Also ich finde diese ewige Kritik an Kriegsfilmen wegen ihrer Propagandawirkung arg übertrieben und kann sie so langsam nicht mehr hören. Die einzigen Kriegsfilme, die toleriert werden, sie Antikriegsfilme, schön und gut. Verurteilt hier jemand Actionfilme, die keine Antiactionfilme sind? Die Wenigsten bis niemand.
Kriegsfilmen ihren Pathos vorzuwerfen ist mittlerweile aber in Mode gekommen und ziemlich chic, zumal man sich mit der Kritik an ihnen keine Feinde einbringt und zusätzlich als sehr reif darstellt. Der Pathosvorwurf erspart es einem unter anderem auch, näher auf den Film und seine wirklichen Schwächen einzugehen, was Handlung, Dynamik, musikalische Untermalung, Leistung der Schauspieler etc. angeht.
Versucht doch bitte Streifen wie Tears of the Sun als Actionfilme zu sehen, deren Akteure Soldaten anstelle von Gangstern und co sind. Wenn diese Personen cool wirken würden wie das in den meisten Actionfilmen nun mal der Fall ist, wäre das Geschrei doch noch lauter. Wahrscheinlich hätten wir dann die gleiche Diskussion wie nach Erfurt, nur noch härter, weil das Thema Soldaten brisanter ist als der übliche Actionkrahm.
Ich frage mich auch, wie die Story von Tears of the Sun eurer Meinung nach hätte aussehen sollen, um nicht als Glorifizierung der amerikanischen Streitkräfte zu enden. Lt. Waters hätte die Zivilisten im Stich lassen können, schön, dann wäre der Film aber nach ein paar Minuten vorbei. Indem er sie rettet wird er nun mal unweigerlich zum "Helden", das hat das Retten von Unschuldigen unter Riskieren des eigenen Lebens halt an sich. Dass er keine Unterstützung durch die Truppen auf dem Flugzeugträger bekommt ist mehr als realistisch und unter anderem ein Kritikpunkt an der Politik der U.S.A., da sie sich einen Scheiß um die Menschen in den Dörfern kümmern. Besser wäre es gewesen, wenn der Schluss des Filmes ein Gerichtsprozess gewesen wäre, indem Lt. Waters wegen Befehlsverweigerung zum Tode verurteilt worden wäre, trotz seines Einsatzes. Das wäre nämlich sicherlich der Fall gewesen, wenn ein Soldat so gehandelt hätte wie er, was im Endeffekt auch meine persönliche Kritik an dem Film ist. Dadurch, dass er nicht verurteilt wird, glorifizieren sich die U.S.A., durch nichts anderes.