[Diskussion] Gehirnwäsche bei Verdi ?

MaXg

assimiliert
Gehirnwäsche bei Verdi ?

Mir fehlen echt die Worte:

Sagt ein Müllfahrer vorhin im ZDF (heute Sendung 21.45) :

"Ich habe 2.800,-€ Brutto - für weniger Geld kann ich auch Stempeln gehen!"

Keine Ahnung wer dem Typen da ins Hirn gekackt hat, für einen unqualifizierten Job wie Müllsortieren/Tonnenleeren 2.800,- € bekommen und dann noch meckern, wenn er für das selbe Geld ein klein wenig mehr machen soll??!

Mir fallen auf anhieb ne menge Leute ein, die diesen Job für deutlich weniger als die Hälfte (!) sofort machen würden.
 
Müllmänner werden fast ständig gesucht.

Weil den Job nämlich niemand machen will, ich kenne den Personalmensch von unserem regionalen kommunalen Entsorgungsbetrieb und seltsamerweise finden die kaum Leute.

Wenn sich da so viele um den Job reißen und das sogar für die Hälfte machen würde hätten die kaum Nachwuchssorgen.

Also ehrlich, wenn ich morgens um 07:00 Uhr bei -10° Celsius die Typen da außen am Mülllaster hängen und anderer Leute Dreck wegräumen sehe beneide ich die nicht.

Das ist ein Sch**ßjob, körperlich hart, bei jedem Mistwetter draußen und dazu noch mit niedrigem sozialen Image behaftet.

Und jeder, der meint 2.800 Euro brutto sei für diese Arbeit leichtverdientes Geld kann sich da ja bewerben, ich wollte die Arbeit auch für nochmal 1.000 Euro mehr nicht machen.

Jeder popelige Gemeindepfarrer verdient mehr mit einer sehr viel leichteren (und um Größenordnungen unnützeren) Arbeit.
 
soll er stempeln gehen, wird sich sicherlich wundern.
-- aber wenn die Gewerkschaft sagt wir streiken, dann machen wir das auch -- , warum auch immer. Gibt sicherlich einige darunter die überhaupt nicht wissen warum, plappern nur die Parolen nach ohne einen Gedanken über Sinn und Zweck zu vergeuden.
Einfach ist der Job sicherlich nicht, bei Wind und Wetter Tonnen schieben, aber solche Sprüche...

Eigentlich sollte ich auch für 40 bzw 42 Std streiken, käme viel Freizeit bei rum :wand

Leute die 5000,-€ im Monat erhalten, reden nach einiger Zeit aber auch so (hab ich im Bekanntenkreis)
 
Die Einführung der 38,50-Stunden-Woche haben die Arbeitgeber den Gewerkschaften (war noch die ÖTV) damals aber sozusagen "abgekauft", es gab im Rahmen eines 3-Jahres-Tarifvertrages so gut wie keine linearen Lohnerhöhungen, dafür wurde die Wochenarbeitszeit gesenkt.

Das hat damals auch einigen Arbeitnehmern gestunken, viele hätten lieber (die damals durchaus auch noch verhandelbaren) Lohnerhöhungen gehabt und weiter 40 Stunden die Woche gearbeitet.

Aber auch die Arbeitgeber wollten unbedingt lieber die Wochenarbeitszeit reduzieren als die Löhen zu erhöhen.

Und man kann dazu stehen wie man will: keiner von uns wäre begeistert wenn man ihm etwas verkauft und der Verkäufer 10 Jahre später vor einem steht und das verkaufte wieder zurück haben will, aber bitteschön als Geschenk und noch was drauflegen wäre auch nicht schlecht.

Dazu kommt natürlich noch das die öffentliche Hand zwar über die hohen Lohnkosten ihrer Beschäftigten jammert und diese angeblich kaum noch bezahlen kann, aber scheinbar sonst für jeden Mist Geld übrig hat:

- da werden Opernbälle ausgerichtet
- außerdem kann man auch mal schnell 20-25 Millionen Euro für eine Olympiabewerbung ausgeben
- bisher ist auch noch keine Bundes- oder Landesgartenschau oder so unnütze Veranstaltungen wie Hessentage aus Kapitalmangel abgesagt worden
- und ein paar Millionen für irgendwelche überflüssigen Bronzeskulpturen sind auch immer noch drin

Außerdem hat man gerade den Bundesangestelltentarif (BAT) durch den TVöD abgelöst, da werden nach einer gewissen Übergangsfrist (Besitzstandswahrungen, usw.) die durchschnittlichen Personalkosten sowieso ganz schön sinken. Da hat sich ver.di teilweise ganz schön über den Tisch ziehen lassen und so langsam merken das auch die Gewerkschaftsmitglieder, wenn ver.di jetzt auch noch einer Erhöhung der Wochenarbeitszeit ohne Lohnausgleich zustimmt können die sich gleich auf eine neue Austrittswelle gefaßt machen.

Und irgendwie muss doch auch die 60%ige Gehaltserhöhung finanziert werden die sich der ver.di-Vorstand als so ziemlich erste Amtshandlung nach der Neugründung dieser tollen Gewerkschaft selbst genehmigt hat.

Wenn ich den eisernen Sparwillen den die Arbeitgeber bei den Personalkosten so an den Tag legen auch in allen anderen Ressorts erblicken könnte würde ich ja kein Wort mehr dagegen sagen, aber so ... ?
 
@Grainger
Erst mal ganz unten bei den 'Kleinen' anfangen, die Masse macht's eben ... :(
[Polemik on]
Am liebsten hätten unsere Groß-Arbeitgeber in öffentlichem Dienst und Industrie doch überall diese fabelhaften 1€-Jobs inkl. Wegfall aller Sozialleistungen.
Motto: Wir basteln uns einen Sklaven-Staat! :smokin
[Polemik off]

gruß schrotti :) :)
 
Das ist keine Polemik, sondern traurige Realität. Natürlich bringt es niemanden um, jede Woche ein oder zwei Stunden länger zu arbeiten. Es verhungert auch niemand, wenn der Reallohn um ein paar Prozentpunkte nach unten geht.
Aber glaubt irgendjemand ernsthaft, dass sich die Arbeitgeber damit zufrieden geben werden? Ist der kleine Finger erstmal ausgestreckt, wird der Arm samt Schultergelenk ausgerissen.
Es geht nicht um irgendwelche isolierten Entscheidungen - es geht darum, dass hier eine Entwicklung eingeleitet werden soll, bei der alle Arbeitnehmer nur verlieren können. Daher wünsche ich den Kollegen im öffentlichen Dienst einen langen Atem. Und wenn sich zu Hause der Müll stapelt, packt ihn ins Auto und werft ihn vors Rathaus. Dort sitzen nämlich die, die das zu verantworten haben.
 
Wo kann ich unterschreiben? Genau mein Denken und Sagen.

Nur kann ich mit dieser VerDi Gewerkschaft nix mehr anfangen. Währe ich noch in Lohn und Brot, währe ich auch, knurrend und murrend, in der Gewerkschaft drin, weil es ohne noch um Längen schlimmer um den Arbeiter stünde. Aber diese VerDi-Gewerkschaft? Damit kann ich, nach über 43 Jahre Mitgliedschaft in IG Metall und ÖTV, nichts mehr anfangen. Tut mir leid, aber ist halt so. Schreibtischbanditen, die sich auf Kosten der Malocher einen schönen Tag machen. Die wissen doch noch nicht einmal, wie das Wort "Arbeit" geschrieben wird. :devil
 
Keine Ahnung wer dem Typen da ins Hirn gekackt hat, für einen unqualifizierten Job wie Müllsortieren/Tonnenleeren 2.800,- € bekommen und dann noch meckern, wenn er für das selbe Geld ein klein wenig mehr machen soll??!
Wußtest Du eigentlich, daß Müllmänner in der Regel früh sterben? Von den Arbeitskollegen meines Vaters (inkl. meines Vaters) hat keiner seine Rente länger als 10 Jahre geniessen können. Die meisten sind kurz nach dem Antritt der Rente in die Kiste gesprungen, mein Vater durfte mit Lungenkrebs (Berufskrankheit) etwas länger vor sich hin vegetieren.

Es geht nicht um irgendwelche isolierten Entscheidungen - es geht darum, dass hier eine Entwicklung eingeleitet werden soll, bei der alle Arbeitnehmer nur verlieren können. Daher wünsche ich den Kollegen im öffentlichen Dienst einen langen Atem. Und wenn sich zu Hause der Müll stapelt, packt ihn ins Auto und werft ihn vors Rathaus. Dort sitzen nämlich die, die das zu verantworten haben.
Sich stapelnden Müll kann ich zu einen gewissen Grade noch akzeptieren, wenn es allerdings um die Sicherheit geht (z.B. Räumdienst), hört bei mir der Spaß auf.

Aber diese VerDi-Gewerkschaft? Damit kann ich, nach über 43 Jahre Mitgliedschaft in IG Metall und ÖTV, nichts mehr anfangen. Tut mir leid, aber ist halt so. Schreibtischbanditen, die sich auf Kosten der Malocher einen schönen Tag machen. Die wissen doch noch nicht einmal, wie das Wort "Arbeit" geschrieben wird.

FULL ACK
 
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