Microsoft verdient mit Skype praktisch kein Geld mehr

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Microsoft verdient mit Skype praktisch kein Geld mehr

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Es ist ein offenes Geheimnis, dass Skype im Messenger-Markt keine besondere Rolle mehr spielt. Das wirkt sich logischerweise auch finanziell aus: Einem Bericht zufolge hat Skype in den letzten Jahren drei Viertel seines Umsatzes eingebüßt und wirft praktisch keine Gewinne mehr ab.

Das französische Magazin L’Informé (Paywall, via Thurrott) berichtet, dass Skype im letzten 184,3 Millionen Dollar Umsatz gemacht hat. Einen Vergleichswert hat man nur mit dem Jahr 2013, da waren es noch 722 Millionen. Der Gewinn ging von 90,8 auf 6,35 Millionen Dollar zurück. Microsoft weist diese Zahlen zwar nicht in seinen Geschäftsberichten aus, allerdings operiert Skype von Luxemburg aus und muss demzufolge dort einen eigenen Bericht vorlegen.

Nach Kriegsausbruch hatte Skype im letzten Jahr kostenlose Telefonate in die Ukraine angeboten, das hat insgesamt 7,5 Millionen Dollar gekostet. Diese Summe müsste man also auf die oben genannten 6,35 Millionen aufschlagen, ohne diese Aktion wäre der Gewinn deutlich höher ausgefallen.

Nutzerzahlen nennt Microsoft für Skype schon lange nicht mehr, zuletzt hatte Satya Nadella auf der Build-Konferenz 2016 von „300 Millionen monatlich aktiven Nutzern“ gesprochen. Nach Beginn der Pandemie im Jahr 2020, als die Nutzung aller Kommunikationsdienste in die Höhe schnellte, war von 100 Millionen Nutzern die Rede.

Wer die Entwicklung von Skype verfolgt hat, den überrascht das alles nicht mehr. Als Microsoft den Dienst im Jahr 2011 für 8,5 Milliarden Dollar aufgekauft hat, war Skype ein Verb. „Skypen“ war ein Synonym für Internettelefonie, wie es „googlen“ heute für die Suche ist. Die mobile Revolution hat Skype dann allerdings unvorbereitet überrollt, anschließend dauerte es viele Jahre, bis der Dienst technisch modernisiert und wirklich mobiltauglich war.

Just zu dem Zeitpunkt, als Skype sich technisch wieder in einem guten Zustand befand, kündigte Microsoft allerdings Teams für Consumer an und verwirrte so vor allem die verbliebenen Skype-Nutzer, die sich fragten, wie lange es den Dienst wohl noch geben wird.

Ein „Comeback“ von Skype ist derzeit eher unwahrscheinlich, zu groß ist die Übermacht von WhatsApp und Co, zu unklar ist die Strategie, wo Microsoft mit seinem Angebot für Consumer überhaupt hin will.

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