Digital Markets Act: Xbox-Chefin stimmt in Kritik an Apples neuen Store-Regeln ein

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Digital Markets Act: Xbox-Chefin stimmt in Kritik an Apples neuen Store-Regeln ein

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Der Digital Markets Act in der EU zwingt Apple dazu, die Regeln für seinen App Store zu ändern. In der vergangenen Woche wurden diverse Maßnahmen angekündigt, die alternative Zahlungsmethoden sowie die Bereitstellung von Apps unter Umgehung des App Store erlauben. Glücklich ist damit allerdings niemand.

Apple stellt nämlich dabei auch neue Hürden auf und versucht auf kreative Weise, dadurch neue Einnahmen zu generieren. Man sollte dabei nicht unerwähnt lassen, dass es sich um einen einseitigen Vorstoß von Apple handelt. Es liegt an der EU, zu entscheiden, ob sie diese Maßnahmen anerkennt oder Nachbesserungen fordert, und es sollte mich sehr wundern, wenn das nicht geschieht.

Zu den prominentesten Kritikern der neuen Regelungen gehören Spotify und Epic Games. In einer Stellungnahme bezeichnete Spotify-Gründer Daniel Ek Apples Vorgehen als neuen Tiefpunkt. Es werde versucht, die Ziele des Digital Markets Act ins genaue Gegenteil zu verdrehen.

In diese Kritik stimmte auch Microsofts Xbox-Chefin Sarah Bond ein. Auf X/Twitter schrieb sie, Apples neue Richtlinien seien ein Schritt in die falsche Richtung. Man hoffe darauf, dass Apple auf das entsprechende Feedback reagiert und in konstruktiven Gesprächen den Weg hin zu offenen Plattformen und mehr Wettbewerb mitgeht.

Ich kann das inhaltlich nur unterschreiben, muss aber auch gleichzeitig innerlich grinsen, denn es ist in gewisser Weise Microsofts Misserfolgen der Vergangenheit zu verdanken, dass sie sich bezüglich der Offenheit von Plattform-Marktplätzen in einer komfortablen Situation befinden.

Mit Windows Phone und später mit Windows 8 hatte Microsoft einst versucht, einen geschlossenen Store zu etablieren, der mehr oder weniger exakt nach dem Vorbild von Apple reglementiert sein sollte, mit hohen Provisionen und zahlreichen strengen Vorgaben. Die Entwickler zeigten Microsoft aber eine lange Nase und so wurde der Windows Store im Laufe der Jahre zu einer (weitgehend) offenen Plattform.

Die Anpassungen, die Microsoft vorgenommen hat, waren allesamt richtig und gut, aber sie erfolgten unter Zwang. Warum also sollte Apple freiwillig Zugeständnisse machen? Ich finde die neuen App Store Regeln ebenfalls völlig daneben, aber sie haben ihr Gutes: Die EU kann nun zeigen, ob der DMA nur ein Papiertiger ist, oder ob er echte Veränderungen bewirken kann.

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