Günter Freiherr von Gravenreuth ist tot

Meine Mama hat gesagt, wenn Du nichts Gutes über einen Menschen sagen kannst, sag lieber gar nix. Das mach ich auch :)
 
Habe es gerade auch erfahren und wollte ein Thema eröffnen.

Tja, da hat er es doch geschafft ein letztes mal in der Öffentlichkeit zu stehen.
Am Ende war der Herr Graf doch nur ein Opfer seiner selbst. Er wird es wohl nicht überwunden haben, das ausgerechnet er in die Mühlen der Justiz geraten ist.

Auch wenn ich jetzt geprügelt werde, aber ich glaube uns wird etwas fehlen.
 
Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten ihn zu einem anständigen Menschen bekehrt.

Nun hat er sich entschieden und ruhe er in Frieden!
 
Ich möchte meine Gedanken dazu mal vorsichtig wie folgt formulieren (bitte LANGSAM lesen, und schön betonen):
Seinen Tod hat er meiner Meinung nach sicher nicht verdient, aber wenn sich ein Anwalt innerlich selbst zur Rechenschaft zieht, und jenes Urteil dabei rauskommt, muss er entweder tatsächlich sehr von sich überzeugt gewesen sein das Richtige zu tun, oder aber er hatte selbst schon so lang an seinem Handeln gezweifelt, dass es schwerwiegend genug war, sich zu töten, aber zu wenig um seinen Stolz zu überwinden und es zuzugeben.

Ich hätte lieber gesehen, er wäre einfach raus aus dem Beruf, aber wenn jemand seine Berufung verliert, was hat er dann noch..
 
Lange Jahre haben viele viele Menschen diesen Anwalt verflucht. Auch hier nicht wenige. Ich sehe nicht, was ein feiger Selbstmord daran ändern soll.

Ich werde ihn sicher nicht vermissen und ich fühle auch keinerlei Bedauern.
 
"...schwere Beziehungsprobleme und der Entzug seines sozialen Umfeldes, sind laut seinen letzten Worten die Hintergründe"

Es will einfach kein Mitleid in mir aufsteigen. Solche Gründe hätten sicher 70% aller Hartzer (Hartz4'ler). Allerdings ohne Selbstverschulden.

Als Anwalt wusste Gravenreuth genau um die Rechtswidrigkeit seiner Handlungen. In Ermangelung jeder Moral und mit der Absicht sich finanziellen Vorteil zu verschaffen, hat er sich ganz bewusst und vorsätzlich ins Kerbholz geschnitten. Sich der Bestrafung so zu entziehen und eine solche Begründung zu hinterlassen, weist auf einen schwachen Charakter hin.

Da die Angehörigen ebenfalls von Gravenreuths Tricksereien profitiert haben (und sei es nur mittelbar), entfällt auch hier mein Mitgefühl.
 
... ein Abmahn-Anwalt weniger
... Selbstmord - damit hat er dann sein vielleicht letztes menschliches Prinzip auch noch über Bord geworfen! Wo bleibt den da sein schwarzer Humor?????

Bei meiner persönlichen Kollision mit diesem "netten" Herrn hat er leider sofort alle Sympathien verspielt und bis heute nicht zurückgewonnen.

Tschüß und ... RIP
 
Es gibt Selbstmorde, die Mitleid auslösen - wenn sich ein Mensch aufgrund von Krankheiten, Schicksallsschlägen oder dergleichen nicht mehr in der Lage sieht, sein Leben fortzusetzen.

Wenn jemand feige die Flucht ergreift, weil das Feuer ins Haus des Brandstifters zurückgekehrt ist, dann verdient das nur Verachtung - also nichts anders als das, was ich zu Lebzeiten für den Mann empfunden habe.

ot:
Vorsicht, schwarzer Humor: Vielleicht ist das ja nur eine Finte, und ab nächste Woche flattern die Abmahnungen all Jenen ins Haus, die den vermeintlich Toten posthum beleidigt haben :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss ehrlich sagen, das diese "Endlich ist er tot"-Aussagen einen schalen Nachgeschmack bei mir hinterlassen.

Bitte nicht falsch verstehen, ich trauere keineswegs um Günni und doch bedauere ich seinen Tod.
Bedauern???
Ja Bedauern, da ich es lieber gesehen hätte, wenn er seine Taten im Knast verbüßt hätte und sich nicht einfach auf solch feige Art aus dem Staub macht.
Die Geschichte wird nun ein paar Tage durchs Netz ziehen und dann wird es Still, als hätte es Günni nie gegeben.
Von einem Günni im Knast hätten wir alle mehr gehabt.;)

Ich habe da noch einen netten Artikel gefunden.
Abmahnanwalt Günther Freiherr von Gravenreuth begeht Selbstmord Weuste.de

#EDIT
Aaaaaaahhh......Bio Du Nase.:ROFLMAO:
 
Würde mich interessieren, was Ihr schön/nett findet an dem Artikel?
Die Beschreibungen am Anfang oder die (für mich überflüssige) Gutmenschelei am Ende?
 
Wie seltsam, gerade den hätte ich in 15 Jahren als unverbesserlichen, sich-immer-noch-und-ewig-im-Recht-sehenden C-Internet-Promi erwartet. Aber das zeigt auch wieder nur das der Eindruck von Posts im Internet nicht unbedingt realistisch ist.
 
Nunja, seine Taten mögen eine Sache gewesen sein. Ich heisse sie sicherlich auch nicht gut. Trotzdem sollte uns allen auch bewusst sein, dass es immerhin ein Mensch gewesen ist, dessen Lebensumstände und Beweggründe uns trotz aller Schlagzeilen eigentlich mehr als verborgen bleiben.

Gerade das Folgende ist IMHO ein bischen differenzierter zu betrachten, also gleichermaßen falsch oder richtig:

Als Anwalt wusste Gravenreuth genau um die Rechtswidrigkeit seiner Handlungen. In Ermangelung jeder Moral und mit der Absicht sich finanziellen Vorteil zu verschaffen, hat er sich ganz bewusst und vorsätzlich ins Kerbholz geschnitten. Sich der Bestrafung so zu entziehen und eine solche Begründung zu hinterlassen, weist auf einen schwachen Charakter hin.
Insofern äußere ich zwar kein Mitgefühl, aber doch Mitleid. Gerade auch in Bezug auf diese
Da die Angehörigen ebenfalls von Gravenreuths Tricksereien profitiert haben (und sei es nur mittelbar), entfällt auch hier mein Mitgefühl.

Was den "schwachen Charakter" angeht:
Was muss einem Menschen wohl widerfahren (oder gerade nicht widerfahren), dass er, mit seinem Gewissen belastet, so eine Art und Qualität von Arbeit abliefert? Was muss man für Umstände haben, um diese Arbeit fortzuführen und nicht davon abzulassen? Für mich ist das ein bischen nachvollziehbar, aber nur schwer verständlich. Letztlich ist er dran zerbrochen, wie ich hier nur mutmaßen kann. Ich für meinen Teil schätze ein Umfeld, welches mich auf gravierende Irrtümer im Leben stets mit Nachdruck hinweist. Insofern frage ich mich tatsächlich (ohne in irgendeiner Weise etwas unterstellen zu wollen), wo ist das Umfeld, wie stand es zu Gravenreuth und wie nahm es wohl seine familiären und freundschaftlichen Pflichten wahr? Und wenn das Umfeld sie wahrnahm, wie reagierte Gravenreuth darauf? Ich persönlich kann mir beileibe nicht erlauben über einen Menschen zu urteilen, den ich aus üblen Schlagzeilen kenne, ohne dessen Beweggründe und Hintergründe zu kennen.

Desweiteren: Ein gebildeter Mensch ist nicht zwingend auch in der Persönlichkeit genausoweit fortgeschritten. So gibt es also keine Aussage darüber, ob er nun tatsächlich ein gebeutelter und unmündiger Fachidiot, ein resistenter Sturkopf oder gar irgendwas auf den Millionen von Graden dazwischen gewesen ist. Who knows? Ich jedenfalls nicht.

Insofern äußere ich gegenüber diesem verschiedenen Menschen aus reiner Verständlichkeit des komplexen Gemütes tatsächlich Mitleid. Ich bin weit entfernt von Mitgefühl. Und genausoweit bin ich davon entfernt, seine Taten Gut zu heissen. Ich wollte da aber noch eine Unterscheidung machen.

Ruhe er genau in diesem Frieden, den er auf Erden beruflich nicht hat gelten lassen.
 
..wo ist das Umfeld, wie stand es zu Gravenreuth und wie nahm es wohl seine familiären und freundschaftlichen Pflichten wahr?
Vielleicht kann gefragt werden, was war zuerst da? Das Umfeld, oder der Gravenreuth wie wir ihn in Erinnerung haben? Oder prägte er sein Umfeld, oder das Umfeld ihn? Vermutlich ist ersteres der Fall. Sein "Feund" Bernhard Syndikus, ist zehn Jahre jünger und dürfte die Prägung von Gravenreuth angenommen haben, weniger anders herum. Und so wird es auch mit Gravenreuths familiären und freundschaftlichem Umfeld ausgesehen haben. Sein Charakter war bereits seit Jahrzehnten bekannt, so als er mit dem Alter Ego eines 15-jährigen Mädchens die C64-Szene per BBS und Zeitungsanzeigen aufmischte, um Raubkopien bettelte um dann die Spender mit Abmahnungen zur Kasse zu bitten. Gravenreuth darf also durchaus als der Erfinder dieser moralfreien Fallenstellerei im Graubereich des Rechts bezeichnet werden. Sein Umfeld profitierte von dieser "Geschäftsidee" seit jeher mit. Durch sein Alter Ego "Tanja Nolte-Berndel" hatte er seine empathischen Fähigkeiten insoweit unter Beweis gestellt, dass ihm das Strickmuster seines Umfeldes durchaus bekannt gewesen sein dürfte. Eine Horde Profiteure der es sicher nicht in des Sinn kam, ihn zum Gutmenschen zu bekehren. Zeit und Gelegenheit dazu gab ausreichend.

Somit ist für mich klar, mit wem sich Gravenreuth umgab und das er genau wusste; Bleibt sein Erfolg aus, ist auch sein Umfeld weg. Bis zuletzt war ihm das augenscheinlich egal.
 
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