Neuigkeit Heilung nicht erwünscht!

Leider habe ich die Sendung am Montag "verschlafen"; habe aber vorher ein Interview mit dem Erfinder gesehen.
Dass die Pharmakonzerne Macht haben, war mir schon bewußt, aber dass das soweit geht, hab' ich mir nicht vorstellen können. "Schweinerei" ist noch das harmloseste Wort, das mir dazu einfällt.
 
Naja, das ist ja so eine zweiseitige Sache.
Ich wusste bisher nicht, dass es ein so gutes Mittel gegen Neurodermitis gibt - und das ohne Cortison! Ich hatte früher als kleines Kind immer wieder Neurodermitis. Ohne Cortison konnte man dem damals nicht entgegenwirken. Anfang dieses Jahres ist es dann zum ersten mal seit über 12 Jahren wieder bei mir ausgebrochen (Neurodermitis bricht bei einigen Leuten besonders dann aus, wenn sie unter Stress stehen). Inzwischen gibt es auch schon Salben ohne Cortison. Aber diese Salbe (ich denke nicht, dass es eine Creme ist, geht aber aus dem Artikel nicht genau hervor) wäre mir sehr willkommen gewesen, wenn sie hält, was sie verspricht.
Auf der Anderen Seite Arbeite ich in einem Pharmaunternehmen. Ich weiß, was es heißt, Medikamente herzustellen, zuzulassen, und zu vertreiben. Es gibt dazu sehr strenge Vorgaben die man erfüllen muss (zum Glück!) die allerdings einen sehr großen Aufwand erfordern. Ich denke nicht, dass das jemand einschätzen kann, der nicht mit dem Thema vertraut ist. Selbst ich werde immer wieder überrascht, was notwendig ist, um die Qualität eines solchen Produkts zu wahren um den Patienten ein gutes Produkt zur Verfügung zu stellen. Wenn ich dann im Teil 2 der oben angegeben Quelle lese, dass Novartis oder Merck das Produkt nicht vermarkten möchten wundert mich das nicht. Eine solche Salbe wird niemals genug Gewinn abwerfen, um den Aufwand für diese Unternehmen zu gerechtfertigen. Novartis könnte damit seinen Umsatz vermutlich nicht mal um ein halbes prozent steigern. Das klingt für den ein oder anderen jetzt hart, da wir über Pharmaprodukte reden und damit über die Gesundheit von Menschen. Aber betrachten wir es mal nüchtern: Es würde auch niemand auf die Idee kommen, Mercedes zu fragen, ob sie einen Rasenmäher vermarkten möchten, nur weil dieser einen Motor hat. Für kleinere Pharmaunternehmen kann dies aber durchaus interessant sein! Und da hat sich nun ja auch ein Unternehmen gefunden.
Auch ein Pharmaunternehmen muss Gewinne erwirtschaften, um bestehen zu können.
 
Wenn ich dann im Teil 2 der oben angegeben Quelle lese, dass Novartis oder Merck das Produkt nicht vermarkten möchten wundert mich das nicht. Eine solche Salbe wird niemals genug Gewinn abwerfen, um den Aufwand für diese Unternehmen zu gerechtfertigen.

Ich glaube dabei geht es weniger um "lohnt sich nicht" als vielmehr darum, ein günstiges und zudem wirkungsvolles Präparat vom Markt fernzuhalten, um den Absatz der eigenen, weitaus teureren Produkte nicht zu gefährden.

Einige Konzerne wollen die Patentrechte des Medikaments sogar kaufen, um dessen Vermarktung komplett zu verhindern. Das "Aspirin für die Haut" soll auf keinen Fall in den Handel kommen.
 
Einige Konzerne wollen die Patentrechte des Medikaments sogar kaufen, um dessen Vermarktung komplett zu verhindern. Das "Aspirin für die Haut" soll auf keinen Fall in den Handel kommen.
Den Teil hatte ich überlesen. Das lässt die Sache natürlich anders aussehen. Das ist eine Schweinerei!
ot:
@tobim1986

Meinst Du nicht, Dich mit diesen/Deinen "Aussagen" etwas ins Abseits zu stellen?
Was ganau meinst du? Das ich es nachvollziehen kann, das ein Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen ein Produkt nicht vermarkten möchte?
 
Was ganau meinst du? Das ich es nachvollziehen kann, das ein Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen ein Produkt nicht vermarkten möchte?

Erst mal meine ich, dass Du mit Deinen jungen 23? Jahren und dazu noch in einem Pharmaunternehmen beschäftig, es nicht richtig beurteilen kannst.;)
Weiterhin meine ich, dass die Pharmaunternehmen, welche ja mitunter Milliarden-Umsätze und auch die entsprechenden Gewinne machen, verpflichtet sind! Allein aus sozialen Gründen! Es tut einem Konzern doch nicht weh, "polemisch" gesagt, wieder die berühmte "Portokasse"!

Ein Medikament, dass wohl sehr wirkungsvoller sein soll, als die eigenen "erprobten", sollte doch in den Vordergrund rücken.
Da frage ich mich natürlich auch, ob es eine Klage geben könnte, "wegen unterlassener Hilfeleistung". Da wird sich aber wohl keiner ans "Bein pissen" lassen. :devil
 
Auch wenn ich nun vielleicht eins auf die Mütze bekomme - da ist nur Vitamin B12 und noch irgendeine Kleinigkeit drin. Mag ja sein, dass das per Studie bewiesenermassen wirkungsvoller oder wenigstens gleich wirksam ist, wie das tatsächlich aktive Cortison, welches ja als so stark bekannt ist (inkl. Nebenwirkungen).

Ich glaube aber, dass so ein "Medikament" erstmal als Humbug abgetan wird, weil es eben zu einfach und zu wirksam für seine Einfachheit ist, als dass da echt was dran wäre. Kann es sein, dass die Pharmaunternehmen zum Teil auch einfach nicht ernstgenommen haben, was die zwei Ärtzte da quasi "wunderheilmässig" schaffen? Ich bin selbst auch ein wenig skeptisch (ich bin Psioriasis betroffen), dass "zu einfach um wahr zu sein" urpötzlich Heilung verspricht mag sich mir nicht erschliessen, aber andererseits: wer kommt schon auf die Idee, einfach mal VB12 in eine Salbe zu packen,und für Psioriasis/Neurodermitis anzupreisen? Vielleicht ist es wie die Erfindung des Rades. Es scheint zu einfach, um wahr zu sein, aber einer muss es ja mal erfunden haben.

Ich werd mir diese Salbe mal holen wenn ich es nciht vergesse und wenn es mal verfügbar ist. Wär toll, wenn Ellenbogen, Kopfhaut und co. mal wieder "normal" wären.

LG
 
Wenn ich dann im Teil 2 der oben angegeben Quelle lese, dass Novartis oder Merck das Produkt nicht vermarkten möchten wundert mich das nicht. Eine solche Salbe wird niemals genug Gewinn abwerfen, um den Aufwand für diese Unternehmen zu gerechtfertigen.
... ja ...
Womit auch deutlich wird: Pharmaunternehmen funktionieren, weil es Krankheiten gibt; mit der Linderung von Symptomen und dem "In-Schach-halten" von Krankheiten kann das Unternehmen Geld verdienen einnehmen.
Eine (schnelle/nachhaltige) Heilung ist und kann nicht Ziel eines auf Gewinn ausgerichteten Unternehmens sein.

Das wird auf der Arbeitsebene so vielleicht nur selten wahrgenommen, aber diese zum Teil noch Idealen ausgestatteten Menschen sind auch nicht für den Kurs des Unternehmens verantwortlich.

Aber betrachten wir es mal nüchtern: Es würde auch niemand auf die Idee kommen, Mercedes zu fragen, ob sie einen Rasenmäher vermarkten möchten, nur weil dieser einen Motor hat.
Der Vergleich hinkt wohl nicht nur ein wenig.
Besser als Beispiel angebracht wäre die Frage, ob Öl-Multis eine Technik wirklich spritsparender Autos unterstützen würden...

Meine Meinung dazu ist, dass mit der Gesundheit besser keine Geschäfte gemacht werden sollten.
Ich weiß aber auch, dass die erforderliche Grundlagenforschung anders in diesem Wirtschaftsystem nicht zu finanzieren ist.

Grüße
 
Es ist immerhin 20 Jahre her das diese Salbe entwickelt wurde und es ist sicherlich kein Wundermittel aber wäre sie damals unverzüglich auf den Markt gekommen, hätte sie vielleicht auch meiner Tochter einiges an Leid ersparen können. Sie hatte gerade als Kleinkind extrem unter Neurodermitis zu leiden und wirklich geholfen hat nichts.

Gerade für (Klein)Kinder ist Neurodermitis eine Qual, ich habe es ja selber miterleben müssen aber nun gut - für die satten Gewinne der Pharmaindustrie müssen halt auch Kinder ihren Teil beitragen. Wie das dann aussieht, kann man sich ja in dem Bericht anschauen...
 
Die Sache mit der sozialen Verantwortung finde ich zwar eine nette Idee - und ich halte so etwas sogar für wichtig - aber den Glaube daran habe ich selbst mit meinen jungen 22 Jahren schon verloren. Das ist aber unabhängig von der Pharmabranche.
Auch im Pharmabereich muss gewirtschaftet werden. Es ist nicht gerade günstig neue Medikamente zu entwickeln. Und auch hier wirkt sich Konkurrenz-Kampf positiv für die Patienten aus. Hier wundert ich nicht, das die großen Unternehmen die Salbe nicht vermarkten wollten, was mich überrascht ist, dass auch kleinere nternehmen dies lange nicht wollten. Für die hätte es ein wahrer Durchbruch seien können.
 
Hier wundert ich nicht, das die großen Unternehmen die Salbe nicht vermarkten wollten (...)
Mich hätte nicht gewundert, wenn sie nichts hätten entwickeln wollen - denn die Entwicklung frisst Unsummen. Das sie eine fertige Entwicklung nicht vermarkten wundert mich allerdings sehr, denn das ist verbranntes Geld und IMHO betriebswirtschaftlich völliger Schwachsinn.

Die Firma, die als erstes ein nebenwirkungarmes bzw. -ärmeres Medikament heraus gebracht hätte, welches evtl. sogar besser wirkt, hätte ihr Hinterteil von den Neurodermitis Medikamenten Nebenwirkungsgeschädigten vergoldet bekommen, wenn sie es gewollt hätte ...

... zumal Neurodermitis nicht gerade eine seltene Krankheit ist (alleine in Deutschland sind je nach Statistik derzeit 8-16% aller Kinder bis zur Einschulung betroffen, das lohnt sich doch, oder?) und nach allem, was ich bis jetzt so mit bekommen habe, in den letzten Jahrzehnten speziell in den Industrienationen verstärkt auftritt. Auch mit der neuen Salbe wird sie ja nicht geheilt, lediglich die Nebenwirkungen werden durch das fehlende Cortison stark abgemildert - es kann also an den Patienten auch weiterhin lebenslang Geld verdient werden ...
 
Es ist nicht gerade günstig neue Medikamente zu entwickeln.

Das ist sicherlich richtig, aber in diesem Fall wäre die kostenintensive Forschung und Entwicklung doch nahezu entfallen. Es ging doch nur noch darum, die Salbe zu produzieren und zu vermarkten aber offenbar war den Konzernen die zu erwartende Gewinnspanne zu gering. Zudem wäre der Absatz anderer Produkte, an denen mehr verdient wird, möglicherweise eingebrochen. Einer der Pharmakonzerne war ja sogar dazu bereit, für das Patent 10 Millionen DM zu zahlen, nur um es in der untersten Schublade verschwinden zu lassen.

Hier wurde mit allen Mitteln versucht, ein günstiges und sehr wirkungsvolles Medikament vom Markt fernzuhalten, nur um den bereits vorhandenen Produkten lästige Konkurrenz vom Hals zu halten, und das auf Kosten der Gesundheit vieler Millionen Menschen.

Bei allem Verständnis dafür, dass auch Pharmakonzerne wirtschaften müssen - irgendwo muss auch das Grenzen haben. Was kommt denn als nächstes? Ein günstiges und wirksames Medikament gegen Aids, welches dann auch unter Verschluss gehalten wird, um weiterhin die wenig wirksamen aber extrem teuren Präparate verkaufen zu können?
 
ot:
Gehört nicht zum Thema an sich, hilft aber ggf. einigen betroffenen Patienten.
Meine Tochter hatte Neurodermitis. Ihr wurde seinerzeit "Nachtkerzensamenöl" in Kapseln empfohlen. Die Krankenkasse wollte das Zeug erst nicht bezahlen, da sauteuer. Nach kräfigem Druck hat die Kasse die Kosten doch übernommen und meine Tochter war nach ca. 3 Monaten beschwerdefrei. Die Dosierung war am Anfang sehr hoch (2 Kapseln 3x tägl.), konnte aber im Lauf der ersten beiden Jahre auf 1 Kapsel alle 2-3 Tage reduziert werden.
Heute ist mein Töchterchen absolut beschwerdefrei und braucht keinerlei Medikamente mehr.

Das Zeug ist rein biologisch und unterm Strich billiger als andere Maßnahmen.


Zum Thema:
Diese "Sauerei" ist nicht nur bei der Pharmaindustrie Usus. Es ist und bleibt aber eine "Sauerei" schlecht hin - gleich welches Medikament gegen welche Krankheit.
 
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