Oje.. da wird ja scharf geschossen

A

auenteufel

Gast
Über die Kommentare unserer Politikjongleure, wenn für die Bundeswehr in Afghanistan mal wieder die Grillparty ausfällt, falle ich jedes mal aus den Wolken. Da wird auf die "Friedenstruppe" scharf geschossen und schon sind wir ja so entsetzt und betroffen (Merkel: "ich verurteile den hinterhältigen Angriff scharf").

Betroffen im Sinne von Treffen passt vielleicht. Was glauben die denn, wohin die Soldaten geschickt wurden? Ins Playmobilland? Und was meint Merkel mit "hinterhältigen Angriff"? Hätten die Taliban vor dem Angriff eine Sondersitzung im Bundestag anstreben sollen? Wie weltfremd ist man denn so als Deutscher Politiker heutzutage?

Und warum sind denn alle so entsetzt? Vor Überraschung? Weil auf Deutsche Soldaten (die ohnehin nur wegen dem Extrasold dort sind) im Ausland geschossen wird?
 
Es hat ja nicht lange bis zu Vergeltung gedauert.
Diese scheinheilige und aufgesetzte Betroffenheit ist für mich ebenfalls nur schwer zu ertragen.

Die Erwähnung, dass die deutschen Soldaten sowieso nur wegen der Kohle in Afghanistan sind, finde ich jedoch ebenfalls unpassend. Das impliziert für mich so etwas wie "das haben sie nun davon".
Irgendwo in Deutschland weinen drei junge Frauen um ihre Männer und eventuell ein paar Kinder um ihren Papi - und das ist einfach nur traurig.
Warum sich z.B. ein junger Familienvater freiwillig für einen solchen Einsatz meldet, kann ich persönlich nicht nachvollziehen, aber ich werde mir auch kein Urteil darüber erlauben.
 
Klar, unsere Soldaten werden mit Wattebäuschen beworfen und wenn sie dann
am Boden liegen, machen die Taliban noch ein Schleifchen drum.

Das ist kein Friedenseinsatz, das ist ein Kriegseinsatz, auch wenn unsere
Politiker das nicht wahr haben wollen.
 
Irgendwo in Deutschland weinen drei junge Frauen um ihre Männer..
Mag sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass diese Frauen ihren Männern besonders zugesetzt haben, sich NICHT an dem Ausflug zu beteiligen. Also haben sie das Geschehene ebenso in Kauf genommen wie unsere Regierung. Wer sich in Gefahr begibt, kann darin umkommen. Das wussten alle Beteiligten vorher. Vorallem wenn man das beruflich macht.
 
Wenn du in der BW bist, in diesem Kollektiv, dann wird dir weiß gemacht, dass praktisch das Risiko gleich Null ist!
Die Friedensmission ist ein Pfadfingerausflug!

Wer bitte würde da schon nein sagen?


In Berlin sitzen die Verbrecher! Einzig und allein dem Profit verpflichtet.
Und ich Idiot ging wählen! Für was?
 
Auf Deutsch: Der freiwillige Einsatz in der Bundeswehr ist doch eher etwas für Menschen, die das Selbstdenken nicht als Hauptaufgabe ihres Verstands begreifen?
 
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass diese Frauen ihren Männern besonders zugesetzt haben, sich NICHT an dem Ausflug zu beteiligen.
Und weil Du es Dir nicht vorstellen kannst, darf es nicht sein? Ich habe in meinem Umfeld zwei Beispiele: Das eine ist ein Polizist, der damals auf den Balkan ging und damit letztendlich auch seine Beziehung in den Sand setze, weil seine Freundin etwas dagegen hatte. Das andere war ein Soldat, der ebenfalls in Richtung Balkan abzog.

Mir fehlt ein Verständnis dafür, dass man jemand, der seinen Job tut, automatisch als geldgeil und selbst schuld tituliert. Schuld sind diejenigen, die die Soldaten in so eine Lage bringen, oder würdest Du einen Bankangestellten, der bei einem Überfall getötet wird, auch als selbst schuld bezeichnen? Schließlich macht er sein Job ja auch nur wegen der Kohle und das Banken manchmal überfallen werden, ist ja auch nichts Neues!?

Auf Deutsch: Der freiwillige Einsatz in der Bundeswehr ist doch eher etwas für Menschen, die das Selbstdenken nicht als Hauptaufgabe ihres Verstands begreifen?
Verstehe ich das richtig, dass Du Zeit-/Berufssoldaten automatisch als Vollidioten bezeichnest?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde sogar soweit gehen, gefallene Soldaten mit Verteidigungsauftrag im eigenen Land persönlich die letzte Ehre zu erweisen und den Familien jede nur mögliche Unterstürzung anzubieten.

Für Banker würde ich das nicht machen ;)

Verstehe ich das richtig, dass Du Zeit-/Berufssoldaten automatisch als Vollidioten bezeichnest?

Willst du darauf eine Antwort? Dann stelle die Frage anders. Da muss noch was mit freiwillig, Ausland und Mission rein.
 
Nein, ich bin der der Zeit-/Berufssoldaten als Vollidioten, Mörder und noch schlimmeres bezeichnet!
 
Berufssoldaten und SaZ müssen sich nicht freiwillig melden, die werden gegangen, wenn ihre Kenntnisse da unten irgendeinen Sinn haben. So landen auch Pioniere, Mechaniker, Logistiker oder Sanitäter im Ausland, ohne sich freiwillig gemeldet zu haben.

Natürlich hast Du recht, die Entbehrungen diese Zeit, werden finanziell ausgeglichen (wie übrigens in den meisten Berufen in denen es üblich ist Mehr- und Wochenendarbeit ausgeglichen oder Gefahrenzulagen gezahlt werden). Und es gibt auch Freiwillige, die das Risiko auf sich nehmen, um finanziell einen kleinen Sprung machen zu können. Es gibt aber auch welche, die überzeugt sind, dass die Aufbauarbeit sinnvoll ist.

Was auch immer die Gründe sind, ich denke es steht uns nicht zu, dieses Engagement (des Einzelnen) als Dummheit zu bezeichnen. Wohl aber die grundsätzliche Entscheidung der Regierung.

Ich war nie in Afghanistan und kenne auch persönlich niemanden, der schon da war oder von da kommt. Daher erlaube ich mit kein Urteil über den Sinn des Bundeswehreinsatzes, denn das würde voraussetzen, dass ich weiß, was die Bevölkerung da unten wirklich denkt ...

Nein, ich bin der der Zeit-/Berufssoldaten als Vollidioten, Mörder und noch schlimmeres bezeichnet!
Du bist mein Held!
thumbs.gif
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Berufssoldaten und SaZ müssen sich nicht freiwillig melden, die werden gegangen, wenn ihre Kenntnisse da unten irgendeinen Sinn haben. So landen auch Pioniere, Mechaniker, Logistiker oder Sanitäter im Ausland, ohne sich freiwillig gemeldet zu haben.


Nö, eben nicht.
Man kann auch einen Auslandseinsatz dankend ablehen, je nach dem wann die Vereidigung statt fand.
 
Kampfeinsätze im Ausland? Sollte man eigentlich seit 1945 ablehnen dürfen. Ich meine zumindest, das Grundgesetz hatte mal so einen Paragraphen.

Ich will nicht grundsätzlich den Soldaten an Bein piseln. Solange sie wissen, was sie da machen und auch mit den Konsequenzen zurecht kommen, sollen sie meinetwegen den "Auslandsauftrag" als Job ansehen.

Mich bringt nur dieses scheinheilige Gesülze um Betroffenheit, Mitleid, Unverständnis für den Gegner, Bestürzung und diese gesamte Vokabelbatterie auf die Palme. Als sei für Soldaten im Kampfeinsatz der tödliche Beschuss ein bedauernswerter Arbeitsunfall.
 
Mich bringt nur dieses scheinheilige Gesülze um Betroffenheit, Mitleid, Unverständnis für den Gegner, Bestürzung und diese gesamte Vokabelbatterie auf die Palme. Als sei für Soldaten im Kampfeinsatz der tödliche Beschuss ein bedauernswerter Arbeitsunfall.
Da bin ich ganz bei Dir. Jemanden in ein Kriegsgebiet zu schicken und sich dann zu wundern, dass da auch mal Kugeln fliegen, ist einer Regierung unwürdig.

Die Definition "Kampfeinsatz" trifft in meinen Augen nicht ganz zu, denn der Schwerpunkt der Aufgaben liegt (zumindest beim Kernteil der Truppe) wo anders. Kampfeinsätze sind das, was die Amis veranstalten: Auf alle draufhauen und wenn sich nichts mehr rührt, baut eine amerikanische Firma alles wieder auf ... ;)
 
Man kann auch einen Auslandseinsatz dankend ablehen, je nach dem wann die Vereidigung statt fand.
Das werden Juristen anders sehen, denn §9 Soldatengesetz hat sich nicht geändert. Wer darauf anspielt, dass der Verteidigungseinsatz früher nur für den Bereich der NATO Partner und rein defensiv war: Das ist gleichgültig, denn heute ist das "Recht und die Verfassung" anders und genau die hat man gelobt/geschworen zu schützen. Ein Datum wird im Eid nicht erwähnt.

Ansonsten: Die SaZ die noch "nur" die NATO schützen mussten sind mittlerweile längst ausgeschieden und als Berufssoldat kann man ganz einfach kündigen wie in jedem anderen Beruf auch.

PS: §1 GG gilt auch für Afghanen in Afghanistan.
 
Definition "Kampfeinsatz" bedeutet für mich, da sind mehr Waffen und Munition als Schaufeln. Ich denke nicht, dass eine Delegation beschaufelter Greenpeaceaktivisten, die dort irgendetwas aufbaut, in einem Hinterhalt ums Leben gekommen wäre. Im schlimmsten Fall wären die Schüppchen weggenommen worden.

Wer mit Kanonen rumfuchtelt, der provoziert. Nicht nur in Afghanistan.
 
Definition "Kampfeinsatz" bedeutet für mich, da sind mehr Waffen und Munition als Schaufeln
Solange es eine gewalttätige Opposition mit dem Namen Taliban immer wieder Anschläge durchführt, ist das Verhältnis Waffe zu Schaufel durchaus berechtigt. Man sollte es als größten Verdienst der rot-grünen Regierung im Zusammenhang mit dem Bundeswehrsatz sehen, dass die Soldaten sich wenigstens Verteidigen dürfen ...
Wenn die Berichte stimmen (und davon gehe ich zum jetzigen Zeitpunkt mal aus), dann haben die Soldaten Minen geräumt.

Wer mit Kanonen rumfuchtelt, der provoziert. Nicht nur in Afghanistan.
Ich denke ein Urteil darüber, wer wen in Afghanistan provoziert, steht uns nicht zu. Aber ich denke der Einsatz vor Ort wird von vielen Afghanen auch gewürdigt und ist von der lokalen Regierung akzepiert.
 
Apropos lokale Regierung.., wenn ich den ISAF-Einsatz der Bundeswehr richtig verstanden habe, dann soll sie als unterstützende Wirkung für die Sicherheitsbelange der Afghanischen Regierung gelten. Das setzt doch streng genommen voraus, dass die Bundeswehr die einzelnen Einsätze als Auftrag eben von dieser Regierung erhält. Stimmts?

Die Praxis scheint mir jedoch stark von diesem Vorsatz abzuweichen. Auch was die Ausbildungsmaßnahmen der Deutschen Polizei dort angeht.
 
Das setzt doch streng genommen voraus, dass die Bundeswehr die einzelnen Einsätze als Auftrag eben von dieser Regierung erhält. Stimmts?
Nöö, die ISAF-Kräfte sind AFAIK nicht der afghanischen Regierung unterstellt (dann wären es ja Söldner-Armeen).
 
Ok. Dann muss ich die beiden Punkte der ISAF-Definition nicht richtig verstanden haben:

1. ISAF (International Security Assistance Force); Kampfeinsatz im Auftrag
der UN.

2. Unterstützung der afghanischen Regierung bei der Herstellung und
Wahrung der inneren Sicherheit und bei der Auslieferung humanitärer
Hilfsgüter sowie bei der Rückkehr von Flüchtlingen.
 
Oben