Gestern abend...

Bio-logisch

Moderator
Teammitglied
...grinst mich doch auf einem Wahlplakat unsere Angie an mit dem Kommentar, dass sie heute auf dem örtlichen Marktplatz live zu sehen sei.

Und da ich gerade Zeit hatte, bin ich doch gleich mal dahin getiegert und hab mir mal angehört, was sie so zu sagen hat.

Nun, was auch immer es war, es war laut. Ich stand vor einem ca. 5 Meter hohem Lautsprecherturm, recht von mir standen die Jusos, daneben noch die Piraten. Es war wirklich laut. Aber das erwartet man ja auch.

Vor Angie sprachen noch der örtliche Oberhäuptling (Öttinger) und als spezial Guest die Ministerpräsidentin von Kroation (wegen der großen Kroatischen Gemeinde hier im Ort). Für Prominenz war also gesorgt.

Nun, wer schon mal auf so einer Veranstaltung war, der weiß natürlich, wie so eine Veranstaltung abläuft.
Zuerst werden die bisherigen Leistungen der eigenen Partei gelobt. Dann werden die aktuellen Kanditaten in einer Reihe mit den Amtsvorgängern der eigenen Partei gestellt, um die Tradition hervorzuheben. Eingebettet wird dies in die vermeintliche Erfolgsgeschichte der Politik der eigenen Partei. Dann noch ein kleiner Zwischenhieb auf die Anwesenden Protestler der Gegenparteien und zum Abschluss das Deutschlandlied.

Günther Öttinger sprach etwa 10 Minuten und hat dabei auf die "schwäbische Seele" abgezielt, was mir als "Berge" (Bergisches Land) naturgemäß gar nicht zusagt.
Was bei ihm nicht fehlen darf, ist eine Portion Populismus, die er im Thema Internetzensur und Piratenpartei fand.

Herr Öttinger, eines haben sie nicht verstanden:
Die Piratenpartei ist nicht gegen ein Verbot von Kinderpornographie. Im Gegenteil, es ist die einzige Partei, die sie wirklich ernsthaft bekämpfen will. Das Motto heißt "Löschen, nicht verstecken".

Angela Merkel hat sich gut geschlagen, die Rede dauerte ca. 45 Minuten und war überraschend lebhaft, gespickt mit persönlichen Anekdoten auch aus der Zeit des Umbruchs. Angela hat diese natürlich genutzt um gegen die Jusos (und noch weiter linken) auszuteilen.

Großen Raum nahm die Wirtschaftskriese ein, wobei da natürlich auch keine wirkliche Lösung rüber kam, außer Allgemeinplätzen zum Thema Gerechtigkeit (Vorstand von Karstadt), Bildung und "Leistung muss sich wieder lohnen".

Tja, was bleibt?
Ein taubes Gefühl in den Ohren, ein persönlicher Groll auf Öttingers Populismus und immer noch keine Idee, was ich eigentlich wählen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oettinger kenne ich nur als billigen Schädelmacher aus dem Getränkemarkt. Namensähnlichkeiten sind sicher nur (passender) Zufall.
 
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