Wikileaks vs. USA

Nun wurde Assange also - nicht unerwartet - verhaftet.
Offiziell natürlich wegen der Vergewaltigungsvorwürfe in Schweden.
Man kann wohl diskutieren, ob er in eine Falle gelockt wurde, weil er mit seinen Anwälten zu einem vorher vereinbarten Treffen erschien - andererseits muss man bei Vorliegen eines internationalen Haftbefehls natürlich damit rechnen, dass dieser auch vollstreckt wird.

Ich hoffe natürlich, dass ihm kein Unrecht angetan wird, für Wikileaks insgesamt wird es aber wohl bedeutungslos sein, was mit ihm passiert.
 
Ob er sich aus diesen Fängen wieder befreien kann?

Sollte er nach Schweden ausgeliefert werden und von dort aus Richtung USA weitergereicht werden, dann kann man sicher sein, woher der Wind weht.

Dort gilt er als Landesverräter, als Bedrohung der amerikanischen Sicherheit. Er würde auf lange Zeit im Gefängnis verschwinden.

Die schwedischen Vorwürfe finde ich sehr, sehr fragwürdig. Aber man wird sehen und muss beobachten, sehr genau beobachten.

Gruß
 
... die Anschuldigungen aus Schweden sind nach meinem Empfinden wirklich sehr zweifelhaft.

Verdacht auf Vergewaltigung und sexuelle Belästigung von z.B. einer Frau, die vom Verlobten verlassen auf ihrer Webseite Regeln für die Bestrafung (Rachepläne) von Männer schreibt (Spiegel TV am Sonntag Abend).
Wenn jeder Gesuchte wegen seiner Aussage auf die internationale Fahndungsliste kommt, wird wenigstens der Kerosionpreis günstiger :D

Nachdem auch Mastercard in amerikanischen Terrorisierungshysterie gefallen ist, sind doch die Fronten mehr als klar.

Jemand, der nicht auf der guten Seite der Macht steht - der muss mindestens in Karbonit eingefroren werden oder wie oder so ...
 
Ich finde Geheimnisse doof, da muss man ja lügen oder die Wahrheit verschweigen. Darum mag ich Diplomaten und ihr Geschleime auch nicht.

Was Wikileaks macht ist ganz einfach, sie veröffentlichen (hoffentlich) Tatsachen.

Lustig an der ganzen Sache ist ja dass genau die Staaten die ihre Bürger mit dem Argument "Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten" zu überwachen versuchen nun tatsächlich befürchten sie hätten selber was zu verbergen.
 
Ich mag Diplomaten, denn sie sind intelligente, gebildete, 100% ehrenwerte und aufrichtige Menschen - die gezwungen werden, für ihr Land zu lügen.
 
ot:
Mitunter sagen aber selbst die mal Wahrheiten. Es kommt halt nur drauf an, richtig hinzuhören ...


verborgener Text:
"Ein diplomatisches Papier will gekonnt verfasst sein - nicht so genau, dass die Skepsis die Wahrheit herauslesen kann, aber doch mit so viel Spielraum, daß die Arglosigkeit ihre Wünsche hineinlesen kann."

(Otto von Bismarck (1815-1898))
 
Lustig an der ganzen Sache ist ja dass genau die Staaten die ihre Bürger mit dem Argument "Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten" zu überwachen versuchen nun tatsächlich befürchten sie hätten selber was zu verbergen.

Genau das ist so derartig lächerlich, da wundere ich mich dass das nicht häufiger aufgegriffen wird.

In etwa so wie man sich bei Stuttgart 21 an die bestehende Verträge halten muss ("wo kommen wir da hin?"), beim Atomaustieg halt nicht.


... hat da gerade jemand auf dem nationalen IT-Gipfel (schaue irgendwas auf Phoenix, da läuft das gerade) Wikileaks mit der Stasi verglichen??? Ich hoffe sehr, dass ich mich da irre. Meine Fresse.
 
Ich mag Diplomaten, denn sie sind intelligente, gebildete, 100% ehrenwerte und aufrichtige Menschen - die gezwungen werden, für ihr Land zu lügen.

Ach ja, stimmt ihre Angehörigen werden in geheimen Bunkern festgehalten und erschossen oder gefoltert sobald der Diplomat sich erdreistet nicht zu lügen.

Ne, Du hast Recht, was ich eigentlich meinte war der Beruf des Diplomaten, nicht die armen Schweine die das tun müssen.
 
Wer antritt, das Böse zu besiegen, hätte schon verloren, wenn er sich selber dabei eine Verwendung der Mittel des Bösen versagen wollte.

Daraus ergibt sich, daß ein gemeiner Gutmensch eine solche Plattform wie Wikileaks gar nicht hätte aufbauen oder sich auch nur ausdenken können.

Ein solcher ist der Assange also schon mal nicht ...

Und daher angreifbar. Man braucht nur suchen.

Mich würde hier nun mal wirklich interessieren - nachdem, was man ihm vorwirft, ja schon einige Zeit zurück liegt -, ob man ihm nur erst hatte drauf kommen müssen ("Die Menschen sind schlecht !"), oder aber, ob man die Fallensteller erst auf ihn angesetzt hat, nachdem man ihn offiziell zur Unperson erklärt hatte.

Daß man sich an einem überwältigten Feind jetzt rächen wird, ist sowas wie (leider noch) ein Naturgesetz. Daß Amis nicht begreifen können, daß die Sache dann dennoch weiterbetrieben werden wird, das auch.

Dieser Assange kann immerhin noch zufrieden sein, wenn es sozusagen eine offizielle Instanz ist, die ihn verfolgt, die "Weltpolizei", die irgendwann ja auch noch auf ihren Ruf bedacht sein muß. Hätte er sich mit den Russen bspw. angelegt, die bringen unbequeme Journalisten mit ganz anderen, ihren "klassenkampf"-erprobten Methoden zum Schweigen.

CIA-Menschen sind ... jaja ... grundsätzlich auch (nur) schlecht. Aber halt auch mit Unterschieden: Die einen handeln erst nach entsprechenden Instruktionen ...
 
Grundsätzlich sind alles nur Mutmaßungen

Aber @unsteady : So sieht es aus.

Und wenn man hier zuweit den Mund aufmacht, macht irgendwer einen Vermerk in deine Akte.
Und wenn man hier ein positives Echo bekommt, kommt noch ein Vermerk dazu, evtl. wird nachgeforscht wer der Realname ist.
Und wenn man dann in anderen Foren auch noch für Furore sorgt-.........Wer weiß, was dann prophylaktisch eingeleitet wird??? Erstmal nur angedacht,..............
Datensammlungen, frühere Verfehlungen, Schulnoten, Verwandschaftsbeziehungen, Kontonummer, Schufa, Arbeitgeber, Einkaufsverhalten, Flensburger Einträge,.... Sind nur wenige Klicks, und Deine Personalakte steht. Incl. Facebook u. Co., Streetview, Earth,.....

Sobald Du jemandem gefährlich wirst, hast Du plötzlich unvermutet so viele Probs am Hals, dass Dir für politischen Aktivismus die Zeit fehlt.

Um richtig was anstellen zu können, musst Du mächtige Freunde haben, viel Geld und Einfluss, und ein hervorragend aufgestelltes Forum in den Medien oder im Internet Dein Eigen nennen

Wikilieaks zum Beispiel + weltweite Fürsprecher.


Ist jetzt ein bisschen heftig ausgefallen, aber nach der salvatorischen Klausel: Wenn ein Teil nicht zutrifft, so hat doch der Rest seinem Sinn entsprechend Bestand.

Assange musste veröffentlichen! Nur der allgemeine Protest (über die Veröffentlichung, nicht jedoch über deren Richtigkeit!!!!) machten seine Infos wertvoll und glaubhaft.
Heute kann der sagen was er will. Er hat Vertrauensvorschuss.
 
Hätte er sich mit den Russen bspw. angelegt,
... hat er und die sind nicht darüber erfreut, aber die Russen sind - im Gegensatz zu den Amerikanern - auch zu selbstkritischen Gedanken fähig.

Mal davon ab: Er hat sich eigentlich mit niemandem angelegt, er hat lediglich deren schmutzige Wäsche, die die Organisation (nicht einmal er persönlich) von jemand anderem bekommen hat, nach Überprüfung auf den ordnungsgemäßen Schmutzgehalt nach draußen hängen lassen und alle Pressefuzzies, die heute über ihn herziehen, haben sich Jahre lang bei ihm bedient ...
 
und alle Pressefuzzies, die heute über ihn herziehen, haben sich Jahre lang bei ihm bedient ...

... nicht nur das !
...sie bedienen sich der von ihm gerade veröffentlichten Dokumente, um darüber zu veröffentlichen!
... sie werden nicht von irgend jemanden dafür bestraft oder dafür angeprangert!
 
Es gibt auch schon die ersten Webmaster, die einfach eine Subdomain geopfert haben und diese direkt auf Wikileaks verweisen lassen ...

... ich frage mich, wann die Schwierigkeiten bekommen und wann die ersten DDoS gegen deren Server starten ...

Der Informationskrieg hat erst begonnen. Alles, was bisher geschehen ist, ist noch harmlos gegenüber dem, was noch kommen wird und es wird auch in dem Krieg mit scharfen Waffen gekämpft werden. Bin gespannt, wann es die ersten Toten geben wird, weil es jemandem nicht gepasst hat, dass seine schmutzigen Geheimnisse ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt wurden. Wenn das so weiter geht, kann das nicht mehr all zu lange dauern.

Nach amerikanischer Lesart wird es sehr schnell Tote geben - z. B. Informanten aus Nordkorea: Wenn in der dortigen Partei ein Informant aufgedeckt wird, wird der nicht nur seine Stelle verlieren.

Und das Argument ist durchaus stichhaltig. Daher finde ich, dass diese Veröffentlichungen deutlich zu weit gehen und auch nicht zielführend sind: Es ist eine Sache eine Zeitschrift wie Spiegel mit geheimen Informationen zu versorgen. Die Rohdaten gehören unter Verschluss.
 
Das sind die Risiken der Spione.
Entdeckt man sie, ist's vorbei.
Spionage ist grundsätzlich ein Verbrechen, denn es wird ja nicht nur beim bösen Diktator XX spoiniert, sondern auch im deutschen Forschungsinstitut, bei der Nasa, bei Hilfswerken,.....

Selbst hier an Board wird im Rahmen seiner Websuche jemand von der Zeitung XY mitlesen, und unser Gedankengut, so es denn mal was Gescheites ist, stehlen und für seine eigenen Kommentare verwenden.

Das folgende ist nur für diesen Menschen bestimmt: "Du Arschloch" und mir entgegen meinen Gewohnheiten ganz leise so herausgerutscht.
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Will sagen, keiner mag Spione leiden.
 
Ich denke, daß das ganze InterNet den Amis entglitten ist. Politisch wie wirtschaftlich auch schon längst. So hatten sie es sich ganz gewiß nicht gedacht. Es ist eine Herausforderung unserer Zeit indessen an uns alle. Diese Sachen, wo wir sie nicht verstehen, es kommt darauf an, daß wir mit ihnen umzugehen lernen, bevor sie mit uns umgehen.

Ich meine: Man sieht sich direkt geneigt, sich auf die Seite der Frohlocker zu schlagen, die begrüßen, daß sich die "getretene Masse" jetzt wider die Instrumente des Geldes und der Macht zur Wehr setzt und bspw. die Computer der Banken hacken, die ihrerseits gar willfährig die USA im Kampf gegen Wikileaks unterstützen (resp. Unternehmen, die dort ansässig sind).

Aber was soll das werden ? Terror, der endlich irgendwann Gegenterror erzeugen wird ? Denn nichts anderes ist Anarchie.

So richtig es ist, daß man diese verstiegenen Systeme aushebeln soll - aber die Methoden müssen intelligente bleiben. Wikileaks selber ist keineswegs intelligent. Es ist plump. Und dreist. Denn wo sollte einer progressiven Idee in irgendeiner Weise gedient sein, wenn jetzt gleich schon mal ihr Kopf abgeschlagen ist.

Bio' beschreibt in seinen letzten Sätzen ^^, was intelligent wäre. Und nur so geht es derzeit. Die Medien haben "Witterung aufgenommen" und werden ganz sicher ihre Arbeit tun, die sie verstehen. Es darf ihnen nur keiner im Weg herumstehen, was aber passieren wird, wenn sich erst eine unheilige Allianz der Mächtigen formieren könnte, nachdem immer mehr Unrecht begangen wird.

So einfach ist es nachher nicht, daß man Gesetzloses für rechtmäßig erklärt, nur weil es im Moment gerade die bequemere Methode wäre. Nur weil es ein Licht am Ende des Tunnels gibt da jetzt.

Einen Keimling soll man in Ruhe erst gedeihen lassen, statt ihn durch Hysterie zu zertreten, bevor er Wurzeln getrieben hat.

Sicher, die Dummschwätzer, die noch immer auf ihrer Ächtung als "Hehlerwahre" herumreiten, haben bereits verloren. Das hat jetzt neue Dimensionen. Läßt sich an Bekanntem kaum mehr messen. Aber - wie etliche andere schon schrieben und RonAblag jetzt noch mal: Spionage bleibt verwerflich und wird in alle Ewigkeit verfolgt werden. Welche Seite dabei die Moral hinter sich weiß, ist dabei erstmal unwesentlich. Genau wie Hacken oder gezielt Server zum Absturz bringen kriminell sind, auch wenn es bisher noch nicht wirksam verfolgt und bekämpft werden kann.

Wenn wir darin übereinstimmen, daß es kein Weg sein kann, gesellschaftliche Veränderungen durch Werfen von Molotov-Cocktails oder sonstwelcher selbstgebauten Bomben gegen Polizisten zu bewirken - allenfalls ein Fanal -, man sollte derlei Aktionen schnellstens nun auch wieder beenden, bevor es eskaliert. Eine Zukunft hat sowas keinesfalls. Nicht einmal blutige Revolutionen mit anschließender Diktatur der Utopisten haben eine, wie man hat lernen können.
 
Man kann dem Assange nur wünschen das er bald nach Schweden kommt damit diese unsäglichen Vorwürfe aus der Welt kommen, ausserdem wird Schweden ihn nicht so einfach ausliefern.Was einem zu denken geben sollte ist was alles unternommen wird um Wikileaks/Assange mundtod zu machen-dabei haben die nichts Unrechtes gemacht
 
So richtig es ist, daß man diese verstiegenen Systeme aushebeln soll - aber die Methoden müssen intelligente bleiben. Wikileaks selber ist keineswegs intelligent. Es ist plump. Und dreist. Denn wo sollte einer progressiven Idee in irgendeiner Weise gedient sein, wenn jetzt gleich schon mal ihr Kopf abgeschlagen ist.

Das ist auch der Grund wieso ich glaube, dass Wikileaks eine inszenierte CIA Aktion ist.
 
Nach einigen Tagen ohne Netzzugang melde ich mich mit meiner Meinung über Wikileaks zurück :)

Also ich stehe, was Wikileaks betrifft, voll hinter dem CCC und finde ebenso, dass zum Beispiel Informationen, was die (Inter-) Nationale Sicherheit betreffen, öffentlich zugänglich sein sollten.

Weniger, weil wir so vielleicht noch mehr erfahren könnten, wo uns unsere Regierung noch so verar***t, oder Onkel Fritz jetzt nachforschen kann, was ihm während des Krieges alles vorenthalten wurde, aber zum eigenen Schutz oder der Mithilfe (sofern möglich), ist es bestimmt nicht verkehrt.

Außerdem sind manche Sachen ja bereits bekannt und wie auch im Computerbereich, wissen "die Bösen" sowieso bereits, wie sie "den guten" (also uns ;) ) Schaden zufügen können.

Warum einem da vorenthalten wird, wo Terrorgruppe XY etwa als nächstes angreift, so dass wir vorher vielleicht ja doch noch Abstand von diesem Ort halten können, ist mir nicht klar.

Zudem ist es zu köstlich, wie gerade die USA hierbei durchdrehen, denn Wikileaks bestätigt nur meine These, nämlich dass Politiker nur alles richtig sehen, solange es in ihrem Ideal, längst aber nicht in dem Interesse der Bevölkerung ist :ROFLMAO:
 
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