Arbeitsagentur baut Stellen ab

Wenn Du selbst jederzeit bereit bist, Deinen Arbeitstag spontan um eine halbe Stunde zu verlängern, dafür einen privaten Termin sausen zu lassen - nur um jemand anders damit einen Gefallen zu tun, dann darfst Du das auch von Anderen erwarten - ansonsten nicht.

Wenn jemand nur bis 16 Uhr bezahlt wird, warum sollte er dann länger arbeiten?
 
Ich glaube shinshans Aussage war eher:
"Wenn jemand nur bis 16 Uhr bezahlt wird, warum sollte darf er dann länger arbeiten früher gehen?"

Ich habe bisher wenig mit dem Arbeitsamt zu tun gehabt, aber genau die selbe Tendenz auf anderen Ämtern ebenfalls festgestellt:

Man selbst wird dazu genötigt, Termine peinlichst genau einzuhalten, aber die Angestellten dürfen diese Termine anscheinend verschwitzen, ohne mir Bescheid zu geben.

Ich bin erreichbar und ich habe meine Zeit nicht gestohlen, ein Anruf kann doch wohl nicht so schwer sein, wenn es mal nicht klappt, oder?
 
Supi, ganz ehrlich, ich will gar nicht wissen, was ich schreiben würde, wenn ichs nicht selbst erlebt hätte. Wie auf dem Arbeitsamt mit Menschen umgegangen wird, glaubt man wahrscheinlich erst, wenn man mal dort war.
Und wenn ich dann von jemandem einen Computerkurs angeboten bekomme, dem ich gerade vor einer Minute zeigen musste, wie er seine Suchmaschine bedienen muss...
 
Du hast Recht, ich habe gut reden, denn ich war glücklicherweise noch nie in dieser Situation - und unter dem eigenen emotionalen Druck ist es vermutlich auch nochmal deutlich schwerer, sich aufrichtig in die Lage eines anderen zu versetzen.
Dennoch: Ich hatte in den letzten Monaten zwei Mal mit dem Arbeitsamt zu tun, wurde zwei Mal vorgewarnt, wie schlimm es werden würde - und hatte zwei supernette und auch noch konstruktive Gespräche, bei denen ich jeweils bekam, was ich wollte.
 
Im Laufe der Jahre habe ich mir angewöhnt, Freundlichkeit auf Vorschuss zu gewähren.
Besonders in Situationen, die statistisch gesehen ein höheres Konfliktpotenzial haben, bemühe ich mich sofort von mir aus um ein positives Gesprächsklima, in dem ich mein bestes Lächeln aufsetze und Verständnis signalisiere

Sehe ich genauso, zumal ich auch Dienstleistungen weitergeben muss. Dazu gehören auch unzufriedene Kunden. Wenn einem mal ein "Kunde" verkehrt kommt und uneinsichtig ist, kann es halt passieren, dass man beim nä. "Kunden" nicht so moderat reagiert. Dieses darf nicht passieren, einmal vom "Kunden" nicht, aber auch nicht vom "Kundenberater".;)

Ich frage mich manchmal, wie gehen gewisse "Kunden" vor, aggressiv fordernd, so nach dem Motto: Du gehörst mir, Du machst was ich sage! ?

Das geht überhaupt nicht.;):D
 
und unter dem eigenen emotionalen Druck ist es vermutlich auch nochmal deutlich schwerer, sich aufrichtig in die Lage eines anderen zu versetzen.
Den emotionalen Druck hat eigentlich bei mir erst die Arbeitsvermittlerin rein gebracht, indem sie völlig aus dem Nichts heraus anfing, mich zu beschimpfen!
Was ich mir anhören durfte war echt nicht mehr normal und auch nicht mit "schlechtem Tag" entschuldbar.
Das ist ja aber auch das, was ich u.a. mit fehlender Qualifikation meine: auch wenn ihr da vorher 50 Kunden "dumm gekommen" sind und sie genervt ist, sowas darf einem Kundenberater einfach nicht passieren, ich kann ja nichts für das Verhalten meiner Vorgänger.
 
Das stimmt natürlich. Der 100. Kunde des Tages kann nichts dafür, dass er der 100. ist - er hat daher das selbe Recht auf freundliche Behandlung wie der Erste.

Nun, wenn mein Gesprächspartner deutlich signalisiert, dass er Beschimpfung für das passende Kommunikationsmittel hält, dann kann ich mich auch hier anpassen - und darf ganz unbescheiden behaupten, auch dafür ein Talent zu haben :p.
 
Leider sehen eben einige Bearbeiter den Arbeitssuchenden nicht als "Kunden" sondern als "Bittsteller" oder sogar als "arbeitsscheuen Schmarotzer" (was ja ab und zu auch mal zutreffen wird). Und genau so behandelt er seinen Gegenüber dann auch.
Das es tatsächlich Leute gibt, die wirklich "Arbeit" suchen bemerken solche Bearbeiter dann gar nicht mehr, leider.
Vielleicht sollte man solchen unhöfliche Bearbeitern mal klarmachen, dass diese ohne die vielen Arbeitslosen selber Arbeitslos wären ;)
Ich hatte bei Besuchen im Arbeitsamt bisher immer Glück und kann daher auch nicht meckern.
 
Nun, wenn mein Gesprächspartner deutlich signalisiert, dass er Beschimpfung für das passende Kommunikationsmittel hält, dann kann ich mich auch hier anpassen - und darf ganz unbescheiden behaupten, auch dafür ein Talent zu haben :p.
Entgegen meines diesbezüglich durchaus auch vorhandenen Talents ;) hab ich mir damals meine Jacke geschnappt und bin einfach gegangen. Ich war kaum zur Tür zu Hause rein, klingelte das Telefon und die Dame entschuldigte sich, sie hatte wohl inzwischen bemerkt, dass ihr Verhalten ziemlich daneben war. ;)
 
Nun, wenn mein Gesprächspartner deutlich signalisiert, dass er Beschimpfung für das passende Kommunikationsmittel hält, dann kann ich mich auch hier anpassen
Das sollte man beim Arbeitsamt besser lassen - ausser einer dreimonatigen Sperre dürfte das recht schnell eine Anzeige nach sich ziehen.
"Wie es in den Wald hineinruft ..." zählt dann nicht mehr.


Ich war kaum zur Tür zu Hause rein, klingelte das Telefon und die Dame entschuldigte sich, sie hatte wohl inzwischen bemerkt, dass ihr Verhalten ziemlich daneben war. ;)
Das spricht immerhin für sie - sie hätte dir wegen des Weggehens auch andere Massnahmen hinterherschieben können.


Bei meinen (zum Glück recht kurzen) Besuchen konnte ich eine deutliche Verbesserung beobachten:
2004 war von Unterstützung nichts zu erkennen, statt dessen drohten sie bei allen möglichen Gelegenheiten mit Geldsperren.
2006 bekam ich Unterstützung beim Ausfüllen der Anträge und sogar einige (teils mehr, teils weniger brauchbare) offene Stellen, auf die ich mich bewerben konnte/wollte/sollte.
In beiden Fällen waren die Arbeitsvermittler sehr freundlich, die Bürokräfte waren 2004 kurz angebunden (aber immer noch relativ freundlich) / 2006 auch sehr freundlich, der Zuwendungsberater 2004 (gab es 2006 nicht mehr) war unter aller Kanone.
2004 war alles noch sehr chaotisch - man sollte in Büros gehen, an denen Schilder "Eintreten verboten" hingen, musste in mindestens vier Büros (und jeweils natürlich ewig warten) und durfte Stockwerksweise hin- und herhetzen. 2006 war alles besser strukturiert - der Empfang nahm die Papiere entgegen und drückte mir einen Zettel in die Hand mit den zwei Büros, die ich noch besuchen musste - jeweils mit Terminen, zu denen ich auch tatsächlich drankam.

Gerade bei letzterem Punkt dürfte sich eine Ausdünnung des Personals deutlich bemerkbar machen. :(
 
Das spricht immerhin für sie - sie hätte dir wegen des Weggehens auch andere Massnahmen hinterherschieben können.
Außer mich nicht mehr "einladen" unter Androhung von Paragraph Schlagmichtot konnte sie nichts machen - ich bekam ja eh nichts, kein Geld, keine Weiterbildung, nichtmal Rentenanrechnungszeiten - nach der Kindererziehung hat man nunmal keinerlei Ansprüche.

Im Gegenteil ich war auf der Heimfahrt noch fest der Überzeugung, die Dame wegen Beleidigung anzuzeigen. Offensichtlich war sie sich der Gefahr bewusst geworden.
 
Oben