Dose
kennt sich schon aus
ot:
Ich gehe eigentlich davon aus, dass man im Falle eines Falles abwägt ob Risiko und möglicher Erfolg in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Können zwei Menschen z.B. mit ihrem Einsatz 10 Menschen reden
ot:
Risiko und möglicher Erfolg werden immer abgewogen. Allerdings werden sich nicht 2 Menschen opfern bzw. zuviel riskieren, um 10 andere zu retten. Das ist in der westlichen Welt so festgelegt und wird auch nicht diskutiert, weil es nicht nur eine technische Frage ist (wer sich selbst verletzt kann nicht helfen und erhöht die Gefahr, den Schaden), sondern es ist auch eine ethische Frage. Es wäre unethisch, jemandem zu befehlen, sich für andere zu opfern. Auch auf Freiwilligenbasis geschieht dies bei uns nicht.
Bei der Ausbildung zum Rettungsassistenten hatten wir das als kleines 1x1, die Eigensicherung geht auch da vor. Ist zwar was anderes als bei der Feuerwehr, aber wie oft hat man mit Betrunkenen oder Drogensüchtigen zu tun, die unberechenbar agressiv und gewalttätig sein können. Da wird nicht Held gespielt, sondern die Polizei zu Hilfe gerufen, die sind dafür ausgebildet, diese Menschen zu überwältigen und für Sicherheit zu sorgen. Verantwortlich ist der Notarzt, er trifft die Entscheidung, meist in Absprache mit seinem Team. Wird jemand aus dem Team wegen einer Fehleinschätzung der Lage verletzt, hat der leitende Notarzt ein Problem und muss sich rechtfertigen, deswegen wird fast immer, auch schon bei leichter Gefahr, die Polizei dazu geholt.