Ich denke, es ist heutzutage besser für ein/e Frau/Mädel beim Joggen z.B. in Parks ein K.O.-Spray dabei zu haben, um sich im Notfall damit wehren zu können, wenn sich die Chance dafür ergibt, als kein Spray dabei zu haben und dadurch einem Täter auf jeden Fall chancenlos ausgeliefert zu sein. Es gibt extrem wirksame K.O.-Sprays, die auf 5-6m Entfernung treffsicher funktionieren und, wenn das CS-Gas gelhaltig ist, auch von Wind nicht verweht werden und somit das "Opfer" selbst schädigen könnten.
Ich halte das für völlig falsch!
Zum einen: Der Name ist schon irreführend, "K.O.-Spray" hört sich so sehr augenblicklich wirkend an. Das sind Reizmittelsprays. Sie schlagen niemanden K.O., sondern reizen Augen und Schleimhäute - und das erst stark verzögert, wie ich schon schrieb. Ich bin alt und fett, aber sechs Meter schaffe ich locker in zwei Sekunden. Selbst, wenn ich also von einer Ladung getroffen würde, könnte es mich überhaupt nicht davon abhalten, meine Absichten durchzuführen.
Auf der anderen Seite neige ich nicht dazu, junge Mädchen zu überfallen. Wenn ich also mit einem Reizmittel angegriffen würde, wäre es völlig ungerechtfertigt und würde nur aufgrund überdrehter Phantasie geschehen. Dies wäre aber ein realer Angriff - und in diesem Fall hätte ich keine Hemmungen, dafür zu sorgen, dass dieser üble Angriff auf mich sofort endet und danach die Polizei einzuschalten.
Nehmen wir also als Beispiel unsere kleine Julia, sie hätte sich dann ein, zwei üble Schläge im Bereich von Brust und Gesicht eingefangen und würde Dreck schlucken. Danach hätte sie noch eine Anzeige wegen Körperverletzung und Missbrauch von Reizmittel am Hals und ich würde auch nicht davor zurückschrecken, zivilrechtlich Schmerzensgeld zu fordern. Denn "es war dunkel", "seine Kleidung war dunkel", "da war sonst niemand und ich hatte Angst", "der ist gerannt" sind keine Argumente, die Julia vor einer Strafe schützen würden.
Um das noch einmal festzuhalten:
1. Solange Julia das Spray nicht ständig in der Hand hat, hat sie überhaupt keine Chance, es schnell genug einzusetzen.
2. Solange niemand brüllend auf Julia zu rennt, darf sie es Reizmittel nicht einsetzen. Das aber wird kaum vorkommen.
3. Ihre eingebildeten Angstfaktoren dürfen kein Grund sein, einfach mal das Zeug einzusetzen, damit sie sich besser fühlt.
4. Selbst, wenn der Verdacht berechtigt gewesen wäre, könnte sie es nicht nachweisen, denn der reale Angriff ging von ihr aus.
5. Der Einsatz des Reizmittels bewirkt, dass sie nicht das einzig sinnvolle macht, nämlich sich in Sicherheit zu bringen.
Diese Reizmittelsprays sind also völlig ungeeignet. Sie vermitteln eine falsche Sicherheit, die bewirkt, dass man sich nicht umsichtig verhält.
Natürlich verstehe ich Julias Anliegen, ein Hilfsmittel einzusetzen, um ihre körperliche Unterlegenheit gegenüber einem möglichen Angreifer auszugleichen. Einfach nur ein halber Meter daumendickes Kabel, um damit um sich zu schlagen, wenn ihr wirklich jemand zu nahe kommen sollte, wäre sinnvoller. Es hat nur nicht das niedliche Format wie solch ein kleines Spray.
Wenn ein Angriff urplötzlich und/oder von hinten erfolgt, nützt so ein Verteidigungsspray natürlich nichts, klar.
Ein anderer Fall wird aber nicht eintreten. Niemand wird Julia auf zwanzig Meter zurufen "Ich werde dich vergewaltigen, wenn ich dich erst einmal erreicht habe!". Wenn Julia sich aber bei zwanzig Meter Distanz sagt "Der Typ ist mir unheimlich, ich verpiss mich.", dann hat sie einen guten Vorsprung.
Die sicherste Verteidigungswaffe für das schöne Geschlecht ist und bleibt aber der treuste Freund des Menschen, wobei ich, wenn ich ein Mädel wäre, einen Malinois einem Chihuahua nicht nur aus sportlichen Gründen bevorzugen würde
Ja...
Ich würde mindestens 80% der deutschen Hundebesitzer nicht zutrauen, ausgerechnet mit einem Mali klar zu kommen. aber er wäre sicherlich ein guter Gefährte für solche Situationen.
Ehrlich gesagt, der überwiegende Teil der Hunde, egal welche Größe, sind Schäfchen, die mit der Situation überfordert wären und nichts machen würden. Aber da man nicht wissen kann, ob der Wauwau nicht doch zu den anderen gehört, ist er schon eine recht gute Prävention.