Diskussion Gescheiterte Privatisierungen

Gamma-Ray

Moderator
Teammitglied
Darüber reden wir in Deutschland schon seit Jahren und die beratungsresistenten Politiker haben den Knall immer noch nicht so richtig gehört.
Eine Unmenge an Beratungskosten hat man versenkt so nebenbei, aber richtig teuer wird es wohl jetzt erst werden, nachdem diese gescheiterten Privatisierungen wieder verstaatlicht werden müssen.

Der kleine Audiobeitrag führt es gnadenlos auf:
Aus der Dlf Audiothek | Politisches Feuilleton | Gescheiterte Privatisierungen | Das wird uns noch lange wehtun Gescheiterte Privatisierungen - Das wird uns noch lange wehtun

Ich befürchte, wenn die Politiker erst einmal die KI entdecken, dass es dann an anderen Stellen weiter geht.
Die ist zwar Fluch und Segen zugleich, aber wer weiß, vielleicht schaffen sie sich ja selbst dadurch ab.
Nur ich sehe da wenig Hoffnung, denn wenn ich an die Diskussion um die Parlamentsgröße denke, dann wird mir schon jetzt übel. 🥴
 
Die entscheidende Frage ist doch: Für wen ist es gescheitert. Für die Leute, die den Gewinn abschöpfen und Verluste an den Staat zurückreichen, ganz sicher nicht. Es gibt leider keine andere Möglichkeit, denn wenn man als Ausgleich für die verstaatlichten Verluste einen höheren Anteil am Gewinn fordern würde, dann wäre das ja Kommunismus. So hat man es uns beigebracht.
 
Zweischneidige Sache. Zum einen können privatwirtschaftliche Unternehmen kostengünstiger arbeiten als der öffentliche Dienst. Das liegt zum einen an der schlankeren Verwaltung, z. B. durch weniger Vorschriften, zum anderen aber vor allen Dingen auch durch geringere Löhne gerade bei einfacheren Arbeiten im Niedriglohnsegment. Das steigert nicht unbedingt die Qualität.

Andererseits, und da ist Martins Kommentar vielleicht etwas verkürzend, ist der Staat auch nicht gerade effizient, egal auf welcher Ebene. Wenn ich mir mal so unsere örtliche städtische Wohnungsgesellschaft oder die Stadtverwaltung ansehe...

Also ob privatisiert oder in öffentlicher Hand, in beiden Fällen muss ein gescheites Managment und Controling her. Auf deutsch: Also eine gute Verwaltung und eine vernünftige Aufsicht. Da sehe ich eher das Problem.
 
Aber jahrelang hat man die Privatisierung als Stein der Weisen verkauft, den Politikern ging es aber eher darum, Verantwortung abzugeben.
Und die entstandenen Provitgesellschaften haben dann kaputt saniert und sich die Taschen voll gemacht.
Und wer bezahlt jetzt das Desaster? Der Steuerzahler natürlich.
Man kann eine staatliche Einrichtung auch unter wirtschaftlichen Bedingungen führen.
Das Totschlagument der zu teuren staatlichen Einrichtungen lasse ich nicht gelten.

Das Beispiel Krankenhäuser ist ebenso krass wie die Bundeswehr.
Die Herausforderung liegt darin, auch in starken Veränderungen leistungsfähig zu sein und das spreche ich den Privatunternehmen ab, weil das den Profit schmälert.

Die ganze Rückverstaatlichung wird uns jetzt auch noch schmallippig mit ganz anderen Argumenten verkauft.
 
Die Rückverstaatlichung wird aber nichts bringen, wenn nicht vorher ein Konzept da ist, was man konkret besser machen will. Das gilt genauso für einen Privatinvestor, wie für einen staatlichen Akteur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich ist doch bei der Privatisiererei alles bestens gelaufen? Da spangen doch Schwimmbäder und Turnhallen für die nächste Kommunalwahl, Spenden für die Partei(en), lukrative Aufsichtsratspöstchen für den Dorfschulzen plus Anhang raus und der Käufer ging auch nicht leer aus und konnte endlich seine Familie standesgemäß verköstigen.
Alles in allem, hört das Gemeckere auf, etliche Bevölkerungsanteile zogen daraus Nutzen. Wenn ich mir so anschaue, was wo finanziert wird, kommt es doch auf die paar Meter Schienen und Autobahn zurückkaufen auch nicht mehr an, Ihr Meckerfritzen. ☠️
 
Wenn ich mir so anschaue, was wo finanziert wird, kommt es doch auf die paar Meter Schienen und Autobahn zurückkaufen auch nicht mehr an, Ihr Meckerfritzen. ☠️

Da hast du dir aber im letzten Moment noch den Kopf aus der Schlinge gezogen Lolly. 🤣
Ich habe zuerst gedacht: Aha, auch so einer, der sich die Taschen vollgestopft hat und hier noch ein paar Blendgranaten reinwirft vom Berg ganz oben. 🙄🤡
 
Eine Zeit lang galt es als akzeptable Zwischenlösung ehemalige kommunale Eigenbetriebe in (gemeinnützige) GmbHs mit der jeweiligen Kommune als alleinigen oder zumindest Hauptgesellschafter zu verwandeln.

Hat aber in vielen Kommunen nur kurze Zeit funktioniert. Nämlich nur so lange bis man entdeckt hat das Geschäftsführer einer solchen GmbH ein lukrativer Posten für ehemalige Kommunalpolitiker und verdiente Parteisoldaten ist.

Diese Posten werden inzwischen häufig nur noch pro Forma ausgeschrieben, tatsächlich spielt bei der Stellenbesetzung dann primär Vitamin B + Parteibuch ein Rolle.

Und natürlich kann man bei Bedarf auch 2 oder 3 Geschäftsführer beschäftigen.

Ich kenne kommunale gGmbHs die in der freien Wirtschaft vermutlich nur einen Teilzeit Geschäftsführer hätten, aber gleich drei davon in Vollzeit beschäftigen.

Man darf das nicht unterschätzen, Vetternwirtschaft bis hin zu handfester Korruption beginnt schon im kleinsten Kommunalbereich und ist eher die Regel als die Ausnahme.
 
Genau DAS habe ich damit auch ausgedrückt. Raffen, Postenschieberei und die Einstellung "Scheiß drauf was dabei rauskommt". Bei den Inselaffen hätte man an der Bahn ein gutes Beisppiel gehabt. Da lief oft schon nach 5 Jahren alles buchstäblich aus dem Geleis. Hätte ich noch Haare, würde ich sie mir einzeln ausreißen, weil ich Blödian auf Arbeit und nicht in die Politik gegengen bin. Ja ja, die Schwobe werden mit 40 schlau, Badener ä bissele später.
 
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