Information Das fehlte noch - Ärger mit der Bank

maetes

R.I.P.
Moin Gemeinde,
also so dicke haben wir es ja nun auch nicht, als wir uns das gefallen lassen könnten.

Folgendes ist geschehen.
Es ist Donnerstag. Die beste Ehefrau von allen hatte die Geschenke zusammen und war beim Kassensturz des Sparstrumpfes überrascht. Da war doch glatt noch reichlich Zaster übrig.
Was tun damit? Dem Alten geben – der macht nur ‚Blödsinn‘ damit. Den ‚lieben Kleinen‘ in den immer hungrigen Rachen werfen – keine gute Idee. Wieder in die Socke packen – da gehen dann noch die Motten dran, oder schlimmer noch, der Mann.
Da war noch die letzte Rate für das neue Esszimmer offen – Das ist der richtige Verwendungszweck.

Jetzt unterhält man sich seit Jahren öfter mal mit Maschinen. Mit Fernbedienungen, mit Computern, mit Fahrkartenautomaten und auch mit den Geld speienden Terminals in der Bank. (Das betreffende Institut werde ich hier nicht nennen, sonst werde ich noch wegen Verleumdung oder Geschäftsschädigung belangt).
Die beste Ehefrau von allen wollte jetzt 300,-€ per Automat auf ihr Konto einzahlen, um die Euronen anschließend an ihren Zahnarzt zu überweisen.
Sie fütterte den Blechonkel mit sechs Fünfzig-Euro-Noten. Die Klappe schließt sich, die Maschinerie läuft an und auf dem Display erscheint der Satz: Sie haben 100 EUR eingezahlt.
Bumm, der Punch sitzt.
Eine Mitarbeiterin hat das lange Gesicht meiner Frau bemerkt und nachgefragt, ob ein technisches Problem vorliege. Der nächste Weg führte zur Information. Von da aus ging es zum Kassenschalter, vielleicht ist ja am Bildschirm was zu sehen. Fehlanzeige!
Dann müsse wohl der Automat geöffnet werden und das ginge erst am Freitagnachmittag. Hätte das Terminal nicht im Beisein meiner Frau geöffnet werden müssen?
Am Freitagvormittag kam ein Anruf, das Geld sei noch nicht wieder aufgetaucht…

Jetzt haben wir ganz gute Verbindungen zur örtlichen Tagespresse, unsere Tochter ist dort freie Mitarbeiterin. Meine Frau hat die Redaktion angerufen und das Geschehen geschildert. Könnte eine "gute" Werbung für das Geldinstitut werden…

Wir sehen uns schon vorm Tresen der Polizei stehen, damit das Videoprotokoll überprüft werden kann. Beim heran zoomen des entsprechenden Bildausschnitts muss doch erkennbar sein, ob da zwei oder mehr Banknoten ins Fach gelegt wurden.
Ein Gang zum Anwalt dürfte uns dann auch nicht erspart bleiben, oder?
Man fühlt sich so erniedrigt, wenn einem unmoralisches Verhalten unterstellt wird.
Es wurde zwar nicht ausgesprochen, aber die Reaktionen der Bankbediensteten ließen ihre Gedanken lesbar werden. („Da kann ja jeder kommen…“)

Nicht nur das Wochenende, nein, die ganze Vorweihnachtsstimmung ist im Arsch.
Mal sehen, was da nächste Woche kommt.


Gruß Martin
 
maetes schrieb:
Die Klappe schließt sich, die Maschinerie läuft an und auf dem Display erscheint der Satz: Sie haben 100 EUR eingezahlt.

Das ist ja wohl der Albtraum schlechthin.

Ich denk' schon immer, ich könnt' beschissen worden sein, wenn ich mir da nur was auszahlen lasse. Also: Falsche Fuffziger darunter oder mal'n Schein zu wenig. Auch werd ich ziemlich hysterisch, weil man ja nie weiß, ob der das Geld nicht gleich wieder einzieht, wenn man nicht flink genug zugreift.

Kann gut sein, daß es etwas merkwürdig ausschaut dann, wenn ich das Bündel da wegreiße. So als hätte ich mir grad die Hand geklemmt etwa.

Aber sowas nun ... Na, ich wär' ja zur Bache geworden, wenn mir da nicht augenblicklich einer diesen Kasten aufsprerrt, daß ich da selbst den Gang meines Geldes nachverfolgen könnte.

Erniedrigt, wenn einem der Saaldiener da irgendwas unterstellt ? Ich würde sagen, wenn Maschinen uns schon derart diffamieren können, und man denen glaubt, nur uns nicht mehr, das ist doch die eigentliche Erniedrigung.

Demnach sollte man das hinkünftig vielleicht besser nur noch einzelweise da hineingeben.

Aber dann behauptet er vielleicht auch noch, der Automat, er wisse gar nichts von einer Banknote, hätte den ganzen Tag lang noch keine in seinen Greifern gehalten, und mich (als dann Einzahlerin) kenne er schon mal überhaupt nicht.

Wenn man aber einen Durchblick hat, dann weiß man schon, daß da eh nur Leute drinnen sitzen, die das ausgeben bzw. entgegennehmen - ... oder eben nicht ... :D

Die Banken müssen schließlich auch schauen, wo sie bleiben, was man hieran wieder genauestens sehen kann. Und in heutiger Zeit sind schlecht bezahlte Angestellte noch immer billiger als diese Automaten. Nachher kaufen die bloß die Hüllen und setzen ihre eigenen Leute da rein ... glaub ich.
 
Das Geld wird wieder auftauchen, ihr bekommt Montag/Di. einen Anruf.

Jahre her:

Man muss ja immer erst die Karte rausnehmen bevor die Scheine im Schlitz liegen.
Auf dem Display stand schon nach Sekunden in großen Roten Lettern "ENTNEHMEN SIE IHRE KARTE!"

Da stand ich auch ziemlich bedröbbelt vorm Automaten und starrte auf den Schlitz, aus dem die Karte auftauchen müsste. Nix kam Raus.
Die Blicke der Banker waren deutlich -> "Konto Überzogen, Karte weg und jetzt noch Stress machen."

3 Wochen Später kam die Karte per Post ohne weiteres Anschreiben/Tschulligungszettel.
 
Es wurde zwar nicht ausgesprochen, aber die Reaktionen der Bankbediensteten ließen ihre Gedanken lesbar werden. („Da kann ja jeder kommen…“)

Die Blicke der Banker waren deutlich -> "Konto Überzogen, Karte weg und jetzt noch Stress machen."

Das ist ja da Traurige daran. Die Wahrscheinlichkeit, dass das jemand behauptet um an Kohle zu kommen, ist größer als dass es wirklich mal jemanden wahrhaftig und unbeabsichtigt passiert. Und dann wird gleich mit solchen Sprüchen rumgemault. Dass der Kunde einen Aufstand macht, weil sein Geld der fehlerhaften Technik wegen verschwand wird dabei erstmal völlig außer Acht gelassen. Auch dafür haben die doch Ihre Überwachung, damit keiner bescheißen kann. Dann sollen die sich gefälligst darum kümmern.

Ich habe ja schon schlechte Laune gehabt, aber das macht mich jetzt rasend :motz

Auf alle Fälle wünsche ich Dir viel Erfolg und möglichst wenig Stress bei der Wiederbeschaffung des Geldes.
 
Ich bin in der Beziehung kein Fachmann, würde aber überlegen, was die oder Du aufbewahren müssten, damit die Beweiskette später lückenlos ist.

Du jedenfalls den exakten Zeitpunkt, und ein exaktes Gedächnisprotokoll, wie das ablief, wie rum Du die Scheine gefüttert hast, mit wem Du dann alles Kontakt hattest, Reihenfolge, Name, Aussage.
Leute, -die wussten, dass Du gleich x Euro einzahlst, -von denen Du das Geld bekommen hast,.....
Wer vor Dir am Automaten stand, wer nach Dir,...
Kurz: Haarklein, detailgenau A L L E S.
Der Mensch vergisst nämlich!

Die müssten die Maschinendaten, Protokolle, Name und Bericht des Kontrolleurs, Videoaufzeichnungen,......, wer noch alles Zugang zu dem Gerät hat, bevor es auf den Fehlbestand hin kontrolliert wurde. Hat jemand alleine Zugang, oder nur mit Zeugen. Wer ist der Zeuge?
Hat die Maschine Daten, wer vor und wer nach Dir eingezahlt hat? Möglicherweise hat der nach Dir gesehen, dass Du mehrere Scheine gefüttert hast???

Mein Hintergrund:
Vor ca. 20 Jahren, ich besaß in einer größeren Stadt einen Verkaufsbetrieb. Abends haben meine Verkäuferinnen den Umsatz immer per Geldbombe bei der örtlichen Sparkasse eigeworfen, und im Kassenbuch den Betrag notiert.

Eines Tages bekam ich einen Anruf von der Bank, ihnen wäre Geld abhanden gekommen. 2000 DM würden fehlen, und sie wüssten nicht, wo das Geld wäre.
Der Kontrolleur der Bank ging davon aus, dass alles OK wäre, und hat das Geld der vielen Bomben ohne nachzuzählen gebucht.

Als ich meine Aufzeichnungen durchsah, hatte ich tatsächlich einen Fehlbetrag über die 2000 DM. Die Kassiererin hatte 3000DM Tagesumsatz eingelegt, auf den Begleitschein aber 5000,- notiert.
Ich habe mich natürlich gemeldet und das Restgeld eingezahlt!

Das war nun keine Maschine, aber wie man sieht, gibt es Fehler im System, die in diesem Fall nicht mal einen kriminellen Hintergrund haben.
 
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