Neuigkeit Buddeln für DSL: Dorf verlegt Anschluss selbst

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Es ist weiß Gott kein Geheimnis, dass die Telekom beim DSL-Ausbau in ländlichen Gemeinden nur sehr träge in Gang kommt bzw. stellenweise überhaupt kein Interesse daran hat. So konnte sich die Gemeinde Waldstetten im Neckar-Odenwald-Kreis schon glücklich schätzen, überhaupt ein Angebot zu erhalten. Stolze 200.000 Euro sollte die Gemeindekasse aufbringen, um ihre Bürger per DSL in die große weite Welt des Internet zu bringen.
Zu teuer, entschieden die Einwohner von Waldstetten - das können wir selbst billiger. Und so griffen rund 50 Leute im Alter zwischen 12 und 78 Jahren zu Schaufel, Hacke und Spaten, um den rund 2,2 Kilometer langen Kabelkanal auszugraben, durch den dann das nötige Glasfaserkabel verlegt wird. Bürgermeister Helmut Hartmann gewinnt der Aktion auch soziale Aspekte ab: "Man kann die Bevölkerung gut motivieren, wenn man ein Ziel vor Augen hat", sagt er.
Ganze 90.000 Euro werden dadurch gespart - und bei so viel Engagement will dann auch der rosa Riese nicht knausern: Wenn mindestens 110 Leute einen DSL-Vertrag abschließen, übernimmt die Telekom die restlichen Kosten. Und die Chancen stehen gut: rund 90 Interessenten haben sich schon gemeldet.


Kommentar: Selbst ist der Mann (y). Dennoch befremdlich, denn einen Internetanschluss kann man inzwischen getrost als "Grundbedürfnis" ansehen, so selbstverständlich wie Wasser und Strom. Man stelle sich mal vor, ein Energieunternehmen schaltet die Leitungen in ein kleines Dorf ab, weil sie nicht rentabel sind. Wer möchte wetten, dass so etwas niemals passiert?
 
Schaufel, Hacke und Spaten? Da kann man sich doch einen Minibagger kaufen und den
nachher wieder verkloppen, oder halt auch mieten. Die 2,2 Kilometer werden sonst
zur Unendlichkeit. Aber erstaunlich dieses Engagement. (y)
 
Find ich gut, würd ich selbst sofort mitmachen, aber in unserem Kaff werden sich keine 50 nicht-faulen Leute finden, glaube ich. Und so müssen wir 50€ nur für DSL2000 bezahlen...
Und das Tollste ist: Wenn wir den Vertrag wechseln würden, würde uns T-Heim nurnoch DSL348 geben, weil nur das bei uns "verfügbar ist". So geschehen bei rund 10 Nachbarn. Wir sind im ganzen Dorf die einzigen mit DSL2000. Einer hat sich DSL1000 selbst freigeschaltet, nachdem ihm die Telekom auch nurnoch DSL348 geben wollte. Alle anderen haben in den letzten beiden Jahren den Tarif gewechselt und haben nurnoch DSL348... T-Heim scheisst dann einfach auf frühere Speedtests, Rechnung und alles, was irgendwie nachweist, dass DSLXXXX verfügbar wäre... Saftladen...

Wenn nur die ganze Bevölkerung mit solchem Engagement bei anderen (u.a. politischen) Themen mitmachen würde...
 
Find ich ja mal klasse, da tun die Leute was für sich, hoffe nur die T-Com hat nicht verarscht und am Ende schauen alle blöd aus der Röhre. Demnächst müssen wir dann aber alle unsere Leitungen selber buddeln, ist ja billiger :D
 
Durch die Privatisierung sitzen der Telekom die Aktionäre im Nachken, die Gewinne sehen wollen.
Also werden unrentable Vorhaben gestrichen oder zurückgestellt (leider). Wenn sich - wie hier - genügend (potenzielle) Kunden finden, dann lohnt es sich auch, die Strecke mitzufinanzieren.

Wo ist das Wunder?

Abartig finde ich mehr die Politik, die einerseits hehre Versprechungen macht und sofort jammert, wenn ein privatisiertes Unternehmen betriebswirtschaftlich handelt;
auf der anderen Seite aber gerade auf die Gewinne dieser Unternehmen spitz ist (als Großaktionär).

Bäh.
 
Durch die Privatisierung sitzen der Telekom die Aktionäre im Nachken, die Gewinne sehen wollen.
Also werden unrentable Vorhaben gestrichen oder zurückgestellt (leider). Wenn sich - wie hier - genügend (potenzielle) Kunden finden, dann lohnt es sich auch, die Strecke mitzufinanzieren.

Wo ist das Wunder?

Abartig finde ich mehr die Politik, die einerseits hehre Versprechungen macht und sofort jammert, wenn ein privatisiertes Unternehmen betriebswirtschaftlich handelt;
auf der anderen Seite aber gerade auf die Gewinne dieser Unternehmen spitz ist (als Großaktionär).

Bäh.
Vergiss BITTE nicht die 10000 Beamten die auch noch bezahlt werden müssen.
Ob Sie was zu tun haben oder auch nicht!
 
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