Information Das Pfeifen im Hörer

chmul

Moderator
Teammitglied
Wer kennt das nicht, da klingelt das Telefon, die Rufnummer ist unterdrückt und am anderen Ende meldet sich ein zunächst freundlicher Mann, der uns ein sensationelles Angebot unterbreiten will. Bekommen wir unsere Begeisterung dann in den Griff und schaffen es trotz wachsender Gier, dem Anrufer mizuteilen, dass wir nicht interessiert sind, ist die Sache meist noch nicht ausgestanden.

Denn entweder wird der Einwand gar nicht zur Kenntnis genommen oder aber der Anrufer flechtet noch ein "ja aber" ein und spricht dann dort weiter, wo der etwas energischere Anrufer zuvor schon weitergesprochen. Oft genug reicht auch ein weiterer Einwand nicht, um das Gespräch zu beenden, weil die Anrufer geschulte Profis sind, die sich nicht so leicht abwimmeln lassen. Am einfachsten und Nerven schonendsten dürfte es sein, einfach aufzulegen, sobald man den Werbeanruf als solchen identifiziert hat. Ein Freund von mir hat einmal alle Aussagen des Anrufers mit "Boah super" quittiert, was - nach überraschend langer Zeit - dazu geführt hat, dass der Anrufer aufgegeben und -gelegt hat.

Einen anderen Weg ging 2011 eine ältere Dame, deren Nervenkostüm nicht mehr stabil genug war, die immer wiederkehrenden Werbeanrufe auf die leichte Schulter zu nehmen. Sie legte sich eine Trillerpfeife neben das Telefon und brachte beim nächsten Anruf ihren Unmut durch einen berherzten Atemstoß in die Trillerpfeife zum Ausdruck. Ein Reaktion die zweierlei Wirkungen hatte. Positiv bewertet werden kann die Tatsache, dass das Telefonat umgehend zu Ende war.

Die Anruferin vom Callcenter jedoch litt in der Folgezeit unter gesundheitlichen Einschränkungen und verklagte die rüstige Pfeiferin auf Schadensersatz. Die Aktion führte zu einem Strafbefehl über 800 Euro, den die Angreiferin zunächst aber mit rechtlichen Mitteln bekämpfen wollte. Kurz vor dem Termin zur mündlichen Verhandlung zog die Dame ihren Einspruch aber zurück, nahm den Strafbefehl an und wird seither als vorbestraft geführt.

Schade eigentlich - wie Telepolis findet - weil durch die Verhandlung unter anderem ein paar interessante Fragen zur Sprache gekommen wären. Zum Beispiel, ob ein solcher Hörschaden überhaupt möglich ist und in wie weit der Arbeitgeber der Anruferin mitverantwortlich ist.

Quelle
 
Ich glaube, die ältere Dame hat nur nicht den richtigen Rechtsanwalt gehabt, dann wäre es nicht zu einem solchen Urteil gekommen.

Eine Bekannte von uns hat durch Werbeanrufe (es ging um Gewinnspiele) finanziellen Schaden erlitten und bei der Polizei Anzeige erstattet.
Von der Kriminalhauptlkommissarin hat sie sogar den Rat bekommen, beim nächsten mal eine Trillerpfeife zu benutzen.

Sind solche Werbeanrufe nicht eigentlich verboten?
Dann hätte man ja eine Gegenklage einreichen können. ;)

Ich finde das Urteil jedenfalls total daneben.

ot:
Was glaubt ihr wohl, warum ich an Euch Trillerpfeifen verteilt habe.:angel
Die helfen nicht nur bei bösen Mods.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hab da noch einen Tipp für unerwünschte Anrufe/Hausbesuche: Auflegen/die Türe zu machen. Geht ganz schnell, kostet nix und tut auch keinem weh!

Muss aber zugeben, dass auch meine gute Kinderstube es mir meist verbietet, einfach im Gespräch aufzulegen^^
 
Wenn ich gerade nichts besseres zu tun habe, lasse ich mich von den Anrufern gerne mal zutexten. Ggf. wir das Freisprechen aktiviert, damit man auch hören kann, wann man ein "ja", "ok", "hmm" oder ähnliches beisteuern muss. In der Zeit, in der man den Anrufer beschäftigt, kann er niemanden anderen belästigen ... ;)
 
das ist eigentlich noch viel schlauer.. und auch schonmal alles schön mit Fakenamen ausfüllen lassen und dann auf einmal kkkchhhhhhhhhhrrrlchhhkkkk oh die Verbindung geht weg!
 
Dem Kläger würde ich auch was pfeifen:angel
Keine Bange!
Würdest du das denn jetzt immer noch?

Los, los,:D dann bekommen wir vielleicht auch eine Antwort auf chmuls und Telepolis' Fragen:
Schade eigentlich - wie Telepolis findet - weil durch die Verhandlung unter anderem ein paar interessante Fragen zur Sprache gekommen wären. Zum Beispiel, ob ein solcher Hörschaden überhaupt möglich ist und in wie weit der Arbeitgeber der Anruferin mitverantwortlich ist.
 
also ich für mich - habe in meinem Kopfkino :D immer grandiose Vorstellungen!

Auf der anderen Seite mag ich eimpfach niemandem ABSICHTLICH Schaden zufügen. Geht einfach nicht, ohne daß ich wirklich selber schlechtes Gewissen hätte. :cry:

In dem Sinne: kurzes abwürgen ist zwar (allgemein) unhöflich - aber durchaus effektiv und gut - und - für mich: die beste Möglichkeit!

:)
 
Ich lege bei Werbeanrufen auch einfach kommentarlos auf.

Ist für mich am einfachsten, geht am schnellsten und schont meine Nerven. Ob das nun unhöflich ist oder nicht ist mir egal, denn die Anrufer, die mich mit ihren unerwünschten Werbeanrufen belästigen (und als Belästigung und Einbruch in meine Privatsphäre empfinde ich es tatsächlich) machen sich über Höflichkeit oder Unhöflichkeit offensichtlich auch keine Gedanken.
 
Man kann das Ganze jetzt natürlich wieder mit dem Blick fürs Ganze betrachten und sich sagen, dass die Leute, die da anrufen, selten das Gefühl haben, endlich ihren Traumjob gefunden zu haben. Die machen diese Jobs ja auch oft aus purer Verzweiflung. Aber ich kann ja nicht aus Mitleid 36 Zeitschriften abonnieren :).
 
Komischerweise haben wir schon sehr lang keine solchen Werbeanrufe mehr gehabt. Schon jahrelang nicht mehr.

Naja, ab und zu ruft die Lokalzeitung an, ob wir ein Probeabo haben möchten. Da sag ich immer "Vielen Dank, wir möchten das nicht." und damit ist die Sache erledigt. Also ich empfinde das jetzt auch nicht als Belästigung, weil die Damen und Herren wirklich nicht drängeln oder diskutieren, sondern das Nein sofort akzeptieren.

Allerdings kommt es manchmal vor, dass jemand an der Tür klingelt und möchte, dass ich den Anbieter für Strom, Telefon oder Keineahnungwas wechsle. -- Sie sind doch bestimmt Kunde bei der Telekom. Nein? Bei welchem Anbieter sind Sie denn? Das können sie mir ruhig sagen. Wollen Sie denn nicht sparen? :rolleyes: :wand

Wie sieht es denn damit eigentlich aus? Ist das denn überhaupt noch erlaubt?



Achja, auch für mich hat sich bei unerwünschter Werbung an Telefon und Tür die unhöfliche Kaltschnäuzigkeit inklusive einfach auflegen/Tür schließen als beste Abwehrmethode bewährt, obwohl mir das auch wirklich extrem schwer fällt, unhöflich zu sein.
 
Werbeanrufe sind nach deutschem Recht auch seit rund 5 Jahren verboten.
Daher muss dieses 800 (vermutlich eher) DM Urteil heute nicht mehr stimmen.
Die Anrufer aus Deutschland wird es selten geben- heute aber kommen die Anrufe vorzugsweise aus der Schweiz mit Rufnummer Unterdrueckung.

Die wohl groesste Sauerei empfand ich eigendlich, wenn man von bestehenden Vertragspartnern angerufen wurde um an zu fragen, ob man mit dem Produkt zufrieden ist um dann gleich ein neues anzupreisen. Dies ist erlaubt.
Vorzugsweise sind solche Anrufe von der oertlichen Hausbank oder Versicherung.
In solchen faellen half bei mir, meine Unzufriedenheit ueber das Produkt kund zu tun- man wird ja schliesslich angerufen um noch mehr zu verkaufen.

Edit: diese Tuerbesuche hatte ich auch- bekomm ich sogar hier.
In Deutschland half immer der freundliche Hinweis, dass ich an bestehende Vertraege gebunden bin und vorzeitige Kuendigung nicht moeglich ist.
Klappt hier auch sehr gut.
Ansonsten hilft nur, alles von Hand unter den Vertrag kritzeln und den Durchschlag behalten. Steht das Gekritzel auch im Orginal des Vertreters (und der will das so wenig wie der Teufel das Weihwasser) hatt man alle seine Versprechungen schriftlich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Anrufer aus Deutschland ma es nicht mehr geben- heute aber kommen die Anrufe vorzugsweise aus der Schweiz mit Rufnummer Unterdrueckung.
Das stimmt so nicht ganz. Die Anbieter sind verpflichtet, eine Rufnummer zu übermitteln. Dabei passiert es scheinbar recht häufig, dass eine fremde Nummer übermittelt wird, bzw. auch mal gerne eine Nummer aus dem Ausland.
 
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