Rev. Bumszack
treuer Stammgast
Durch diesen Thread hier bin ich auf eine Frage gestoßen, die ich gerne mal an Euch stellen möchte.
Das Selbstbestimmungsrecht des Patienten wird, wenn ich die Antworten richtig deute, auch für die Beendigung eines Lebens zumindest grundsätzlich eher bejaht. Wie ich dies auch in meinem Beitrag schrieb. Nein, ich will jetzt nicht auf "Sterbehilfe" raus, obwohl dies vielleicht auch einer ordentlichen Dikussion wert wäre.
Es geht mir mehr um die "Verantwortung".
Ich konnte in den letzten Jahren in vielen öffentlichen Diskussionen, aber auch im Arbeits- und privaten Bereich beobachten, wie immer häufiger (und auch leichtfertiger) nach "Verantwortung" gerufen wurde. Reziprok dazu habe ich festgestellt, dass Verantwortung tragen immer häufiger als "Schminke" zur Selbstdarstellung genutzt wird, im Einzelfall und meist hinter verschlossenen Türen diese Verantwortung jedoch ganz gerne "delegiert" wird.
Als aktuelles Beispiel nehme ich mal nicht unseren Lieblingsstaatsschauspieler, der sich von einer Schmierzeitung dazu verleiten ließ, die Verantwortung nicht unter Verdeck, sondern ganz offen dem Skipper der bekanntesten Dreimastbark in die Schuhe zu schieben. Nein - auch keiner von den unzähligen anderen Politikern, bei denen die Beherrschung dieses Spielchens zu den Einstellungsvoraussetzungen gehört. Und schon gar nicht, mir räumlich und seelisch am nächsten, die unerträgliche Leichtigkeit des Scheins im Falle Loveparade.
Die Verantwortung für sich selbst, sein Leben, seine Handlungen zu tragen, ist eine Forderung an uns alle, die wir immer wieder gerne laut äußern; es scheint fast, als wäre sie der wichtigste Teil einer funktionierenden Gemeinschaft. Und so hat Kant sie ja auch "befohlen" (für die, die damals gerade auf Toilette waren: gemeint ist der "Kategorische Imperativ" - imperare heißt befehlen, s.--> Imperator).
Um jetzt nicht lauter hehre und (selbst)verklärende Antworten zu erhalten (ich schaue gerne splash- und splatterfilmediskussionen), möchte ich als mögliche Diskussionsgrundlage aus o.g. Thread die Verantwortung für ein selbstbestimmtes Leben etwas ausweiten.
Unter den Aktiven hier im Board finden sich viele "gestandene" Männer und auch Frauen, die ihren "Mann" gestanden haben im Leben. Ja, sogar deren "Sinn des Lebens" postet inzwischen hier schon eifrig mit. Also kann ich darauf pochen, dass diese wissen, was Verantwortung bedeutet.
Wie aber wird die Verantwortung wahrgenommen, wenn es nicht um das bereits länger vorhandene "eigene" Leben geht, sondern um gerade frisch geschaffenes "eigenes" Leben?
Um das "böse" Tabuthema direkt zu nennen: Wie teilt ihr die Verantwortung zwischen Vater, Mutter und Noch-nicht-ganz-fertig-Kind auf, wenn es um Abtreibung geht? Wir waren uns im anderen Thread wohl einig, das andere bei der Selbstbestimmung nicht reinreden dürfen. Wieso dürfen hierbei dann plötzlich andere (Kirche, "Staat", Medien usw.) mitreden? Als "Lobby-Partner" des Kindes?
Da hier auch viele politisch engagierte Single-Männer unterwegs sind, möchte ich doch noch mal explizit die Stimmen der Damen herausfordern. Schließlich sind die es, die diese Entscheidung zu allererst tragen und -oft ohne die Hilfe dieser Männer- austragen müssen.
Das Selbstbestimmungsrecht des Patienten wird, wenn ich die Antworten richtig deute, auch für die Beendigung eines Lebens zumindest grundsätzlich eher bejaht. Wie ich dies auch in meinem Beitrag schrieb. Nein, ich will jetzt nicht auf "Sterbehilfe" raus, obwohl dies vielleicht auch einer ordentlichen Dikussion wert wäre.
Es geht mir mehr um die "Verantwortung".
Ich konnte in den letzten Jahren in vielen öffentlichen Diskussionen, aber auch im Arbeits- und privaten Bereich beobachten, wie immer häufiger (und auch leichtfertiger) nach "Verantwortung" gerufen wurde. Reziprok dazu habe ich festgestellt, dass Verantwortung tragen immer häufiger als "Schminke" zur Selbstdarstellung genutzt wird, im Einzelfall und meist hinter verschlossenen Türen diese Verantwortung jedoch ganz gerne "delegiert" wird.
Als aktuelles Beispiel nehme ich mal nicht unseren Lieblingsstaatsschauspieler, der sich von einer Schmierzeitung dazu verleiten ließ, die Verantwortung nicht unter Verdeck, sondern ganz offen dem Skipper der bekanntesten Dreimastbark in die Schuhe zu schieben. Nein - auch keiner von den unzähligen anderen Politikern, bei denen die Beherrschung dieses Spielchens zu den Einstellungsvoraussetzungen gehört. Und schon gar nicht, mir räumlich und seelisch am nächsten, die unerträgliche Leichtigkeit des Scheins im Falle Loveparade.
Die Verantwortung für sich selbst, sein Leben, seine Handlungen zu tragen, ist eine Forderung an uns alle, die wir immer wieder gerne laut äußern; es scheint fast, als wäre sie der wichtigste Teil einer funktionierenden Gemeinschaft. Und so hat Kant sie ja auch "befohlen" (für die, die damals gerade auf Toilette waren: gemeint ist der "Kategorische Imperativ" - imperare heißt befehlen, s.--> Imperator).
Um jetzt nicht lauter hehre und (selbst)verklärende Antworten zu erhalten (ich schaue gerne splash- und splatter
Unter den Aktiven hier im Board finden sich viele "gestandene" Männer und auch Frauen, die ihren "Mann" gestanden haben im Leben. Ja, sogar deren "Sinn des Lebens" postet inzwischen hier schon eifrig mit. Also kann ich darauf pochen, dass diese wissen, was Verantwortung bedeutet.
Wie aber wird die Verantwortung wahrgenommen, wenn es nicht um das bereits länger vorhandene "eigene" Leben geht, sondern um gerade frisch geschaffenes "eigenes" Leben?
Um das "böse" Tabuthema direkt zu nennen: Wie teilt ihr die Verantwortung zwischen Vater, Mutter und Noch-nicht-ganz-fertig-Kind auf, wenn es um Abtreibung geht? Wir waren uns im anderen Thread wohl einig, das andere bei der Selbstbestimmung nicht reinreden dürfen. Wieso dürfen hierbei dann plötzlich andere (Kirche, "Staat", Medien usw.) mitreden? Als "Lobby-Partner" des Kindes?
Da hier auch viele politisch engagierte Single-Männer unterwegs sind, möchte ich doch noch mal explizit die Stimmen der Damen herausfordern. Schließlich sind die es, die diese Entscheidung zu allererst tragen und -oft ohne die Hilfe dieser Männer- austragen müssen.
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