[Information] Apotheker pochen auf Multimillionen-Nachzahlung

Gamma-Ray

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Apotheker pochen auf Multimillionen-Nachzahlung

Auch Appelle der Bundesgesundheitsministerin hatten keinen Erfolg: Die Apotheker in Deutschland verlangen weiterhin Nachzahlungen von bis zu 500 Millionen Euro von den Krankenkassen. Die SPD überlegt nun, den Forderungen per Gesetz die Grundlage zu entziehen.

Ganzer Artikel im Spiegel

Annette Rogalla, auf Anfrage. Und weiter: "Wir können den Appellen von Ministerin Schmidt nicht einfach nachgeben."

Worum geht es den Apothekern? Ums Prinzip, oder ist das Rache gegen eine Gesundheitsreform.

Wir alle zahlen, wenn es dazu kommt, was eigentlich garnicht nötig ist.
 
Wenn Du einen Anspruch auf eine halbe Milliarde Doppelmark hättest, würdest Du darauf freiwillig verzichten?
 
In den Verhandlungen zur Gesundheitsreform war festgelegt
worden, dass die Apotheker Geld von den Krankenkassen verlangen
können, wenn ihre Einnahmen bei rezeptpflichtigen Medikamenten im
Jahr 2004 hinter dem Ergebnis von 2002 zurückbleiben.

Jetzt mal ehrlich, wer diesen Passus mit gebilligt hat, gehört doch
standrechtlich erschossen. Wie kann man nur so DÄMLICH sein !?!?

:wand :wand :wand

Den Apotheken gehts doch wirklich gut, wir haben keine veloren,
nein, die haben mehrere Zweigstellen bei uns eröffnet.

>> rezeptpflichtigen Medikamenten

Wen wunderts !?!? Da krank sein nun wirklich nicht billiger, sondern
eher Luxus geworden ist, ist es doch klar, wenn weniger Rezepte
eintrudeln, zudem die Ärzte kein "Standardzeugs" mehr verschreiben
dürfen. Und darauf muss man auch keine Pauschale zahlen -
Paracetamol kostet 1.70 hier und fertig.

Politiker - zu blöd zum Scheissen
 
Weiterhin wurde gesagt, dass die versprochenen Beitragssenkungen der Kassen dadurch noch weiter hinausgezögert werden. :motz
 
Original geschrieben von Brummelchen
Jetzt mal ehrlich, wer diesen Passus mit gebilligt hat, gehört doch
standrechtlich erschossen. Wie kann man nur so DÄMLICH sein !?!?
Das waren "die gleichen Akrobaten", die den Vertrag mit Toll-Collect ausgehandelt haben.

Ärzten wird vorgeschrieben, ob wann und wo sie vielleicht eine Praxis eröffnen dürfen, Apotheker bekommen eine Verdienstausfallversicherung frei Haus. :motz

Paracetamol kostet 1.70 hier und fertig.

Das ist die Idee. Ich mache einen Handel auf. Bei den Preisen (und meinen Einkaufspreisen) hätte ich eine Gewinnspanne von gut 200%. ;)


Politiker - zu blöd zum Scheissen
Originalzitate Volker Pispers (Kabarettist]:
"Ich halte unsere jetzige Regierung für zu blöd, ein Loch in den Schnee zu pissen."

"Der gesunde Menschenverstand sagt mir, ich muss etwas einnehmen, damit ich etwas ausgeben kann. Der kranke Menschenverstand sagt mir, ich muss etwas ausgeben, damit ich etwas einnehmen kann. Das ist ein ganz komisches Geben und Nehmen im Gesundheitswesen. Also, der Patient gibt Geld aus und nimmt Medikamente ein. Die Pharmaindustrie gibt Medikamente aus und nimmt Geld ein. Langfristig hat sich herausgestellt, scheint das Einnehmen von Geld gesünder zu sein. Probieren Sie es einfach mal. Lassen sie sich bei der nächsten Depression 500 DM in bar verschreiben."

"Ein Volk, das sich alkoholfreies Bier aufschwatzen läßt, das greift auch zu einer kompetenzfreien Regierung."


Das Problem dabei ist, die Alternative sieht nicht besser aus. Sie trägt nur andere Namen. :cry:
 
1. Ich würde vermutlich auch nicht verzichten. Wer so eine Sch..... verzapft sollte allerdings persönlich haftbar gemacht werden.

2. Es gibt viele Orte in Deutschland, in denen Ärzte benötigt werden. Das Problem sind häufig Stadtteile mit einem hohen Anteil sozial Benachteiligter und wenig Privatpatienten. Ich würde als Arzt auch versuchen möglichst viele Privatpatienten zu bekommen. Eine Praxis bedeutet Investitionen und wie jeder Unternehmer muß auch der Arzt diese möglichst schnell wieder hereinbekommen.
 
Nur damit ich das richtig verstehe, die Leute, die den Apothekern diesen Ausgleich zugebilligt haben, wollen ihnen per Gesetz diese Zusage wieder entziehen, ja? Na das ist doch mal wieder ein Beleg für zielstrebige, klare und vor allem durchdachte Politik...

Ich stelle, unabhängig davon, einfach mal in den Raum, dass die wenigsten von uns abwinken würden, wenn sich ihnen die Möglichkeit böte ihr Einkommen nachträglich aufzubessern.
 
Kam auch in der Glotze !

Das sind zwischen 10000 und 15000 Euro pro Apotheker, nicht so wahnsinnig viel !

Das schlimme daran ist das es Ihr gutes Recht ist, oder nicht ? Oder wer von Euch verzichtet auf seinen Lohnsteuerjahresausgleich um die Staatskassen wieder zu füllen ... niemand !!!
Es sind dann auch immer nur ca. 2000 Euro aber die Menge machts dann halt !
 
Auch wenn es zum Teil mein Geld ist - warum sollte irgendjemand auf etwas verzichten, was ihm rechtmäßig zusteht?
Eine gesetzlich verankerte Gewinngarantie, wo gibt's denn sowas.
 
Ärzte und Apotheker sind schon längst nicht mehr die Helfer in der Not, Ausnahmen bestätigen die Regel. ;) Mich stört in erster Linie das Bild dieser Berufsgruppe in unserer Gesellschaft, das längst nicht mehr zutrifft. Denn sie besitzen inzwischen die gleiche Raffgier wie alle anderen und nehmen mit, was sie kriegen können.

Und es sind zum Teil moralisch verwilderte und durchtriebene Geschäftsleute, wie es sich jetzt bestätigt und sie waren immer dagegen, etwas für das Gemeinwohl zu ihren eigenen Lasten zu tun. Was aber so eigentlich nicht zutrifft, denn sie haben ihr Geld anderwärtig wieder reingeholt.

Die Politker mögen ohne Zweifel Deppen sein, die so ein Schlupfloch auflassen, aber die Apotheker sind für mich noch eine Stufe darunter, die jetzt auf ihr angebliches Recht pochen.

Hoffentlich wird der Riegel zugemacht für die ach so armen Apotheker. :devil
 
Und es sind zum Teil moralisch verwilderte und durchtriebene Geschäftsleute, wie es sich jetzt bestätigt und sie waren immer dagegen, etwas für das Gemeinwohl zu ihren eigenen Lasten zu tun.




Irgendwo hab ich solch einen Satz schon mal gehört. :motz
 
Nach dem, was ich so mitbekommen habe, sind Apotheker im ganzen Gesundheitssystem schon immer irgendwie die gelackmeierten gewesen.
Sie müssen studieren wie die Ärzte, zumindest weitestgehend, nehmen aber später in der Rangfolge nur eine beratende, statt einer verordnenden Funktion ein. Sie müssen immer den Anordnungen von Ärzten folgen, selbst wenn sie Zweifel an einer Medikamentverschreibung haben. Bei leichten Sachen dürfen sie dann mal mit eigener Kompetenz kommen.

Daß sich solch ein Berufsstand von einer Gesundheitsreform nicht noch zusätzlich verarschen lassen möchte, ist doch klar.

Wo geht denn heute der direkte Weg von der Arztpraxis aus hin? In sehr vielen Fällen nicht mehr zum Apotheker, sondern nach Hause.
Da bin ich doch lieber eine Woche länger krank, hab aber 30 Euro beim Apotheker gespart, das ist doch das Resultat der Reform.

Ich kann die Apotheker jedenfalls bei ihrem Wunsch, daß Gesetze eingehalten werden, voll verstehen.


salayna
 
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