Akzeptiert Intel Desktop-CPUs in Notebooks?

RollerChris

R.I.P.
[ 05. April 2002 13:48:00 MEZ ]
Intels Mobile-Prozessoren, die speziell für den Einsatz in Notebooks gedacht sind, sind teuer und gut. Deshalb gingen immer mehr Notebook-Hersteller dazu über, die preiswerteren Desktop-CPUs von Intel in tragbare Rechner einzubauen. Nachdem Intel dies anfangs ablehnte, soll sich der Chipgigant nun dem Marktdruck beugen und auch diesen Produzenten offiziellen Support anbieten, wie Digitimes meldet.
Intel bietet technischen Support bisher nur für Unternehmen an, die Notebooks mit Mobile-Prozessoren herstellen. Intel nennt den Herstellern Details zu den technischen Spezifikationen und zum richtigen Einbau der Prozessoren im Notebook und für deren optimale Kühlung. Den Einbau von Pentium-4-Desktop-Prozessoren in Notebooks sieht der Chipgigant dagegen nicht so gerne. Die Pentium-4-Mobile seien für den Einsatz in Notebooks optimiert, würden möglichst wenig Hitze entwickeln und relativ stromsparend arbeiten, wie Hans-Jürgen Werner, Pressesprecher von Intel Deutschland der PC-WELT erläuterte.
Sollte Intel tatsächlich jetzt auch beim Einbau von Desktop-CPUs in Notebooks Support bieten, so trägt der Prozessor-Gigant damit vermutlich der Tatsache Rechnung, dass es unmöglich ist, Notebooks mit Desktop-Prozessoren gänzlich zu vermeiden. Der Preisunterschied und damit der Wettbewerbsvorteil der preiswerteren Notebooks mit Desktop-CPUs ist einfach zu groß.

Deutliche Preissenkungen?
Intel soll außerdem Internetberichten zufolge im Mai 2002 die Preise für die mobilen Pentium-4 senken, um die Preisdifferenz zwischen Desktop-CPUs und Notebook-Prozessoren zu verringern. Derzeit beträgt der Preisunterschied zwischen einem Desktop Pentium-4 und seinem mobilen Bruder bei gleicher Taktzahl etwa 200 bis 400 Dollar. Mit der Preissenkung bei mobilen Prozessoren will Intel die Hersteller von Notebooks davon abhalten, weitere Modelle mit Desktop-CPUs auf den Markt zu bringen. Notebooks mit "mobile"-Prozessoren werden wohl aber auch in Zukunft mehr kosten als die herkömmlichen Desktop-Versionen. Dafür verfügen sie über einen reduzierten Stromverbrauch und werden nicht so heiß.
Hans-Jürgen Werner konnte jedoch weder die Meldung, dass Intel jetzt auch vollen Support für Desktop-Pentium-4-Prozessoren in Notebooks anbietet noch die Preissenkungen im Mai bestätigen. Hierbei handelt es sich also noch um unbestätigte Gerüchte.
Tanja Quijano, Pressesprecherin von Toshiba Deutschland, erklärte gegenüber der PC-WELT, dass die Hersteller von Notebooks ohnehin schon alle wichtigen Spezifikationen und Daten von Intel erhalten würden. Diese Informationen dann so umzusetzen, dass ein optimales Gerät dabei herauskommt, sei Sache der Hersteller.
Derzeit gibt es vom taiwanischen Hersteller Mitac das 8170 als Notebook mit einer Desktop-Pentium-4-CPU. Dieses Modell liegt den Notebooks von IPC (WEB@Note), Vobis (Highscreen IX 1700) und dem Xeron Sonic Power zugrunde. Auch Toshiba hat ein Notebook mit einer Desktop-Pentium-4 im Angebot: das Toshiba Satellite 1900-01. Allerdings weist Toshiba ausdrücklich daraufhin, dass dieses Notebook für den mobilen Einsatz nicht so sehr geeignet ist wie ein Notebook mit einer speziellen Mobile-CPU. Tanja Quijano spricht in diesem Zusammenhang von "Desktop Replacement".
Notebooks mit herkömmlichen Pentium-4-Prozessoren sind nicht nur aufgrund der preiswerteren CPU günstiger im Verkauf. Auch die gesamte Architektur für den Desktop-Prozessor ist preiswerter als die spezielle Notebook-CPU-Architektur. Die Bauteile für ein Notebook mit Desktop-Prozessor können der Großserien-Fertigung entnommen werden, während die Bestandteile für den "Mobile Processor" in kleineren Zahlen gefertigt werden und deshalb teurer sind.
Quelle: www.arcor.de
 
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