Also - hier ist er, der erweiterte Lösungvorschlag.
Kurze Zusammenfassung des bisherigen Toppics
In seinem Eingangsbeitrag hat koloth prägnant das Geheimnis gelüftet, warum eine XP-Datensicherung nicht einfach auf eine neue Festplatte restauriert werden kann - weil nämlich der Neustart der neuen Festplatte(n-Partition) zu einem BlueScreen führen würde, da XP beim Booten 'elektronische Fingerabdrücke' (UUIDs) der Festplatten benutzt. Da durch das Restaurieren die UUIDs der alten Festplatte rückgesichert wurden, wird das neue Laufwerk schlicht und einfach nicht erkannt.
Sodann wird anschaulich mit Bildschirmabdruck dargestellt, wie durch Anschluss des alten und des neuen Laufwerks sowie Übertragen der UUIDs letztendlich "auf das neue Laufwerk bootfähig umgezogen werden kann". Die hohen Zugriffszahlen bezeugen, dass diese Lösung ein richtiger Weg ist.
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Offen blieb noch die Frage, wie zu verfahren ist, wenn altes und neuen Laufwerk nicht gleichzeitig angeschlossen werden können, weil das alte Laufwerk zum Beispiel defekt ist oder beim Notebook kein Platz für ein zweites Laufwerk vorhanden ist. Das Hauptproblem besteht darin, dass die alten und somit für das neue Laufwerk falschen UUIDs in der Datensicherung in einer Systemdatenbank enthalten sind, die wiederum nur mit gestartetem XP veränderbar sind - jede Art Patchversuch wurde durch die XP-Sicherungsfunktionen erkannt und machte die restaurierte Datensicherung unbrauchbar - siehe vorgehender Beitrag.
1. KEINE BANGE vor der folgenden Textmenge, es gibt am Ende des Beitrags die Kurzfassung der Lösung; die Detailbeschreibung bis zum gefundenen und überprüften Lösungsweg dürfte aber Zweifler überzeugen. Alle Tests wurden mit XP-SP3 durchgeführt.
Die nächste Überlegung brachte mich dann auf den Lösungsweg: Wenn XP neu auf einem Laufwerk installiert wird, sind ja noch keine UUIDs gespeichert, XP muss sich also OHNE UUIDs ausschließlich an den Partitionen orientieren können. Zum Testen ob das funktioniert, wurde in der entsprechenden Systemdatenbank per REGEDIT der Ordner HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\MountedDevices in ..\MountedDevice2 umbenannt.
[Ein evtl. Ordner ..\MountedDevice1 kann entfernt werden oder auch stehenbleiben, er hat keine Funktion und könnte ein Installationsrest sein, unter vista gibt es diesen Ordner in der Registry auch nicht; die unter vista in der Registry gespeicherten UUIDs sind aber mit den XP-UUIDs identisch.]
2. Danach wurde das System heruntergefahren und mit der BartPE-Windows-Live-CD eine dateibezogene Vollsicherung per WinRAR durchgeführt sowie anschließend in ein beliebiges Verzeichnis einer USB-Platte restauriert. Dann in das Verzeichnis ..\Windows\System32\Config gewechselt und die Datei SYSTEM in SYSTEM.txt umbenannt - und nun kann die Verifikation gestartet werden: Der Registry-Ordner ..\MountedDevices wurde ja UMBENANNT/nicht gelöscht [in Datenbanken wird nicht gelöscht, sondern werden Einträge nur deaktiviert] - und es soll ja Monitor-mäßig erstmal geprüft werden, ob wirklich kein Eintrag ..\MountedDevices mehr vorhanden ist, bevor die Datensicherung zurückgeschrieben wird. Also '..\SYSTEM.txt' mit WORDPAD öffen und Datei - SUCHEN - und tatsächlich gibt es nur einen Eintrag MountedDevice2, aber nicht MountedDevices .
3. Der Rest war einfach: Die dateibezogene Vollsicherung wurde (weiter von der LIVE-CD aus) nach C: zurückgeschrieben und neu von Laufwerk C: gebootet -
und das restaurierte XP auf C: bootet einwandfrei OHNE UUIDs bis zum Desktop durch! Keinen Schreck bekommen, wenn ich jetzt ergänze "fast einwandfrei", denn nachdem der Desktop praktisch aufgebaut war, machte XP fast eine halbe Minute lang den Eindruck, es sei eingefroren - anschließend war alles normal, auch bei allen späteren Neustarts. Das kurzfristige Einfrieren war auch bei zwei Restore-Nachtests zu bemerken, es könnte daher vermutet werden, dass XP wegen der fehlenden UUIDs eine "Sicherheits-Sonderprüfung" durchführt und dann anschließend die UUIDs neu generiert. Um sicher zu sein, dass XP die UUIDs nicht aus irgendeiner Sicherungsdatei zurückholt, habe ich vor dem Reboot zwei USB-Laufwerke abgestöpselt - und siehe da, in der neu erstellten ..\MountedDevices waren deren Einträge NICHT enthalten, wohl aber in der umbenannten ..\MountedDevice2
-Nach Wiedereinstöpseln der USB-Laufwerke waren deren Laufwerksbuchstaben vertauscht (was sich über Tausch der Registry-Einträge oder Zurück-Umbenennen des Registry-Ordners ..\MountedDevices und Reboot leicht beheben lässt), also ein weiterer Hinweis, dass XP in der Lage ist, neue Laufwerke (zunächst) OHNE UUID einzubinden.
4. Eine XP-Systemrestaurierung funktioniert also demnach auch ohne UUIDs, hier am erfolgreichen Beispiel der dateibezogenen Datensicherungsmethode. Bei Imagesicherungen ist dieser Lösungsweg aber noch fraglich. Zu Testzwecken wurde wiederum auf Laufwerk C_XP in der Registry ..\MountedDevices in ..\MountedDevice99 umbenannt, DriveImage2002 von C: angestartet, Systemabschluss *). Die DriveImage-Sicherung wird jetzt VOR DEM folgenden Booten von XP_C: erstellt, dann auf eine LEERE Festplatten-Partition restauriert und wie in Ziffer 2 beschrieben in der Datei "..\SYSTEM.txt" nach einem Eintrag 'MountedDevices' gesucht - keinen gefunden/also alles wie gewünscht OHNE UUID. Somit ist die Lösung 'Registry-Umbennen MountedDevices' VOR STARTEN DER DATENSICHERUNG auch für DriveImage2002 tauglich. Da andere Image-Sicherungslösungen vermutlich wie DriveImage2002 ebenfalls mit einem eigenen Betriebssystem oder zu einem frühen Zeitpunkt nach dem XP-Booten greifen, liegt die Vermutung nahe, dass die Lösung auch für andere Image-Anwendungen tauglich ist - Klarheit kann aber nur der Test analog dem beschriebenen Vorgehen wie mit DriveImage2002 bringen. Falls ein zweites XP auf dem PC vorhanden ist, so sollte [nach Umbenennen von ..\MountedDevices auf dem zu sichernden XP_C] von diesem zweiten XP aus die Imagesicherung gestartet werden - die Datensicherung ist dann voll tauglich für den Umzug auf eine neue Festplatte.
*) GENAUER: Meldung 'Preparing your PC to reboot and run DriveImage' - reboot - CalderaDOS starting from Floppy Image. Das für XP_C gebildete Image wurde nach Festplatten_E: geschrieben und von E: wieder nach C: restauriert. Der Eintrag ..\MountedDevice99 ist vorhanden, also ist ..\MountedDevices mit den UUIDs neu gebildet worden, ersichtlich auch daran, dass die zwei UUIDs der VOR Starten von DriveImage2002 abgeschalteten USB-Laufwerke in ..\MountedDevice99 enthalten sind, in ..\MountedDevices aber nicht.
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Erfahrungs-Rückäußerungen zu anderen Imagelösungen sind ausdrücklich erwünscht - wenn MS die Nutzer in solchen Fragen allein lässt, dann müssen wir uns eben selbst helfen.
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[5. Dateibezogene XP-Datensicherungen haben den Vorteil, dass durch Entpacken in ein alternatives Laufwerk/Verzeichnis auf Einzeldateien zugriffen werden kann. Sie sind aber deutliche langsamer als Image-Sicherungen, und beim (eher seltenen) Umzug von XP auf eine neue Festplatte fällt gegenüber Image-Lösungen Mehrarbeit an, weil nämlich vor dem Restaurieren der Datensicherung erstmal ein Simpel-XP installiert werden muss, damit der Bootsatz u.ä. erstellt wird. Dennoch hält sich der Gesamt-Zeitaufwand mit zwei Stunden in Grenzen, ist jedenfalls zielsicher und wesentlich einfacher als eine komplette Neuinstallation. Außerdem muss man ja nicht zusehen, wenn der Rechner arbeitet
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Kurze Zusammenfassung der ergänzenden Lösung
Die ergänzende Lösung ist an sich banal, es war nur etwas Tüftelei erforderlich, mit welchen Tests ermittelt werden kann, dass die Datensicherung tatsächlich NICHT die untauglichen 'elektronischen Fingerabdrücke' (UUIDs) der alten Festplatten enthält: VOR JEDER Vollsicherung wird nach Start des zu sichernden XP-Systemlaufwerks (meist C) REGEDIT aufgerufen und der Ordner HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\MountedDevices in ..\MountedDevice2 oder ähnlich umbenannt werden. Damit wird die anschließend durchgeführte Datensicherung für die Wiederherstellung auf einer neuen Festplatte tauglich, sowohl für Sicherungen von einer Windows-Live-CD aus als auch für Imagesicherungen von einer ZWEITEN XP-Partition aus auf dem gleichen PC. Die von koloth eingangs dieser Anleitung beschriebene Lösung bleibt weiterhin maßgeblich, wenn altes und neues Laufwerk gleichzeitig im Zugriff sind, was im Falle eines Plattencrashs der alten Festplatte oder bei fehlender Einbaumöglichkeit in Notebooks nicht der Fall ist, aber jeder Nutzer kann sich ja frei entscheiden oder auch beide Lösungswege praktizieren. Den von mir privat betreuten XP-Normalanwendern empfehle ich im ersten Monat die UmzugsTaugliche Datensicherung [also mit UT kennzeichnen], danach zwei Monate die übliche Datensicherung ohne Registry-Eingriff usw. im Wechsel.
Für Auch-LINUX-Nutzer: Das vorherige Umbenennen des Registry-Ordners ..\MountedDevices muss natürlich auch durchgeführt werden, wenn XP von Linux aus gesichert wird, damit die XP-Sicherung UmzugsTauglich ist.
Ist auf dem PC nur EIN startbares XP vorhanden und wird eine andere Imagelösung als DriveImage2002 durchgeführt, so muss -wie in Ziffern 4 und 2 beschrieben- getestet werden, dass diese Imagesicherung keine RegistrySpeicherung ..\MountedDevices enthält, sonst wäre diese Sicherung nicht umzugstauglich: Der beschriebene (nur einmalig durchzuführende) Testweg verschafft Klarheit dazu.
Disclaimer: Alle Tests wurden sorgfältigst und mehrmals durchgeführt (einschließlich mehrerer Datenwiederherstellungen wegen BlueScreens nach untauglichen Lösungsversuchen). Dennoch kann keine irgendwie geartete Verantwortung oder Haftung übernommen werden, dazu sind die PC-Konfigurationen auch teilweise zu komplex (DUAL-Boot und ähnliches).
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vista - NEIN!
1. vista ist in vielem anders als seine Vorgänger. Unter anderem weicht nach meinen Tests das vista-NTFS erheblich von XP-NTFS ab. Beispielsweise führte der Versuch, mit einer XP-Live-CD vista zu sichern und zu restaurieren dazu, das vista zwar funktionsfähig mit allen Anwendungen wiederhergestellt werden konnte, aber praktisch alle eigenen als auch Systemlinks 'verschwunden' waren, also unbrauchbar. Es ist also auch Vorsicht angesagt, wenn systemnahe Dateien zwischen XP und vista ausgetauscht werden, denn da spielt das Rechtemanagement mit Sicherheit eine dominante Rolle.
Als einzige dateibezogene vista-Datensicherung ist mir bisher die Lösung mit Knoppix-Linux-DVD ab Version 5.20 bekannt - die mit dem ntfs-3g-Treiber.
2. Wird testweise in der vista-Registry ..\MountedDevices umbenannt und danach vista rebootet, erscheinen zuerst diverse Fehlermeldungen und anschließend wegen 'nicht gefundener Profile' ein Minimal-Hilfsuser. Selbst grundlegende Systemfunktionen fehlen. Der Rückweg erforderte aber kein Restaurieren, sondern ging mit Klick auf das Windows-Symbol links unten - Suchen nach cmd.exe - draufklicken - Registry - und wieder ..\MountedDevice2 auf ..\MountedDevices umbenennen: Beim vista-Neustart war alles wieder heile.
3. Beim Versagen der ..\MountedDevices-Umbenennenlösung bei vista könnte es allerdings eine Rolle spielen, dass vista bei mir auf "F:" installiert ist (sagt XP), sich nach dem Booten aber als C: mountet. Eventuell hat jemand/jefrau die Gelegenheit, beim vista-Umzug auf eine andere Festplatte den von koloth beschriebenen Lösungsweg mit alter UND neuer Festplatte auszutesten.