Stellt euch mal vor, ein kleines Kind spielt das erste mal und bekommt dazu einen großen Würfel und einen Ball zur Auswahl. Was würde das Kind nehmen, es kennt keins von Beidem, also würde es beides ausprobieren. Es würde das Aussehen abspeichern und dann austesten, was passiert, wenn man mit der Hand dagegen haut. Wie man haut, hat es ja schon gelernt. Dann würde es für das runde Ding sich merken, dass es auf einmal weit weg rollt, das eckige Ding würde ein bisschen rutschen oder auf dem Boden Geräusche machen, wenn es ein bisschen rollt. (Wer jetzt sagt, Kinder nehmen alles in den Mund, dem stelle ich mich als Gegenbeispiel zur Verfügung, ich habe als Baby nie was in den Mund genommen, ich war ein ruhiges Kind, was ne Menge ausprobiert hat. Die verrücktesten Dinge, aber nie mit dem Mund. Außerdem ist das nur ein Beispiel um es leichter zu verstehen)
Damit hat es die erste Erfahrung gemacht, natürlich nur ganz simpel dargestellt aber so stelle ich mir den Lernprozess vor.
Wenn ich nun weiterhin in diesem primitiv kleinen Rahmen bleibe (der bei einem Kind natürlich weit komplexer abläuft, aber im Prinzip nach dem gleichen System), dann hat das Kind nun gelernt, dass ein Ball rollt und ein Würfel nicht. Das reicht aus, wenn es wieder Beides zur Auswahl hat, denn dann würde es den Ball nehmen, weil es eine spannendere Reaktion zeigt, wenn man dagegen haut. Eine Reaktion, aus der man wieder Neues lernen kann. Was passiert zum Beispiel, wenn der Ball gegen eine Wand rollt? Man haut also ganz oft gegen den Ball und plötzlich rollt er gegen eine Wand und er prallt zurück. Warum? Das ist egal, aber er prallt zurück und das ist eine neue Erkenntnis.
Wenn man dieses System nun weiter denkt in einen viel größeren Rahmen, kommt man irgendwann bei primitiven Lebensformen an, denen es nur um das Überleben und Fortpflanzen geht. Mittlerweile bekommen die Jungen es von den Eltern gezeigt, oder es ist in den Genen fest gelegt, aber wenn das nicht so wäre, dann würden sie verschiedene Dinge ausprobieren und versuchen zu fressen. Wenn man es fressen kann, ist es Futter. Ob es gut ist, wird dann daraus geschlossen, wie man sich danach fühlt, oder wenn einer der Artgenossen davon stirbt, ist es auch schlecht. Bei dem letzten Ding, das der Affe an einem Baum hängen sah, in solchen riesigen Mengen zusammen hängend, krumm und gelb, das ist gut.
Und wenn man das System nun noch weiter denkt, kommt man irgendwann bei einem Neugeborenem an. Es wird nicht lernen, wie ein Ball reagiert, sondern es lernt, das große Ding, auf dem es liegt warm und weich ist, außerdem riecht es nach Nahrung und das ist gut, wie in den Genen fest gelegt ist. Und wenn das gut ist, muss auch das Ding gut sein, auf dem das Kind liegt. Der Beginn des Urvertrauens und der Liebe zur Mama. Nun ist die Mama auch noch nett, lernt mit dem Kind so tolle Dinge über Bälle und Würfel, gibt ihm Nahrung, tröstet es, wenn es weint, etc. Die Kind-Mutter-Beziehung ist im Gange.
Nun die Frage, wie löst man zum Beispiel ein Problem auf Grund dieses Gelerntem? Das Kind ist nun ein paar Jahre alt und es hat das Problem, dass es etwas zu Essen haben will, das aber zu hoch liegt. Man müsste höher kommen können, also wühlt es durch seine Erfahrungen. Da war doch dieses komische Ding, auf dem Mama immer sitzt, sie nennt es Stuhl. Und trotzdem bricht er nicht zusammen, wie die Papp-Kiste, auf die ich mich früher einmal gesetzt habe? Warum nicht? Bricht der Stuhl auch nicht zusammen, wenn ich mich drauf setze? Gute Frage, die muss gleich erprobt werden, also klettert das Kind auf den Stuhl. Und was passiert? Nichts passiert, es sitzt auf dem Stuhl. Aber sitzen ist doof, es möchte laufen, das macht Spaß. Also steht es auf und läuft herum, fällt dabei aber vom Stuhl. Das tut weh und das ist nicht gut, also speichert es, auf einem Stuhl sollte man besser nicht laufen, aber nur beim Stehen ist nichts passiert, das ist also nicht schlimm. Also stellt es sich wieder auf den Stuhl und bleibt stehen. Dabei fällt dem Kind was ganz neues auf. Viele Dinge, die es vorher noch gar nicht gesehen hat, weil sie auf diesen komischen Tischen stehen, die so hoch sind. Und das ist die Erfahrung, die das Kind nun bei der Suche nach einer Problem-Lösung findet: Wer auf einem Stuhl steht, ist höher als vorher.
Also läuft es ganz fix zu dem Stuhl, zieht es heran, stellt sich drauf und greift sich das Essen.
Und wie entwickeln sich zwischenmenschliche Gefühle? Nicht die Gefühle, wenn man sich weh tut, oder sich langweilt. Die entstehen als Ergebnis, das ebenso abgespeichert wird, wenn ein Experiment positiv oder negativ verlief. Sondern die Liebe und der Hass. Klar, wenn Menschen lange ganz nett zu einem sind und sie viel zusammen lachen, dann mag man die Person, auch eine Form der Liebe. Bei Hass ist es umgekehrt. Aber warum entscheidet man sich, einen Menschen wirklich zu lieben, selbst wenn man nicht ewig mit ihm befreundet ist? Wie kommt das, diese Frage kann ich mir (noch) nicht beantworten. Eventuell ist das gar nicht so anders, denn wenn der Mensch zum Beispiel ein Aussehen hat, das an eine vorher geliebte Person erinnert, vielleicht das Kindermädchen aus der Zeit als Baby. Daran kann sich der Mensch nicht erinnern, aber die Erfahrungen bleiben.
So stelle ich mir den Lernprozess vor. Das ist eine ganz simple Darstellungsweise, aber wenn ich das ganze weiter denke, dann finde ich keine Probleme dabei, das mit der menschlichen Intelligenz zu kombinieren. Ich gebe zu, sich das vorzustellen ist nicht leicht, aber wenn man bereit ist, so zu denken und völlig vorurteilslos an die Sache heran zu gehen, müsste das doch eine mögliche Theorie sein.
Und wenn ich nach denke, dann ist es theoretisch auch möglich, ein Programm zu schreiben, das genau so handelt. Ein Programm, das als Hardware die 5 Sinne des Menschen besitzt. Es sieht ein rundes Ding, stößt plötzlich dagegen und dann sieht es das runde Ding wo anders. Zwischendurch ist es in Sekunden-Bruchteilen immer auf dem Weg dazwischen gewesen. Der Roboter speichert also, dass das runde Ding sich weg bewegt, wenn man gegen stößt und genau so, wie es sich weg bewegt, nennen wir es mal rollen.
Wenn ich das nun weiter gehe, kann ich meinen ganzen Roman oben auch auf den Roboter beziehen.
Wenn ich das Thema nun aus einer anderen viel einfacheren Sicht betrachte:
Es muss doch ein Programm geben, das den Menschen steuert, oder? Wenn nicht, was steuert den Menschen dann? Wer nicht an Gott oder andere übernatürliche Dinge glaubt, wird bei diesem Gedankengang sehr früh auf eine Wand treffen, denn es gibt einfach nichts, das den Menschen steuert, zumindest nicht von Außen. Es muss also doch ein Programm geben und dieses Programm arbeitet nach einem Prinzip, das man kopieren kann. Man muss es nur finden.
Auch dass es nichts Übernatürliches gibt, sieht man doch an den Pflanzen. Sie leben viel Länger, als jedes fühlende Wesen der Erde und sie haben keine Gefühle und können nicht logisch denken. (wer anderer Meinung ist, kann das gerne sein, das ist meine Meinung) Aber wie funktioniert das dann? Es ist ein komplexes, chemisches System, das ist jetzt nicht erklären will, weil ich es nicht kann, ich weiß nur noch grob was aus dem Bio-Unterricht. Aber kann man so ein System nicht simulieren? In einem Computer-Programm? Theoretisch hat man dann eine Pflanze, zwar nicht echt, weil es nicht möglich ist, ein biologisches System mittels Technik exakt nach zu bauen, man kann nur ein System bauen, das dann von einem Programm gesteuert wird, welches wieder das biologische System nachahmt.
Und genauso ist es auch bei den Menschen. Das biologische System wird durch Maschinen und einem Programm nachgeahmt und es kann funktionieren. Den Körper kann man ja nach bauen, ja sogar im echten Körper mit Maschinen Teile ersetzen. Es fehlt also nur noch die Fähigkeit, zu denken. Diese Fähigkeit ist entweder übernatürlich, oder etwas steuert. In meinen Augen ist es eine Art Programm, das in den unfassbar vielen "Speicherzellen", den Genen, gespeichert ist und im zentralsten Punkt des Gehirns ausgeführt wird.