Timelord
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Erfahrungsbericht digitales Notizbuch ACECAD DigiMemo A502
Ich bin immer für technisches Spielzeug zu haben und probiere entsprechend so einiges aus. Hier möchte ich meine Erfahrungen mit meiner neuesten Errungenschaft mit euch teilen. Es geht um einen digitalen Notizblock, der alles was man auf normales Papier schreibt aufzeichnet und auf einem PC verfügbar macht.
Es war einmal vor langer langer Zeit ...
Angefangen hat es vor etwa einem halben Jahr mit dem Katalog eines Hardwarehändlers. Immer wenn ich das 80 seiteige Machwerk frisch aus dem Briefkasten hole, muss ich darin schmökern. Ich kann nicht anders, so bin ich halt. Dabei bin ich auf einen digitalen Notizblock ("Aiptek My Note Premium") gestossen. Abgehalten hat mich damals die Frage "brauch ich das?" und der Preis von ca. 150 Euro.
Aber so ganz hat es mich dann doch nicht in Ruhe gelassen. Also habe ich vor etwa vier Wochen nochmal danach gesucht. Dummerweise war das Gerät nicht mehr so leicht beschaffbar und in einigen anderen Erfahrungsberichten las man negatives zur Papierhalterung. Also habe ich nach Alternativen gesucht und diese von ACECAD in Form des DigiMemo gefunden. Trotzdem hat mich die Entscheidung mir eines zuzulegen noch drei Wochen gekostet. Währenddessen musste ich mich noch entscheiden, welche Grösse ich nehme - das DigiMemo gibt es für A4- und A5-Papier. Ich habe mich für A5 entschieden, weil es einfach handlicher ist für die zugedachten Aufgaben. Letzten Donnerstag habe ich es dann bestellt und gestern wurde es geliefert.
Fröhlich munter kam ich von der Arbeit nach Hause und musste mich während dem Essen zwanghaft davon abhalten es auszupacken (die Kinderfreude des Pakete auspackens habe ich mir erhalten, auch wenn ich heute vorher weiss was drin ist). Nach dem Essen ging es dann dem Paket an den Kragen. Schnipp schnapp und schon hatte ich die drei Einzelpakete aus dem grossen heraus (natürlich habe ich gleich Zubehör mitbestellt, "wenn schon, denn schon", aber dazu später).
Die Verpackung macht einen guten Eindruck - keine 08-15 Pappschachtel, die sich schon beim blossen Ansehen schon in 85 Richtungen verbiegt, ich halte eine massive Kartonschachtel in der Hand. Nur kommt sie mir irgendwie ein wenig gross vor. Also dann, die Stunde der Wahrheit ist gekommen - aufmachen. Innen ist alles stabil und sehr übersichtlich verpackt. Der Hersteller hat sich Mühe gegeben einen professionellen Eindruck zu vermitteln und wurde von Erfolg gekrönt. So sieht es ein kritischer Kunde gern (das Auge isst ja bekanntlich mit ). Aber nun genug von der Verpackung - raus mit dem Gerät und los gehts.
Mein erster Eindruck, dass die Verpackung viel zu gross wäre, hat mich getrogen. Der DigiMemo ist einfach eine Nummer grösser, als ich es erwartet hatte. Ein schlankes Gerät im A5-Format hatte ich im Kopf - im Nachhinein betrachtet, war ich da sehr blauäugig, irgendwo muss die Technik ja hin, wenn die Schreibgrösse A5 sein soll. Hat man den Schock, dass Logik nunmal logisch ist, erstmal überwunden kann man sich trotzdem über die Ausmasse freuen - exakt A4-Grösse und damit nicht umständlicher wie ein normaler Block. Zum Glück habe ich mir nicht die grössere Variante bestellt.
In der Produktbeschreibung hatte ich etwas von einem Fach für Ersatzminen (der beigefügte Kugelschreiber nutzt kleinere Minen, damit Platz für die Technik ist) gelesen. Wo ist es? Ah da. Gleich aufmachen. Huch, das ging jetzt aber leicht, eigentlich zu leicht, es wird doch nicht etwa? Innen ist das Minenfach gut gemacht - die Minen fallen nicht darin herum, sondern sind festgeklippt. OK, das hab ich gefunden, also kann ich das Fach wieder zumachen. Dabei entdecke ich dann auch gleich, dass der Deckel fest schliesst und ich scheinbar beim ersten Öffnen nur Glück hatte - jetzt geht der Deckel nicht mehr so leicht ab, aber man muss auch keine Gewalt dafür aufwenden. Nun bin ich erleichtert und kann mich anderen Fächern zuwenden.
Oben ist das grosse Batteriefach für die vier - mitgelieferten - AAA-Batterien (laut Hersteller sollen diese für ca. 100 Stunden reichen). Deckel auf, Batterien aus dem Karton nehmen und einlegen - die Polung ist aus dem Plastik herausgedrückt, also auch in zwei Jahren noch gut erkennbar. Batterien sind drin, noch kurz nach dem CF-Kartenslot schauen, der direkt neben dem Batteriefach ist, und wieder drauf mit dem Deckel (eine CF - verwendbar sind Typ 1 mit 8 bis 512 MB FAT formatiert - habe ich nicht, kann also auch keine einbauen). Eine Karte ist nicht zwingend erforderlich, der Notizblock hat 32 MB fest eingebaut.
Damit ist der Punkt, bis zu dem ich ohne Handbuch kommen kann erreicht. *schnapp* liegt das 15seitige Büchlein in meiner Hand und die ersten drei Seiten ("Lieferumfang, Batterieeinbau") fliegen wie von selbst an mir vorbei. Wie geht es weiter? Ah, da steht es: Der Stift braucht auch eine Batterie (SR626, laut Hersteller liefert sie 14 Monate lang Energie). Auch diese liegt bei und ist einfach eingebaut (Stiftende abschrauben, Plus und Minus sind im Handbuch explizit aufgeführt, aber selbsterklärend). Prima. Und jetzt?
Einschalten, auf der nächsten Handbuchseite steht es! Den Powerknopf rechts oben solange drücken, bis drei Striche im Mini-Display erscheinen. Gelesen, getan. Funktioniert. Die nächste Seite des Handbuchs erklärt die Verwendung der 4 restlichen Tasten (Seite vor, zurück, neue Seite und Seite löschen), die aber mit ein wenig "Augen auf" ebenfalls selbsterklärend ist, da die üblichen Symbole aufgedruckt sind. Also kann ich jetzt schreiben. Wow, das ging fix.
Also blättere ich den Umschlag des mitgelieferten A5-Blocks um und "entkappe" den Stift. Als ich meine erste Zeile schreiben will klappt der Umschlag wieder zu und ich sehe das Papier nicht mehr. Zum Glück ist es nur ein einfacher Block und daher fristet der Umschlag nun ein weniger glorreiches Dasein in der Zimmerecke (sobald er seine Lektion gelernt hat - mich nicht beim Testen eines elektronischen Spielzeugs zu behindern - wird er dann der Papiertonne anvertraut ). Also schreiben. Ja, aber was denn nun? Ihr ahnt es schon - mir ist nichts eingefallen, also habe ich die Rohfassung für diesen Bericht hier geschrieben.
Gut, die erste Seite ist fertig. Nicht schlecht, jetzt geht es aber ans Eingemachte: Die Seite soll auf mein Notebook. Die beigelegt CD auspacken und einlegen ist nicht weiter dramatisch, also noch schnell ein Doppelklick auf das Laufwerk im Explorer und dann kann es weitergehen - oder auch nicht: "0 Dateien" verkündet mir die Statusleiste fröhlich. CD raus, CD rein, wieder nichts. Also muss ich dann doch den PC hochfahren und die CD dort einlesen (die Fehlerkorrektur ist einfach besser wie die des Laufwerks vom Notebook). Klappt auch und die Daten sind schnell auf das Notebook kopiert. Die Installation ist wie üblich aufgebaut - Verzeichnis, Startmenü, Weiter, Weiter, Weiter, etc.
Gut. Software und Notebook sind bereit. Kabel her. Der Mini-USB-Anschluss am Gerät ist ein Stück zurückgesetzt, wodurch er sehr unauffällig wirkt. Das gefällt mir. Hier einen Stecker des mitgelieferten Kabels rein und das andere Ende ins Notebook. Windows XP freut sich über neue gefundene Hardware und installiert mir auch gleich die Treiber, so dass mir zwei neue Laufwerke zur Verfügung stehen - einmal der interne Speicher und ein CF-Cardreader (man kann damit also auch andere Daten mit sich herumtragen, praktisch). Unschönerweise sind die beiden neuen Laufwerke nur als "Datenträger" betitelt und ich klicke natürlich zuerst den CF-Cardreader an ... "bitte legen Sie einen Datenträger in Laufwerk H: ein" ... öhm nein, falsche Baustelle, ich nehm dann doch lieber das andere Laufwerk. Dieses enthält einen Ordner "DMEMO-M" mit zwei Dateien - einem Seitenzähler und meiner ersten selbstgeschriebenen Seite. Der Doppelklick auf die Seite öffnet ruck-zuck das frisch installierte Programm und zeigt meinen Text in meiner Handschrift. Toll - es funktioniert.
Leider ist das verwendete Format der Daten ein unübliches, so dass man das Programm des Herstellers unbedingt benötigt, aber damit kann ich leben. Die Seiten kann man als Bilder, als PDF oder als "Buch" exportieren (das Buch ist wiederum ein eigenes Dateiformat, in welchem die einzelnen Seiten gesammelt werden). Den Bildexport habe ich noch nicht ausprobiert, aber der PDF-Export ist aufgrund der Seitengrösse nicht besonders praktisch - hierbei wird die A5-Seite auf A4 hochskaliert. Da ich einen brauchbaren Freeware PDF-Drucker nutze, kann ich das aber prima umgehen - mit dem normalen Druckeigenschaften kann ich "2 Seiten auf 1" in ein PDF drucken, dann passt es wieder (die doppelte Skalierung hinterlässt keinen sichtbaren Qualitätsverlust).
Die Übernahme der Seite ist einfarbig (schwarz auf weissem Hintergrund), aber damit war zu rechnen (woher soll der DigiMemo auch wissen, dass die Kugelschreibermine blau war?). Die Editierfunktionen des Programmes werde ich bei Gelegenheit testen, gestern musste ich mich erstmal um das mitbestellte Zubehör kümmern.
Da ist zum einen ein Ersatzstift. Ich kenne mich, über kurz oder lang werde ich den wohl brauchen. Dann ist da aber noch das wichtigere Zubehör: Die Ledermappe. nach dem Auspacken bin ich schnell enttäuscht - für den Preis hätte ich schon mehr erwartet. Auf der rechten Seite kann man den DigiMemo in vier Schlaufen einklemmen, so dass er nicht verrutschen kann. Das ist schön und funktioniert auch, leider verdeckt eine der Schlaufen den USB-Anschluss - zum Datentransfer muss das Gerät also aus der Mappe genommen werden. In der Mitte und auf der linken Seite befinden sich einige Fächer und drei Schlaufen für Kugelschreiber und sonstiges Schreibgerät. Dummerweise geht der Kugelschreiber sehr schwer in die engen Schlaufen. Beim Herausnehmen bleibe ich dann am Reissverschluss hängen. Kennen die ihr eigenes Produkt nicht, oder was soll der Blödsinn?
Nachdem ich mich erstmal wieder beruhigt habe sehe ich mir die anderen Fächer an. Links unten ist eines, in das man Ersatzbatterien packen kann. Leider ist es ein wenig grösser wie die Batterien, aber sie fallen nicht allzusehr darin herum. Ganz schlecht ist der Lederdeckel dieses Fachs - der Klettverschluss ist versetzt angebracht, so dass man den Deckel sehr weit zurückbiegen muss, was nicht besonders toll aussieht. Neben diesem Fach ist ein grösseres, dessen Sinn ich nicht ganz verstehe. Es ist zu klein für das USB-Kabel, aber zu gross für alles andere (ich nutze es trotzdem für ein USB-Kabel, ich hatte noch ein kleineres in Reserve). Gut gemacht ist das Papierfach - im Gegensatz zu anderen Ledermappen ist hier genug Platz für einen dicken A4-Block, man muss also nicht stopfen. Die 5 Visitenkartenfächer sind zu kurz - hier verbiegen sich die Visitenkarten auf Dauer, weil sie zuweit herausschauen, weiterhin sieht es einfach nicht gut aus. Der Reissverschluss der Mappe geht gut, wenngleich die Lederanhänger sehr billig aussehen. Nach dem Verschliessen wirkt die Mappe an sich nicht preisgerecht, eher wie "ein Häufchen Elend".
Soviel zu meinen ersten Eindrücken. Nun muss das Gerät (und auch die Mappe) den Langzeittest bestehen. Bin mal gespannt, ob ich wieder zurück zum College Block wechsle, oder ob ich nach der Gewöhnungsphase ohne den DigiMemo nicht mehr Leben kann.
Ein Nachsatz sei gesagt: Die Beschreibung des Herstellers finde ich leicht irreführend - hier wird dauernd von "Standard Kugelschreibern" erzählt. Das ist falsch. Man muss einen Spezialstift verwenden (gehört zum Lieferumfang). Dieser kann jedoch mit kurzen Standard Kugelschreiberminen (einige getestete Marken sind mit exakter Artikelnummer im Handbuch aufgeführt) befüllt werden (auf dem Originalkarton ist es allerdings richtig beschrieben). Der Spezialstift liegt gut in der Hand und die mitgelieferten Minen erlauben leichtes Schreiben.
Ich bin immer für technisches Spielzeug zu haben und probiere entsprechend so einiges aus. Hier möchte ich meine Erfahrungen mit meiner neuesten Errungenschaft mit euch teilen. Es geht um einen digitalen Notizblock, der alles was man auf normales Papier schreibt aufzeichnet und auf einem PC verfügbar macht.
Es war einmal vor langer langer Zeit ...
Angefangen hat es vor etwa einem halben Jahr mit dem Katalog eines Hardwarehändlers. Immer wenn ich das 80 seiteige Machwerk frisch aus dem Briefkasten hole, muss ich darin schmökern. Ich kann nicht anders, so bin ich halt. Dabei bin ich auf einen digitalen Notizblock ("Aiptek My Note Premium") gestossen. Abgehalten hat mich damals die Frage "brauch ich das?" und der Preis von ca. 150 Euro.
Aber so ganz hat es mich dann doch nicht in Ruhe gelassen. Also habe ich vor etwa vier Wochen nochmal danach gesucht. Dummerweise war das Gerät nicht mehr so leicht beschaffbar und in einigen anderen Erfahrungsberichten las man negatives zur Papierhalterung. Also habe ich nach Alternativen gesucht und diese von ACECAD in Form des DigiMemo gefunden. Trotzdem hat mich die Entscheidung mir eines zuzulegen noch drei Wochen gekostet. Währenddessen musste ich mich noch entscheiden, welche Grösse ich nehme - das DigiMemo gibt es für A4- und A5-Papier. Ich habe mich für A5 entschieden, weil es einfach handlicher ist für die zugedachten Aufgaben. Letzten Donnerstag habe ich es dann bestellt und gestern wurde es geliefert.
Fröhlich munter kam ich von der Arbeit nach Hause und musste mich während dem Essen zwanghaft davon abhalten es auszupacken (die Kinderfreude des Pakete auspackens habe ich mir erhalten, auch wenn ich heute vorher weiss was drin ist). Nach dem Essen ging es dann dem Paket an den Kragen. Schnipp schnapp und schon hatte ich die drei Einzelpakete aus dem grossen heraus (natürlich habe ich gleich Zubehör mitbestellt, "wenn schon, denn schon", aber dazu später).
Die Verpackung macht einen guten Eindruck - keine 08-15 Pappschachtel, die sich schon beim blossen Ansehen schon in 85 Richtungen verbiegt, ich halte eine massive Kartonschachtel in der Hand. Nur kommt sie mir irgendwie ein wenig gross vor. Also dann, die Stunde der Wahrheit ist gekommen - aufmachen. Innen ist alles stabil und sehr übersichtlich verpackt. Der Hersteller hat sich Mühe gegeben einen professionellen Eindruck zu vermitteln und wurde von Erfolg gekrönt. So sieht es ein kritischer Kunde gern (das Auge isst ja bekanntlich mit ). Aber nun genug von der Verpackung - raus mit dem Gerät und los gehts.
Mein erster Eindruck, dass die Verpackung viel zu gross wäre, hat mich getrogen. Der DigiMemo ist einfach eine Nummer grösser, als ich es erwartet hatte. Ein schlankes Gerät im A5-Format hatte ich im Kopf - im Nachhinein betrachtet, war ich da sehr blauäugig, irgendwo muss die Technik ja hin, wenn die Schreibgrösse A5 sein soll. Hat man den Schock, dass Logik nunmal logisch ist, erstmal überwunden kann man sich trotzdem über die Ausmasse freuen - exakt A4-Grösse und damit nicht umständlicher wie ein normaler Block. Zum Glück habe ich mir nicht die grössere Variante bestellt.
In der Produktbeschreibung hatte ich etwas von einem Fach für Ersatzminen (der beigefügte Kugelschreiber nutzt kleinere Minen, damit Platz für die Technik ist) gelesen. Wo ist es? Ah da. Gleich aufmachen. Huch, das ging jetzt aber leicht, eigentlich zu leicht, es wird doch nicht etwa? Innen ist das Minenfach gut gemacht - die Minen fallen nicht darin herum, sondern sind festgeklippt. OK, das hab ich gefunden, also kann ich das Fach wieder zumachen. Dabei entdecke ich dann auch gleich, dass der Deckel fest schliesst und ich scheinbar beim ersten Öffnen nur Glück hatte - jetzt geht der Deckel nicht mehr so leicht ab, aber man muss auch keine Gewalt dafür aufwenden. Nun bin ich erleichtert und kann mich anderen Fächern zuwenden.
Oben ist das grosse Batteriefach für die vier - mitgelieferten - AAA-Batterien (laut Hersteller sollen diese für ca. 100 Stunden reichen). Deckel auf, Batterien aus dem Karton nehmen und einlegen - die Polung ist aus dem Plastik herausgedrückt, also auch in zwei Jahren noch gut erkennbar. Batterien sind drin, noch kurz nach dem CF-Kartenslot schauen, der direkt neben dem Batteriefach ist, und wieder drauf mit dem Deckel (eine CF - verwendbar sind Typ 1 mit 8 bis 512 MB FAT formatiert - habe ich nicht, kann also auch keine einbauen). Eine Karte ist nicht zwingend erforderlich, der Notizblock hat 32 MB fest eingebaut.
Damit ist der Punkt, bis zu dem ich ohne Handbuch kommen kann erreicht. *schnapp* liegt das 15seitige Büchlein in meiner Hand und die ersten drei Seiten ("Lieferumfang, Batterieeinbau") fliegen wie von selbst an mir vorbei. Wie geht es weiter? Ah, da steht es: Der Stift braucht auch eine Batterie (SR626, laut Hersteller liefert sie 14 Monate lang Energie). Auch diese liegt bei und ist einfach eingebaut (Stiftende abschrauben, Plus und Minus sind im Handbuch explizit aufgeführt, aber selbsterklärend). Prima. Und jetzt?
Einschalten, auf der nächsten Handbuchseite steht es! Den Powerknopf rechts oben solange drücken, bis drei Striche im Mini-Display erscheinen. Gelesen, getan. Funktioniert. Die nächste Seite des Handbuchs erklärt die Verwendung der 4 restlichen Tasten (Seite vor, zurück, neue Seite und Seite löschen), die aber mit ein wenig "Augen auf" ebenfalls selbsterklärend ist, da die üblichen Symbole aufgedruckt sind. Also kann ich jetzt schreiben. Wow, das ging fix.
Also blättere ich den Umschlag des mitgelieferten A5-Blocks um und "entkappe" den Stift. Als ich meine erste Zeile schreiben will klappt der Umschlag wieder zu und ich sehe das Papier nicht mehr. Zum Glück ist es nur ein einfacher Block und daher fristet der Umschlag nun ein weniger glorreiches Dasein in der Zimmerecke (sobald er seine Lektion gelernt hat - mich nicht beim Testen eines elektronischen Spielzeugs zu behindern - wird er dann der Papiertonne anvertraut ). Also schreiben. Ja, aber was denn nun? Ihr ahnt es schon - mir ist nichts eingefallen, also habe ich die Rohfassung für diesen Bericht hier geschrieben.
Gut, die erste Seite ist fertig. Nicht schlecht, jetzt geht es aber ans Eingemachte: Die Seite soll auf mein Notebook. Die beigelegt CD auspacken und einlegen ist nicht weiter dramatisch, also noch schnell ein Doppelklick auf das Laufwerk im Explorer und dann kann es weitergehen - oder auch nicht: "0 Dateien" verkündet mir die Statusleiste fröhlich. CD raus, CD rein, wieder nichts. Also muss ich dann doch den PC hochfahren und die CD dort einlesen (die Fehlerkorrektur ist einfach besser wie die des Laufwerks vom Notebook). Klappt auch und die Daten sind schnell auf das Notebook kopiert. Die Installation ist wie üblich aufgebaut - Verzeichnis, Startmenü, Weiter, Weiter, Weiter, etc.
Gut. Software und Notebook sind bereit. Kabel her. Der Mini-USB-Anschluss am Gerät ist ein Stück zurückgesetzt, wodurch er sehr unauffällig wirkt. Das gefällt mir. Hier einen Stecker des mitgelieferten Kabels rein und das andere Ende ins Notebook. Windows XP freut sich über neue gefundene Hardware und installiert mir auch gleich die Treiber, so dass mir zwei neue Laufwerke zur Verfügung stehen - einmal der interne Speicher und ein CF-Cardreader (man kann damit also auch andere Daten mit sich herumtragen, praktisch). Unschönerweise sind die beiden neuen Laufwerke nur als "Datenträger" betitelt und ich klicke natürlich zuerst den CF-Cardreader an ... "bitte legen Sie einen Datenträger in Laufwerk H: ein" ... öhm nein, falsche Baustelle, ich nehm dann doch lieber das andere Laufwerk. Dieses enthält einen Ordner "DMEMO-M" mit zwei Dateien - einem Seitenzähler und meiner ersten selbstgeschriebenen Seite. Der Doppelklick auf die Seite öffnet ruck-zuck das frisch installierte Programm und zeigt meinen Text in meiner Handschrift. Toll - es funktioniert.
Leider ist das verwendete Format der Daten ein unübliches, so dass man das Programm des Herstellers unbedingt benötigt, aber damit kann ich leben. Die Seiten kann man als Bilder, als PDF oder als "Buch" exportieren (das Buch ist wiederum ein eigenes Dateiformat, in welchem die einzelnen Seiten gesammelt werden). Den Bildexport habe ich noch nicht ausprobiert, aber der PDF-Export ist aufgrund der Seitengrösse nicht besonders praktisch - hierbei wird die A5-Seite auf A4 hochskaliert. Da ich einen brauchbaren Freeware PDF-Drucker nutze, kann ich das aber prima umgehen - mit dem normalen Druckeigenschaften kann ich "2 Seiten auf 1" in ein PDF drucken, dann passt es wieder (die doppelte Skalierung hinterlässt keinen sichtbaren Qualitätsverlust).
Die Übernahme der Seite ist einfarbig (schwarz auf weissem Hintergrund), aber damit war zu rechnen (woher soll der DigiMemo auch wissen, dass die Kugelschreibermine blau war?). Die Editierfunktionen des Programmes werde ich bei Gelegenheit testen, gestern musste ich mich erstmal um das mitbestellte Zubehör kümmern.
Da ist zum einen ein Ersatzstift. Ich kenne mich, über kurz oder lang werde ich den wohl brauchen. Dann ist da aber noch das wichtigere Zubehör: Die Ledermappe. nach dem Auspacken bin ich schnell enttäuscht - für den Preis hätte ich schon mehr erwartet. Auf der rechten Seite kann man den DigiMemo in vier Schlaufen einklemmen, so dass er nicht verrutschen kann. Das ist schön und funktioniert auch, leider verdeckt eine der Schlaufen den USB-Anschluss - zum Datentransfer muss das Gerät also aus der Mappe genommen werden. In der Mitte und auf der linken Seite befinden sich einige Fächer und drei Schlaufen für Kugelschreiber und sonstiges Schreibgerät. Dummerweise geht der Kugelschreiber sehr schwer in die engen Schlaufen. Beim Herausnehmen bleibe ich dann am Reissverschluss hängen. Kennen die ihr eigenes Produkt nicht, oder was soll der Blödsinn?
Nachdem ich mich erstmal wieder beruhigt habe sehe ich mir die anderen Fächer an. Links unten ist eines, in das man Ersatzbatterien packen kann. Leider ist es ein wenig grösser wie die Batterien, aber sie fallen nicht allzusehr darin herum. Ganz schlecht ist der Lederdeckel dieses Fachs - der Klettverschluss ist versetzt angebracht, so dass man den Deckel sehr weit zurückbiegen muss, was nicht besonders toll aussieht. Neben diesem Fach ist ein grösseres, dessen Sinn ich nicht ganz verstehe. Es ist zu klein für das USB-Kabel, aber zu gross für alles andere (ich nutze es trotzdem für ein USB-Kabel, ich hatte noch ein kleineres in Reserve). Gut gemacht ist das Papierfach - im Gegensatz zu anderen Ledermappen ist hier genug Platz für einen dicken A4-Block, man muss also nicht stopfen. Die 5 Visitenkartenfächer sind zu kurz - hier verbiegen sich die Visitenkarten auf Dauer, weil sie zuweit herausschauen, weiterhin sieht es einfach nicht gut aus. Der Reissverschluss der Mappe geht gut, wenngleich die Lederanhänger sehr billig aussehen. Nach dem Verschliessen wirkt die Mappe an sich nicht preisgerecht, eher wie "ein Häufchen Elend".
Soviel zu meinen ersten Eindrücken. Nun muss das Gerät (und auch die Mappe) den Langzeittest bestehen. Bin mal gespannt, ob ich wieder zurück zum College Block wechsle, oder ob ich nach der Gewöhnungsphase ohne den DigiMemo nicht mehr Leben kann.
Ein Nachsatz sei gesagt: Die Beschreibung des Herstellers finde ich leicht irreführend - hier wird dauernd von "Standard Kugelschreibern" erzählt. Das ist falsch. Man muss einen Spezialstift verwenden (gehört zum Lieferumfang). Dieser kann jedoch mit kurzen Standard Kugelschreiberminen (einige getestete Marken sind mit exakter Artikelnummer im Handbuch aufgeführt) befüllt werden (auf dem Originalkarton ist es allerdings richtig beschrieben). Der Spezialstift liegt gut in der Hand und die mitgelieferten Minen erlauben leichtes Schreiben.
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