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schläft auf dem Boardsofa
Jan Ullrich suspendiert - kein Start bei der Tour de France
Spiegel online vom 27.06.2006
Spanische Polizei ermittelt gegen Ullrich
Wenige Tage vor Beginn der Tour de France sieht sich Jan Ullrich massiven Vorwürfen ausgesetzt. Eine spanische Zeitung berichtet, die Polizei überprüfe eine mögliche Verwicklung des T-Mobile-Fahrers in einen Doping-Skandal. Auch ein anderes Team bekommt Schwierigkeiten.
"Die Lage ist ernst, denn die Vorwürfe sind sehr ernst", sagte T-Mobile-Teamsprecher Christian Frommert. Wie die Zeitung "El Pais" berichtet, haben Fahnder der spanischen Polizei im jüngsten Doping-Skandal bei Hausdurchsuchungen mit Codes versehene Blutkonserven entdeckt. Darunter soll auch ein mit "Jan" und dem Datum 26. Juni beschrifteter Beutel gewesen sein.
Ende Mai waren spanische Ermittler einem wahrscheinlich von Sportarzt Eufemiano Fuentes geleiteten Doping-Ring auf die Spur gekommen, der mindestens 58 Radprofis mit präparierten Blutkonserven und verbotenen Mitteln wie Epo, Wachstumshormonen und Anabolika versorgt haben soll. Ein spanischer Radiosender hatte berichtet, Ullrich hätte in Kontakt zu dem Mediziner gehabt, was der Deutsche damals entschieden bestritt.
"El Pais" berichtet heute, in den beschlagnahmten Unterlagen seien mehrmals die Codes "Jan" und "Hijo Rudicio" (Rudis Sohn) aufgetaucht. Letztere Bezeichnung weist nach Spekulationen der Zeitung auf Rudy Pevenage hin, den langjährigen persönlichen Betreuer Ullrichs und jetzigen sportlichen Leiter im T-Mobile-Rennstall.
"Ich habe nicht mit der Sache zu tun", sagte Ullrich auf der Internetseite seines Sponsors T-Mobile. "An den Vorwürfen ist absolut nichts dran", teilte Rudy Pevenage auf gleichem Wege mit.
Die Papiere sollen laut "El Pais" unter dem Stichwort "Jan" den Kauf von Dopingmitteln für 1900 Euro belegen. Die Beweismittel seien nicht bei Eufemiano Fuentes gefunden worden, dem im Mittelpunkt der Verdächtigungen stehenden Arzt, sondern bei Jose Luis Merino, dem Chef des Analyselabors. Der Klinikleiter war bei der Razzia wie Fuentes festgenommen und nur gegen Kaution von 120.000 Euro wieder freigelassen worden.
Zudem zitiert die Zeitung "Stimmen aus dem Peloton", denen zufolge der ebenfalls verdächtigte spanische T-Mobile-Profi Oscar Sevilla gesagt haben soll: "Wenn sie mich fangen, hängt auch Ullrich im Netz."
"Wir nehmen die Lage ernst. Das sind schwere Anschuldigungen. Wir kontakten jetzt alle Beteiligten: Ullrich, die spanischen Ermittlungs-Behörden, Pevenage und die Tour-Organisation ASO. Wir untersuchen, wie es zu diesen Vermutungen kommt und müssen reagieren - so oder so", sagte Teamsprecher Frommert. "Aber wir müssen kühlen Kopf bewahren, bislang liegt uns ein Zeitungsartikel vor. Die Fakten- und Beweislage ist im Moment völlig unklar."
Tour-Direktor Jean-Marie Leblanc wolle vor möglichen Reaktionen erst auf eine klare Faktenlage warten, so ein ASO-Sprecher. Wesentlich konkreter wurden die Tour-Organisatoren im Falle des Astana-Würth-Rennstalls.
Sie forderten den Arbeitgeber des deutschen Profis Jörg Jaksche auf, wegen der Verwicklungen in den Dopingskandal nicht an der Frankreich-Rundfahrt teilzunehmen. Dopingfahnder ermitteln gegen 15 spanische Fahrer aus dem ehemaligen Liberty-Seguros-Team, das inzwischen in Astana-Würth-Rennstall umbenannt wurde. Auch der frühere T-Mobile-Fahrer Alexander Winokurow steht bei diesem Rennstall unter Vertrag.
Das fängt ja schon gut an!
Spiegel online vom 27.06.2006
Spanische Polizei ermittelt gegen Ullrich
Wenige Tage vor Beginn der Tour de France sieht sich Jan Ullrich massiven Vorwürfen ausgesetzt. Eine spanische Zeitung berichtet, die Polizei überprüfe eine mögliche Verwicklung des T-Mobile-Fahrers in einen Doping-Skandal. Auch ein anderes Team bekommt Schwierigkeiten.
"Die Lage ist ernst, denn die Vorwürfe sind sehr ernst", sagte T-Mobile-Teamsprecher Christian Frommert. Wie die Zeitung "El Pais" berichtet, haben Fahnder der spanischen Polizei im jüngsten Doping-Skandal bei Hausdurchsuchungen mit Codes versehene Blutkonserven entdeckt. Darunter soll auch ein mit "Jan" und dem Datum 26. Juni beschrifteter Beutel gewesen sein.
Ende Mai waren spanische Ermittler einem wahrscheinlich von Sportarzt Eufemiano Fuentes geleiteten Doping-Ring auf die Spur gekommen, der mindestens 58 Radprofis mit präparierten Blutkonserven und verbotenen Mitteln wie Epo, Wachstumshormonen und Anabolika versorgt haben soll. Ein spanischer Radiosender hatte berichtet, Ullrich hätte in Kontakt zu dem Mediziner gehabt, was der Deutsche damals entschieden bestritt.
"El Pais" berichtet heute, in den beschlagnahmten Unterlagen seien mehrmals die Codes "Jan" und "Hijo Rudicio" (Rudis Sohn) aufgetaucht. Letztere Bezeichnung weist nach Spekulationen der Zeitung auf Rudy Pevenage hin, den langjährigen persönlichen Betreuer Ullrichs und jetzigen sportlichen Leiter im T-Mobile-Rennstall.
"Ich habe nicht mit der Sache zu tun", sagte Ullrich auf der Internetseite seines Sponsors T-Mobile. "An den Vorwürfen ist absolut nichts dran", teilte Rudy Pevenage auf gleichem Wege mit.
Die Papiere sollen laut "El Pais" unter dem Stichwort "Jan" den Kauf von Dopingmitteln für 1900 Euro belegen. Die Beweismittel seien nicht bei Eufemiano Fuentes gefunden worden, dem im Mittelpunkt der Verdächtigungen stehenden Arzt, sondern bei Jose Luis Merino, dem Chef des Analyselabors. Der Klinikleiter war bei der Razzia wie Fuentes festgenommen und nur gegen Kaution von 120.000 Euro wieder freigelassen worden.
Zudem zitiert die Zeitung "Stimmen aus dem Peloton", denen zufolge der ebenfalls verdächtigte spanische T-Mobile-Profi Oscar Sevilla gesagt haben soll: "Wenn sie mich fangen, hängt auch Ullrich im Netz."
"Wir nehmen die Lage ernst. Das sind schwere Anschuldigungen. Wir kontakten jetzt alle Beteiligten: Ullrich, die spanischen Ermittlungs-Behörden, Pevenage und die Tour-Organisation ASO. Wir untersuchen, wie es zu diesen Vermutungen kommt und müssen reagieren - so oder so", sagte Teamsprecher Frommert. "Aber wir müssen kühlen Kopf bewahren, bislang liegt uns ein Zeitungsartikel vor. Die Fakten- und Beweislage ist im Moment völlig unklar."
Tour-Direktor Jean-Marie Leblanc wolle vor möglichen Reaktionen erst auf eine klare Faktenlage warten, so ein ASO-Sprecher. Wesentlich konkreter wurden die Tour-Organisatoren im Falle des Astana-Würth-Rennstalls.
Sie forderten den Arbeitgeber des deutschen Profis Jörg Jaksche auf, wegen der Verwicklungen in den Dopingskandal nicht an der Frankreich-Rundfahrt teilzunehmen. Dopingfahnder ermitteln gegen 15 spanische Fahrer aus dem ehemaligen Liberty-Seguros-Team, das inzwischen in Astana-Würth-Rennstall umbenannt wurde. Auch der frühere T-Mobile-Fahrer Alexander Winokurow steht bei diesem Rennstall unter Vertrag.
Das fängt ja schon gut an!