Ich habe gar kein grundsätzliches Problem damit Pferdefleisch zu essen, habe ich in Frankreich und Belgien tatsächlich schon öfter mal gegessen.
Womit ich ein Problem habe ist, dass mir irgendwelche Verbrecher einfach irgend etwas anderes unterjubeln als das, was auf der Verpackung steht.
Wenn ich Rindfleisch-Lasagne kaufe, dann will ich eben auch Rindfleisch-Lasagne essen.
Ob Pferdefleisch genau so gut, nicht schädlich oder fettärmer ist spielt dabei gar keine Rolle.
Ganz banal geht es denen, die Pferdefleisch zum Rindfleisch umdeklarieren nur um schnöde Gewinnmaximierung. Pferdefleisch ist auf den europäischen Märkten im Einkauf sehr viel billiger als Rindfleisch. Wenn das Pferdefleisch nun während seiner Reise quer durch Europa auf geheimnisvolle Art und Weise plötzlich zum Rindfleisch mutiert hat irgendwer dabei seinen Reibach gemacht.
Die ganze Angelegenheit ist schlichtweg Betrug und sonst nichts. Die ganze Diskussion um die Qualität und das Pferdefleisch ja nun mal nicht gesundheitsschädlich sei und … soll doch nur davon ablenken, dass es sich im wesentlichen um ganz schnöden Verbraucherbetrug handelt.
Der Verbraucher ist hier zu Lande derartigen Machenschaften ja quasi hilflos ausgeliefert (wie die diversen Gammelfleisch-Skandale beweisen), die Politik lässt seit Jahren in Hinsicht auf Lebensmittelqualität und deren Überwachung jede über reine Alibifunktionen hinaus gehende Aktivitäten vermissen. Aber die Einzelhandelsketten werden das wohl kaum so einfach auf sich beruhen lassen. Denn die haben schließlich auch Rindfleischprodukte (vermutlich zu entsprechenden Preisen) eingekauft und deutlich preiswertere Ware erhalten. Pferdefleischprodukte hätten sie (zumindest in Deutschland) wohl kaum in die Regale gestellt.
Trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass wir keinen der Verantwortlichen (beispielsweise den Geschäftsführer einer der am Betrug beteiligten Firmen) auf der Anklagebank (geschweige denn im Knast) sehen werden. Das wird wohl mal wieder als Kavaliersdelikt behandelt werden.