Mit Science Fiction hat "Die letzten ihrer Art" nichts zu tun, eher nur mit "Science". Douglas Adams gerät durch einen dummen Zufall (die freundlichen Menschen von der BBC haben die falsche Telefonnummer aus ihrem Rolodex gefischt) an den Auftrag, zusammen mit
Mark Carwardine - einem der bekanntesten Zoologen - eine Weltreise zu den aussterbenden Tierarten zu unternehmen. Adams hat natürlich keinen Schimmer von Zoologie oder überhaupt von den Vorbereitungen, die dafür notwendig sind, um eine "Tierdokumentation" zu machen.
Genau darin liegt der Reiz dieses Buches: Der Leser wird einfach mit auf die Reise von Madagaskar über Komodo nach Zaire und Neuseeland, Australien, China und Mauritius genommen: ein bißchen naiv, etwas tappsig. Neben den Tieren lernt man auch Menschen und Länder kennen. Mein Lieblingskapitel handelt von dem Versuch, Tonaufnahmen vom blinden Yangtse-Delphin in seiner natürlichen Umgebung zu bekommen. Was tut man, wenn man in seiner Ausrüstung kein Hydrophon hat? Richtig: man improvisiert. Auftrag: besorge Kondom in chinesischer Apotheke
Douglas Adams erzählt auf seine ganz eigene Art von Aye-Ayes, einer Lemurenart, die Zweig-Technologie verwendet, von den Kakapos, einer Papageienart, die ein derart kompliziertes Balzritual hat, dass die Chance, dadurch einen Partner aufzureißen homöopathisch ist, von menschenfressenden Komodowaranen und vielen anderen.
Beim Lesen habe ich Tränen gelacht, am liebsten wäre mir gewesen, sie hätten die Rundreise gleich noch einmal gestartet. Allerdings gerät man auch ein bißchen ins Grübeln - Erstveröffentlichung war 1990. Wie viele dieser Tierarten mag es wohl noch geben?