Amoklauf in Ludwigshafen

Und der Spaß beginnt von vorne...
Mittlerweile weiß ich nicht mehr, was ich dazu noch sagen könnte.

Sind die Amokläufe mittlerweile zum Volkssport geworden, oder warum passieren sie mit den Jahren immer häufiger?
Tut mir leid, das klingt vielleicht hart, doch irgendwie scheint es mir, als wüssten die Leute keinen anderen Weg mehr, als ihre Probleme durchs töten zu beseitigen.

Entweder das, oder die Medien bringen diese Nachrichten absichtlich immer wieder, weil die Bevölkerung sowieso schon genug verängstigt ist.
 
Hmm, gelesen.

Amoklauf... okay... von mir aus.

Ich sehe es als Spiegelbild unserer momentanen Gesellschaft. Wenn Jugendliche/Kinder nicht wissen an wen sie sich wenden können/ mit wem sie reden können, dem sozialen Druck ausgesetzt werden und durch Medien erzählt bekommen was sie alles nicht können, dann rasten manche eben durch.
 
Erschreckenderweise ist es scheinbar leichter jemanden zu erschiessen, als selbst um Hilfe zu bitten ...
 
Und der Spaß beginnt von vorne...
Mittlerweile weiß ich nicht mehr, was ich dazu noch sagen könnte.

Sind die Amokläufe mittlerweile zum Volkssport geworden, oder warum passieren sie mit den Jahren immer häufiger?

Gefällt mir, denn das trifft in etwa meine Gedanken. Dazu: nö, es werden nicht mehr, nur wird die Medienpräsenz solcher Ereignisse mehr und mehr. Zumal nach dem grossen Knall Winnenden das Volksinteresse fast selbstverständlich geweckt ist. Meine ganz schrecklich ehrliche Meinung: ist mir genauso egal wie die täglich anderswo Ermordeten. Wirklich, nichts geht mir mehr am Arsch vorbei als ein Amoklauf, der auch nicht besser oder spektakulärer ist, als das, was sonst so in Deutschland jährlich passiert[1]. Ich will in keinster Weise das diesmalige Opfer diskriminieren oder in irgendeiner Weise die Tat gutheissen oder die Greuel, die heute wohl passiert sind, herabsetzen: mein Interesse daran ist nicht ansatzweise so gross, wie der bereits angelaufene Medienrummel es bedienen will.
Und wenn ich extrem ehrlich sein darf, da ich eh schon dabei bin: wäre es "Firma"& Angestellter, oder "Zuhause"&"Ehemann" statt "Berufschule" und "Schüler", wäre es vielleicht nur in den Abendnachrichten erwähnt worden. Die Verhältnismässigkeit stimmt hier einfach nicht [2][3].
Was würden die Medien nur tun, wenn mal wirklich einer so richtig Dampf ablässt, zB ein Fritz Haarmann, oder Joachim Kroll. Anders gefragt: wo war der Medienrummel als die Babyleichen letztes Jahr gefunden wurden [4], kennt hier jemand den Fall überhaupt?

Ganz ehrlich, es gibt Themen, die sind schon durchgekaut und kaum aufregend, weil schlimmere Sachen nicht halb soviel Aufmerksamkeit bekommen. Dieser Amoklauf ist so eines. Mein Beileid den Angehörigen des Verstorbenen, aber lasst sie in Ruhe, und uns auch.

LG


[1]
[2]
[3]
[4]
 
Amok und kein Ende

Weiß man schon wer Schuld hat ?
WOW oder COD ?

Oder der Alltime Favorit "Counterstrike" ? :unsure:
Naja, Egal. Hauptsache das jetzt erstmal wieder die Waffengesetzte verschärft werden.




tty.
 
Mein Mitgefühl gilt ebenfalls den Angehörigen des Opfers, jedoch stimme ich Threepwood zu.

Mord ist nunmal leider existent in unserer Gesellschaft. In vielen Formen. Im Endeffekt sind sie aber alle gleich. Keine ist besser oder schlechter. Jedoch suchen sich die Medien wieder die Variante heraus, bei der sie am meisten Aufmerksamkeit ergaunern können. Alleine der Link im Startbeitrag lässt die "Einschaltquoten" nach oben steigen.

Ganz ehrlich: Oft (nein, sehr oft!) hasse ich diese Taktlosigkeit der Medien. Berichten ist eine Sache, aber dieses Hochschaukeln, und das Belästigen der Angehörigen und Überlebenden... Zitat von Threepwood: "[...] lasst sie in Ruhe [...]" - Danke, meine Rede!

Und es ist nur eine Frage von Stunden, bis in den Nachrichten irgendwo der Kommentar "Ob es einen Zusammenhang zu Killerspielen gibt wird noch überprüft." auftauchen wird. Denn dann geht die Hexenjagd wieder von vorne los. Zum Kotzen.

Weiß man schon wer Schuld hat ?
WOW oder COD ?

Oder der Alltime Favorit "Counterstrike" ? :unsure:
Naja, Egal. Hauptsache das jetzt erstmal wieder die Waffengesetzte verschärft werden.

Wieso die Waffengesetze? Jetzt, wo die Internetzensur kurz vor'm Durchbruch ist ist es doch viel effektiver, alles, was auch nur die Namen jener Spiele erwähnt, aus dem Internet zu STOPPen. Und natürlich werden auch Waffen aus dem Internet geSTOPPt.
 
zugegeben, mit fällt es schwer ruhig zu bleiben und meinem Alltag sorglos nachzugehen. Früher habe ich mich nie wirklich für Politik interessiert, heute schüttel ich nur den Kopf wenn der Bevölkerung an Fasching von allen Seiten politische Parolen an den Kopf geklatscht werden. Durch die Moderne hat sich unsere Gesellschaft zu einem Konkurrenzkampf gewandelt, der für manche einfach nicht tragbar ist. Ich nenne jetzt als Beispiel den Konkurrenzkampf unter Mädchen und Frauen jeden Alters, der durch diese Model-Castings im TV bei manchen zu Schlankheitswahn und Komplexen führt. Weiter geht es im Berufsleben, wo man danach Beurteilt wird, wie gut man in der Schule war. Dass ein Schüler Regeln und Tatsachen so zu akzeptieren hat, wie sie einem Präsentiert werden, und dass manche hochintelligente Menschen es nur zu einem Realschulabschluss schaffen, weil der Druck im Gymnasium in der 11., 12. und 13. Klasse zu hart für manche ist, ist meiner Meinung nach ein Drama. Ich hatte in dieser Zeit auch andere Sachen im Kopf wie z.b. Skaten oder am Baggersee rumhocken im Sommer. Doch wer gut lernen kann, wer wirklich eine Motivation in all den trockenen Aufgaben findet, kann sein Abitur schaffen, obwohl er in anderen Bereichen wie Sozialkompetenzen komplett versagt. Ich schildere weiter meinen Fall:
Ich bin jetzt 20, hätte gerne ein Technisches Gymnasium in Medien und Gestaltung Besucht, doch habe von der Sekretärin und später auf Nachfrage vom Schulleiter erklärt bekommen, dass ich zu alt dafür sei, und dass man lieber den jungen Menschen die Chance gebe. Nun besteht für mich außer der Abendschule keine Möglichkeit die allgemeine Hochschulreife zu erlangen.

Ehrlich gesagt, ich habe keinen Spaß daran, hier zu leben. Was keinesfalls einen Mord oder Selbstmord gerechtfertigt, so krass bin ich auch wieder nicht^^

Zu dem Thema hab ich an sich nicht viel zu sagen, außer: Geht gut mit euren Mitmenschen um, auch wenn man hier oder da mal enttäuscht wird.
Es erleichtert das zusammenleben, und sowas kann verhindert werden, wenn man andere so akzeptiert wie sie sind. Man kann Kritik natürlich äußern, aber sobald hinter dem Rücken über das Gewicht oder die Pickel oder was auch immer eines Menschen gesprochen wird, und dieser das mitbekommt, ist das nicht grad von Vorteil für dessen Gemütsverfassung. Ich bin jemand, der keine scheu hat, seinem Gegenüber zu sagen was stört oder was strange rüberkommt. Für die Person ist es eine Bereicherung. Manche reagieren gereizt, aber irgendwann machen sie sich ihre Gedanken darüber.
Es ist wichtig, auch mal die "Aussenseiter" auf nen Smalltalk anzusprechen und sich mit dem Gegenüber auseinanderzusetzen.

mfg
 
Das war kein Amoklauf, das war ein gezielter Mord.
Macht es nicht besser, aber wie immer gilt:

Mein tief empfundenes Beileid den Angehörigen.

Und auch hier noch die Bitte an die geneigten Schreiber: Bitte die Pietät beachten und das ganze nicht mit politischen Forderungen oder Befürchtungen vermengen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gefällt mir, denn das trifft in etwa meine Gedanken. Dazu: nö, es werden nicht mehr, nur wird die Medienpräsenz solcher Ereignisse mehr und mehr. Zumal nach dem grossen Knall Winnenden das Volksinteresse fast selbstverständlich geweckt ist. Meine ganz schrecklich ehrliche Meinung: ist mir genauso egal wie die täglich anderswo Ermordeten. Wirklich, nichts geht mir mehr am Arsch vorbei als ein Amoklauf, der auch nicht besser oder spektakulärer ist, als das, was sonst so in Deutschland jährlich passiert[1]. Ich will in keinster Weise das diesmalige Opfer diskriminieren oder in irgendeiner Weise die Tat gutheissen oder die Greuel, die heute wohl passiert sind, herabsetzen: mein Interesse daran ist nicht ansatzweise so gross, wie der bereits angelaufene Medienrummel es bedienen will.
Und wenn ich extrem ehrlich sein darf, da ich eh schon dabei bin: wäre es "Firma"& Angestellter, oder "Zuhause"&"Ehemann" statt "Berufschule" und "Schüler", wäre es vielleicht nur in den Abendnachrichten erwähnt worden. Die Verhältnismässigkeit stimmt hier einfach nicht [2][3].
Was würden die Medien nur tun, wenn mal wirklich einer so richtig Dampf ablässt, zB ein Fritz Haarmann, oder Joachim Kroll. Anders gefragt: wo war der Medienrummel als die Babyleichen letztes Jahr gefunden wurden [4], kennt hier jemand den Fall überhaupt?

Ganz ehrlich, es gibt Themen, die sind schon durchgekaut und kaum aufregend, weil schlimmere Sachen nicht halb soviel Aufmerksamkeit bekommen. Dieser Amoklauf ist so eines. Mein Beileid den Angehörigen des Verstorbenen, aber lasst sie in Ruhe, und uns auch.

LG


[1]
[2]
[3]
[4]

Danke. Das erste mal bei so einem Thema in einem Forum, dass ich nicht sowas schreiben muss. Ich hab ja in nem anderen Thread schon meine Meinung zu dem "es wird immer schlimmer"-Zeug gesagt...insofern nur mein Beileid an die Verwandten des Opfers und die Leute, die das ganze wieder ausschlachten müssen...

Sind die Amokläufe mittlerweile zum Volkssport geworden, oder warum passieren sie mit den Jahren immer häufiger?
Tut mir leid, das klingt vielleicht hart, doch irgendwie scheint es mir, als wüssten die Leute keinen anderen Weg mehr, als ihre Probleme durchs töten zu beseitigen.

Früher hätte der Täter dem Lehrer den Fehdehandschuh an den Kopf geworfen und ihn legal umgebracht. Mord ist kein neues Phänomen und es wird auch nicht mehr. Möglicherweise verschiebt sich die Wahrnehmung von Gewalt, aber Gewalt (tödlich oder nicht) war, ist und bleibt einfach ein menschliches Problem. Ein unlösbares. Es gibt ja nichtmal Utopien die ohne Gewalt auskommen, und Utopien sind ja per definitionem schon Unsinn....

just my 2 cents,
~johnny
 
ot:

.......... Es gibt ja nichtmal Utopien die ohne Gewalt auskommen, und Utopien sind ja per definitionem schon Unsinn....

just my 2 cents,
~johnny


Sorry, aber ich halte Utopien nicht für Unsinn; es gab mal die Utopie vom fliegenden Menschen oder die vom pferdelosen Wagen. Utopien sind Motivatoren für neue Entwicklungen.

 
ot:
Sorry, aber ich halte Utopien nicht für Unsinn; es gab mal die Utopie vom fliegenden Menschen oder die vom pferdelosen Wagen. Utopien sind Motivatoren für neue Entwicklungen.

Hier differenziere ich zwischen Idee und Utopie. Utopie ist für mich etwas, das von vornherein als unmöglich angesehen wird, eine Idee ist etwas, das verwirklicht werden soll. Orwell hat 1984 (jaja, dystopisch) nicht geschrieben, weil er er meinte, dass das so realisierbar sein sollte, sondern, weil er genau das nicht wollte. Utopien dienen möglicherweise als Grundlage für realisierbare Ideen, sind aber selber nicht durchführbar. Zum Beispiel Kommunismus - keiner kann mir erzählen, dass Marx wirklich geglaubt hat, dass das funktionieren könnte. Aber eigentlich hat das ja wirklich nichts mit dem Thema zu tun, deswegen sollten wir das entweder in nen anderen Thread verlagern oder ruhen lassen ;)
 
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