wurde also schonmal gehalten.
Als grafische Oberfläche wähle ich (natürlich) das brandneue KDE 3.0
Der erste Weg führt mich zur DSL-Konfiguration, damit ich gleich online gehen kann. Für T-Online-Benutzer gibt es eine fertige Eingabemaske, in die ich meine Daten eintrage - und kurz darauf bin ich auch schon im Netz.
Danach führe ich die Online-Update-Funktion durch, denn kein System ist so neu, das es nicht schon Updates dafür gibt - tatsächlich ist auch schon ein kleiner Menü-Bugfix verfügbar, außerdem werden die nVidia-Treiber für meine Grafikkarte angeboten, die aus rechtlichen Gründen in keiner Distribution enthalten sein dürfen. Nach Installation der GraKa-Treiber muss ich doch tatsächlich meinen Rechner neu starten - es gibt also auch unter Linux Situationen, in denen das unumgänglich ist.
Nun ist das System also fix und fertig und ich kann mich an die Arbeit machen. Meine ersten Erfahrungen dabei gibts in Kürze wieder hier. Dann bin ich hoffentlich auch schon soweit, dass ich meine Texte mit ein paar Screenshots untermalen kann.
Fortsetzung folgt!
Die Diskussion zum Thema befindet sich hier
Fast ein Jahr ist es her, dass ich mir dachte: "Jetzt versuchst Du es auch mal mit Linux." Damals kaufte ich mir SuSE 7.1 - auch mit den Nachfolgeversionen 7.2 und 7.3 probierte ich ein wenig herum, aber immer wieder liess ich mich von einzelnen Problemen entmutigen oder war einfach zu bequem, mich intensiver damit auseinanderzusetzen. Daher bin ich Heute eigentlich nicht viel weiter als vor Jahresfrist.
Aber jetzt soll es soweit sein, ich will es endlich wissen: Ist Linux inzwischen wirklich "alltagstauglich"? Ich weiss, es gibt viele, die diese Frage entschieden mit Ja beantworten und mindestens genau so viele, die der entgegengesetzten Meinung sind.
Ich habe mich entschieden, es selbst herauszufinden und meine Erfahrungen hier niederzuschreiben, denn ich denke mir, es gibt sicher Einige, welche es "in den Fingern juckt", oder die einfach nur neugierig sind.
Zum Einsatz kommt das brandneue SuSE 8.0 - an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die SuSE AG, die mir kostenlos ein vollständiges Professional-Paket zur Verfügung gestellt hat, obwohl sie noch nicht wissen können, wie mein Fazit ausfallen wird.
Das Testsystem:
Motherboard MSI K7T266A Pro2-RU mit Athlon 1600XP und 512 MB DDR-RAM
(OnBoard RAID-Controller Promise FastTrak Lite)
Grafikkarte ASUS V7700 Geforce 2 GTS
Soundkarte Terratec DMX xFire 1024
Netzwerkkarte 3com 905bx (kein Netzwerk, nur für DSL)
4 Festplatten
2 x 40 GB als RAID0 am primären RAID-Controller
1 x 80 GB am sekundären RAID-Controller
1 x 60 GB als Primary Master am normalen IDE-Controller
Dazu noch DVD, CDROM und Brenner (Plextor 2410)
Drucker: Epson Stylus C80 (USB)
Scanner: Epson Perfection 1250 (USB)
Monitor: Medion MD1998J
Tastatur über PS/2, optische schnurlos-Maus an USB
Die 60GB-Platte soll Linux beherbergen, dafür habe ich schon vor der Installation 3 Partionen vorbereitet: 15 MB für /boot, 512 MB als swap und eine 20 GB-Partition für /root - vielleicht etwas zu grosszügig, aber was solls .
Ich habe extra diese Platte gewählt. Es ist zwar die langsamste von allen, aber unter 7.3 wurde mein RAID-Controller nicht erkannt, darum bin ich vorsichtig und schaufele alle Daten, auf die ich unter Linux unbedingt zugreifen möchte, auf diese Platte.
Erste Überraschung: Bei SuSE 8.0 gibts keine Bootdisketten mehr dazu, sie fielen wohl dem Rotstift zum Opfer. Da ich glücklicherweise über ein bootfähiges CD-Rom verfüge, hält mich das aber nicht weiter auf, ich entscheide mich sogar für die Installation von DVD - wofür hat man es denn.
Los gehts!!!
Zu Anfang der Installation entscheide ich mich für den 800*600-Grafikmodus (1024*768 wurde vorgeschlagen, aber damit bin ich unter 7.2 mal auf die Nase gefallen, darum bin ich vorsichtig).
Es erscheint das Menü für die Spracheinstellungen, ich will klicken - und Pustekuchen, die Maus tut erstmal nicht, aber ich hab ja noch die Tastatur; das macht es zwar wesentlich umständlicher, aber es geht schon irgendwie.
Dann komme ich zu dem Punkt, wo mir die Installationsroutine einen Setup-Vorschlag unterbreitet. Und ich kann es kaum glauben: Es gibt nicht das Geringste daran auszusetzen. Während die vorherigen Versionen beispielsweise immer unbedingt meine Windows-Partition verkleinern wollten (trotz vorbereiteter Partitionen wie oben beschrieben), werden jetzt die eigens angelegten Partitionen sofort eingebunden. Auch an der Installationsart "Standard-System mit Office" gibt es nichts auszusetzen. Die Option "alle Pakete installieren" hat man entfernt, aber eigentlich zurecht.
Ich könnte an dieser Stelle noch ins Detail gehen und einzelne Programme aus dem Menü hinzufügen oder entfernen, aber da meine Maus nicht geht, verzichte ich darauf. Das erledige ich dann später.
Während der eigentlichen Installation lasse ich meinen Rechner dann in Ruhe werkeln. Nach der Installation startet die Hardware-Erkennung, und ich bin zum zweiten Mal baff: Sämtliche Hardware bis auf Monitor und Scanner wurde korrekt erkannt und funktioniert sofort anstandslos (jetzt geht auch meine Maus - juhu).
Sogar mein Gamecontroller (Logitech Wingman Rumble Pad, angeschlossen über USB) wurde ungefragt erkannt und eingerichtet.
Der Scanner ist noch recht neu, ausserdem ist er an einen der USB 2.0 - Ports auf meinem Board angeschlossen, wird wohl ein lösbares Treiberproblem sein, darauf komme ich dann später zurück.
Den Monitor wähle ich von Hand aus - Medion ist zwar in der Liste der Hersteller vertreten, mein Modell aber nicht, obwohl schon über ein Jahr auf dem Markt. Ist aber nicht mehr als ein Schönheitsfehler, ich gebe die khz- und mhz-Werte aus dem Moni-Handbuch von Hand ein und damit ist das Problem gelöst.
Tatsächlich hat die gesamte Installationsprozedur weniger als 45 Minuten gedauert - und wäre ich nicht so skeptisch gewesen und hätte nicht alles dreimal überprüft, so wäre ich wohl mit weniger als einer halben Stunde ausgekommen. Dieses Werbeversprechen wurde also schonmal gehalten.
Als grafische Oberfläche wähle ich (natürlich) das brandneue KDE 3.0
Der erste Weg führt mich zur DSL-Konfiguration, damit ich gleich online gehen kann. Für T-Online-Benutzer gibt es eine fertige Eingabemaske, in die ich meine Daten eintrage - und kurz darauf bin ich auch schon im Netz.
Danach führe ich die Online-Update-Funktion durch, denn kein System ist so neu, das es nicht schon Updates dafür gibt - tatsächlich ist auch schon ein kleiner Menü-Bugfix verfügbar, außerdem werden die nVidia-Treiber für meine Grafikkarte angeboten, die aus rechtlichen Gründen in keiner Distribution enthalten sein dürfen. Nach Installation der GraKa-Treiber muss ich doch tatsächlich meinen Rechner neu starten - es gibt also auch unter Linux Situationen, in denen das unumgänglich ist.
Nun ist das System also fix und fertig und ich kann mich an die Arbeit machen. Meine ersten Erfahrungen dabei gibts in Kürze wieder hier. Dann bin ich hoffentlich auch schon soweit, dass ich meine Texte mit ein paar Screenshots untermalen kann.
Fortsetzung folgt!
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