Ist unser Bundespräsident noch zu retten?

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Die Frage in der Überschrift ist durchaus so doppeldeutig gemeint, wie sie klingt:
Unser Bundespräsident Christian Wulff gerät zusehends unter Druck.
Privatkredite, kostenlose Urlaubsreisen, eine von "Vorzeigeunternehmer" Maschmeyer finanziert Anzeigenkampagne - kann er unter diesen Umständen überhaupt im Amt bleiben?
Wulff selbst gibt sich bis jetzt noch selbstsicher und kann das alles vertreten, wie er selbst sagt - von Maschmeyers Finanzspritze an den Verlag seines Buches hat er angeblich nicht mal gewusst.
Scheibchenweise kommt immer mehr ans Licht, und Wulff gibt auch immer nur das zu, was er muss - alleine wegen dieser Taktik sollte er meiner Meinung nach aus Schloss Bellevue ausziehen.
Genügend Kumpels, die ihm Unteschlupf gewähren könnten, scheint er ja zu haben.
 
Politisch wird er das nicht überleben.
Pech halt, das er als Präser so etwas wie die moralische Instanz darstellt und wenn er selbst diesen Ansprüchen nicht gerecht wird, dann muss er halt seine Konsequenzen ziehen.

Aber mal ganz davon abgesehen:
Schon seltsam, was jetzt auf einmal so alles ans Tageslicht kommt. Bei dem Privatkredit hätte ich gesagt: "Mir doch wurscht, wie der Wulff seine Hütte finanziert".
Die anderen Sachen hatt bestimmt schon jeder Abgeordnete in irgendeiner Form in Anspruch genommen. Und wenn mal wieder irgendeiner irgendjemandem im Weg ist, dann wird die große Schublade aufgezogen.;)
 
Der Herr Wulff hat aber immer schon ganz schön hohe Ansprüche an andere gestellt.
Jetzt muss er sich selbst an diesen seinen Ansprüchen messen lassen. Als Mitglied bei ProChirst wird er mit der Bibel ja vertraut sein:

Den Splitter, der im Auge deines Bruders ist, den siehst du;
aber den Balken, der in deinem Auge ist, den siehst du nicht.
Wenn du den Balken aus deinem Auge gezogen hast,
dann wirst du klar genug sehen;
um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen.
Imho bleibt ihm nur der Rücktritt, je schneller, je besser.
Es sind nicht die Kritiker, die angeblich die Würde des Amtes des Bundespräsidenten schädigen, sondern Amtsinhaber wie Wulff.
 
Politisch wird er das nicht überleben.
Je tiefer man gräbt, um so dreckiger wird es. Der Bundespräsident hat hierzulande doch nur noch präsentierende Ausführung, praktisch ist dieses Amt ohne Bedeutung. Daher hält sich meine Anteilnahme generell daran sehr in Grenzen. Auch die üblichen Stimmen aus den Parteien sind für mich keine Überraschung. Zur Aera Kim wurde eine gewissen Hörigkeit angemerkt, ist es hier in Deutschland anders, was ist mit unserer Politikverdrossenheit, die sich in der Wahlbeteiligung wiederspiegelt? Für mich sind die Aktionen bei Böersen, Banken und von Lobbyisten wichtiger, da diese direkt auf unsere Branche einwirken. Unsere Personaldisponentin hat letztens noch die Hände überm Kopf zusammengeschlagen, aber das ist eine etwas andere Thematik.

gd.
 
Ob er nun als Bundespräsident oder als Ministerpräsident fungiert, ihm müsste eigentlich glasklar sein, welche Spielregeln gelten, und es sind mehr oder weniger die gleichen. Ich schließe mich der Position an: Wenn "die" mit ihm fertig sind, kann er politisch einpacken.

Auf der anderen Seite: Welcher Politiker hat denn wohl eine saubere Weste? Und gibt's derzeit nicht auch sinnvollere Sachen zu tun, als jeden Politiker zu demontieren? Diese ganzen Sandkastenspiele gehen mir schon auf den Senkel. Nunja, vielleicht lernen die Jungs und Mädels mal, wie man sich als Verantwortliche dieses Landes verhält. Die Hoffnung soll man ja nicht aufgeben.....

EDIT:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,804925,00.html
Das Nichtuntersuchen des Falls machts sicher auch nicht besser. Haben wir wohl etwas zu verstecken oder untersucht man Bundespräsidenten einfach nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frage mich gerade, wer von uns so viele vermögende Freunde hat, dass es dazu reichte in den vergangenen Jahren 6 (sechs!) Mal zum Urlaub eingeladen zu werden. Das Herr Wulf die nähe zur Prominenz sucht, mag man ihm als Schwäche auslegen. Das die Prominenz aus der Wirtschaft die nähe zum Niedersächsischen Ministerpräsidenten sucht und dieser die Hintergründe nicht erkennt ist allerdings keine Schwäche, sondern entweder Dummheit, oder die bewusste Werbung sich korrumpieren zu lassen.

Herr Maschmeyer stiftet selbstlos Geld? Der Maschmeyer, welcher vorher Gerhard Schröder aus dem anderem politischem Lager unterstützte? Da steckt mittlerweile zuviel im Sumpf drin. P. Rösler mahnt, dass aus Respekt vor dem Amt des Präsidendenten, dieses nicht weiter geschädigt werden sollte! Ein rhetorischer Rohrkrepierer Herr Rösler. Gerade der Respekt vor diesem Amt gebietet es, diesen Windbeutel aus dem Amt zu jagen.

So kann man auch ohne Doktortitelaffäre scheitern und das nicht nur vorerst!
 
Ich frage mich gerade, wer von uns so viele vermögende Freunde hat, dass es dazu reichte in den vergangenen Jahren 6 (sechs!) Mal zum Urlaub eingeladen zu werden.
Ich stelle mir in diesem Zusammenhang zwei andere Fragen:

1. Würde ich solche Einladungen annehmen?
2. Würde ich mich durch solche Einladungen in meinen Entscheidungen beeinflussen lassen?

Ehrlich gesagt sind mir solche Demontagen, wie jetzt gerade wieder eine stattfindet, zu blöd. Das ging mir schon bei KTvonundzuG und bei vielen anderen so. Die sollen ermitteln, ob es sich um Bestechung handelt (Vorteile für die "Spender"?) und wenn da tatsächlich jemand Dreck am stecken hat, soll er sich entweder die Kugel geben, sich freiwillig zurückziehen, oder aus dem Amt gejagt werden.

Ich mag den Wulf nicht, aber wie mit dem Gegrabe im persönlichen Umfeld versucht wird, eine Person "fertig zu machen", erinnert mich sehr an amerikanische Verhältnisse, und das ist etwas, was ich nicht haben möchte!


Ich persönlich habe mittlerweile den Eindruck, dass die SPD mangels eigener Kompetenz und Ausrichtung nur noch nach Verfehlungen der politischen Gegener sucht, um überhaupt noch eine kleine Chance auf den nächsten Wahlsieg zu haben.
Das ist natürlich eine sehr subjektive Wahrnehmung.
 
die Frage stellt sich für Dich doch nur dann, wenn Du ein Amt bekleidest bei dem man Dir Vorteilsnahme unterstellen könnte. So sollte es zumindest bei einem Ministerpräsidenten sein, der seine Position wahrnimmt. Es geht hier nicht um die Hetze gegen einzelne, sondern darum, dass zu Menschen es Leid sind die Arroganz der Mächtigen vorgeführt zu bekommen. Es gelten Gesetze, die gelten für mich, Dich, KT und auch dem Bundespräsidenten. Ein derartiges Vergehen würde mich in meinem Job meine Position kosten. Ich muss jede Einladung zum Essen die unsere Kunden, oder Auftragsnehmer ausprechen abwägen, nehme ich Weihnachtsgeschenke an, so habe ich das mit unserer Compliance Abteilung abzustimmen. Tue ich das nicht, bin ich wohl nicht der richtige für diese Position und bin schneller in der Versandabteilung als Packer, als ich Blaubeerkuchen sagen kann. Allein der Privatkredit hat Wulf einen finanziellen Vorteil in fünfstelliger Höhe erbracht! Die geschenkten Urlaube aus der Wirtschaft dürften Da noch mal so viel bringen. Wer wird da schon bei politischen Entscheidungen gegen seine Gönner stellen?
 
Zuletzt bearbeitet:
die Frage stellt sich für Dich doch nur dann, wenn Du ein Amt bekleidest bei dem man Dir Vorteilsnahme unterstellen könnte
Man kann mir jederzeit Alles unterstellen, würde ich deswegen aber eine Einladung eines Freundes ausschlagen? Darf man deswegen in bestimmten Positionen seine Freunde und Bekannten nicht mehr selbst aussuchen?

Ein derartiges Vergehen würde mich in meinem Job meine Position kosten.
Aber doch auch nur, wenn Du Deinen Freunden dadurch Vorteile verschaffst, oder Dich auf Kosten Deines Arbeitgebers bereicherst.

Ich sehe das Problem momentan eben darin, dass nur auf Basis der Möglichkeit ein Mensch verurteilt wird. Soweit ich es verfolgt habe, gibt es noch nicht einen Hinweis darauf, dass Wulf irgendwelchen Freunden oder Bekannten "Gefallen" als Gegenleistung getan hat.
 
Aber doch auch nur, wenn Du Deinen Freunden dadurch Vorteile verschaffst, oder Dich auf Kosten Deines Arbeitgebers bereicherst.
Das ist so leider nicht richtig: In vielen Betrieben, auch und besonders in großen Unternehmen, ist es einfachen Mitarbeitern inzwischen untersagt, auch nur kleine Aufmerksamkeiten von Kunden oder Lieferanten anzunehmen.
Diese Mitarbeiter sind oft gar nicht in der Position, dafür irgendwelche Gegenleistungen zu erbringen, weil sie keinerlei Entscheidungskompetenzen haben. Selbst Geschenke im Cent-Bereich wie Kugelschreiber oder Kalender müssen gemeldet und in Listen erfasst werden, damit man genau weiß, wer wann welche Aufmerksamkeit erhalten hat.
Und dann kommt der Materialdisponent Max Mustermann, der einem Lieferanten gerade mitgeteilt hat, dass er die zu Weihnachten erhaltene Flasche Wein leider nicht annehmen darf, nach Hause, schaltet den Fernseher ein und hört, dass ein Ministerpräsident eine halbe Million von einem Unternehmer erhalten hat und bei ein paar anderen in deren Luxusvillen urlaubte und dazu sagt "Macht Euch keine Sorgen, ich hab das alles im Griff".

Ich bin in dem Punkt bei Dir, dass es bisweilen unerträgliche Züge annimmt, wie sich auf eine Person eingeschossen wird.
Hat man erst mal einen Zipfel gefunden, wird daran gezerrt, bis der Tisch abgeräumt ist und das Geschirr zerdeppert am Boden liegt.

Aber wenn ich das doch als Politiker weiß, dann lehne ich doch alles, was mir als Vorteilsnahme ausgelegt werden könnte, von vornherein ab.
Wulff musste wissen, dass die Sache mit dem Kredit Ärger bringt, wenn sie an die Öffentlichkeit kommt. So dumm kann er nicht gewesen sein.
 
[...]mit der Bibel ja vertraut sein:[...]

Nimmt ihm das etwa die Eigenschaft, menschlich zu sein? Fadenscheinigere Argumente, als Christen (bzw. Menschen mit Angehörigkeit zu einer christlichen Organisation) anhand zusammengeklaubter Zitate Bibel zu disqualifizieren, gibt es m.E. nicht. (n)³

Das Persönlichkeitenbashing nimmt in Deutschland immer skurrilere Formen an. Bei Guttenberg hat es mich schon verwundert, nun bei Wulff wird es noch weiter auf die Spitze getrieben. Unter Kohl gab es auch schon eine Spendenaffäre, damals war das Ganze aber noch begründet.
Das Problem ist nur, dass Medien Wahrheiten mit Halbwahrheiten vermischen, daraus ergibt sich dann ein zäher und unerbittlicher Cocktail. Da wird es für jeden, der einmal im Fadenkreuz steht, schwer, noch einmal das Ruder rumzukriegen.

Hier wird ja nicht einmal die Möglichkeit zu der Aussage "in dubio pro reo" gegeben. Nicht bei Guttenberg, genauso wird es auch bei Wulff sein. Den Medien sei Dank. (n)
 
Mal eine Frage zum Verständnis: Wulf hat doch den Privatkredit angenommen und damit gegen das niedersächsische Ministergesetz verstoßen?
Die Frage ist also nicht hat er, oder hat er nicht, sondern ist dieses Verhalten in seiner Zeit als Ministerpräsident zu vernachlässigen, wenn man bedenkt, dass Herr Wulf jetzt das höchste Amt im Staat bekleidet. Die Nähe zu vermögenden Vertretern aus der Wirtschaft ist an sich schon bedenklich. Klar das sind jetzt alle beste Freunde und da sind Urlaubseinladungen ganz normal. Aber gut, dass sind keine Vergehen, sondern maximal Indizien.

Am Ende muss Herr Wulf sich gefallen lassen sich an seinen eigenen Maßstäben messen zu lassen. Die sind ja zu Beginn dieses Topics passend verlinkt und sind nicht ohne.
Ich lass den mediengeilen Blender aus Süddeutschland da jetzt Mal aus der Diskussion raus.
 
Nimmt ihm das etwa die Eigenschaft, menschlich zu sein? Fadenscheinigere Argumente, als Christen (bzw. Menschen mit Angehörigkeit zu einer christlichen Organisation) anhand zusammengeklaubter Zitate Bibel zu disqualifizieren, gibt es m.E. nicht. (n)³
Von einem Nichtchristen oder einem Atheisten (wie mir) muss ich nicht erwarten, dass er sich an die Vorgaben irgendeiner heiligen Schrift hält.
Von jemandem, der angeblich gläubig ist (und der damit auch einigermaßen offensiv in der Öffentlichkeit kokettiert), erwarte ich hingegen schon, das er sich an die Vorgaben seiner (in einem Land mit Religionsfreiheit sogar selbstgewählten) Religion hält.

Das Bibelzitat ist auch nicht zusammengeklaubt, sondern passend, bewusst und mit Bedacht von mir so ausgewählt. Denn wer bei anderen Fehlverhalten öffentlich moniert und bei sich selbst fadenscheinige Ausreden für die eigenen Fehler findet, der sieht den Splitter im Augen seines Bruders und ignoriert den Balken in seinem eigenen Auge. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wie man behaupten kann, ich würde hier jemanden anhand zusammengeklaubter Bibelzitate disqualifizieren.

Disqualifiziert hat sich Herr Wulff selbst durch sein Fehlverhalten und seinen bisherigen Umgang damit selbst.
Das Persönlichkeitenbashing nimmt in Deutschland immer skurrilere Formen an. Bei Guttenberg hat es mich schon verwundert, nun bei Wulff wird es noch weiter auf die Spitze getrieben. Unter Kohl gab es auch schon eine Spendenaffäre, damals war das Ganze aber noch begründet.
Der Plagiatsvorwurf an Herrn Guttenberg war (wie wir inzwischen alle wissen) durchaus begründet. Auch hier hat es keinen Unschuldigen getroffen.
Das Problem ist nur, dass Medien Wahrheiten mit Halbwahrheiten vermischen, daraus ergibt sich dann ein zäher und unerbittlicher Cocktail. Da wird es für jeden, der einmal im Fadenkreuz steht, schwer, noch einmal das Ruder rumzukriegen.
Weder bei Herrn Wulff noch bei Herrn Guttenberg sehe ich bisher Halbwahrheiten in den Medien. Möglicherweise geben sie nur die Hälfte der Wahrheit zu, aber das ist was anderes. ;)

Ehrlich: hätte Herr Wulff von einem Bekannten eine Flasche Wein oder eine Schachtel Konfekt oder … in durchschnittlicher Qualität angenommen, würde ich darüber vielleicht kein Wort verlieren. Aber ein Darlehen von 500.000 Euro zu extrem vergünstigten Konditionen (inzwischen ist die Rede von einer Zinsersparnis von 50.000-60.000 Euro) oder Luxusurlaube in Millionärsvillen gehören für mich nicht die Kategorie "kleine Geschenke erhalten die Freundschaft".
Hier wird ja nicht einmal die Möglichkeit zu der Aussage "in dubio pro reo" gegeben. Nicht bei Guttenberg, genauso wird es auch bei Wulff sein. Den Medien sei Dank. (n)
"In dubio pro reo" würde bedeuten, dass es Zweifel gäbe, die man zu Gunsten des "Schuldigen" auslegen könnte.

Bei Guttenberg mag das ganz am Anfang vielleicht noch zugetroffen haben, bei Herrn Wulff gab es hingegen nicht den geringsten Zweifel an dem angeblichen Privatkredit.
 
Der Plagiatsvorwurf an Herrn Guttenberg war (wie wir inzwischen alle wissen) durchaus begründet. Auch hier hat es keinen Unschuldigen getroffen.
Na prima, dann gilt also die Unschuldsvermutung nicht mehr und man kann erstmal pauschal jede Sau durchs Dorf treiben ...
 
Na prima, dann gilt also die Unschuldsvermutung nicht mehr und man kann erstmal pauschal jede Sau durchs Dorf treiben ...
Ganz ehrlich: die Unschuldsvermutung dient zum Schutz der Unschuldigen und nicht zum Schutz der Schuldigen.
Natürlich sollte man sie anwenden, so lange die Schuld nicht bewiesen werden kann. Und vielleicht hat man das bei Herrn Guttenberg nicht von Anfang an lupenrein eingehalten.

Aber da es keinen Unschuldigen getroffen hat (und ehrlich: das war eigentlich ziemlich schnell klar, das hartnäckige Leugnen eines Schuldigen hat nämlich wenig mit der Unschuldsvermutung zu tun) hält sich mein Mitleid mit Herrn Guttenberg in Grenzen.

Noch jetzt versucht Herr Guttenberg sein Verhalten frei nach dem Motto: "Es ist doch jeder schon mal bei schummeln erwischt worden!" zu verharmlosen, ebenso wie Herr Wulff sagt: "Jeder hat sich doch schon mal von einem Freund einen Gefallen erweisen lassen!".

Es ist aber nicht jeder Minister oder gar Bundespräsident.

Permanent wird mir da was von der Würde des Amtes vorgefaselt, dann sollen sich die Herren doch bitte auch des Amtes als würdig erweisen. Die Würde des Amtes wird nicht durch berechtigte Kritik gefährdet, sondern aktuell durch das Verhalten des Amtsinhabers. Hier wird wieder mal das Pferd von hinten aufgezäumt.
 
Inzwischen werden neue Vorwürfe gegenüber Christian Wulff laut.

Er soll einen Journalisten einer großen Boulevardzeitung unter Druck gesetzt haben, das der Artikel über seine Kreditgeschichten nicht erscheint.
Sollte sich dieses Bewahrheiten, dann muss er sofort aus dem Amt scheiden.

Auch wenn es sich "nur" um die Zeitung mit den vier Buchstaben handelt, das geht ja nun mal gar nicht.
 
Das könnte man jetzt den "Gutenbergeffekt" oder den freien Fall nennen. Habe ich am Anfang noch gedacht "alles Aufklären und gut ist",
so sehe ich die Glaubwürdigkeit jetzt vollends im Keller und die Medien haben Macht. Ja sie haben das nicht nur bei Ministern, auch
ein Bundespräsident ist ihnen egal, wenn es um die "ganze Wahrheit" ~ wobei das jetzt auch noch im worst case die falsche Zeitung ist,
der er - wenn es denn der Wahrheit entspricht - die falschen Andeutungen gemacht hat.

Im Prinzip sehe ich das größte Übel darin, dass Wulff seine Angaben nicht wasserdicht ausgerufen hat und das ist einfach nur naiv ist
und das passt nun überhaupt nicht in das Format eines Bundespräsidenten.

Wie auch immer es jetzt weitergeht, das Amt ist längst beschädigt und im Ergebnis kann das nur lauten: Rücktritt

Der hält sich maximal noch diese Woche, denn der Rest ist längst in Sack und Tüten.
 
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