Eignungstest für einen IT-Beruf - wie mag so etwas aussehen?

Schpaik

jeder nach seiner Façon
Hallo zusammen!

Ich hab morgen Nachmittag einen Eignungstest zu einer Umschulung zu einem IT-Beruf.

Da ich ja neugierig bin, hab ich bei Ankündigung desselben natürlich gefragt, was denn so getestet wird. Die Antwort war wenig aufschlussreich:
O-Ton schrieb:
Ein bisschen Deutsch, ein bisschen Mathe

Nun dauert der Test etwa vier Stunden. :eek: Da halte ich diese Aussage doch eher für stark untertrieben.


Nun will mir aber so nicht wirklich einfallen, was die dort alles zu testen gedenken.

Habt ihr vielleicht ne Idee?
 
Umrechnungen: Dezimal - Hexadezimal - Binär
Elektrik (Ohm, Ampere, Volt, ...)
Word, Excel, PowerPoint
Erstellen einer HTML-Webseite

So war zumindenst der (vor)Eignungstest zur Ausbildung der Fall.
 
Klingt nicht gut.

Die Theorie der Umrechnungen ist mir zwar bekannt, aber wirklich gemacht hab ich es nie.
Strom war noch nie so mein Gebiet. Volt und Ampere können tödlich sein und ich bin ne Menge Ohm.
In Word müsste ich gut sein (auch wenn ich es Privat nicht nutze), Excel und Powerpoint-Kenntnisse sind eher rudimentär.
Mit HTML hab ich mich noch nie auseinander gesetzt.

Klingt gar nicht gut.
 
Es spielt keine Rolle, was die abfragen. Selbst wenn Deine Befürchtungen gerechtfertigt sind, jetzt kannst Du eh nicht mehr aufholen, was Du nicht zu bewältigen glaubst. Du kannst also ganz entspannt hingehen.

Unabhängig davon sprechen wir ja von einem Eignungstest. Es soll geprüft werden, ob Du geeignet bist, in diese Richtung etwas zu machen. Es soll nicht geprüft werden ob Du die Eier legende Wollmilchsau bist. Entweder Du schneidest so ab, dass Du denen geeignet erscheinst oder eben nicht. Und ist Letzteres der Fall, bist Du entweder tatsächlich nicht geeignet (es kann nicht jeder alles können) oder der Test ist scheisse.

Wie man es auch anschaut, Du hast keinen Grund, nicht entspannt da rein zu gehen. (y)
 
Ich hab vor meiner Reha-Ausbildung zum Fachinformatiker ja auch so einen Test bei der Arbeitsagentur gemacht. Das war größtenteils eher so ne Art IQ Test. Jedenfalls nichts konkretes wie HTML oder Office. Auch keine Elektrotechnik.
 
ot:
Entweder Er steht noch unter Strom oder Ihm schwirren die Nullen und Einsen noch vor den Augen rum.

Aber keinesfalls "Die Ruhe selbst!":D
 
Sorry, das ich erst so spät antworte, aber ich bin erst gegen 22 Uhr nach Hause gekommen und hab mir dann erst einmal "das Fußball" angetan. (Und dann dauert das natürlich seine Zeit, solch einen langen Text aufzuschreiben ;) )


Der Test verlief für gedachte 15 Personen nur für acht (der Rest war nicht anwesend). Selbst von denen (sieben Frauen und ich) sind zwei vorzeitig ausgestiegen, da sie nicht damit gerechnet haben, das der Test von 15.15 Uhr bis neunzehn oder zwanzig Uhr dauern könnte.
Es war jedoch ein übergreifender Test. Ich weiß von den Frauen, das eine für die Speditionskauffrau, eine andere für die Mediengestalterin da war.

Es war also wohl nur ein übergreifende Test, welches Grundwissen bei uns/mir vorliegt.

Die vier Themen (für alle anderen waren es nur die ersten drei Gebiete):

(Vom Leiter/Erklärer - der leider furchtbar genuschelt hat - Aufpasser als standardisierter Test erklärt)

Deutsch (65 Minuten)
Mathe (35 Minuten)
Logisches Verständnis (35 Minuten)
Englisch (55 Minuten)

Das genauere Ergebnis wird mit die nächsten Tage bei Post zugesandt, daher hier nur mal meine eigene Einschätzung über die verschiedenen Themen.

Deutsch:


Am Anfang sehr leichte Fragen. Ein Bild = Erkennen sie das oder die richtigen Wörter dazu.
Angezeigt wurden dabei ein Elefant, ein Portemonnaie, ein Kuchenstück, ein Knie und ein Hut.

Im zweiten Teil wurde eine komplette Figur mit Anzug, Hut, und Aktentasche dargestellt. Hier mussten die 10 angezeigten Begriffe untergebracht werden. Die Nummer fünf war nicht zu zu ordnen, da dort kein Pfeil hin ging. Diese Option gab es tatsächlich auch. Dann musste ausgewählt werden: "Kann nicht zugeordnet werden."

Im dritten Teil kam das Konjugieren. Für mich persönlich die erste kleine Hürde, da ich zum einen deutsch als Muttersprache habe und mir darüber eher keine Gedanken mache, zum anderen, da mir innerhalb meiner Schulzeit solche Begriffe wie Plural oder Singular nicht wirklich beigebracht worden sind. (und dann ist das Ganze auch noch elendig lange her^^)

Dann kamen die Fälle und danach die Zeiten *heul* - Wie eben erwähnt, ich fange mit solchen Begriffen wie Perfekt, Genitiv, Presents, Plusquamperfekt, etc. eher wenig an. Future und Presents sagt mir tatsächlich noch was, aber ich habe in meiner Hauptschulzeit nur die deutschen Begriffe gelernt und meinen Realschulabschluss auf einer Handelsschule gemacht. Da kam das auch nur in englisch vor. (und in englisch bin ich echt schlecht.... dazu komme ich aber noch)

Als es dann dazu kam, Sätze mit den richtigen zeitlichen oder persönlichen Formen auszustatten, kam mir mein Sprachverständnis zur Hilfe. Viele Sätze machen einfach keinen Sinn oder klingen schief, wenn man nicht genau diese beiden Wörter einsetzte - aus immer sieben Möglichkeiten.

Als letztes kam ein Lückentext über eine wissenschaftliche Arbeit. Ganz hab ich ihn nicht geschafft und bei zwei drei "Füllmöglichkeiten" habe ich klar den Rahmen gesprengt. (also wohl eher falsch..... mal sehen ob ich da intervenieren kann) Ich neige (wie man ja auch sehen kann) dazu, hin und wieder etwas gestelzt zu reden/schreiben.
Im Bereich der ersten zweidrittel des Textes kam mir das sehr entgegen. Da "flutschten" meine Eintragungen und Ergänzungen nur so. Im letzten Drittel jedoch wusste ich häufiger nicht, was der Verfasser des Textes eigentlich von mir will.

Dazu kam dann noch, das die 'Backspace-Taste' während der gesamten Prüfung deaktiviert war. Man konnte nur mit der "Entf"-Taste arbeiten. Eine Taste, die in meiner Gegenwart schon immer eher ein unscheinbares Schattendasein führt. Ich hab einige Male ein Wort mit Backspace gelöscht, neu geschrieben, war gedanklich schon beim nächsten Fall um dann feststellen zu müssen, das meine Korrektur von eben nur Kauderwelsch hinterlassen hat.

In Deutsch hab ich also in Folge meiner Unkenntnis der Fremdwörter und meiner mir angewöhnten 10-Finger-Technik so einige Punkte liegen lassen.

Mathe:

In Mathe hab ich meiner Ansicht nach, nicht das gebracht, was ich mir selbst zutraue. Das rührt jedoch auch daher, das ich mich in diesem Punkt auf meine bisherigen Erfolgen ausgeruht habe. In den vergangenen 20 Jahren habe ich bei solchen oder ähnlichen Tests immer als Schnellster und als Bester abgeschlossen.
Bei Aufgabe 27 von 40 war auf einmal die Zeit weg.
Ich bin mir ziemlich sicher, das ich von den 26 gelösten Aufgaben mindestens 90% richtig habe.

Massiv aufgehalten haben mich solche Aufgaben wie: 370R3 - 4R7 / 1R3 = R1
Solche Aufgaben kannte ich bis dato nicht. Ich habe also einfach zu lange gebraucht, um mich auf diese mir neue, unbekannte Situation einzustellen.

Logik:

Ganz klassisch. Vier Bilder in einer Reihenfolge und man muss die logische Fortsetzung aus einer von fünf vorgeschlagenen Bildern auswählen.
Ganz fertig geworden bin ich nicht, aber der Leiter/Erklärer/Aufpasser meinte mir gegenüber im Nachhinein, das ich hier bewiesen hätte, das ich in Mathe viel mehr drauf haben müsste, als ich gezeigt hätte. - Warten wir mal die Auswertung ab.....


Englisch:

Fast das Gleiche wie im Bereich Deutsch. Das Bild mit der Person kam nicht vor?!

verborgener Text:
In den Schuljahren fünf bis sieben war ich noch bei 2 bis 3, nach dem Schulwechsel kam ich jedoch auf eine richtig kleine Dorfschule, die intensives Training in der fremdsprachligen Begrifflichkeit der deutschen und auch der englischen Sprache hatte. (Man vergleiche: von der ersten bis siebten Klasse waren wir immer fast 40 Schüler - nachdem Umzug kam ich in ein festgefügtes System und war die 16. Person in der Klasse, mit Lehrer)
Den Vorsprung, den die neue Klasse damals vor mir hatte, hab ich nie aufgeholt. Dazu kam noch, das ich massive Schwierigkeiten zu Hause hatte, die Bedeutsamkeit von einer Fremdsprache in einem Bundesland, wo anscheinend nicht mal die Hälfte der Bevölkerung weiß, wie man deutsch spricht oder schreibt mir nicht aufging und ich so überhaupt nicht mit den neuen Leuten oder den Lehrern und damals mit meinem Vater klar kam.
Die konnten dann schon englische Dokumentationen in Aufsätzen nach bearbeiten, während ich noch bei den unregelmäßigen Verben war.


Was mich immer ein wenig gerettet hat, war, das Englisch dann doch ein wenig logischer ist als Deutsch. Wenn man mir so zwei, drei Beispiele gibt, wie es aussehen soll, dann komme ich im Schnitt auf etwa 50%, bei richtigen Antworten.

Nicht das ich weiß, was der Satz mir sagen soll oder was ich da dann tatsächlich aufschreibe. Aber die englische Sprache hat für mich einen gewissen Klang (vorlesen geht sogar, ich verstehe zwar nicht, was ich vorlese aber das geht meist irgendwie...?!).

Das ich mich in den letzten 13 Jahren auch so gar nicht darum gekümmert habe, liegt auch darin begründet, das meine Maus in Englisch sehr gut ist. Ob lesen, schreiben, übersetzen, etc....... Wenn ich mal ne Frage habe, dann übersetzt sie mir meist gleich den ganzen Text. Dafür darf ich dann jedoch alles ausrechnen was über zusammen zählen geht. :) - Ja, es ist mir durchaus bewusst, das dies in meiner jetzigen Situation nicht hilfreich ist....

Ich hab wohl den Verständnistext als bestes von den Aufgaben abgeschlossen. Um ehrlich zu gestehen, ich könnte euch nicht sagen, um was es dabei ging....

Ich hab mir Wörter aus der Frage im Text gesucht und bei Übereinstimmung den aus meiner Sicht logischten Teil (wobei ich Anmerken sollte, das bei 10 möglichen Antworten 20 mögliche Antwort-Variationen vorgegeben waren) ausgewählt.

Der Test hat mir klar gezeigt, das ich zwar noch irgendwelche Informationen aus meinen fast 15 Jahren Englisch-Unterricht behalten habe, aber es sind eher Erinnerungsfetzen, wie ein Satz aussehen soll.


Ein wenig beruhigt es mich, das im Englisch-Test nur 30% verlangt sind. Fünfzig würde ich wohl nicht erreichen.

Das absolute Ergebnis wird mir die Tage zugesandt werden. Dann kann ich euch über mein tatsächliches Abschneiden genauer Informieren.


Was mich jedoch sehr enttäuscht hat:

Dinge, die jedem 16. jährigem in der Ausbildung in den Kopf geprügelt werden soll. Also zum Beispiel der Aufbau der BRD.
Es gab keine Fragen über Politik, keine Fragen über Allgemeinwissen, über Verständnis der Lebensstrukturen, keine Fragen Einstellungen zu Diesem oder Jenem, nix Internes, nix Globales, Nix......... meine anderen Fähigkeiten wurden so gar nicht abgefragt.

Für mich persönlich klingt das tatsächlich nach einer Einrichtung, die eher jeden nimmt, ohne Rücksicht auf Kompetenz. (Ach seufz... wie alle anderen Institutionen auch!)


Na ja:

Wie gesagt, mein Test-Ergebnis kommt die nächsten Tage, dann kann ich euch die Endauswertung erzählen. Bis dahin müssen wir (ihr/ich) noch warten.

LG


P.S. @chmul

Nochmal Dank an dich!
 
Ich wollte euch ja noch die Testergebnisse mitteilen.

Ich mach das mal in Tabellenform für die Übersichtlichkeit. Zur Erklärung:
Am Anfang steht das Testgebiet, dann die Aufgabenanzahl. Die Erwartung berechnete sich aus meiner Schulbildung.
Bearbeitet sagt aus, wie viele Aufgaben ich in der vorgegebenen Zeit geschafft habe.



Deutsch

WortschatzAufgaben 40Erwartung 35Bearbeitet 40Davon richtig 40= 100%
GrammatikAufgaben 95Erwartung 37Bearbeitet 89Davon richtig 69= 94%
TextverständnisAufgaben 20Erwartung 09Bearbeitet 19Davon richtig 19= 98%
RechtschreibungAufgaben 100Erwartung 48Bearbeitet 64Davon richtig 58= 72%


Mathe
Hier bitte nicht verwirren lassen. Der Prozentwert stellt den "Prozentrangwert" da. Das soll soviel heißen wie: Nur acht Prozent der getesteten Realschüler sind besser als ich. 92% sind entweder gleich gut oder schlechter als ich.
Die anderen Schulbildungen hab ich hier auch mit stehen. Hätte ich Abitur, hätte ich nur 51%. Wäre ich ein Hauptschüler, wäre mein Wert 98%.

MatheAufgaben 40Erwartung 14Bearbeitet 25Davon richtig 20= 92%


Logisch abstrakter Test

Aufgaben 40Erwartung 19Bearbeitet 37Davon richtig 36= 100%


Auch hier ist wieder der Prozentrankwert gemeint.


Englisch (Realschule)

Wortschatz
Aufgaben 40Erwartung 12Bearbeitet 21Davon richtig 11= 47%
Rechtschreibung
Aufgaben 42Erwartung 16Bearbeitet 24Davon richtig 14= 45%
Grammatik
Aufgaben 40Erwartung 13Bearbeitet 23Davon richtig 09= 17%
Textverständnis
Aufgaben 22Erwartung 06Bearbeitet 17Davon richtig 08= 73%
Anwendung aller Bereiche
Aufgaben 40Erwartung 10Bearbeitet 26Davon richtig 07= 24%
Gesamt
Aufgaben 184Erwartung 57Bearbeitet 111Davon richtig 49= 30%



Wie man sehen kann, bin ich in Englisch nicht so dolle. Hier hat der Prüfer jedoch einen kleinen Kunstgriff angewendet und die Balken mit den Anforderungen für Hauptschüler hervorgehoben. Wenn man nicht genau drauf achtet, kann man das schnell verwechseln. Dann sehen die Erwartungen und meine Prozentränge nämlich gleich ganz anders aus.



Englisch (Hauptschule)

Wortschatz
Aufgaben 40Erwartung 09Bearbeitet 21Davon richtig 11= 75%
Rechtschreibung
Aufgaben 42Erwartung 11Bearbeitet 24Davon richtig 14= 68%
Grammatik
Aufgaben 40Erwartung 09Bearbeitet 23Davon richtig 09= 58%
Textverständnis
Aufgaben 22Erwartung 03Bearbeitet 17Davon richtig 08= 90%
Anwendung aller Bereiche
Aufgaben 40Erwartung 08Bearbeitet 26Davon richtig 07= 48%
Gesamt
Aufgaben 184Erwartung 39Bearbeitet 111Davon richtig 49= 73%


Insgesamt hab ich also als eine Person mit Realschulabschluss einen überdurchschnittlichen Wert in logischem Verständnis, würde jedoch bei Englisch durchfallen.

So bin ich ein Hauptschüler, mit befriedigenden Englischkenntnissen und mit überdurchschnittlichen Ergebnissen in den anderen Bereichen.
Da ich tatsächlich beide Abschlüsse habe (ich hab erst die Hauptschule beendet, war dann ein Jahr lang arbeiten und hab danach meinen Realschulabschluss gemacht), kann ich also je nach Bedarf den einen oder anderen vorzeigen. ;)


Der Stand der Dinge sieht übrigens zur Zeit so aus, das die ARGE das Formular mit diesen Ergebnissen wohl geschluckt hat, ich jedoch noch zum psychologischen Dienst muss. Wenn ein Termin rechtzeitig frei wird, könnte ich die Umschulung am 01.02.2013 beginnen. (vorausgesetzt ich bestehe diese Untersuchung)
Wenn der Pyscho-Test später statt findet, dann kann ich wohl erst ein halbes Jahr später damit anfangen.
 
Was mich jedoch sehr enttäuscht hat:

Dinge, die jedem 16. jährigem in der Ausbildung in den Kopf geprügelt werden soll. Also zum Beispiel der Aufbau der BRD.
Es gab keine Fragen über Politik, keine Fragen über Allgemeinwissen, über Verständnis der Lebensstrukturen, keine Fragen Einstellungen zu Diesem oder Jenem, nix Internes, nix Globales, Nix......... meine anderen Fähigkeiten wurden so gar nicht abgefragt.

Für mich persönlich klingt das tatsächlich nach einer Einrichtung, die eher jeden nimmt, ohne Rücksicht auf Kompetenz. (Ach seufz... wie alle anderen Institutionen auch!)

Deinen Denkansatz kann ich verstehen. Es ist aber so, dass es bei einer Umschulung um reichlich Geld geht und damit nicht jede Hohlfrucht dort hin geschickt wird werden diese Tests gemacht. Rein da rauf ausgelegt festzustellen wie intelligent Du bist und ob es sich lohnen würde für Dich Ausgaben von ca. 45000 - 50000€ in den zwei Jahren zu investieren. Bei mir war das Gespräch mit dem psychologischen Dienst damals direkt im Anschluß an den Eignungstest der 4 Stunden gedauert hat. Anstrengend aber ich denke für jeden der umschulen möchte machbar.

An der Schule musste ich übrigens nochmals einen Test machen, der war etwas spezieller aber auch nicht schwieriger wenn grundsätzlichen Ahnung von Computern hat, Programmiersprachen bleiben außen vor. Ich denke das macht jede Weiterbildungsstätte anders, aber das erfährst Du dann
 
Ausbildungen werden heute (hoch lebe die neoliberalsozialmarktwirtschaftliche Effizienz! ;) ) auf Kante genäht, d.h., Du bekommst nur noch das eingetrichtert, was für den Arbeitsplatz als notwendig angesehen wird.

Soziale Kompetenz und politisches Fachwissen oder strukturiertes allgemeines Hintergrundwissen sind Deinen zukünftigen Lehrherren und Ausbildern eher ein Dorn im Auge. Mangels eigener Kompetenzen in diesen Gebieten erfinden sie sich aus diesen Feldern eine Ausgeburt des neunschwänzigen Satans in Form von
1. Betriebsnudeln und Arbeitsunterbrechern (=soziale Kompetenz)
2. Streikfanatikern und 1.Mai-schwarzblockern (=politisches Fachwissen)
und
3. Kritikern oder Nörglern sowie Rufe: "der ist ja nackt, der alte Nadelstreifen!" (=Allgemeinwissen).

Um diese Leute zu ermitteln, werden ab und zu Fragen aus diesen Testgebieten eingestreut.

Sprachverständnis in der Muttersprache wird abgeprüft, um Leute aus zu sortieren, die mehr Bugs als Features per Zeile programmieren würden. Wer im deutschen Aufsatz Strichpunkt und Gedankenstrich in ihrer Wirkung verwechselt, verteilt auch Steuerzeichen nach Lust und Laune ins Script. (dito Groß- und Kleinschreibung, getrennt oder zusammen usw.)

Mathe dürfte klar sein, wenn Du Dir mal ein Lastenheft und die dazu gehörige Feldkodierung zu Gemüte führst. Wenn Du in Excel noch nie eine selbst gebaute verschachtelte Funktion begriffen hast, weil Dir der ach so bequeme Formelassistent die 08/15-Lösung (meistens falsch) anbietet, bist Du an der dezenten Mathematik per Integral vorbeigerauscht.

Alles andere dient zur Feststellung Deiner Lernfähigkeit, schließlich wettet Dein Ausbilder mit seinen Aufwendungen auf Deine Zukunft.
Da will er die Risiken natürlich gering halten.
Das größte davon bist Du. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Um die Geschichte mal weiter fort zu führen.

Wie man oben sehen kann, hatte ich diesen Test am 14. November letzten Jahres. Einen Termin bei meinem Arbeitsvermittler, der die Maßnahme ja absegnen muss, bekam ich leider erst Ende Dezember. Dieser klärte mich dann auf, das es Vorschrift sei, das ich zuvor zu einer "psychologischen Begutachtung beim Berufspsychologischen Service der Agentur für Arbeit" gehen muss. Der nächste freie Termin wäre der 30.01.2013.

Am besagten Tag schlug ich dort mit meinen zwei ärztlichen Attests auf. (Eigentlich nur prophylaktisch, da beide auch seit einiger Zeit bei meiner ARGE vorliegen.)
Hab ich aber tatsächlich mal was richtig gemacht. Meine mir zugewiesene Sozialpädagogin fand nämlich nix in ihren Unterlagen. Somit durfte ich dann auch gleich wieder gehen, da diese erst einmal geprüft werden müssten. Ich bekäme einen neuen Termin für den Test zugesandt.

Tja, Pustekuchen. Was mich jetzt erreicht hat, ist eine Einladung zum Facharzt für Neurologie und Psychatrie Dr. med. Lothar Harnisch. Diesen soll ich am 07.03.2013 (natürlich zu einer Zeit, wo meine Fahrkarte nicht gilt - langsam vermute ich auch dahinter ein System) aufsuchen. MIT meinen Unterlagen.

verborgener Text:
Ende 2011 hab ich beide Attests bei meiner ARGE abgeliefert. Diese waren wohl nicht in der Lage, sie an die Agentur für Arbeit weiter zu leiten. Durch meinen Besuch dort, liegen denen diese zwei jetzt aber vor und auch die bekommen es nicht auf die Reihe, diese Daten weiter zu geben. :eek:


Einen neuen Termin für meinen eigentlichen Test hab ich auch nicht bekommen. Seit zwei Tagen versuche ich jetzt meine Pädagogin in dieser Agentur anzurufen, damit ich nen neuen Termin bekomme. Meine Maßnahme beginnt nämlich am 11. März.

Ich muss gestehen, ich sehe da meine Felle weg schwimmen. Die kommen nicht in die Hufe.

In meiner Panik hab ich inzwischen die DAA (Deutsche Angestellten Akademie) angerufen, die mir freundlicherweise zugestanden hat, mich als Gast-Hörer zu zulassen, solange meine Verhältnisse nicht geklärt sind. Das ist schön! - Das ist aber auf die Fahrkarte bezogen recht teuer. (Zur Zeit zahle ich für meine Karte pro Monat 18,90 € - Brauchen tue ich für den Unterricht dort eine für 65,55 €)
Dazu kommt noch, das der Unterricht so aussehen soll: Von acht bis 15 Uhr Unterricht und dann noch zwei Stunden praktisches Ausprobieren um das gehörte zeitnah umsetzen zu können. (Find ich persönlich prima und war mit einer der ausschlaggebenden Gründe, mich dort anzumelden. So eine Art tägliche Hausaufgaben direkt vor Ort.)

Da ist dann nicht mehr viel Zeit um sich um andere Dinge zu kümmern. Zusätzlich muss ich ja auch noch nachweisen, das ich mich anderweitig um Arbeit bemühe. Das kostet wiederum Zeit.

Das jetzt auch noch mein vorderer Gaumenbereich wie blöde angeschwollen ist (vermutlich Stress bedingt), ist keine Hilfe. Jetzt muss ich Montag zum Zahnarzt. Beim letzten mal wurde der Bereich aufgeschnitten, dann kann ich mich nicht einmal mehr ordentlich artikulieren.


Ich fühle mich (wieder einmal) von diesem ganzen Verein im Stich gelassen.
 
Update

Insofern hier eine kleine Berichtigung meinerseits. Ich hab da was verwechselt. (wenn ich lesen könnte, wäre ich vorher schon schlauer gewesen!)
Die Einladung vom Gutachter Lothar Harnisch, war die vom Versorgungsamt. Das sind die, die mich testen auf eine eventuelle Behinderung.

Die weitere Einladung zu einem "berufspsycholischen Test" ist nach bestem Wissen und Gewissen hier nie eingetrudelt.
Da ich mich jedoch nicht rechtzeitig zum Termin (man muss da den vorgeschlagenen Termin bestätigen - weiß ich inzwischen, da ich dort alle zwei Tage angerufen habe), gemeldet habe, ist die Akte geschlossen worden um sie zur ARGE zurück zu schicken.

Meine nächste Nachricht war dann, das ich mich zu einem Gespräch zu einem neuen Arbeitsvermittler einfinden darf.


...... oh man......muss das sein? ...... das wäre der sechste jetzt in vier Jahren. Da, wie ich inzwischen auch weiß, aus "Datenschutzrechlichengründen" (ja, die sprechen das zu aus!) die persönlichen Daten (bitte....Versagen auf der Welt ist nicht persönlich??) nicht weitergegeben werden dürfen, ist ein solcher Termin für mich immer besonders spannend.
Im Regelfall versuchen neue "Sachbearbeiter" mich in irgendeine Arbeit zu drängen, mich unter Druck zu setzen oder mir schlicht die Schuld für Alles zu geben.
Das mit der Schuld hab ich zum Glück seit ein paar Jahren hinter mir. (hab ich mir lange Zeit einreden lassen) Dafür gibts nen Grund, darüber hab ich nen Attest.

Das mit Druck funktioniert bei mir gar nicht. Nicht nur persönlich, sondern auch praktisch. Irgendwas ist in mir drin (und ich hab halt auch keine Kinder oder ähnliche Schutzbefohlene für die ich zwingend aufkommen muss), das sich völlig sperrt, wenn mich jemand versucht platt zu zwingen. Das hat nicht in der Schule funktioniert, das funktioniert nicht, wenn man mich auf Lebensmittelgutscheine setzt, oder mir ne Knarre an den Kopf hält. Es ist noch nicht so ganz klar, woran es liegt, aber es klappt eben nicht.

In "irgendeine Arbeit zu drängen" hab ich dann auch schon ein paar Mal gehabt. Da bin ich jedoch auch regelmäßig "zurückgegeben" worden. Zum einen, wegen meinem "Pünklichkeitsverständnis", zum anderen wohl auch, weil ich was tun will, wenn ich schon irgendwo hinfahren muss.
Ich sehe ganz im allgemeinen nicht ein, irgendwo um sieben Uhr Morgens auftauchen zu müssen, wenn es erst um halb 10 Arbeit gibt.
Verstehen tue ich auch nicht, wie man einfach sagen kann, das nun "Feierabend" ist, wenn es noch was zu tun gibt. Wie kann man denn bitte einfach Mitten in der Arbeit aufhören?
"Etappenziele" sind mir durchaus ein Begriff, aber einfach zu bestimmen, das es jetzt 17 Uhr ist und deshalb wird die Hütte zu gemacht, völlig egal wie tief ich in meiner Arbeit stecke, ist mir unverständlich.
Natürlich darf ich dann die Arbeit nicht mit nach Hause nehmen.......... man man man,..... was für eine Scheiß Arbeitsmoral wird von mir verlangt?
Mal abgesehen davon, hat es sich auch gezeigt, das ich dann auch nicht abschalten kann..... und wenn dann, kann ich das "Stück" am nächsten Tag nicht mehr sehen. Lieber mach ich Überstunden um mit meinem Projekt fertig zu werden oder zumindest das Etappenziel zu erreichen, als das ich unbefriedigt nach Hause gehe. Ich könnte eh nicht schlafen, weil ich ja noch nicht fertig war.
Ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum ich für die letzten zwei "Arbeitsstätten" untragbar wurde. (Na ja, gab wohl auch noch andere Gründe... so etwas wie "Betriebsrat?" hören die wohl nicht gerne....;))

Aber darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus.

Ich hatte dann also ne neue Abseitsvermittlerin. Mit den entsprechenden Befürchtungen bin ich dann dort aufgekreuzt um zu erfahren, das sich meine ARGE (mal wieder) aufgespalten hat. Sie ist zur (O-Ton: ) "Vorzeige Institution" geworden.

Ich bin jetzt in die Abteilung der schwer zu vermittelnden, behinderten oder aussichtslosen Fälle gerutscht.
Die Frau war überraschend ehrlich, aufnahmebereit, interessiert und in meinen Augen im Rahmen des erlaubten ehrlich aufgeschlossen. Sie hat auch nicht gleich "dicht gemacht", als ich sie auf zwei, drei offensichtliche Amtslügen in ihren Aussagen hingewiesen habe. Fand ich gut! Passiert selten.
Sie hat von vornherein erklärt, das ihr mein Syndrom noch nicht so untergekommen ist. (wie auch? Die Kombination aus Traumata, Lebenserfahrung UND Klinefelter macht ja den Mix)

Verblieben sind wir bisher so, das ich mir überlegen soll, ob ich einen Englisch-Kurs machen will und ob ich nen Vorbereitungskurs für Umschulungen machen möchte.

Um ehrlich zu sein: .... ne, will ich Beides nicht. Leider ist mein Englisch so schlecht, das ich schon aus verstandesmäßigen Gründen nicht drum rum komme. Mathematik wäre noch ganz hilfreich, da mir im Laufe der Zeit doch so ein paar Formeln abhanden gekommen sind. Aber auf den Ganzen restlichen Krempel (Deutsch, Ernährung, Politik, Sozial- und Arbeitsrecht, Freizeitgestaltung, Naturunterricht, etc.) hab ich ja so überhaupt keine Lust. Nicht nur, das ich diese Themen mehr oder weniger langweilig finde, auch befürchte ich, das mir nix Neues erzählt wird.
Wie oben erwähnt.... irgendwo hin zu fahren um nix zu tun, ist nicht mein Ding. Und dann ist es auch noch die Grone-Schule. Die Dozenten haben mich (und ich sie) eh schon gefressen. Besonders deren Vorgesetzten. Ich kann (zu meiner Schande) recht ungemütlich werden, wenn ich zur Untätigkeit verdammt werde oder unterfordert bin.

Die unumgängliche (neue) Einladung zur berufspsychologischen Untersuchung steht noch aus. Müsste eigentlich längst hier sein. Da mich die Letzte auch schon nicht erreicht hat, werde ich da nachher mal anrufen. Nicht, das meine Akte schon wieder geschlossen wird.
 
Oben