Es gibt wirklich Anwendungen die den Dienst grundsätslich versagen wenn keine Auslagerungsdatei vorhanden ist. Meisstens die von M$ selber und paar Freewareproggis hab ich auch schon gehabt. Da helfen auch keine 512 oder 2000 MB mehr.
Einfache kurze erklärung der Auslagerungsdatei
Windows-Tuning/ minimieren der Auslagerungsvorgänge unter Windows *sorry für den vielen Text*
Registry-Einstellungen für den LargeSystemCache
Wertname - LargeSystemCache
Schlüssel
HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management
Werttyp- REG_DWORD
Bereich - 0, 1, 2 oder 3
Standard = 0
Warnung!
Auch dieser Wert gilt als sehr umstritten, zumal es dazu etliche, leider teilweise sehr widersprüchliche schriftliche Dokumente von Microsoft gibt. Die unten genannten Werte verstehen sich daher als Erfahrungswerte und sind nicht im Einklang mit den Empfehlungen des Herstellers.
Ein Ändern des Wertes könnte also zum Verlust von Supportleistungen durch Ihr Systemhaus/Ihren Händler führen!
Funktion
Dieser Wert bestimmt das Cache-Verhalten von Windows 2000 (alle Versionen). Da man davon ausgehen kann, dass heutige Systeme über mindestens 64 MB (in der Regel 128 MB) RAM verfügen, muss man sich nur zwischen den Werten 2 und 3 entscheiden.
Dabei geht es darum, wer und vor allem wie über den Systemcache verfügen darf.
Erklärungen
Der Wert bestimmt unmittelbar das Speicherverhalten des Systems und kann bei entsprechender Anpassung das Erscheinen von Dr. Watson oder sonstiger unerklärlicher „Phänomene", wie z. B. das Einfrieren von Maus und Tastatur drastisch reduzieren.
Caching-Mechanismen bei Windows 2000 (alle Versionen)
Was wird gecached?
Arbeitet man lange genug mit einem System und benutzt dabei viele verschiedene Applikationen, so stellt man fest, dass die Cachegröße sehr dynamisch (wenn auch nicht immer nachvollziehbar) angepasst wird. So kann die Cache-Größe eines laufenden Systems innerhalb von zwei Stunden (ohne Neustart) zwischen ca. 30 MB und ca. 120 MB schwanken.
Das RAM entscheidet
Wie hoch die Werte im Einzelnen ausfallen, hängt unmittelbar vom eingebauten RAM ab.
Da wir nie ein System mit weniger als 128 MB unter Windows 2000 aufgebaut und in Betrieb genommen haben, haben wir auch nie Cachewerte unterhalb von ca. 30 MB gesehen, auch wenn dies durchaus möglich ist.
Paradoxa
Auch kann beobachtet werden, dass der belegte Systemcache, addiert mit dem freien verfügbaren Arbeitsspeicher, in einigen Fällen den gesamten eingebauten physikalischen Speicher übersteigt!
Kernelspeicher außer Acht lassen
Den vom Systemkernel belegte Bereich im RAM kann man dabei getrost außer Acht lassen, obwohl auch er dem RAM einige MB entzieht!
Wohin wird gecached?
Dieses deutet darauf hin, dass der Systemcache sich durchaus in einigen Fällen der Pagefile.sys bedient, um dort Speicherinhalte (gecachte Daten) auszulagern.
Damit wird jedoch die eigentliche Aufgabe des Cache ad absurdum geführt, da er primär die Aufgabe hat, Plattenzugriffe zu beschleunigen bzw. zu minimieren! Es kann jedoch kurzfristig genau das Gegenteil eintreffen!
Etliche Systemfehler - bis hin zum Blue Screen - sind auf diese „Unart" zurückzuführen.
Dieses Verhalten ist nicht nur sinnlos, es ist sogar massiv gefährlich und kann die Verfügbarkeit eines Systems sehr nachhaltig beeinträchtigen!
Windows 2000 wirklich schneller als NT?
Allerdings erklärt das „normale" Cacheverhalten auch, warum Windows 2000 im Kurztest von vielen Administratoren und Anwendern wie auch von Fachjournalisten (zumindest auf dem ersten Blick) als subjektiv schneller als Windows NT 4.0 empfunden wird. Da das System gut die Hälfte des RAM als Cache benutzt, werden natürlich auch häufig wiederkehrende Plattenzugriffe aus dem Cache heraus „bedient", was sich in einer höheren Geschwindigkeit bemerkbar macht.
CPU wird stärker belastet
Auf der anderen Seite zeigt es sich, dass der belegte Cache natürlich auch verwaltet werden möchte, was wiederum eine höhere CPU-Last bedingt.
Identische Rechner, unter Windows 2000 und Windows NT 4.0 betrieben, können daher je nach Einsatzgebiet bei gleichen Aufgaben und gleichen Applikationen, identische Hardware vorausgesetzt, durchaus unterschiedlich „schnell" sein.
Eine grundsätzliche, in der Fachpresse immer wieder hervorgehobene „Überlegenheit" von Windows 2000 existiert nicht (jedenfalls nicht im Bereich Geschwindigkeit) und muss ins Reich der Märchen und Sagen verbannt werden.
Diese Erfahrung haben auch viele Industriekunden machen dürfen; das mag einer der Gründe sein, warum der Verkauf und die Verbreitung der Windows-2000-Serverfamilie massiv hinter den Erwartungen des Herstellers und diverser Marktforschungsunternehmen (z. B. META-Group) hinterherhinken (nur ca. 55 % der geplanten/vorausgesagten Zahlen wurden auch tatsächlich abgesetzt - siehe hierzu diverse Artikel in der CT oder unter
www.heise.de/ct (Stand dieser Aussagen: 01 /2001).
Bleiben wir jedoch weiterhin beim Cacheverhalten.
Auf der Anwenderseite sind die Standardvorgaben des Systems sicherlich sinnvoll, sofern der Anwender nicht zu viele Applikationen gleichzeitig betreibt oder zu viele Dokumente einer Applikation öffnet. Denn dann zeigen sich die teilweise gravierenden Nachteile des oben beschriebenen Systems:
Nachteile
• Beim Arbeiten mit 3-15 Fenstern (je nach Inhalt der Dokumente und des eingesetzten RAM) mit dem IE5 werden bereits besuchte Seiten trotz erzwungener manueller Aktualisierung (über die Explorer-Menüleiste) nicht über das Internet, sondern aus dem Systemcache heraus aktualisiert.
• Wiederum beim Arbeiten mit dem Explorer kann es passieren, dass neu eingegebene URLs gar nicht zu einer Verbindungsaufnahme mit dem Internet führen, sondern dass das System aus dem Cache heraus versucht, die angegebene URL zu finden, und daraufhin (nach etlichen Sekunden) mit einem Fehler (... Seite nicht gefunden ...) terminiert.
• Unter Word (gilt auch für PowerPoint, Excel und andere, Nicht-Office-Applikationen) geöffnete und wieder geschlossene Dokumente können beim wiederholten Öffnen die Meldung herausbringen „... dieses Dokument wird bereits von #USERNAME# benutzt, möchten Sie eine Kopie erstellen ...", obwohl dies definitiv nicht sein kann. Aufgrund der im Cache zwischengespeicherten Informationen (die nur langsam aktualisiert werden), ist die an sich sinnlose Meldung jedoch nachvollziehbar und erklärbar.
• Teilweise kann das im letzten Punkt geschilderte Phänomen sogar nach dem Abmelden des ersten Users fortbestehen, ein neu angemeldeter User, der das gleiche Dokument (berechtigterweise) zu öffnen versucht, kann die gleiche oben beschriebene Meldung erhalten.
Dies deutet darauf hin, dass die Cache-Inhalte nicht benutzerbezogen, sondern system-/rechnerbezogen verwaltet und gespeichert werden.
Sicherheitslücken
Dadurch werden jedoch auch Benutzerpasswörter, Benutzernamen und andere, kritische und sicherheitsrelevante Daten (Internet-Zugangs-codes, Banking-Zugangsdaten etc.) für einige Zeit (höchstens bis zum Neustart des Systems) im Cache „zwischengelagert" und können von dort aus mit geeigneten Tools leider auch wieder ausgelesen werden.
Welchen Wert setzt man ein?
Im Endeffekt hat sich der Wert 3 für LargeSystemCache am besten bewährt. Damit wird das System zwar (im Unterschied zu NT 4.0) nicht wirklich weniger Cache belegen (!), man kann jedoch bewirken, dass nicht mehr in die Pagefile hinein gecached wird und auch mehr freies RAM zur Verfügung steht.
Darüber hinaus wird der Inhalt des Cache schneller mit der Platte abgeglichen, und man hat als Ergebnis davon bessere Antwortzeiten (lokal) auf dem Server oder der Workstation. Ein positiver Nebeneffekt des Wertes 3 ist das gleichzeitige Verringern des Kernelspeicherbedarfs.
Die folgende Aufstellung liefert einen guten Vergleich, wie ein System mit dem Default-Wert aussieht und wie die Speicherverteilung nach dem Setzen des Wertes auf 3 aussieht.
.................Default.......Wert auf................Differenz
....................................3 gesetzt.............(ca.-Angaben)
RAM frei.....55224 kB ......82324 kB ...... 25 MB (ca. 32 %)
Cache ......98976 kB ......90200 kB ...... 8 MB (ca. 9 %)
Kernel .......33644 kB ......26332 kB ...... 6 MB (ca. 18 %)
Page- .....120432 kB ......99784 kB ...... 18 MB (ca. 6 %)
file.sys
Anhand der Werte kann man sehen, dass sich die Speichernutzung reduziert, parallel dazu wird auch weniger PagefilePlatz benötigt. Die Testreihe erfolgte auf dem gleichen Rechner unter (sofern es uns möglich war) gleichen Bedingungen und unter dem Einsatz gleicher Applikationen und gleicher Dokumente.
Bedeutung der übrigen Werte
Beim
Wert 2 versucht das Betriebssystem, möglichst viel Arbeitsspeicher als Plattencache zu belegen, der
Wert 3 hingegen übergibt das Cache-Verhalten der jeweils laufenden Applikation.
Somit kommt der
Wert 2 für File- oder Internetserver in Frage, der
Wert 3 für alle Workstations, Datenbank- und Mailserver.
Die Werte 0 und 1 haben in der Praxis kaum noch eine Bedeutung und sind nur bei Rechnern bis max. 64 MB RAM sinnvoll. Dabei soll der Wert 0 die Cache-Nutzung minimieren (offizielle Angabe, kann in der Praxis von uns nicht nachvollzogen werden!), wohingegen der Wert 1 für ein ausgeglichenes, dynamisches Speicher-/Cacheverhalten sorgt (diese Aussage stimmt - siehe dazu den vorausgegangenen Abschnitt mit allen Vor- und Nachteilen).
Nach welchen Kriterien allerdings dieses „dynamische Verteilen" erfolgt, wird wohl noch länger ein Geheimnis bleiben.
Schlusswort
Als Schlusswort sei noch vermerkt, dass der
Wert 3 erst bei Rechnern mit 192 MB RAM oder höher das gewünschte/erwartete Ergebnis erbringt! Je höher die Speicherausstattung ist, desto effektiver ist der Einsatz dieser Maßnahme!
Dies ist auch einer der Gründe, warum zwei unserer drei Testrechner mit 192 MB RAM ausgestattet sind. Gerade diese Speichergröße scheint eine Art positiver „Grenzwert" bei Windows 2000 (alle Versionen) zu sein. Viele Einstellungen „wirken" sich bei weniger RAM nicht messbar/sichtbar aus, daher ist das Anpassen von Systemen mit „nur" 128 MB nicht immer sinnvoll.
Quelle: WEKA Fachverlag für technische Führungskräfte