Sind die Spieler beratungsresistent? [Beispiel: Sim City]

Schpaik

jeder nach seiner Façon
Ich bin grad über einen Artikel von PC Games über Sim City (neu) gestolpert. Wer es nicht kennt: Eine Städtebau Simulation. Teil eins und zwei hab ich noch selbst gespielt.

In dem Artikel geht es nicht nur darum, das EA und dementsprechend Maxis (Entwickler) den Usern Sachverhalte verheimlicht hat, auch wird mit einem mehr als nur fadenscheinigem Argument der Spieler zu eine permanente Internetverbindung genötigt.
Peter Bathge schrieb:
Warum? Weil das heute nun mal so sein muss, wie mir der leitende Produzent bei Maxis, Kip Katsarelis einen Monat vor der Veröffentlichung des Spiels im Interview nonchalant erläuterte: "PC-Spiele haben sich seit dem letzten Sim City weiterentwickelt. Heutzutage müssen sie online sein, sie müssen vernetzt sein und sie müssen eine soziale Komponente haben. Eine große Mehrheit der Spieler will und spielt solche Spiele. Wenn jemand in der Steinzeit leben und solche Spiele nicht kaufen will, ist das seine Entscheidung."

Nun kenne ich diverse Diskussionen von Spielern, die es sich eigentlich nicht gefallen lassen wollen, genötigt zu werden. Dass dar Launch von Sim City dann auch noch gewaltig in die Hose ging, es nachweisbar nicht nötig ist zum Spielen, eine dauerhafte I-Net Verbindung zu haben und die KI sich wohl in vielen Fällen als ausgesprochen dämlich verhält ist jedoch wohl kein Grund, dieses Spiel nicht zu kaufen.

Laut den Verkaufszahlen ist Sim City bereits über eine Million Mal über den (auch virtuellen) Tresen gegangen.

Ist es den Spielern tatsächlich so egal, wie vermurkst, teuer und gängelnd ein Spiel ist? - Nach meiner Erfahrung her: Ja, leider.
 
Es scheint ganz so, wenn man die Massen sieht, die aber auch alle Zwänge in Kauf nehmen vor lauter Spielsucht, und wenn die Spiele noch so miserabel und/oder teuer sind. Die Dummheit der (Spieler-)Menschheit ist halt unendlich, wie schon Einstein bemerkte. :rolleyes:

Mich jedenfalls haben alle Hersteller bzw. Publisher als Kunde verloren, die Steam und ähnliche Plattformen sowie DRM wie Origin, Ubilauncher und sonstige Onlinezwänge sogar für Singleplayer Spiele voraussetzen. Von EA zum Beispiel hatte ich mal sehr viel gehalten. Mein erstes Spiel anno '86 wurde von denen vertrieben und ich war noch lange danach ein guter Kunde bei EA gewesen.
Nix mehr, die können mir alle mal die Füße küssen.:soloeffe
 
Wir Spieler der alten Schule (unglaublich, dass ich sowas schreibe, ich bin erst 27 :ROFLMAO:) sind es halt noch gewohnt, Gute Spiele für relativ wenig Geld und ohne irgendwelche "Sonderanforderungen" zu bekommen. Früher hat man eine extrem lange und gute Story in einem -für damalige Verhältnisse- optisch gut verpacktem Spiel bekommen.
Heute muss jedes Stück Technik ja permanent mit dem Internet verbunden sein, das trifft besonders auch auf Handys zu. Ebenso auch auf PCs und Konsolen. Das gab es früher auch nicht, da gab es keine Flatrates für nur 10 Euro/Monat, da hat man noch pro Minute bezahlt.

Und wer es nicht anders bzw. besser kennt, lässt sich so eine Scheiße halt gefallen. Spiele werden so angepriesen, dass man auf die negativen Aspekte hinwegsehen kann oder es unterbewusst einfach tut. Und dann sagen die Entwickler auch noch, man lebe in der Steinzeit, obwohl es nachweislich früher besser gewesen ist.

Und ich kann es gar nicht oft genug betonen: Darum spiele ich lieber die alten Schinken, die hatten eine Story für mehr als 3 Stunden Spielzeit, die sahen gut aus, da wurde man zu nichts genötigt, da hat das Spielen noch Spaß bereitet. Aber "oldschool" ist ja soohoo schlecht...

Ohne Scheiß: Ich Spiele lieber Sim City auf dem SNES als diese Kacke hier, die EA präsentiert hat.

PS: Ich schiebe den Thread mal in den Spiele-Bereich ;)
 
ot:
Hallo alter Knacker... äh... Hidden Evil... :ROFLMAO:
da ist ja mein erstes Spiel genauso alt wie du Jungspund. :D
 
Ich denke mal, dass ein nicht geringer Teil der Käufer sich nicht vorher über das Spiel informiert und so garnicht weiß, was da auf einen zukommt. Ich hätte mir sehr gerne das neue SimCity gekauft, aber Origin und eigentlich auch EA generell kotzt mich an. Einst so glorreiche Serien wie NFS (wie habe ich NFS 2, Brennender Asphalt und HP2 geliebt) werden gnadenlos in Grund und Boden veröffentlicht. Die Grafik wird verhältnismäßig immer schlechter, die Systemanforderungen immer höher, die Story immer flacher, die Physik immer beschissener (selbst für einen Arcade-Racer) und das Spielprinzip immer mehr zu Burnout.
Dazu kommt Origin, damit kann ich mich überhaupt nicht anfreunden. Das einzige Origin-Spiel, das ich mal gespielt habe, war Burnout Paradise, als es das kostenlos gab. An Steam habe ich mich mitlerweile gewöhnt. Ich habe etwa 20 Steam-Spiele, was es aus Update-Gründen einfacher macht. Zudem kann man alle Spiele offline spielen! Man kann ein 99%iges Multiplayer-Spiel bei Steam offline spielen, dank Origin muss man für ein Singleplayer-Spiel online sein :stupid

Aber zurück zu Sim City: Ich habe mich nicht genau mit dem Spiel beschäftigt, da die Sache mit Origin und dem Online-Zwang für mich ohnehin nicht in Frage kamen. Ein Teil weiß das sicher garnicht, einem anderen ist es egal und ein dritter Teil kauft sich das Spiel einfach aus den genannten Gründen nicht.

ot:
Habe übrigens grade vor ein paar Tagen einen PS1-Emulator angeschmissen, da sich meine PS1 in Luft aufgelöst hat. GT2 und Street Fighter sind einfach heute noch so geil! :06src:
 
Gegen eine dauerhafte I-Net Verbindung habe ich noch nicht mal etwas einzuwenden.

Aber, ich kaufe gerne fertige Spiele.
Daher kommt ein Kauf direkt zum Release bei mir nicht in Frage.
Drei, vier Monate warte ich immer ab.

Ich habe es einfach satt den Beta-Tester zu spielen.
Es werden Spiele auf den Markt geworfen, die in den ersten Tagen
mehere GB Updates oder Patches benötigen :eek:
 
Naja ob wir im Mittelalter leben, lass ich in Zeiten von Zwangsmassnahmen und Gängelung mal dahingestellt.
Meine ersten PC Spiele kannten sowas auch noch nicht, es gab noch nichtmal "das Internet" an sich,
damals als Hidden noch Plastik um den Popo hatte ;)
Battle Chess, Crystal Castle, Kings Quest und wie sie alle hiessen.. da gabs manchmal nichtmal eine superechte tolle "Grafik" (wie hiess dieses monochrom Spiel welches eine Burg und alles andere aus Sonderzeichen und Buchstaben hatte?)!
Und wir sassen stundenlang davor. Mehrfach, immer wieder.

Mein FSM, was war da los als ich mit meiner Clique zum ersten mal im LAN spielen konnte: Duke Nukem! Sim City war da auch schon in der Reichweite, aber meine Güte, dann kam das Battle Net! Online! Mit anderen! Das war noch was besonderes, was spezielles "zusätzlich" zum Spiel!

Und heute? Das Spiel, das ist eine Online-Battle-Social Media-Maschinerie die nur dazu dient, dem Spiele den maximalen weltvernetzenden Hyperspass zu bringen. Und manchmal gibt es zusätzlich einen Single Player Modus. Und wenn man Glück hat, oder die Entwickler früher mal im Indiesektor waren, oder der Publisher/Producer nicht allzu genau hinsieht, wird dieser rudimentär vorhandene Single Player Modus sogar richtig nett. Kurz, aber nett.

Aus dem Grund will ich gar nicht wissen, wie das neue Sim City wirklich ist. Ich will kein Online Social Media Gedöns. Dafür hab ich Facebook und meine Haustür.
 
Aber, ich kaufe gerne fertige Spiele.
[...]
Es werden Spiele auf den Markt geworfen, die in den ersten Tagen
mehere GB Updates oder Patches benötigen :eek:

Ich habe schon öfter Spiele für die PS3 vorbestellt und durfte sie dann schon 2 Tage vor Release spielen. Traurig, dass selbst dann schon Updates geladen werden mussten. Ist doch arm...
 
Mich stört die permanente Internetverbindung nur peripher. Online bin ich sowieso fast immer. Ich finde die Gängelung, das ich gefälligst mit anderen Spielen muss halt lästig. Ich will ganz häufig gar nicht mit anderen spielen. Die sind meist besser als ich und das Letzte was ich zum entspannen gebrauchen kann, wenn mir andere zeigen, wie unzulänglich meine Spielweise ist.

Auch finde ich die "Online-Regestrierung" nicht so prall. Irgendwann wird das Spiel vielleicht langweilig oder es kommt ein neuer Teil heraus und dann kann ich es nicht mal weitergeben. Dann bleibt eigentlich nur noch, den ganzen Account mit zu vergeben. Auch das ist nervig, sich immer neue Accountnamen auszudenken.
 
Dieser Zwang, mit/gegen andere(n) zu spielen geht mir auch gewaltig auf den Keks. Ich kann gar nicht alle Errungenschaften bei vielen PS3-Spielen erreichen, weil ich entweder nicht den Nerv habe, mich so hoch zu leveln um die ganzen Hardcoregamer besiegen zu können oder auch Coop-Errungenschaften bei Dead Space 3 zum Beispiel gar nicht erreichen kann, weil ich keinen kenne, der mit mir das Spiel dann spielen kann. Und Split-Screen ist nicht drin, es muss eine 2. PS3 mit 2. PSN-Account und einem 2. Dead Space 3 Spiel sein :stupid

Aber vorteilhaft bei der PS3 ist hierbei, dass die Account-gebundenen Inhalte -also der Online-Pass u.a.- leicht im Store nachgekauft werden können. Sollte der Tauschpartner also nur Singleplayer spielen, hat er gar keine extra Kosten.
 
Weiter als bis zur Playstation eins bin ich nie gekommen. Die Preise für alte oder auch Secondhand Spiele waren mir einfach zu hoch. Das hat sich wohl auch nicht wirklich gebessert, wenn ich mir so die Preise ansehe.

Bei Computerspielen ist der Preisverfall viel höher. Ich hab mir, als Beispiel, vor ein paar Wochen den Fussball Manager 11 geholt. Kurz vorher ist gerade die 13 heraus gekommen. Die 12 kostet jetzt noch 20 Euro. Für die 11er Version hab ich jedoch nur drei Euro bezahlt. Ich musste mir zwar noch extra nen fast 800 MB großen Patch dazu herunter laden, aber dafür funktioniert das Spiel im Vergleich zum Vorgänger recht stabil und hat auch sonst kaum Macken.

Hier profitiere ich klar von den "beratungsresistenten Spielern", die sich jeden Mist sofort und niegelnagelneu kaufen müssen. Ältere Spiele will wohl keiner mehr und werden dann einem fast nach geschmissen.
 
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